DE4433909A1 - Fugenüberbrückungsvorrichtung - Google Patents
FugenüberbrückungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fugenüberbrückungsvorrichtung für
Brücken oder dergleichen Bauwerke mit einer Fuge zwischen dem
Überbau und dem Widerlager.
Derartige Überbrückungskonstruktionen werden dort vorgesehen,
wo große Temperaturschwankungen zu Ausdehnungen des Brückenbau
werks führen. Der Ausdehnungsweg wird von solchen Konstruktio
nen derart überbrückt, daß ein gefahrloses Überfahren der Fugen
ohne große Geräuschschlagentwicklung möglich ist.
Aus der DE-OS 42 38 814 ist eine solche Konstruktion bekannt,
bei der auf der Plattenkonstruktion, die fingerförmig ineinan
dergreift, ein Gummiteppich aufgelegt ist, der mit entspre
chenden Ausdehnungskammern ausgestattet, die gesamte Konstruk
tion nach oben abdichtet.
Obgleich eine derartige bekannte Konstruktion zufriedenstellend
arbeitet, ist jedoch eine ständige Überwachung und Wartung die
ses Teppichs zur Behebung möglicher Schäden notwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fugenüberbrüc
kungsvorrichtung der genannten Art bereitzustellen, die für
eine lange Lebensdauer hinweg ohne aufwendige Wartung und In
standhaltungsarbeit funktionsfähig bleibt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der
Ebene der Fahrbahnoberfläche eine mehrteilige Fingerplattenan
ordnung angeordnet wird, die mittels einer Steueranordnung, die
auf die Mittelplatte einwirkt, bezüglich der Lage, insbesondere
des Längsträgers, auf dem die Mittelplatte angeordnet ist, die
richtige Orientierung gehalten wird.
Eine solche mittels einer Steuervorrichtung lagenorientiert ge
haltene Fingerplattenanordnung, die unmittelbar ohne Zwischen
schaltung einer Teppichanordnung befahrbar ist, ist weitgehend
wartungsfrei und kann den härtesten Anforderungen ausgesetzt
werden, ohne daß ständige Wartungsarbeiten notwendig wären.
Die Konstruktion weist einen besonders robusten Aufbau auf, wo
bei die üblicherweise verwendeten Kästen, die der Aufnahme der
Halte- und Steuerbauteile jeweils am Widerlager bzw. am Überbau
angeordnet dienen, eine verstärkte obere Platte besitzen,
welche jeweils die einzelnen seitlichen Fingerplatten der
Fingerplattenanordnung tragen.
Die Mittelplatte der Fingerplattenanordnung liegt auf einem
Längsträger auf, wobei die jeweiligen einzelnen Plattenteile
der Fingerplattenanordnung auf ihren Auflagerbauelementen unter
Zwischenschaltung eines Abstandshalters aufliegen. Eine
derartige Ausbildung ist aus Gründen der Detailwärmeausdehnung
günstig, da die einzelnen Bauteile ohne große Reibungsverluste
lediglich auf den Auflageplatten aufliegend sich ausdehnen
können.
Eine besondere konstruktive Ausgestaltung ist darin zu sehen,
daß die Oberplatte des Kastens der der Fuge zugewandten Seite
L-förmig abgewinkelt ist und am freien Ende dieses L-Winkels
eine Lagerplatte mit daran angeordneten Drucklagern vorgesehen
ist. Das Drucklager liegt auf einem Querträger auf, der die
Fuge von einem Kasten zum anderen überbrückt.
Diese Lagerplatte ragt günstigerweise in die Fuge hinein, um
mit dem hervorstehenden Teil an einer Einspannungsvorrichtung
für zwischen dem Längsträger und dem Kasten angeordnete Dicht
körper teilzunehmen. Der Abstandshalter ragt ebenfalls günsti
gerweise mit einem Teilabschnitt in die Fuge hinein und dient
ebenfalls dazu, einen Teil der Einspannung abzustützen.
Die Fingerplattenanordnung ist vorteilhafterweise dreiteilig
ausgebildet und weist aneinander gegenüberliegenden Rändern
Zähne auf, die sich miteinander verzahnend ineinandergreifen
sind. Günstigerweise ist ein derartiger Zahn gleichschenklig
ausgebildet.
Die Auflagerkonstruktion, die als Teil der Steueranordnung zur
Abstützung des Längsträgers ausgebildet ist, weist, wie oben
bereits erwähnt, im Abstand voneinander in Querrichtung zur
Fuge angeordnete Querträger auf, auf denen der mindestens eine
Längsträger aufliegt. Die Drucklager sind mittels Paßstiften,
die von der jeweils zugeordneten Lagerplatte gehalten werden,
an den Enden der Querträger an der Lagerplatte festgelegt.
