AT390769B - Vorrichtung zur garagierung der fahrbetriebsmittel einer kuppelbaren seilbahnanlage - Google Patents

Description

Nr. 390 769

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Garagierung der Fahrbetriebsmittel, wie Kabinen oder Sessel, einer kuppelbaren Seilbahnanlage mit einer Umlaufschiene und einer Förderschiene mit einer dieser zugeordneten Fördereinrichtung für die Bewegung der vom Förderseil abgekuppelten Fahrbetriebsmittel in einen Speicherbereich. 5 Nach der Beendigung der Betriebszeit einer Seilbahnanlage werden die Fahrbetriebsmittel, wie Kabinen oder Sessel, vom Förderseil abgekuppelt und längs einer Förderschine in einen überdachten Bereich, insbesondere einen Raum oder eine Halle, bewegt, in welcher sie garagiert werden. Hierdurch können die Fahrbetriebsmittel außerhalb der Betriebszeit gegenüber Witterungseinflössen geschützt werden. Dies ist insbesondere für Sessel von Bedeutung, welche andernfalls vor deren Ankupplung an das Förderseil gereinigt, z. B. von Schnee bzw. Eis 10 befreit, werden müssen. Auch für Gondeln ist eine Garagierung deshalb von Bedeutung, da außerhalb der Betriebszeit an das Förderseil angekuppelte Gondeln durch Windeinflüsse bzw. durch Stürme beschädigt werden können.

Bei bekannten Vorrichtungen für die Garagierung von Fahrbetriebsmitteln ist im Bereich des Förderseiles eine Weiche vorgesehen, über welche die Fahrbetriebsmittel längs einer Förderschiene mittels Fördereinrichtungen in 15 einen Speicherraum bewegt werden können. Im Speicherraum ist eine Vielzahl von zueinander parallelen Speicherschienen vorgesehen, längs welcher die Fahrbetriebsmittel über gekrümmte Schienen bewegt werden können. Um dies bewirken zu können, müssen im Bereich des gesamten Speicherraumes den Speicherschienen zugeordnete Fördereinrichtungen vorgesehen sein. Die Beschickung des Speicherraumes mit den Fahrbetriebsmitteln erfolgt von einer ersten Seite her, wogegen die Entnahme der Fahrbetriebsmittel aus dem 20 Speicherraum von der anderen Seite her erfolgt, wobei die Fahrbetriebsmittel über weitere gekrümmte Förderschienen und Weichen dem Förderseil zugeführt werden. Da die Fahrbetriebsmittel an das Förderseil in der der Fahrtrichtung entsprechenden Lage angekuppelt werden müssen, sind bei bekannten Anlagen dem Förderseil zwei Weichen zugeordnet, wobei die vom Förderseil abgekuppelten Fahrbetriebsmittel über eine erste Weiche in den Speicherraum hineingefördert werden und weiters die Fahrbetriebsmittel bei gleichbleibender Bewegung über 25 eine zweite Weiche wieder an das Förderseil herangeführt werden.

Aus der AT-B-E 20860 ist eine Seilbahnanlage mit einer Schiene für die Bewegung der Fahrbetriebsmittel bekannt, welche zur Verstellung der Höhenlage der Fahrbetriebsmittel verschwenkbar ist. Bei dieser Seilbahnanlage ist jedoch keine Garagierung der Fahrbetriebsmittel vorgesehen.

Der gegenständlichen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, durch welche der 30 technische Aufwand für die Garagierung von kuppelbaren Fahrbetriebsmitteln für Seilbahnanlagen maßgeblich vermindert wird. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß sich im Speicherbereich mindestens eine in an sich bekannter Weise um eine horizontale Achse verschwenkbare Speicherschiene befindet, welche in zwei Schräglagen verschwenkbar ist, daß in der ersten Schräglage der Speicherschiene die von der Förderschiene zugeführten Fahrbetriebsmittel durch die Schwerkraft längs der Speicherschiene von der Förderschiene 35 wegbewegbar sind, daß in der zweiten Schräglage der Speicherschiene die auf dieser gespeicherten Fahrbetriebsmittel durch die Schwerkraft zur Förderschiene hin bewegbar sind und daß die Fördereinrichtung in ihrer Bewegungsrichtung umkehrbar ist.

