DE4436370C1 - Steuereinrichtung zum katapulteffektarm arbeitenden Betrieb einer automatischen Rangieranlage im Eisenbahnverkehr - Google Patents
Steuereinrichtung zum katapulteffektarm arbeitenden Betrieb einer automatischen Rangieranlage im EisenbahnverkehrInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung zum katapult
effektarm arbeitenden Betrieb einer automatischen Rangier
anlage im Eisenbahnverkehr. Es versteht sich, daß der
Rangierbetrieb insgesamt mit vorgegebenen, häufig normier
ten Geschwindigkeiten erfolgt, damit in den zu rangierenden
Waggons befindliches Gut keinen Schaden nimmt, wenn beim
Zusammenstellen eines Zuges über die Puffer Waggons
aufeinanderprallen.
Die Erfindung geht aus von einer bekannten Steuer
einrichtung zum Betrieb einer automatischen Rangieranlage
im Eisenbahnbetrieb (ETR 35, 1986, S. 561 ff.), die im
Verteilbereich mit Verteilgleisen und mit einer Mehrzahl
von an die Verteilgleise anschließenden Richtungsgleisen
ausgelegt ist, wobei in den einzelnen Richtungsgleisen
Fördereinrichtungen mit an Zugseile angeschlossenen
Waggonförderwagen angeordnet sind, mit denen in ein
Richtungsgleis ein laufende Waggons oder Waggongruppen zu
Zugkompositionen zusammendrückbar sind. Hierbei weisen die
Fördereinrichtungen Antriebe auf, die von einer
Steueranlage steuerbar und/oder regelbar sind, und wobei
der Steueranlage Meßdaten über Eigenschaften der einzelnen
Waggons oder Waggongruppen zugeführt werden, nach denen
über einen Rechner unter anderem die Antriebe gesteuert
werden. Bei dieser bekannten Steuereinrichtung kann, je
nach den betrieblichen Verhältnissen, ein sogenannter
Katapulteffekt auftreten. Katapulteffekt bezeichnet ein
weiter unten erläutertes Phänomen, welches in den beschrie
benen Fördereinrichtungen auftritt. Bezüglich des Aufbaus
solcher Fördereinrichtungen im einzelnen wird beispiels
weise auf die DE 37 11 411 C1 verwiesen.
Im Rahmen der vor stehend beschriebenen bekannten Maßnahmen
arbeiten die Fördereinrichtungen mit einem Zugseil, an
welches der Waggonförderwagen angeschlossen ist. Der
Antrieb zieht an dem Zugseil und über das Zugseil an dem
zugeordneten Waggonförderwagen. Wird die Fahrt des
Waggonförderwagens blockiert und arbeitet der Antrieb
weiter, so erfährt das Zugseil des blockierten
Waggonförderwagens zunächst eine beachtlich erhöhte
Zugkraft. Das führt zu einer elastischen Dehnung des
Zugseiles, die insoweit gleichsam wie eine Katapultfeder
wirkt und eine entsprechende Spannkraft aufbaut. Wird die
Blockierung des Waggonförderwagens aufgehoben, so schnellt
das Zugseil in seine Ausgangsstellung zurück und katapul
tiert den Waggonförderwagen mit hoher Geschwindigkeit in
Richtung der durch die Blockierung aufgebauten Spannkraft.