Darüberhinaus ist die Steueranordnung mit einer horizontalen
Bewegungssteuerung ausgestattet, die zumindest einen unter dem
Längsträger angeordneten Achszapfen aufweist, um den eine zwei
armige Hebelanordnung dreht. An den Enden der zweiarmigen
Hebelanordnung ist eine Gelenkanordnung vorgesehen, die jeweils
an einem Kasten bzw. dem entsprechend gegenüberliegenden
Bauteil festgelegt ist. Der am Längsträger drehbar angeordnete
Hebel hält bei einer Bewegung des Bauwerks den Längsträger
stets in der Mitte der Fuge.
Die Gelenkanordnung umfaßt dabei jeweils einen ortsfesten Ge
lenksockel, und zwei übereinander parallel angeordnete Lenker,
die zum einen am Gelenksockel und zum anderen an den Hebelenden
drehbar gelagert sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Fu
genüberbrückungsvorrichtung, geschnitten entlang
der Linie A-A in Fig. 2,
Fig. 2 eine Ansicht der Fugenüberbrückungsvorrichtung von
oben,
Fig. 3 eine Teilansicht des Schnitts aus Fig. 1 in vergrö
ßertem Maßstab,
Fig. 4 eine Ansicht auf das Detail aus Fig. 3,
Fig. 5 eine Ansicht einer Bewegungssteuerung und
Fig. 6 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie ABCD
in Fig. 5.
In Fig. 1 ist ein Querschnitt durch eine Fugenüberbrückungsvor
richtung 1 dargestellt. Zwischen dem Überbau 3, d. h. der
Brückenseite, und dem Widerlager 4, d. h. dem Erdfundament ist
eine Fuge 2 belassen, um die Materialausdehnung bei
Temperaturschwankungen aufzunehmen. An den seitlichen Rändern
der Fuge 2 ist jeweils ein Kasten 10 angeordnet, in welchem die
Steuerungs- und Bewegungsmechanik aufgenommen ist. Die Fuge 2
ist mit einer in der Ebene der Fahrbahnoberfläche 9 liegenden
mehrteiligen Fingerplattenanordnung 5 abgedeckt.
Die Fingerplattenanordnung 5 besteht im vorliegenden
Ausführungsbeispiel aus einer dreiteiligen Konstruktion.
Jeweils eine seitliche Fingerplatte 5′, 5′′ ist auf dem
zugeordneten Kasten 10 angeordnet, während zwischen beiden eine
die Fuge in der Mitte überspannende Mittelplatte 6 auf einem
Längsträger 8 gehalten ist.
Der Längsträger 8 ersteckt sich in der Regel entlang der
gesamten Fugenlänge und wird von einer Vielzahl in Abstand von
einander angeordneten Querträgern 20 gehalten. Die Querträger
20 ragen seitlich mit ihren Enden 21 in die einander gegenüber
liegenden Kästen 10 hinein und sind dort in einer Auflagerkon
struktion 19 gehalten (vgl. Fig. 1 und Fig. 3).
Zwischen dem Querträgerende 21′ und der Lagerplatte 14 ist ein
Drucklager 15 angeordnet. Zur Lagerhaltung des Drucklagers 15
ist in der Lagerplatte 14 ein Stift gehalten, auf dem der Block
des Drucklagers 15 aufgesetzt ist.
Der die Auflagerkonstruktion aufnehmende Kasten 10 weist eine
verstärkte obere Platte 11 auf, die an dem zur Fuge 2 zugewand
ten Rand L-förmig nach unten abgewinkelt ist. Der freie Schen
kel 13 des L-Winkels ist an seinem freien Ende mit einer Lager
platte 14 versehen, die sich zum einen in das Kasteninnere und
zum anderen mit einem Abschnitt 14′ in die Fuge 2 hineiner
streckt. Auf der oberen Platte 11 sind Abstandshalter 12 vorge
sehen, von den sich ein erster Abstandshalter im rückwärtigen
Bereich und ein zweiter im Bereich des L-Winkels der oberen
Platte befindet. Der vordere Abstandshalter ragt mit einem
Teilabschnitt 12′ in die Fuge hinein und bildet gemeinsam mit
dem Abschnitt 14′ der Lagerplatte 14 Widerlager für eine
Einspannung 16, die der Befestigung eines Abdichtteppichs
dient, der sich zwischen dem Kasten 10 und dem Längsträger 8
erstreckt.
Von besonderer Bedeutung ist die Gestaltung der Fingerplattena
nordnung. Die seitlichen Fingerplatten 5′, 5′′ sind an ihren der
Fugenmitte zugewandten Rändern 17 gleichmäßig zickzackförmig
ausgebildet. Ebenso weisen die Ränder der Mittelplatte 6 eine
Zickzackform auf, dergestalt, daß die jeweils einander
zugeordneten Ränder im Abstand miteinander verzahnen. Ein Zahn
18 einer derartigen Zickzackform ist im wesentlichen
gleichschenklig ausgebildet, wobei die Basis eines
vorzustellenden gleichschenkligen Dreiecks breiter ist als die
die freien Ränder bildenden Schenkel.
