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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dehnfugenprofilsystem, bei dem durch einen mehrschichtigen und mehrteiligen Aufbau die Qualitätsgüte eines LAU-Profils erreicht werden kann.
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Technisches Anwendungsgebiet
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Das Wasserhaushaltsgesetz schreibt in der Bundesrepublik Deutschland vor, dass Anlagen zum Lagern, Abfüllen oder Umschlagen (Abk. LAU) wassergefährdender Stoffe nur errichtet und betrieben werden dürfen, wenn ihre Eignung festgestellt werden kann. Ein gesondertes Eignungsfeststellungsverfahren kann für solche Anlagen, Anlagenteile und technische Schutzvorkehrungen entfallen, die gewissen Ausnahmeregelungen unterliegen. Ähnliche gesetzliche Bestimmungen sind in vielen anderen Staaten, insbesondere innerhalb der EU, in Kraft. Es müssen einschlägige Bauwerke, wie beispielsweise Rollbahnen an Flughäfen, Kläranlagengruben und Rückhaltebecken für chemische Flüssigkeiten, ausreichend dicht und ohne dass eine Wassergefährdung durch austretende Flüssigkeiten droht, errichtet werden. Viele Bauwerksersteller tendieren zu individuell entworfenen Lösungen im Geltungsbereich des Wasserhaushaltsgesetzes.
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Auf der anderen Seite ist es – u. a. aufgrund der schnelleren und einfacheren Errichtung – vorteilhaft, Fertigelemente zu nehmen. So können Rollbahnen dadurch errichtet werden, dass einzelne Betonplatten aneinandergereiht werden. Die Stoßkanten der einzelnen Betonkanten sind abzudichten. Das fertige Bauwerk sollte ebenfalls den Anforderungen aus dem Wasserhaushaltsgesetz entsprechen.
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Stand der Technik
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Für die Bautechnik sind schon zahlreiche Dehnfugenprofile entwickelt worden, die an den unterschiedlichsten Stellen eines Bauwerkes einzubauen sind. Auf den jeweils bevorzugten Anwendungsfall werden die Dehnfugenprofile typischerweise ausgerichtet, und sie sind daher für die jeweiligen Anforderungsprofile entwickelt.
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Die
DE 297 05 908 U1 (Inhaberin: Fa. Bernhard Hansel; Anmeldetag: 03.04.1997) schlägt vor, PE-Schaumkerne in einem Pappmantel zu fixieren. Ein solches Dehnfugenprofil soll in frischen Mörtel eingesetzt werden, um nach Aushärtung des Mörtels Tritt- und Körperschall absorbieren zu können. Als Hilfsbauteile während des Einbringens von Estrichen und Betonflächen im Wohngebäude liegt der Schwerpunkt der PE-Schaumkerne in ihrer Einfachheit.
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Die
AT 506 793 B1 (Patentinhaber: Kassmannhuber et. al.; Anmeldetag: 11.08.2008) widmet sich der Aufgabe, ein Dehnfugenprofil zu unterbreiten, das ein Gebäude, das mit Dämmstoffplatten verkleidet worden ist, mit Dehnfugen zwischen den Dämmstoffplatten ausstatten kann und dabei die Dämmstoffplatten, die vor dem Mauerwerk befestigt sind, gegen Feuchtigkeit zu schützen. In einem solchen Anwendungsgebiet ist ein Schutz gegen Flüssigkeiten, die unter Druck stehen, nicht erforderlich.
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Beide Druckschriften zeigen aufschlussreiche Techniken auf. Die eine Druckschrift empfiehlt besondere Dehnfugenprofilmaterialien, die andere Druckschrift erkennt einen weit verbreiteten Schädigungsfall für Bauwerke.
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Eine Beschäftigung mit weiteren Dehnfugenprofilen weist den Weg zu Dehnfugenprofilen, deren Hauptaufgabe wie z. B. in der
DE 20 2005 005 415 U1 (Inhaberin: Herm. Friedr. Künne GmbH & Co.; Anmeldetag: 05.04.2005) darin zu sehen ist, optisch ansprechende Dehnfugenprofiloberflächen zu schaffen.