Die Waggons des Eisenbahnverkehrs besitzen unterschiedliche
Rollwiderstände. Der Betrieb automatischer Rangieranlagen
wird durch zu rangierende, aber ungewöhnlich langsam
laufende Waggons, sogenannte Langsamläufer erschwert. Die
Langsamläufer haben einen sehr hohen Rollwiderstand, der
auf hoher Reibung beruht. Erfolgt die Blockierung des
Waggonförderwagens durch einen in dem Richtungsgleis, dem
die Fördereinrichtung zugeordnet ist, stehenden Waggon, zum
Beispiel durch einen Langsamläufer, der im Richtungsgleis
stehengeblieben ist, so baut sich wie beschrieben im
Zugseil eine Spannkraft auf. Nimmt danach der Waggonför
derwagen den Waggon mit, der sich dadurch für eine
Zeitspanne mit einer Geschwindigkeit bewegt, die höher ist
als die eingerichtete Transportgeschwindigkeit. Dieses
Phänomen heißt Katapulteffekt. Ahnlich liegen die
Verhältnisse, wenn der im vorstehenden Beispiel als
Langsamläufer bezeichnete Waggon sich langsamer bewegt als
der Waggonförderwagen. Die erhöhte Geschwindigkeit klingt
nach Maßgabe der bei dieser Bewegung verbrauchten, aus dem
Katapulteffekt stammenden Energie ab - und danach arbeitet
die Fördereinrichtung nach Maßgabe ihrer steuerungs
technischen oder regeltechnischen Vorgaben weiter. Die
Steueranlage der bekannten Maßnahmen beherrscht also den
Katapulteffekt nicht. Zwar ist in den Antrieb regelmäßig
eine die Zugkraft begrenzende Kupplung integriert, diese
dient jedoch dazu, zu verhindern, daß das Zugseil bei der
Blockierung eines Waggonförderwagens reißt und wie eine
Peitschenschnur gefahrbildend freikommt. Die zugkraftbe
grenzende Kupplung ist im Rahmen der bekannten Maßnahmen
nach Maßgabe der aus mechanischen Gründen maximal
zulässigen Zugkraft des Zugseils ausgelegt. Ihr Grenzwert
liegt notwendigerweise so hoch, daß der Katapulteffekt
trotz dieser Zugkraftbegrenzung auftritt.
Der Katapulteffekt stört je nach der dabei freiwerdenden,
von dem katapultierten Waggon aufgenommenen Energie den
Rangierbetrieb erheblich. Einerseits entsteht eine störende
Geräuschbelästigung der Umwelt, wenn der katapultierte
Waggon auf einen in dem Richtungsgleis bereits ordnungs
gemäß vorstehenden Waggon oder eine Waggongruppe, Puffer
auf Puffer aufprallt, andererseits kann die katapult
effektbedingte Geschwindigkeit so groß sein, daß die
genormten Werte beachtlich überschritten werden und beim
Aufprall der Waggons die Transportgüter in dem katapul
tierten Waggon oder in dem Waggon, auf den der katapul
tierte Waggon aufprallt, Schaden nehmen.
Um beim Zusammenstellen eines Zuges mit Hilfe einer
automatischen Rangieranlage verschleißarm und energie
sparend zu arbeiten, ist es bekannt (DE 41 01 078 C1), wie
folgt zu verfahren: Ausgehend von der eingangs
beschriebenen Steuereinrichtung (ETR 35, 1986, S. 561 ff)
werden die Antriebe der Fördereinrichtung mit einem
Asynchrondrehstrommotor ausgerüstet, an den die zugeordnete
Fördereinrichtung jeweils starr angeschlossen ist. Mit dem
Rechner der Steueranlage werden Geschwindigkeitsmeßwerte
der einzelnen Waggons oder Waggongruppen in Sollwerte für
das Drehmoment umgesetzt, mit dem die Fördereinrichtungen
angetrieben werden müssen, um die betreffenden Waggons oder
Waggongruppen in den Richtungsgleisen mit einer vorge
gebenen Geschwindigkeit, der Sollgeschwindigkeit, zu be
wegen. Die Sollwerte werden über einen Frequenzumrichter
dem Asynchrondrehstrommotor der Fördereinrichtung in dem
Richtungsgleis zugeführt, in das der Waggon oder die
Waggongruppe einläuft. Von dem Antrieb des Asynchron
drehstrommotors unmittelbar oder mittelbar an der
Fördereinrichtung wird der Istwert der Fördergeschwin
digkeit oder ein mit der Fördergeschwindigkeit verbundener
Wert abgegriffen und über einen Meßwertumsetzer einem
