DE19544626C2 - Elektromagnetisches Relais und Verfahren zur Justierung der Anzugsspannung des elektromagnetischen Relais - Google Patents
Elektromagnetisches Relais und Verfahren zur Justierung der Anzugsspannung des elektromagnetischen RelaisInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Relais nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Justierung der
Anzugsspannung des elektromagnetischen Relais.
Ein solches Relais ist aus der DE 42 43 852 C1 und der DE 42 43 854 C1 bekannt, wobei dort auch ein Verfahren
zur Justierung der Anzugsspannung
beschrieben wird.
Bei diesem Relais weist die Schaltkontaktfeder ein federndes
Verbindungselement auf, welches mittels eines Justierstempels auf einem
Abschnitt einer Anschlußzunge verschoben wird, bis der Relaisanker bei
angelegter vorgesehener Anzugsspannung anzieht. Ist dieses erfolgt, wird das
Verbindungselement mittels Laserschweißens auf dem Abschnitt der
Anschlußzunge festgesetzt.
Hierbei erfolgt also ein Montage- und ein Justierschritt auf der gleichen
Fertigungsstation, wodurch vorteilhafterweise eine kostenaufwendige
Vorrichtung eingespart werden kann, wobei aber die Vorrichtung für diesen
kombinierten Montage- und Justierschritt doch selbst vergleichsweise
aufwendig ist.
Unter bestimmten Umständen kann es aber auch günstiger sein, wenn der
Montage- und der Justierschritt nacheinander ausgeführt wird, nämlich dann,
wenn sehr hohe Stückzahlen von solchen Relais gefertigt werden sollen und
dementsprechend die Fertigungstaktzeiten sehr kurz sein müssen.
Es werden in diesem Fall zur Montage und Justage zwar zwei Vorrichtungen
statt einer benötigt, wobei aber jede dieser Vorrichtungen für sich einfacher
aufgebaut sein kann als eine bekannte kombinierte Vorrichtung. Die Taktzeiten
sind aber bedeutend kürzer, da der relativ zeitaufwendige kombinierte
Montage- und Justierschritt wegfällt und durch zwei sehr schnell
aufeinanderfolgende Einzelschritte ersetzt wird.
Es ist die Aufgabe der Erfindung,
ein Relais zu schaffen, das einfach und kostengünstig zu montieren
ist und dessen Anzugsspannung im montierten Zustand ebenfalls auf einfache
und kostengünstige Weise einjustiert werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
Duch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung eines elektromagnetischen
Relais kann auf vorteilhafte Weise durch einfaches Biegen des
Federfixierbereiches gegenüber dem Anschlußbereich der
Laststromanschlußklemme die Vorspannung der Flachformfeder und damit die
Stärke der rückstellenden Federkraft auf den Anker verändert werden, wodurch
die Anzugsspannung des Relais auf einfache Weise beeinflußt werden kann.
Hierbei ist zwischen dem Anschlußbereich und dem
Federfixierbereich der Laststromanschlußklemme eine Ausnehmung in Form
eines Schlitzes vorgesehen, wodurch diese Bereiche gut gegeneinander
beweglich sind.
In den Unteransprüchen sind hierzu weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen dargestellt. So kann, der Anschlußbereich der
Laststromanschlußklemme vorteilhafterweise als Flachstecker ausgeführt sein.
Vorteilhaft ist es, in die Laststromanschlußklemme eine Prägung als
Sollbiegestelle einzubringen, damit die Biegung in eine genau definierte
Richtung erfolgt.
Ein Verfahren zur Justierung der Anzugsspannung ist im Anspruch 4
beschrieben. Hierbei ist besonders vorteilhaft, daß dieses Verfahren technisch
besonders einfach ist, daß die Justierung besonders schnell erfolgt und daß
die Justierung am bereits fertig montierten Relais erfolgen kann.
Ebenfalls von Vorteil ist, daß nach der Justierung des Relais dieses garantiert
bei der vorgesehenen Anzugsspannung anzieht. Dadurch kann der
Streubereich der Anzugsspannungen aller gefertigten Relais eines Typs
erheblich eingeschränkt werden. Eine Typumstellung der Fertigungseinrichtung
mit entsprechend umzustellender Anzugsspannung kann durch einfachen
Wechsel der zum Justieren an den Relaisspulen angelegten
Erregungsspannungen erreicht werden.
Auch die Justiereinrichtung selbst kann recht einfach ausgeführt sein. Das
Biegen des Federfixierbereiches gegenüber dem Anschlußbereich erfolgt auf
einfache Weise mittels eines keilförmigen Justierstempels oder eines
Justierstempels, der eine Rotation ausführt.
Im folgenden soll ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
elektromagnetischen Relais und des hieran ausführbaren Verfahrens zur
Justierung der Anzugsspannung anhand der Zeichnung dargestellt und näher
erläutert werden.