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Eine Untersuchung und Zusammenstellung weiterer Dehnfugenprofile, die am Markt erhältlich sind, weist den Weg in den Bereich der Schwerlastdehnfugenprofile. In diesem Bereich wird gerne Edelstahl als Werkstoff verwendet. Das Anwendungsgebiet solcher Dehnfugenprofile liegt in dem Einbau in den Bodenplatten einer bestimmten Kategorie von Gebäuden, wie Parkdecks, Parkhäusern, Tiefgaragen, Produktionshallen, Messehallen und Ausstellungshallen, die mit Fahrzeugen befahren werden. Für dieses Anwendungsgebiet stechen sehr flache Profile hervor, die mit verzahnten, wellenförmig ineinander eingreifenden oder zickzack-verlaufenden Platten zur Aufnahme des hohen Gewichts der Fahrzeuge ausgestattet sind (siehe z. B. die Profile VA.9.108, VA.6.230 und VA.6.165 der Buchberger GmbH; siehe z. B. das Profil ST 65 der MIGUA Fugensysteme GmbH & Co. KG). Für das Befahren mit langsam fahrenden Fahrzeugen wie Kraftfahrzeugen in Parkhäusern reicht es aus, wenn ein Versatz unterhalb einer maximalen Obergrenze zwischen den Dehnfugenplatten eingehalten wird; eine vollständige Nivellierung zwischen dem Dehnfugenprofil und angrenzenden Bodenplatten muss nicht erreicht werden.
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Die aufgeführten Fugenprofile adressieren zahlreiche Aspekte in Abhängigkeit des Anwendungsgebiets und verdeutlichen, was alles von einem Fugenprofil einzuhalten ist.
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Die von den zitierten Dokumenten und Datenblättern zu den erwähnten Fugenprofilen erhältlichen Materialangaben, Abmessungsangaben, Resistenzen und technischen Wirkungen gelten mit ihrer Referenzierung vollumfänglich in vorliegende Beschreibung inkorporiert. Diese Parameter und Eigenschaften werden mit vorliegender Erfindung aufgegriffen und eingehender weiterentwickelt.
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Aufgabenstellung
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Ein Fugenprofil, das als belastbares Fugenprofil, insbesondere mit schweren Fahrzeugen befahrbar, den Anforderungen des Wasserhaushaltsgesetzes und den daraus resultierenden Genehmigungsverfahren genügt und darüber hinaus leicht und zuverlässig verbaubar ist, wäre wünschenswert.
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Die positiven Eigenschaften eines solchen Dehnfugenprofils ließen sich noch steigern, wenn die Funktionstüchtigkeit des Dehnfugenprofils leicht überprüfbar ist. Sollte eine Beschädigung an den Dehnfugenprofilen bzw. an einem Abschnitt eines verbauten Dehnfugenprofilsystems erkennbar sein, so wäre es vorteilhaft, wenn eine einfache, schnelle und sicher auszuführende Reparatur durchführbar ist.
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Erfindungsbeschreibung
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch ein Dehnfugenprofilsystem nach Schutzanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen lassen sich den abhängigen Ansprüchen entnehmen.
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Bei größeren Bauwerken soll idealerweise ein einheitliches Profilsystem verarbeitet werden, das an allen Stellen der eingefügten Dehnfugenprofile eine zuverlässige Dichtung herstellt und die Dichtwirkung längerfristig zur Verfügung stellen kann. Zur Förderung der Erreichbarkeit dieser Aufgabe ist es vorteilhaft, wenn nicht nur einzelne Dehnfugenprofile angeboten werden, sondern ein Dehnfugenprofilsystem, bei dem das Zusammenspiel der Dehnfugenprofile aufeinander abgestimmt ist. Mehrere Dehnfugenprofile können so zu einem Dehnfugenprofilsystem zusammengefasst werden. Hierbei erfüllt das Dehnfugenprofilsystem die Anforderungen eines LAU-Profils, wenn eine Abnahme im Sinne des § 63 Wasserhaushaltsgesetz (bzw. vergleichbarer Normen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland) möglich ist.