geschlossen Regelkreis für das Drehmoment des Asynchron
motors zugeführt. Die Fördereinrichtung arbeitet auf diese
Weise mit einer vorgeschriebenen Geschwindigkeit. Die dazu
erforderliche Beschleunigung erfolgt nach Maßgabe einer
verhältnismäßig steilen Beschleunigungscharakteristik, die
für alle Betriebszustände konstant ist. Das hat sich
bewährt, reduziert jedoch ohne weiteres den Katapulteffekt
nicht.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine
Steuereinrichtung zum katapulteffektarm arbeitenden Betrieb
einer automatischen Rangieranlage im Eisenbahnverkehr zu
schaffen. Katapulteffektarm bezeichnet die Tatsache, daß
störende Katapulteffekte nicht mehr auftreten, und zwar
auch dann nicht, wenn beim Zusammenstellen der Waggons
einer Zugkomposition ein oder mehrere extreme Langsamläufer
rangiert werden müssen, auf die der Waggonförderwagen beim
Rangierbetrieb auftritt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung eine
Steuereinrichtung zum katapulteffektarm arbeitenden Betrieb
einer automatischen Rangieranlage im Eisenbahnverkehr,
welche Rangieranlage im Verteilbereich mit Verteilergleisen
und mit einer Mehrzahl von an die Verteilergleise
anschließbaren Richtungsgleisen ausgelegt ist, wobei in den
einzelnen Richtungsgleisen Fördereinrichtungen mit an
Zugseile angeschlossenen Waggonförderwagen angeordnet sind,
mit denen in ein Richtungsgleis einlaufende Waggons
und/oder Waggongruppen zu Zugkompositionen zusammen
schiebbar sind, wobei die Fördereinrichtungen Antriebe
aufweisen, die von einer Steueranlage steuerbar und/oder
regelbar sind, und wobei der Steueranlage Meßdaten über
Eigenschaften der einzelnen Waggons oder Waggongruppen
zugeführt werden, nach denen über einen Rechner unter
anderem die Antriebe der Waggonförderwagen gesteuert
werden, mit den Merkmalen
- a) die Antriebe der Fördereinrichtungen sind mit einem Asynchrondrehstrommotor ausgerüstet, an den die zugeordneten Fördereinrichtungen der Richtungsgleise jeweils starr angeschlossen sind,
- b) mit dem Rechner der Steueranlage werden Geschwindig keitsmeßwerte der einzelnen Waggons der Waggongruppen in Sollwerte für das Drehmoment umgesetzt, mit dem die einzelnen Fördereinrichtungen und damit deren Waggonförderwagen angetrieben werden, um die betref fenden Waggons oder Waggongruppen nach Maßgabe einer vorgegebenen Geschwindigkeit der Sollgeschwindigkeit zu bewegen,
- c) die Sollwerte für das Drehmoment werden über einen Frequenzumrichter dem Asynchrondrehstrommotor der Fördereinrichtung in dem Richtungsgleis zugeführt, in das der Waggon oder die Waggongruppe einläuft,
- d) zum Zwecke der Unterdrückung des Katapulteffektes werden von dem Abtrieb des Asynchrondrehstrommotors unmittelbar oder mittelbar an der Fördereinrichtung der Istwert der Fördergeschwindigkeit des Waggon förderwagens oder ein mit dieser Fördergeschwin digkeit verbundener Wert abgegriffen und über einen Meßwertumsetzer einem geschlossenen Regelkreis für das Drehmoment des Asynchrondrehstrommotors zuge führt, welches Drehmoment für alle Istwerte der Fördergeschwindigkeit, einschließlich der Förderge schwindigkeit Null, konstant gehalten wird,
- e) bei einer vorgegebenen Abweichung des Istwertes vom Sollwert gemäß Merkmal d) in einem Richtungsgleis steuert der Rechner den entsprechenden Antrieb zum Zwecke der Unterdrückung des Katapulteffektes, unter Konstanthaltung des Drehmomentes, mit einer kata pulteffektfreien Beschleunigung nach Maßgabe des Sollwertes der Transportgeschwindigkeit des Waggon förderwagens um,
wobei die katapulteffektfreie Beschleunigung kleiner ist
als die für den Normalbetrieb eingerichtete Beschleunigung
des Antriebes beim Anfahren im Normalbetrieb der Steuerein
richtung.
Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere
Möglichkeiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung dieser
Steuereinrichtung. So können die katapulteffektfreien
Beschleunigungen für alle einlaufenden Waggons gleich
gewählt sein. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die
Anordnung so zu treffen, daß die katapulteffektfreie
Beschleunigung nach Maßgabe der Meßdaten über die
Eigenschaften der einzelnen Waggons oder Waggongruppen
unterschiedlich gewählt wird. Vorzugsweise sind die
Fördereinrichtungen der Richtungsgleise frei von einer
zugkraftbegrenzenden Kupplung an die Antriebe der
Fördereinrichtungen angeschlossen. Die Abweichung des
Istwertes vom Sollwert gemäß Merkmal e) des
Patentanspruches 1 kann auch über die Zugkraft des Zugseils
gemessen werden.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die
vorstehend behandelte bekannte Steuereinrichtung
(DE 41 01 078 C1) durch besondere Maßnahmen und Maßgaben so
weiter ausgebildet werden kann, daß ein katapulteffektarmer
Betrieb der automatischen Rangieranlage möglich ist. Bei
der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung sind aus der
vorgenannten Druckschrift die Merkmale a), b) und c) an
sich bekannt.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß der
Katapulteffekt sich nicht entwickelt, wenn beim Auflaufen
des Waggonförderwagens auf einen stehenden Waggon in einem
Richtungsgleis die Beschleunigungscharakteristik abge
flacht, das Drehmoment aber konstant gehalten wird. Der
stehende Waggon setzt sich dadurch langsam in Bewegung, bis
er wieder die Sollgeschwindigkeit erreicht. Diese
Beschleunigungscharakteristik kann unschwer so eingerichtet
werden, daß im Zugseil eine störende Spannkraft sich nicht
aufbaut.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 das Schema einer automatischen Rangieranlage mit
Steuereinrichtung für den Rangierbetrieb,
Fig. 2 das Schalt- und Regelschema für den Antrieb einer
Fördereinrichtung aus dem Gegenstand nach Fig. 1,
Fig. 3 das Geschwindigkeits/Zeit-Diagramm für den
Waggonförderwagen einer automatischen Rangieranlage
mit störendem Katapulteffekt und
Fig. 4 den Gegenstand nach Fig. 3 für die erfindungsgemäße
Ausführungsform.
In der in Fig. 1 dargestellten automatischen Rangieranlage
erkennt man einen Ablaufberg 1, einen Verteilbereich 2 mit
Verteilgleisen 3 und einer Mehrzahl von an die Verteil
gleise 3 anschließbaren Richtungsgleisen 4. In den einzelnen
Richtungsgleisen 4 arbeiten Fördereinrichtungen 5 mit Waggon
förderwagen 6. Mit den Fördereinrichtungen 5 und den
Waggonförderwagen 6 kann ein in ein Richtungsgleis 4 ein
laufender Waggon und/oder eine dort ein laufende Waggongrup
pe zu einer Zugkomposition zusammengeschoben werden. Die
Fördereinrichtungen 5 weisen Antriebe 7 auf, die in Fig. 1
angedeutet wurden und zu denen im Detail auf die Fig. 2
verwiesen wird.
Die Antriebe 7 sind von einer Steueranlage 8 steuerbar
und/oder regelbar. Der Steueranlage 8 werden Meßdaten über
Eigenschaften der einzelnen Waggons oder Waggongruppen
zugeführt, die zum Beispiel an Meßstellen 9 im Bereich des
Ablaufberges 1 oder im Bereich der Verteilgleise 3
abgenommen und über die Leitungen 10 geführt werden. Nach
den Meßwerten werden über einen Rechner 11 unter anderem
die Antriebe 7 gesteuert.
In dem Schema der Fig. 2 erkennt man einen Asynchrondreh
strommotor 12, an den die zugeordneten Fördereinrichtungen
5 über eine abgehende Welle 13 starr angeschlossen ist. Mit
dem Rechner 11 der Steueranlage 8 werden die Geschwindig
keitsmeßwerte der einzelnen Waggons oder Waggongruppen in
Sollwerte für das Drehmoment umgesetzt, mit dem die
Fördereinrichtungen 5 angetrieben werden müssen, um die
entsprechenden Waggons in den Richtungsgleisen 4 mit einer
vorgegebenen Fördergeschwindigkeit zu bewegen. Dieses
Drehmoment wird für alle Istwerte der Fördergeschwindigkeit
konstant gehalten. Die Sollwerte werden über einen
Frequenzumrichter 14 dem Asynchrondrehstrommotor 12 der
Fördereinrichtung 5 in dem Richtungsgleis zugeführt, in das
der Waggon einläuft. Man erkennt in der Fig. 2, daß von dem
Abtrieb des Asynchrondrehstrommotors 12 unmittelbar oder
mittelbar an der Fördereinrichtung der Istwert der
Fördergeschwindigkeit oder ein der Fördergeschwindigkeit
entsprechender Wert bei 15 abgegriffen werden. Über einen
Meßwertumsetzter 16 gelangt dieser Istwert in einen
geschlossenen Regelkreis 17 für das Drehmoment des
Asynchrondrehstrommotors. Es versteht sich, daß zu jeder
vorgegebenen Fördergeschwindigkeit eine Beschleunigung
gehört. Die Beschleunigungscharakteristik der Förderein
richtungen 5 ist für alle vorgegebenen Fördergeschwin
digkeiten bei Normalbetrieb gleich und steil, damit die
Rangieranlage mit kurzen Taktzeiten arbeiten kann. Die
Beschleunigungscharakteristik erfährt der Rechner über ein
Programm, welches über die Leitung 18 in den Rechner
einführbar ist.