Zur Sicherstellung des symmetrischen Bewegungsablaufs ist der
Längsträger 8 über eine Bewegungssteuerung 23 jeweils mit den
beiden Fugenrändern verbunden. Hierzu ist unter dem Längsträger
8 ein Zapfen 24 festgelegt, um den eine zweiarmige Hebelanord
nung 25 verdrehbar ist. Die freien Enden der Hebelanordnung 25
sind in einer Gelenkanordnung 26 gehalten, die jeweils am fe
sten Rand, d. h. am Überbau oder am Widerlager oder an einem be
nachbarten Längsträger, falls ein solcher vorhanden ist, fest
gelegt. Die Gelenkanordnung 26 weist einen ortsfesten Gelenk
sockel 29 auf, der beispielsweise an dem Kasten festgeschweißt
sein kann. An dem Gelenksockel 29 ist eine Gelenkzapfen 30 ge
halten. Zwischen dem Gelenkzapfen 30 und dem freien Ende 25′
der Hebelanordnung sind Lenker 31 vorgesehen, die sowohl um den
Gelenkzapfen 30 als auch um einen entsprechenden Zapfen 30′ am
Ende der Hebelanordnung drehen können.
Claims (11)
1. Fugenüberbrückungsvorrichtung (1) für Brücken oder der
gleichen Bauwerke, mit einer Fuge (2) zwischen dem Über
bau (Brücke) (3) und dem Widerlager (Fundament) (4), und
mindestens einer die Fuge überbrückenden, in der Ebene
der Fahrbahnoberfläche (9) liegenden Metallplatte, insbe
sondere eine mehrteilige Fingerplattenanordnung (5) und
mit einer Steueranordnung (7) für mindestens eine beweg
bar angeordnete Mittelplatte (6) der Fingerplattenanord
nung (5), die auf einem bezüglich seiner Lage gesteuerten
Längsträger (8) gehalten ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Überbau (3) und
das Widerlager (4) jeweils einen Kasten (10) zur Aufnahme
der zugeordneten Halte- und Steuerbauteile aufweisen, wo
bei die obere Platte (11) jedes Kastens (10) besonders
dick im Vergleich zu den übrigen Kastenwänden ausgebildet
ist und die einzelnen seitlichen Fingerplatten (5′, 5′′)
auf der oberen Platte (11) auf einem Abstandshalter (12)
aufliegen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Mittel
platte (6) auf dem Längsträger (8) ebenfalls auf einem
Abstandshalter (13) aufliegt.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
wobei die obere Platte (11) des Kastens (10) an der Seite
der Fuge (2) L-förmig abgewinkelt ist und am freien
Schenkel (13) des L-Winkels eine Lagerplatte (14) mit
daran angeordnetem Drucklager (15) aufweist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen An
sprüche, wobei die Lagerplatte (14) in die Fuge (2) hin
einragt, um als Teil einer Einspannung (16) für zwischen
Längsträger (8) und Kasten (10) angeordneten Dichtkörpern
(16) zu dienen.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Abstandshalter (12)
mit einem Teilabschnitt (12′) in die Fuge (2) hineinragen
und einen Teil der Einspannung (16) abstützen.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen An
sprüche, wobei die Fingerplattenanordnung (5) dreiteilig
ausgebildet ist und die einander gegenüberliegenden Rän
der zickzackförmig ineinander verzahnen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei ein Zahn (18) im we
sentlichen gleichschenklig ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen An
sprüche, mit einer Auflagerkonstruktion (19) als Teil der
Steueranordnung (7) zur Abstützung des mindestens einen
Längsträgers, bestehend aus im vorbestimmten Abstand in
Querrichtung zur Fuge (2) angeordneten Querträgern (20),
auf denen der mindestens eine Längsträger (8) aufliegt,
und wobei die Drucklager (15) mittels Paßstifte (22) an
den Enden (21, 21′) der Querträger an der Lagerplatte
(14) festgelegt sind.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen An
sprüche, wobei die Steueranordnung (7) eine horizontale
Bewegungssteuerung (23) aufweist, die zumindest einen un
ter dem Längsträger angeordneten Achszapfen (24), eine
zweiarmige Hebelanordnung (25) und jeweils eine Gelenkan
ordnung an den beiden Kasten oder einen entsprechenden
anderen benachbarten Bauteil aufweist, wobei die jeweili
gen Enden der Hebelanordnung (25) drehbar an der Gelenka
nordnung (26) angelenkt sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gelenkanordnung jeweils einen ortsfesten Gelenksockel
(29) und daran den Gelenksockel von oben und von unten
übergreifen Lenker (31) gehalten sind, die jeweils die
Hebelenden (25′) drehbar aufnehmen.
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