Es zeigen
Fig. 1 eine Ansicht auf das erfindungsgemäße Relais vor der Justierung;
Fig. 2 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Relais.
Die Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Relais unmittelbar vor der Justierung
der Anzugsspannung.
Das Relais besteht aus einer Grundplatte (1), auf der eine Magnetspule (2)
angeordnet ist. Um zwei Seiten der Magnetspule (2) herum liegt ein in etwa L-
förmig ausgebildetes Joch (3), welches mit dem Magnetkern (4) vernietet ist.
Auf einer Stirnseite des Joches (3) liegt ein Abschnitt des Ankers (5) auf. Der
Anker (5) wird durch eine Flachformfeder (6) gehalten, mit welcher er
mechanisch verbunden (in diesem Ausführungsbeispiel vernietet) ist.
Abgebogene Endabschnitte (7) der Flachformfeder (6) stützen den Anker (5)
gegen das Joch (3) ab.
Die Flachformfeder (6) dient zudem als Schaltkontaktfeder sowie als
Rückstellfeder für den Anker (5). Sie trägt daher zwei Schaltkontakte (8a, 8b),
von dem der eine (8a) an dem Ruhekontakt (9) anliegt und der andere dem
Arbeitskontakt (10) gegenübersteht.
Die mit den Kontakten (8a, 8b, 9, 10) verbundenen Anschlußklemmen sind in
der Fig. 1 nicht erkennbar, da sie ausgeführt als Flachstecker durch die in der
Fig. 1 nicht dargestellte Seite der Grundplatte (1) hindurchgeführt sind.
Lediglich ein Teilbereich der Laststromanschlußklemme, welcher mit der
Schaltkontaktfeder (ausgebildet durch die Flachformfeder (6)) elektrisch und
mechanisch verbunden ist, ist erkennbar, weshalb dieser Teilbereich hier als
Federfixierbereich (11a) bezeichnet ist. Die Laststromanschlußklemme wird
später anhand der Fig. 2 näher erläutert werden.
Wesentlich ist, daß sich bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Relais die
Vorspannung der Rückstellfeder (ebenfalls ausgebildet durch die
Flachformfeder (6)) ändert, wenn der Federfixierbereich (11a) verschoben wird.
Dies geschieht hier durch Verbiegen des Federfixierbereichs (11a) mittels
eines Justierstempels (12). Wird zum Beispiel der Federfixierbereich (11a) in
Richtung des Pfeiles (13) gebogen, so verringert sich die Rückstellkraft der
Flachformfeder (6) auf den Anker (5) und die erforderliche
Mindestanzugsspannung verschiebt sich zu geringeren Werten hin.
Der eigentliche Justiervorgang läuft nun folgendermaßen ab. Das Relais liegt
zur mechanischen Fixierung an einem Anschlag (14) an und wird zudem mittels
mechanischer Arretierungsmittel (15) gehalten.
Die Relaisspule wird (in der Figur nicht dargestellt) mit der vorgesehenen
Anzugsspannung beaufschlagt und die mit der Schaltkontaktfeder
(Flachformfeder (6)) und dem Arbeitskontakt (10) verbundenen
Anschlußklemmen werden mit einer Strom- oder Widerstandsmeßeinrichtung
verbunden, welche das Anliegen des Schaltkontaktes (8b) am Arbeitskontakt
(10) und damit das erfolgte Anziehen des Relais registriert.
Durch den keilförmigen Justierstempel (12) wird nun der Federfixierbereich
(11a) soweit gebogen, bis durch die geringer werdende Vorspannung der
Flachformfeder (6) das Relais anzieht.
Dieses Justierverfahren kann vollautomatisch und sehr schnell erfolgen, so
daß es zur Justierung von in sehr hohen Stückzahlen gefertigten Relais
geeignet ist, da es die Taktzeiten der Relaisproduktion nicht erhöht.
Die Fig. 2 verdeutlicht anhand einer anderen Ansicht den Aufbau des
erfindungsgemäßen Relais und zeigt weitere vorteilhafte Merkmale.
Besonders deutlich wird hier die Ausgestaltung der Laststromanschlußklemme
(11). Im oberen Bereich (Federfixierbereich (11a)) ist die Flachformfeder (6)
fest mit der Laststromanschlußklemme (11), und zwar mittels einer Löt- oder
Schweißverbindung (16) verbunden. Im unteren Bereich (Anschlußbereich
(11b)) bildet die Laststromanschlußklemme (11) einen Flachstecker (17) aus.
Der Federfixierbereich (11a) und der Anschlußbereich (11b) sind durch eine
schlitzförmige Ausnehmung (18) voneinander getrennt, welche das Biegen des
Federfixierbereichs (11a) durch den Justierstempel (12) vereinfacht. Eine
Prägung (19) dient als Sollbiegestelle und sorgt dafür, daß die Abbiegung auf
definierte Weise erfolgt. Die Ausbildung des Schlitzes als geschlossener
Schlitz sorgt dabei für eine geringe Rückfederung beim Biegen der
Laststromanschlußklemme (11).