In den Fig. 3 und 4 ist auf der Abszisse die Zeit, auf der
Ordinate die Geschwindigkeit des Waggonförderwagens 6 einer
Fördereinrichtung 5 des in den Fig. 1 und 2 erläuterten
Aufbaus eingetragen. Es werde angenommen, ein Waggon, der
aus irgendwelchen Gründen das Verhalten eines Langsam
läufers aufweist (also einen hohen Rollwiderstand besitzt)
laufe in eines der Verteilergleise ein. An den Meßstellen 9
wurden Geschwindigkeitsmeßwerte dieses Langsamläufers abge
nommen, die dem Rechner 11 zugeführt wurden. Der Rechner 11
ermittelt das Drehmoment, welches auf den Antrieb 7 über
die Welle 13 auf die Fördereinrichtung 5 des entsprechenden
Richtungsgleises 4, in welches der Langsamläufer einläuft,
einwirkt. In Verbindung mit den entsprechenden regeltech
nischen Maßnahmen werden die vorgegebenen Sollgeschwindig
keiten 19 für diesen Langsamläufer produziert. Diese Soll
geschwindigkeit 19 wurde in die Fig. 3 und 4 eingetragen.
Zu ihr gehört eine vorgegebene Beschleunigungs
charakteristik, für die die Steigung 21 in der Geschwindig
keitskurve von Fig. 3 ein Maß ist.
In der Fig. 3 bewegt sich mit dieser Sollgeschwindigkeit 19
in diesem Richtungsgleis 4 der Waggonförderwagen 6, bis er
auf einen aus dem Verteilergleis abgelaufenen, im
Richtungleis stehengebliebenen Langsamläufer auftrifft. Der
Waggonförderwagen wird durch diesen stehenden
Langsamläufer zunächst blockiert oder fast blockiert, d. h.
kommt zum Stehen oder fast zum Stehen: Der Katapulteffekt
entwickelt sich. Der Langsamläufer setzt sich dabei in
Bewegung, der Waggonförderwagen 6 und der Langsamläufer
nehmen die Katapultgeschwindigkeit 20 an. Daraus können die
beschriebenen Nachteile resultieren, wenn der auf
Katapultgeschwindigkeit beschleunigte Langsamläufer z. B.
auf den letzten Waggon einer bereits kupplungsgerecht
zusammengestellten Waggongruppe auftrifft. Diese Nachteile
gilt es erfindungsgemäß zu vermeiden.
In der Fig. 4 sind die Verhältnisse dargestellt, die sich
ergeben, wenn erfindungsgemäß gearbeitet wird. Auch hier
bewegt sich der Waggonförderwagen 6 einer Fördereinrichtung
5 in dem betrachteten Richtungsgleis 4 zunächst mit der
Sollgeschwindigkeit 19, bis er auf einen dort zum Stehen
gekommenen Langsamläufer aufläuft. Daraus resultiert eine
beachtliche Abweichung des Istwertes der Förderge
schwindigkeit vom Sollwert 19, die wie beschrieben erfaßt
wird. Sie bewirkt über den Rechner 11 und den
entsprechenden Antrieb 7, daß die Fördereinrichtung 5 mit
einer flacheren Beschleunigungscharakteristik arbeitet, für
die in Fig. 4 die Steigung 22 in der Geschwindigkeitskurve
ein Maß ist. Der Katapulteffekt mit einem Antrieb der
Geschwindigkeit bis auf die Katapultgeschwindigkeit 20
findet nicht mehr statt.