Eine derartige Vorrichtung wirkt derart, daß diejenigen Fahrbetriebsmittel, welche in den Speicherraum gefördert werden sollen, vom Förderseil, welches entgegen der Förderrichtung bewegt wird, abgekuppelt und über 40 eine Weiche und die Förderschiene mittels der Fördereinrichtung zu den im Speicherraum befindlichen Schienen hin bewegt werden. Durch Absenkung des der Förderschiene äbgekehrten Endes dieser Speicherschienen bewegen sich die Fahrbetriebsmittel infolge der Schwerkraft zu diesem Ende der Schienen hin. Derart kann in Abhängigkeit von der Länge der Speicherschienen bzw. von der Anzahl der nebeneinander befindlichen Schienen eine Vielzahl von Fahrbetriebsmittel gespeichert werden. Sobald die Fahrbetriebsmittel wieder an das Förderseil 45 angekuppelt werden sollen, wird das von der Förderschiene entfernte Ende der Speicherschienen angehoben, wodurch sich die Fahrbetriebsmittel infolge der Schwerkraft in der entgegengesetzten Richtung bewegen und zur Förderschiene hin gelangen. Da weiters der Antrieb der Fördereinrichtung umgekehrt wird, werden hierauf die Fahrbetriebsmittel längs der Förderschiene mittels der Fördereinrichtung zum Förderseil hin bewegt. In weiterer Folge werden die Fahrbetriebsmittel in den erforderlichen Abständen an das in Betriebsrichtung bewegte Förderseil 50 heiangeführt und an dieses abgekuppelt.

Durch diese Einrichtung besteht kein Erfordernis für im Speicherraum befindliche Fördereinrichtungen, da die Fahrbetriebsmittel infolge der Schwerkraft bewegt werden.

Bei einer Vorrichtung mit n vorzugsweise parallelen Speicherschienen kann jede Speicherschiene an ihrem von der Förderschiene abgewandten Ende abgeschlossen sein und kann jeder 1. bis (n-1). Speicherschiene eine 55 dieselbe mit der Förderschiene verbindbare Weiche zugeordnet sein.

Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Draufsicht, schematisiert,

Fig. 2 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung, 60 Fig. 3 eine Seilumlenkscheibe und eine dieser zugeordnete Weiche, in axonometrischer Darstellung, und

Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung einer Weiche in axonometrischer Darstellung. bi Fig. 1 ist eine der beiden Seilumlenkscheiben (1), um welche das Förderseil (2) gelegt ist, dargestellt. -2-

Nr. 390 769

Diese Seilumlenkscheibe (1) ist von einem Gerüst (11) getragen. Außerhalb der Seilumlenkscheibe (1) ist diese von einer Führung (3) für die vom Förderseil (2) abgekuppelten Sessel (10) umgeben. Diese Führung (3) besteht aus einer Umlaufschiene (31), längs welcher die vom Förderseil (2) abgekuppelten Sessel (10) mittels der Schiene (31) zugeordneter Räder (32) bewegt werden. Zur gesteuerten Bewegung der Räder (32) ist ein Antrieb (33) vorgesehen, welcher mittels zweier Wellen (35) auf zwei dieser Räder (32) direkt wirkt, wogegen die anderen Räder (32) über Keilriemen (34) miteinander verbunden sind. Durch Untersetzung bzw. Übersetzung dieser Antriebe wird bewirkt, daß die Geschwindigkeit der in die Station einlaufenden, vom Förderseil (2) abgekuppelten Sessel (10) so stark vermindert wird, daß diese von den Personen verlassen werden können, worauf die Sessel (10) mit angenähert gleichbleibender Geschwindigkeit um die Seilumlenkscheibe (1) in denjenigen Bereich bewegt werden, in welchem sie von den Passagieren bestiegen werden, worauf sie wieder beschleunigt und in der Folge an das Förderseil (2) angekuppelt werden. Da die Führung der Sessel (10) um die Seilumlenkscheibe (1) nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, sind diesbezüglich keine weiteren Erläuterungen gegeben.