1
Grundplatte
2
Magnetspule
3
Joch
4
Magnetkern
5
Anker
6
Flachformfeder
7
abgebogene Endabschnitte (der Flachformfeder (
6
))
8
a,
8
b Schaltkontakte (an Flachformfeder (
6
))
9
Ruhekontakt
10
Arbeitskontakt
11
Laststromanschlußklemme
11
a Federfixierbereich (der Laststromanschlußklemme (
11
))
11
b Anschlußbereich (der Laststromanschlußklemme (
11
))
12
Justierstempel
13
Pfeil (zur Angabe der Biegerichtung des Federfixierbereiches
(
11
a)
14
Anschlag
15
Arretierungsmittel
16
Löt- oder Schweißverbindung
17
Flachstecker
18
schlitzförmige Ausnehmung
19
Prägung
Claims (6)
1. Elektromagnetisches Relais, welches als Klappankerrelais ausgebildet ist,
bei dem der Anker (5) mit einer Flachformfeder (6), welche einstückig sowohl
Schaltkontaktfeder als auch Rückstellfeder des Ankers (5) ausbildet,
verbunden ist und die mechanisch und elektrisch mit einer
Laststromanschlußklemme (11) verbunden ist, wobei die
Laststromanschlußklemme (11) einen Federfixierbereich (11a) und einen
Anschlußbereich (11b) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flachformfeder (6) zwei etwa rechtwinklig zueinander angeordnete Schenkel aufweist, von denen der eine Schenkel mindestens einen Schaltkontakt (8a, 8b) trägt und zudem mit dem Anker (5) mechanisch verbunden ist und von denen der andere Schenkel mit dem Federfixierbereich (11a) der Laststromanschlußklemme (11) mechanisch verbunden ist,
daß die Laststromanschlußklemme (11) eine schlitzförmige Ausnehmung (18) zwischen dem Federfixierbereich (11a) und dem Anschlußbereich (11b) aufweist,
daß der Federfixierbereich (11a) und der Anschlußbereich (11b) zur Justierung der Anzugs spannung gegeneinander verbiegbar sind,
und daß ein mit der Flachformfeder (6) verbundener Schaltkontakt (8a) unter, durch Verbiegung des Federfixierbereiches (11a) gegenüber dem Anschlußbereich (11b), veränderbarer Vorspannung an einem Ruhekontakt (9) anliegt.
daß die Flachformfeder (6) zwei etwa rechtwinklig zueinander angeordnete Schenkel aufweist, von denen der eine Schenkel mindestens einen Schaltkontakt (8a, 8b) trägt und zudem mit dem Anker (5) mechanisch verbunden ist und von denen der andere Schenkel mit dem Federfixierbereich (11a) der Laststromanschlußklemme (11) mechanisch verbunden ist,
daß die Laststromanschlußklemme (11) eine schlitzförmige Ausnehmung (18) zwischen dem Federfixierbereich (11a) und dem Anschlußbereich (11b) aufweist,
daß der Federfixierbereich (11a) und der Anschlußbereich (11b) zur Justierung der Anzugs spannung gegeneinander verbiegbar sind,
und daß ein mit der Flachformfeder (6) verbundener Schaltkontakt (8a) unter, durch Verbiegung des Federfixierbereiches (11a) gegenüber dem Anschlußbereich (11b), veränderbarer Vorspannung an einem Ruhekontakt (9) anliegt.
2. Elektromagnetisches Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlußbereich (11b) einen Flachstecker (17) ausbildet.
3. Elektromagnetisches Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Federfixierbereich (11a) eine Prägung (19) als Sollbiegestelle aufweist.
4. Verfahren zur Justierung der Anzugsspannung bei einem
elektromagnetischen Relais nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte:
- 1. 1.) Das elektromagnetische Relais wird in einer Justiervorrichtung fixiert.
- 2. 2.) An die Anschlüsse der Magnetspule (2) wird die vorgesehene Anzugsspannung angelegt und die Anschlüsse des Arbeitskontaktes (10) und der beweglichen Schaltkontaktfeder werden mit einer Strom- oder Widerstandsmeßeinrichtung verbunden.
- 3. 3.) Mitteis eines Justierstempels (12) wird der Federfixierbereich (11a) der Laststromanschlußklemme soweit gegenüber dem Anschlußbereich (11b) gebogen, bis die Magnetspule (2) den Anker (5) anzieht und der bewegliche Schaltkontakt (8b) mit dem Arbeitskontakt (10) elektrisch verbunden ist.
5. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Justierstempel (12) keilförmig ausgebildet ist.
6. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass der Justierstempel um eine Drehachse drehbar ist, die
annähernd in Verlängerung der Prägung (19) liegt.
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