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Ein Dehnfugenprofilsystem umfasst mindestens ein Dehnfugenprofil. Das Dehnfugenprofil verschließt eine Dehnfuge, beispielsweise zwischen zwei Betonplatten, flüssigkeitsdicht. Der Verschluss erfolgt von einer Seite, beispielsweise einer Oberseite, der Dehnfuge her. Das Dehnfugenprofilsystem lässt sich in Dehnfugen verwenden. Das Dehnfugenprofilsystem kann in die Dehnfuge eingefügt werden. Dazu wird das Höhenniveau der Platten mit einer Egalisierung angeglichen. Darüber befindet sich eine Auflageschicht für das Dehnfugenprofilsystem. Die Auflageschicht deckt die Dehnfuge ab. Die Auflageschicht kann beispielsweise aus PC-Mörtel (Polymer-Concrete-Mörtel) bestehen. Unter PC-Mörtel versteht man einen Mörtel mit Kunststoffen als alleinigem Bindemittel.
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In einem erfindungsgemäßen Dehnfugenprofil ist mindestens ein erstes elastisches Dehnungselement enthalten. Das Dehnungselement ist elastisch verformbar. Es kann also z. B. unter Einwirkung einer Kraft oder bei Temperaturschwankungen reversibel seine Form verändern. Fällt die Krafteinwirkung weg oder kehrt man zu einer Ausgangstemperatur zurück, nimmt das Dehnungselement wieder seine ursprüngliche Form an. Unter Einwirkung einer Kraft ändert sich die Ausdehnung hauptsächlich in der Richtung, in der die Kraft wirkt. Ausdehnungsänderungen in andere Richtungen sind vernachlässigbar klein. Die Nichtdiagonalelemente des Elastizitätstensors können als Null angesehen werden. Durch die elastischen Dehnungselemente ist das Dehnfugenprofil belastbar und kann mit schweren Fahrzeugen befahren werden.
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Das Dehnungselement ist von mindestens zwei einander gegenüberliegenden Seiten je eines Stellblechs eingeschlossen. Das Dehnungselement befindet sich also zwischen mindestens zwei Stellblechen, deren dem Dehnungselement zugewandten Seiten das Dehnungselement eingrenzen. Die Stellbleche verlaufen entlang eines Randbereichs der Grundplatten. Die Stellbleche sind langgestreckte Elemente. Die Stellbleche können als flach angesehen werden. Zumindest abschnittsweise verlaufen die Stellbleche entlang einer Geraden. Die Richtung der Geraden kann in den Bereichen, in denen die Stellbleche entlang einer Geraden verlaufen, als Haupterstreckung angesehen werden. Die Stellbleche tragen zur Stabilität des Systems bei.
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Das Dehnfugenprofil weist mindestens eine erste und eine zweite Grundplatte auf. Vorzugsweise sind die Grundplatten waagerecht ausgerichtet. Die Begriffe „unterhalb”, „oberhalb”, „auf”, „unter” etc. beziehen sich im Folgenden auf waagerecht ausgerichtete Grundplatten. Die Stellbleche werden an der Grundplatte z. B. durch Verschweißen befestigt. Bevorzugtes Material der Grundplatte ist Edelstahl.
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Die erste Grundplatte und die zweite Grundplatte sind nebeneinander angeordnet. Die Grundplatten weisen eine Verzahnung auf. Die Verzahnung befindet sich an einem Randbereich der Grundplatten. Die Verzahnung der einen Platte erstreckt sich zu der jeweils anderen Platte hin. Die Verzahnung wechselt sich ab. Die Verzahnung ist also alternierend. Die Zähne wechseln sich in der gleichen Richtung ab, in der sich die Stellbleche erstecken. Man könnte auch sagen, die Verzahnung ist im Vergleich zu der Haupterstreckung der Stellbleche gleichgerichtet.
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Zwischen den Dehnungselementen befindet sich zumindest bereichsweise mindestens ein Zwischenelement, welches im Wesentlichen parallel zu den Stellblechen verläuft. Das mindestens eine Zwischenelement kann auf einer Grundplatte befestigt sein. Das mindestens eine Zwischenelement verleiht dem Dehnfugenprofilsystem zusätzlich zu den Stellblechen Stabilität.