Der Führung (3) ist eine Weiche (4) zugeordnet, über welche die Sessel (10) längs einer Förderschiene (5) mittels einer Fördereinrichtung (6) in einen Speicherbereich (7) bewegt werden können. Der Förderschiene (5) sind in Abhängigkeit von der Anzahl der im Speicherraum (7) parallel befindlichen Schienen (71) mehrere Weichen (51) zugeordnet, über welche die Sessel (10) mittels der Fördereinrichtung (6) den einzelnen Speicherschienen (71) zuführbar sind. Vorzugsweise ist die Fördereinrichtung (6) entsprechend dem bekannten Stand der Technik durch eine längs der Förderschiene (5) verlaufenden Kette (61) mit von dieser abragenden Mitnehmern (62) gebildet.

Sobald die Sessel (10) vom Förderseil (2) weg in den Speicherraum (7) gefördert werden sollen, wird die Bewegungsrichtung des Förderseiles (2) und der diesem zugeordneten Fördereinrichtung (6) umgekehrt, wodurch die Sessel (10) von der Förderbahn (3) über die Weiche (4) zur Förderschiene (5) und von dieser mittels der Fördereinrichtung (6) über die Weichen (51) in den Speicherraum (7) bewegbar sind. Die Bewegung der Sessel (10) innerhalb des Speicherraumes (7) erfolgt durch die nachstehend anhand der Fig. 2 dargestellte Einrichtung.

Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind die einzelnen Schienen (71) des Speicherraumes (7) an ihrer der Förderschiene (5) bzw. der Fördereinrichtung (6) zugewandten Seite mittels eines Gelenkes (73) um eine angenähert horizontale Achse verschwenkbar gelagert und sind an die Speicherschienen (71) Stelleinrichtungen (70) , insbesondere Stellzylinder (74) mit Kolbenstangen (75), angelenkt. Hierdurch sind die Speicherschienen (71) in unterschiedliche Schräglagen verstellbar. Sofeme sich die freien Enden der Speicherschienen (71) unterhalb der Horizontalen befinden, bewegen sich die zu den Speicherschienen (71) bewegten Sesseln (10) infolge der Schwerkraft zu deren freien Enden hin. Sofeme sich hingegen die freien Enden der Speicherschienen (71) mittels der Stelleinrichtungen (74), (75) oberhalb der Horizontalen befinden, nehmen die Speicherschienen (71) eine zum Gelenk (73) hin abfallende Schräglage ein, wodurch sich die Sesseln (10) infolge der Schwerkraft zur Förderschiene (5) hin bewegen.

Aufgrund dieser Ausbildung besteht kein Erfordernis, längs der Speicherschienen (71) Bewegungseinrichtungen für die Sessel (10) vorzusehen.

In Fig. 3 sind die Seilumlenkscheibe (1), die Bewegungseinrichtung (31), (32), (33), (34) und (35) für die vom Förderseil (2) abgekuppelten Sessel (10), die Weiche (4) und die Förderschiene (5) vergrößert dargestellt.

In Fig. 4 sind eine Weiche (51) und zwei im Speicherraum (7) befindliche Schienen (71) axonometrisch dargestellt. Wie daraus ersichtlich ist, können die Weichen (51) durch zwei vertikal übereinander befindliche Schienen (52) und (53) gebildet sein, welche mittels einer Dreheinrichtung (54) um eine Achse (55) in unterschiedliche Lagen verstellbar sind, dahingehend daß sich entweder die Schienen (52) im Bereich einer ersten Bahn oder die Schienen (53) im Bereich einer zweiten Bahn befindet, wodurch die Sessel (10) unterschiedlichen Speicherschienen (71) zuführbar sind. Die Weiche (4) kann die gleiche Ausbildung aufweisen.

