-
Naßspinnmaschine, Die Erfindung bezieht sich auf einen Spinnstuhl
für Naßspinnerei und betrifft die Ausführung der Wassertröge für solche Spinnstühle,
in denen Wasser auf 6o bis 8o° erwärmt wird, durch welches die Fäden laufen, -deren
Pflanzenleim in dem heißen Wasser gelöst werden soll. Dieses Wasser besitzt eine
große Oberfläche, aus welcher unaufhörlich übelriechender Dampf aufsteigt, der sich
im Arbeitssaal zu Nebeln verdichtet. Diese Nebelbildungen sind im Winter so stark,
daß sie den Saal völlig undwrchsichti.g machen, wenn nicht eine sehr gute Entnebelungsanlage
vorhanden ist, deren Betrieb aber wieder so teuer wird, daß dadurch die Rentabilität
der Spinnerei sehr stark beeinträchtigt wird. Nun sind zwar diese Wassertröge, um
dem Aufsteigen von Wasserdampf entgegenzuwirken,_ durch Holzdeckel zugedeckt, wie
die Erfahrung aber lehrt, dringt der sich zwischen der Wasserfläche und dem Dekkel
entwickelnde Wasserdampf durch den lose aufliegenden Deckel in den Saal und verdichtet
sich in diesem zu Nebeln.
-
Die Ursache dafür, daß aus einer Wasserfläche Dampf in die Luft aufsteigt,
liegt in der verschiedenen Dampfspannung des Wassers und der Luft. In dem Wasser
selbst ist natürlich, solange es nicht siedet, keine Dampfspannung vorhanden, wohl
aber ist eine sehr dünne, ;direkt auf der Wasserfläche liegende Luftschicht voll
mit Wassierdampf gesättigt, dessen Spannung der Wassertemperatur entspricht, weil
die direkt auf der Wasserfläche liegende Luftschicht die Temperatur des Wassers
annimmt. Dieser sich nvischen
der Wasserfläche und dem Deckel der
Wassertröge entwickelnde Wasserdampf verdichtet sich, wie oben beschrieben, in dein
Saal zu Nebeln.
-
Durch die vorliegende Erfindung wird nun die Bildung von Wasserdampf
auf der Oberfläche des Wassers in den Wassertrögen und dadurch die Bildjung des
Nebels im Arbeitsisaal dadurch verhütet, daß in den Trog ein Körper eingesetzt ist,
der das. Wasser abdeckt und auf dem Wasser schwimmt, der sich also mit dem Wasserspiegel
heben und senken kann und daher immer mit der Oberfläche des Wassers in Berührung
bleibt. Dadurch wird, unabhängig von dem Wasserstande in dem Tröge, eine Berührung
zwischen der Oberfläche des Wassers und der Luft verhindert, so daß bei Verwendung
solcher die Wasserfläche abdeckender Schwimmkörper eine Nebelbildung durch das in
den Wassertrögen befindliche Wasser nicht mehr ein; treten kann.
-
Ein weiteres-kennzeichnendes Merkmal der Erfindung besteht darin,
daß in den Wassemtrog, zwischen die Fäden, feste Körper eingesetzt sind, die dem
Querschnitt des Troges angepaßt sind und die für die Fäden nur schmale Rinnen lassen,
in denen die Fäden durch das Wasser geführt werden. Hierdurch wird der von der Luft
berührte Wasserspiegel auf einen Bruchteil reduziert, so daß .dadurch auch die Menge
des verdunstenden Wassers, die proportional der Oberfläche des in dem Gefäß befindlichen
Wassers ist, auf das geringste Maß herabgemindert wird.
-
Die Zeichnung zeigt die Erfindung in zwei verschiedenen Ausführungsheispielen.
Bei der Ausführung nach Abb. i und a, wobei Abb. i den Wassertrog im Querschnitt
und Abb. a einen Schnitt nach der Linie II-lI der Abb. i darstellt, bezeichnet i
den Wassertrog und a ,den vorhandenen Trogdeckel. Der Faden 3 ist in bekannter Weise
durch den Deckel a und dumch das in dem Trog i befindliche Wasser hindurchgeführt.
Gemäß der Erfindung ist in dem Trog i ein Schwimm. deckel q. angeordnet, der sich
mit dem Was. serspiegel heben und senken kann. und daher immer auf der Wassero4erfiäche
verbleibt. Da der Trog eine schräg aufsteigende Trogwand ia besitzt, ist der Deckel
.4 schmaler gehalten als die Breite des Troges in der Linie des höchsten Wasserstandes
beträgt, und die Abdichtung an dieser Stelle erfolgt durch einen Dichtungsstreifen
4a aus Gummi, Leder o. dgl., so daß sich der Deckel q. bis zum tiefsten Wasserstand
in dem Trog i senken kann, ohne auf die schräge Trogwand ia aufzustoßen. Die Fäden
3 sind durch Schlitze oder Öffnungen des Sch-,vimmdeckels q. hindurchgeführt.
-
Bei der Ausführung der Erfindung nach Abb.3 bis 5, wobei Abb.3 den
Trog im Querschnitt, Abb. ¢ denselben in einem Schnitt nach "der Linie IV-IV und
Abb. 5 denselben in einer Draufsicht, jedoch ohne die Schwimmkörper, zur Darstellung
bringt, sind in den Trog i dem Querschnitt des Troges angepaßte feste Körper 5 eingesetzt,
die, wenn sie aus Holz gefertigt sind, durch Bleieinlage so beschwert sind, daß
sie fest auf dem Boden des Troges ruhen. Diese Körper 5 sind so in den Trog eingesetzt,
daß zwischen ihnen schmale Rinnen 6,6 verbleiben, in denen die Fäden 3 durch
das Wasser .geführt sind. Die Körper 5 weisen unterhalb des Wasserspiegels Aussparungen
7 auf, damit die einzelnen Rinnen 6 untereinander kommunizieren und von einer Stelle
aus mit Wasser gespeist werden können. Zwischen die Körper 5 sind in die Rinnen
6, in ähnlicher Ausführung wie nach Abb. i und ?, Deckel 8 eingesetzt, die auf der
Oberfläche des Wassers schwimmen und mit dem Wasser steigen und fallen. können,
also stets auf dem Wasser aufliegen, um ,die Bildung von Wasserdampf an der Oberfläche
des Wassers zu verhindern.