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Die Verzahnung der Grundplatten besteht vorteilhafterweise aus wechselweise an der ersten Grundplatte und an der zweiten Grundplatte angeordneten Zähnen. Auf einen Zahn an der ersten Grundplatte folgt also ein Zahn an der zweiten Grundplatte und so weiter. Nach einem Zahn an der ersten Grundplatte folgt eine Lücke als Einkerbung. Die Lücke weist eine größere Ausdehnung, insbesondere eine größere Breite auf als der Zahn. Die Zähne sind also um einen Abstand kleiner, insbesondere schmaler als die Zahnlücke. Die Zahnlücke ist dazu vorgehalten, den jeweiligen Zahn an der anderen Grundplatte aufzunehmen.
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Die Zähne sind vorzugsweise in einer Ebene liegend angeordnet. Die Ebene der Verzahnung wird durch einen Richtungsvektor auf die andere Grundplatte zu und durch einen Richtungsvektor entlang des Randbereichs der Grundplatte aufgespannt. Die Ebene der Verzahnung der ersten Grundplatte und die Ebene der Verzahnung der zweiten Grundplatte sind deckungsgleich.
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Die elastischen Dehnungselemente sind vorteilhaft in drei Schichten aufgebaut, die waagerecht angeordnet sind. Die Schichten können auch als Sektoren bezeichnet werden. Durch den Schichtaufbau sind die elastischen Dehnungselemente vor allem für den Ausgleich von Kräften senkrecht zu den Ebenen der Schichten, insbesondere für den Ausgleich von Gewichtskräften schwerer Fahrzeuge, geeignet.
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Um Kräfte ausgleichen zu können müssen die Dehnungselemente elastische Materialien umfassen. Vorteilhafterweise bestehen zwei der Sektoren aus einem gleichermaßen elastischen, gießfähigen und chemisch beständigen Material. Es haben sich je nach Anwendungsfall Silikondichtstoffe, Polyurethan-Dichtstoffe, EMS-Polymer-Dichtstoffe, Polysulfid-Dichtstoffe oder EPS-Dichtstoffe (Epoxy-Polysulfid-Hybrid-Dichtstoffe) als geeignete Materialien herausgestellt. Es ist von Vorteil, wenn in den beiden Sektoren das gleiche Material verwendet wird. Bevorzugt begrenzen die zwei Sektoren den dritten Sektor zweiseitig. Der dritte Sektor weist im Vergleich zu den beiden Sektoren, die ihn begrenzen, ein andersartiges Material auf.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung weist einer der mindestens drei Sektoren, insbesondere der Sektor mit dem andersartigen Material, ein Schaumprofil, insbesondere aus einem Schaumstoff mit mindestens einem Klebestreifen auf. Das Schaumprofil besteht aus gasförmigen Bläschen, die in festen Wänden eingeschlossen sind. Durch den Schaum wird die Elastizität des Dehnungselements nochmals erhöht.
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Vorteilhaft ist es, wenn mindestens ein erster und ein zweiter Sektor des Dehnungselements ein Material eines Polysulfids umfasst. Polysulfide sind organische Verbindungen, die als funktionelle Gruppe Schwefel in Form von Schwefel-Schwefel-Bindungen enthalten.
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Zur Montage des Dehnfugenprofilsystems kann vorteilhafterweise eine Einbaulehre verwendet werden. Als Einbaulehre kann ein mechanisches Hilfsmittel zur Montage des Dehnfugenprofilsystems verstanden werden. Vor der Montage festgelegte Abstände werden von der Einbaulehre vorgegeben. Die Einbaulehre lässt sich nach der Montage wieder entfernen. Also ist die Einbaulehre abnehmbar. Die Einbaulehre dient unter anderem dazu, das erste Stellblech und das zweite Stellblech parallel auszurichten. Mit der Einbaulehre können die Stellbleche in einem gewünschten Abstand gehalten werden. Durch die parallele Ausrichtung der Stellbleche wird eine Kraft gleichmäßig übertragen und so ebenfalls zur Stabilität beigetragen.