Die Wirkungsweise einer derartigen Vorrichtung ist wie folgt:

Sobald die Sessel (10) in den Speicherraum (7) bewegt werden sollen, um garagiert zu werden, werden die Antriebe für die Seilumlenkscheibe (1) und für die Führung (3) der Sessel (10) um die Seilumlenkscheibe (1) herum umgekehrt. Die in die Station in umgekehrter Richtung einlaufenden Sessel (10) werden vom Förderseil (2) abgekuppelt und über die Führung (3) in Richtung des Pfeiles (B) über die Weiche (4) der Förderschiene (5) zugeführt. Mittels der Fördereinrichtung (6) werden die Sessel (10) über eine der Weichen (51) einer der Speicherschienen (71) zugeführt. Sobald die Speicherschienen (71) mittels der Stelleinrichtungen (70), (74), (75) in diejenige Schräglage verstellt wurden, daß sich deren von der Förderschiene (5) abgewandtes Ende in der unteren Lage befindet, bewegen sich die den einzelnen Speicherschienen (71) zugeführten Sessel (10) infolge der Schwerkraft zu deren von der Förderschiene (5) abgewandten Ende hin. Auf diese Weise können sämtliche Sessel (10) vom Förderseil (2) abgekuppelt und in den Speicherbereich (7) bewegt werden, ohne daß hierfür den Speicherschienen (10) zugeordnete Fördereinrichtungen erforderlich sind.

Sobald in der weiteren Folge für die Wiederaufnahme des Betriebes der Seilbahnanlage die Sessel (10) an das Förderseil (2) angekuppelt werden sollen, werden die Speicherschienen (71) durch die Stelleinrichtungen (70), (74), (75) in die andere Schräglage gebracht, wodurch sich die Sessel (10) infolge der Schwerkraft zur Förderschiene (5) hin bewegen. Über die Weichen (51) werden die einzelnen Sessel (10) der Förderschiene (5) -3

Claims (2)

1. Nr. 390 769 zugeführt und längs dieser mittels der Fördereinrichtung (6), deren Antrieb umgekehrt wurde, über die Weiche (4) der Bahn (3) zugeleitet. In dieser werden die Sessel (10) mittels der Räder (32) in Richtung des Pfeiles (A) in der Betriebsrichtung der Seilbahnanlage gefordert und in weiterer Folge an das Förderseil (2) angekuppelt. Anstelle von Sesseln können auch Kabinen oder andere Fahrbetriebsmittel vorgesehen sein. PATENTANSPRÜCHE 1. Vorrichtung zur Garagierung der Fahrbetriebsmittel, wie Kabinen oder Sessel, einer kuppelbaren Seilbahnanlage mit einer Umlaufschiene und einer Förderschiene mit einer dieser zugeordneten Fördereinrichtung für die Bewegung der vom Förderseil abgekuppelten Fahrbetriebsmittel in einen Speicherbereich, dadurch gekennzeichnet, daß sich im Speicherbereich (7) mindestens eine in an sich bekannter Weise um eine horizontale Achse verschwenkbare Speicherschiene (71) befindet, welche in zwei Schräglagen verschwenkbar ist, daß in der ersten Schräglage der Speicherschiene (71) die von der Förderschiene (5) zugeführten Fahrbetriebsmittel (10) durch die Schwerkraft längs der Speicherschiene (71) von der Förderschiene (5) wegbewegbar sind, daß in der zweiten Schräglage der Speicherschiene (71) die auf dieser gespeicherten Fahrbetriebsmittel (10) durch die Schwerkraft zur Förderschiene (5) hin bewegbar sind und daß die Fördereinrichtung (6) in ihrer Bewegungsrichtung umkehrbar ist.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit n vorzugsweise parallelen Speicherschienen, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Speicherschiene (71) an ihrem von der Förderschiene (5) abgewandten Ende abgeschlossen ist und daß jeder 1. bis (n-1). Speicherschiene (71) eine dieselbe mit der Förderschiene (5) verbindbare Weiche (51) zugeordnet ist. Hiezu 4 Blatt Zeichnungen -4-