Claims (6)
1. Steuereinrichtung zum katapulteffektarm arbeitenden
Betrieb einer automatischen Rangieranlage im Eisen
bahnverkehr, welche Rangieranlage im Verteilbereich mit
Verteilergleisen und mit einer Mehrzahl von an die
Verteilergleise anschließbaren Richtungsgleisen ausgelegt
ist, wobei in den einzelnen Richtungsgleisen Förderein
richtungen mit an Zugseile angeschlossenen Waggonförder
wagen angeordnet sind, mit denen in ein Richtungsgleis
einlaufende Waggons und/oder Waggongruppen zu Zugkompo
sitionen zusammenschiebbar sind, und wobei die Förderein
richtungen Antriebe aufweisen, die von einer Steueranlage
steuerbar und/oder regelbar sind, und wobei der
Steueranlage Meßdaten über Eigenschaften der einzelnen
Waggons oder Waggongruppen zugeführt werden, nach denen
über einen Rechner unter anderem die Antriebe der
Waggonförderwagen gesteuert werden, mit den Merkmalen
- a) die Antriebe der Fördereinrichtungen sind mit einem Asynchrondrehstrommotor ausgerüstet, an den die zugeordneten Fördereinrichtungen der Richtungsgleise jeweils starr angeschlossen sind,
- b) mit dem Rechner der Steueranlage werden Geschwindig keitsmeßwerte der einzelnen Waggons oder Waggon gruppen in Sollwerte für das Drehmoment umgesetzt, mit dem die einzelnen Fördereinrichtungen und damit deren Waggonförderwagen angetrieben werden, um die betreffenden Waggons oder Waggongruppen nach Maßgabe einer vorgegebenen Geschwindigkeit, der Sollgeschwindigkeit zu bewegen,
- c) die Sollwerte für das Drehmoment werden über einen Frequenzumrichter dem Asynchrondrehstrommotor der Fördereinrichtung in dem Richtungsgleis zugeführt, in das der Waggon oder die Waggongruppe einläuft,
- d) zum Zwecke der Unterdrückung des Katapulteffektes werden von dem Abtrieb des Asynchrondrehstrommotors unmittelbar oder mittelbar an der Fördereinrichtung der Istwert der Fördergeschwindigkeit des Waggon förderwagens oder ein mit dieser Fördergeschwin digkeit verbundener Wert abgegriffen und über einen Meßwertumsetzer einem geschlossenen Regelkreis für das Drehmoment des Asynchrondrehstrommotors zuge führt, welches Drehmoment für alle Istwerte der Fördergeschwindigkeit, einschließlich der Förderge schwindigkeit Null, konstant gehalten wird,
- e) bei einer vorgegebenen Abweichung des Istwertes vom Sollwert gemäß Merkmal d) in einem Richtungsgleis steuert der Rechner den entsprechenden Antrieb zum Zwecke der Unterdrückung des Katapulteffektes, unter Konstanthaltung des Drehmomentes, mit einer katapulteffektfreien Beschleunigung nach Maßgabe des Sollwertes der Transportgeschwindigkeit des Waggonförderwagens um,
wobei die katapulteffektfreie Beschleunigung kleiner ist
als die für den Normalbetrieb eingerichtete Beschleunigung
des Antriebes beim Anfahren im Normalbetrieb der
Steuereinrichtung.
2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, bei der die
katapulteffektfreie Beschleunigung für alle einlaufenden
Waggons gleich gewählt ist.
3. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, wobei die
katapulteffektfreie Beschleunigung nach Maßgabe der Meßdaten
über die Eigenschaften der einzelnen Waggons oder
Waggongruppen unterschiedlich gewählt wird.
4. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei
der die Fördereinrichtung der Richtungsgleise von einer
zugkraftbegrenzenden Kupplung frei an die Antriebe der
Fördereinrichtungen angeschlossen sind.
5. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei
der die Abweichung des Istwertes vom Sollwert gemäß Merkmal
e) des Patentanspruches 1 über die Zugkraft des Zugseils
gemessen wird.
Priority Applications (4)
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