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Die Einbaulehre wird vorteilhafterweise an mindestens einer der Grundplatten abnehmbar befestigt. Die Befestigung kann mittels einer Stellschraube realisiert werden. Passend dazu trägt die mindestens eine Grundplatte eine Einnietmutter. Die Einnietmutter dient als Gegenstück zur Stellschraube der Einbaulehre. Die Einbaulehre ist mit der Einnietmutter verschraubbar. Die Einbaulehre sorgt dafür, dass alle Elemente des Dehnfugenprofils nach der Montage bündig sind und es deshalb keine Hindernisse für Fahrzeuge gibt.
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Vorteilhafterweise sind ein erstes Dehnfugenprofil und ein zweites Dehnfugenprofil miteinander verbunden. Die Verbindung erfolgt mittels einer Unterdeckung. Die Unterdeckung ist klammerartig insbesondere U-förmig gebogen. Die Unterdeckung hat in einer Schnittansicht die Form des Buchstabens „U”. Das heißt, die Unterdeckung weist zwei Seitenwände und eine Bodenfläche auf. Die Unterdeckung verlängert die Dehnfugenprofile in einer Längserstreckung. Die Dehnfugenprofile werden also von der Unterdeckung fortgesetzt. Vorzugsweise findet die Verlängerung an den von den Stellblechen abgewandten Seiten des Dehnfugenprofils statt. In den Bereichen, in denen eine Unterdeckung vorhanden ist, stellt die Unterdeckung eine unterseitige Begrenzung des Dehnfugenprofilsystems dar.
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Es ist weiter vorteilhaft, wenn die Unterdeckung Einzüge der Grundplatte untergreift. Die Einzüge sind als Aussparungen in den Seitenflächen der Unterdeckung ausgeführt. Durch einen Einzug kann ein Zahn der Grundplatte in den U-förmigen Innenraum der Unterdeckung eingreifen. Die Grundplatte ragt gewissermaßen in die Unterdeckung hinein. Dabei befindet sich die Bodenfläche der Unterdeckung unterhalb der Grundplatte, wenn man die Grundplatte als waagerechtliegend ansieht. Mit der Unterdeckung wird auch im Übergang zwischen zwei Dehnfugenprofilen des Dehnfugenprofilsystems die Dichtigkeit und damit der Gewässerschutz gewährleistet. Die Unterdeckung verhindert zudem, dass Dichtmasse von einer Außenseite in das Dehnfugenprofil eindringt.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn zwischen der Bodenfläche der Unterdeckung und der Grundplatte ein Trennband oder eine Oberflächenverzahnung vorhanden ist. Das Trennband oder die Oberflächenverzahnung zwischen der Bodenfläche und der Unterdeckung verleihen dem Dehnfugenprofilsystem im Übergang zwischen den einzelnen Dehnfugenprofilen Stabilität.
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Das Dehnfugenprofilsystem weist einen Verzweigungsbereich auf. Im Verzweigungsbereich treffen mindestens drei Dehnfugenprofile aufeinander. Vorteilhaft ist es, wenn die mindestens drei Dehnfugenprofile in einer T-artigen Weise zusammengeführt sind. Die Zusammenführung hat also die Form des Buchstabens „T”. Treffen vier Dehnfugenprofile aufeinander, so sind sie bevorzugt kreuzartig zusammengeführt. Im Verzweigungsbereich, auch als Kreuzungsbereich bezeichnet, weist insbesondere mindestens eine Grundplatte anstelle eines Zahns der normalen Verzahnung einen Querbalken auf. Der Querbalken hat die gleiche Richtung wie die Verzahnung. Der Querbalken mündet in einen Sackbalken. Der Sackbalken steht senkrecht zum Querbalken.
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Weiter ist es vorteilhaft, wenn sich im Verzweigungsbereich mindestens ein elastisches Dehnungselement umlenkt und unter einem Winkel von weniger als 180° fortsetzt. Insbesondere ist ein rechter Winkel als Umlenkwinkel geeignet. Das umgelenkte Dehnungselement ist in zwei Dehnfugenprofilen eingesetzt. Wird dem Verlauf des Dehnungselements in seiner Erstreckungsrichtung gefolgt, so wird das Dehnungselement in ein erstes Dehnfugenprofil vor der Umlenkung und in ein weiteres Dehnfugenprofil hinter der Umlenkung eingesetzt.
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In einer anderen vorteilhaften Weiterbildung ist ein Zahn an der ersten Grundplatte um ein Vielfaches schmaler als ein benachbarter Zahn der ersten Grundplatte. Der benachbarte Zahn weist also genauso wie die übrigen Zähne an der Grundplatte eine mindestens um den Faktor 2 größere Breite auf als der schmale Zahn. Der schmale Zahn hat die geringste Breite aller an der Grundplatte vorhandenen Zähne. Es handelt sich um den schmalsten Zahn. Der schmalste Zahn befindet sich an einer Stelle der Grundplatte, an der die Grundplatte im rechten Winkel umgelenkt ist.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn auf zumindest einem der Stellbleche eine Deckplatte angeordnet ist. Ein Randbereich der Deckplatte bedeckt wenigstens bereichsweise eines der elastischen Dehnungselemente. Vorteilhafterweise weist auch die Deckplatte im Randbereich eine Verzahnung mit einen Wechselspiel einer spiegelbildlich angeordneten Deckplatte auf. Das Wechselspiel der Zähne ist spielbehaftet. Eine spiegelbildlich angeordnete Deckplatte ist eine Deckplatte, die sich neben der einen Deckplatte in einer Ebene mit dieser befindet. Die Verzahnung hat an den Stellen, an denen die eine Deckplatte einen Zahn aufweist, eine Lücke und umgekehrt.
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Die Deckplatte wird bevorzugt an einem Stellblech befestigt, das randlings eine äußerste Begrenzung des Dehnfugenprofils bildet. Besonders vorteilhaft ist es, wenn am Rande, also als äußerste Begrenzung, die Stellbleche das Dehnfugenprofil abschließen bzw. begrenzen. Die Befestigung kann mittels einer Senkkopfschraube erfolgen. Eine Senkkopfschraube kann durch die Kegelstumpfform des Schraubenkopfs in der Deckplatte versenkt werden. Mittels der Senkkopfschraube erfolgt die Verbindung der Deckplatte mit dem Stellblech oberflächenbündig. Die Oberfläche des Schraubenkopfs liegt also in einer Ebene mit der Deckplatte. Dadurch kann die Oberfläche des Dehnfugenprofils auch von schweren Fahrzeugen befahren werden, ohne dass die Fahrzeuge über eine Erhebung fahren müssen.
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In einem vorteilhaften Dehnfugenprofilsystem weist mindestens ein Stellblech eine seitliche Abwinkelung auf. Das Stellblech folgt dabei dem Verlauf der Grundplatte und weist in seiner Längserstreckung eine Abwinkelung auf. Die Abwinkelung befindet sich an der Stelle im Dehnfugenprofilsystem, an der auch die Grundplatte umgelenkt wird. Der Winkel, um den das Stellblech abgeknickt wird, entspricht vorteilhafterweise dem Umlenkwinkel einer Grundplatte. Dabei überstreicht das Stellblech vorteilhafterweise zwei Grundplatten mehrfach. Das Stellblech steht also über der Verzahnung der Grundplatten und überstreicht die einzelnen Zähne.
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Das Stellblech kann auch an seinem oberen, d. h. von der Grundplatte abgewandten Ende zur Außenseite hin, d. h. zur Seite, die von dem anderen Stellblech abgewandt ist, abgewinkelt sein. Das Stellblech weist also an der oberen Seite eine umgelenkte Verlängerung auf. Das Ende der Verlängerung ist mit Entlüftungslöchern durchlöchert. Es befinden sich also mehrere Löcher am Ende der Verlängerung des Stellblechs. Die Abwinkelung dient dazu, die Deckplatte mit dem Stellblech zu verschrauben. Die Löcher dienen dazu, das Dehnfugenprofilsystem beim Verguss zu entlüften. Es wird keine Luft in den Verguss eingeschlossen, damit ist der Verguss gleichmäßig. Der Verguss kann ohne Lufteinschluss das System abdichten.
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Bei Belastung des Dehnfugenprofilsystems können Torsionskräfte auftreten. Die Torsionskräfte tragen zur Abnutzung des Dehnfugenprofilsystems bei. Zur Verringerung der Torsionskräfte ist es von Vorteil, wenn die Stellbleche und die Zwischenelemente mittels Bolzen verbunden sind. Die Bolzen reichen von einem randseitigen Stellblech bis zum Zwischenelement, das sich ungefähr in der Mitte des Dehnfugenprofilsystems befindet. Idealerweise sind die Bolzen des ersten randseitigen Stellblechs und des zweiten randseitigen Stellblechs zueinander leicht versetzt. Durch die Verwendung der Bolzen ist eine dauerhafte Nutzung auch bei einer Befahrung des Dehnfugenprofilsystems mit schweren Fahrzeugen möglich.
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Zusätzlich zu den Stellblechen, die das Dehnfugenprofilsystem seitlich begrenzen, sind zwischen den Stellblechen Zwischenelemente angeordnet. Vorteilhafterweise sind die Zwischenelemente ebenfalls Stellbleche. Die Zwischenelemente weisen bevorzugt das gleiche Material auf wie die Stellbleche. Die Zwischenelemente sind also vorzugsweise materialgleich wie das erste und das zweite Stellblech. Die Zwischenelemente sind z.B. wie die Stellbleche aus Edelstahl gefertigt. Die Zwischenelemente stehen senkrecht auf wenigstens einer der Grundplatten. Das Zwischenelement ist also senkrecht zur Ebene der Grundplatten angeordnet. Das Zwischenelement verläuft in seiner Längserstreckung parallel zu den äußeren Stellblechen. Das Zwischenblech unterbindet ein seitliches Auswandern der elastischen Dehnungselemente durch seine Längsoberflächen. Die senkrechte Ausdehnung der Zwischenelemente und der Stellbleche, also deren Höhe, ist gleich der Höhe der elastischen Dehnungselemente. Die Vergussmasse der Dehnungselemente und die Stellbleche schließen oberflächenbündig ab. Die Oberfläche ist folglich eben. Die Oberfläche weist keine Erhebungen oder Senken auf. Daher kann die Oberfläche gut befahren werden.
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Ein Dehnfugenprofilsystem kann im Laufe der Zeit Risse bekommen. Daher ist es von Vorteil, wenn ein Dichtungsbereich des Dehnfugenprofilsystems zumindest bereichsweise einsehbar ist. Die Einsicht erfolgt auf einer freibleibenden Seite des Dehnfugenprofilsystems in einer Dehnfuge. Als freibleibende Seite des Dehnfugenprofilsystems kann eine Seite bezeichnet werden, die keine sichtbehindernden Elemente aufweist, z. B. eine Seite einer Betonplatte auf die keine weitere Betonplatte folgt. Da das Dehnfugenprofilsystem zumindest bereichsweise einsehbar ist, lassen sich Risse und Undichtigkeiten, die im Laufe der Zeit entstehen, feststellen und beheben. Der Gewässerschutz bleibt somit erhalten.
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Die Stellbleche und die Zwischenelemente bilden vorteilhaft eine lamellenartige Struktur aus. Für die lamellenartige Struktur werden mehrere Zwischenelemente verwendet, bevorzugt mehr als drei Zwischenelemente. Die seitliche Ausdehnung, also die Dicke, der Stellbleche und der Zwischenelemente beträgt ca. 5 mm. In den Zwischenräumen befinden sich die Dehnungselemente. In einer Lamelle hat das Dehnungselement bevorzugt eine seitliche Ausdehnung von 5 mm. Die Dehnungselemente haben eine bevorzugte Elastizität von 25%. Das bedeutet, dass sich die Dehnungselemente bezogen auf ihre Ausdehnung ohne Krafteinwirkung und 12,5% strecken und um 12,5% stauchen können. Bei einer ursprünglichen Dicke des Dehnungselements von 5 mm kann die Dicke beispielsweise um 1,25 mm variieren.
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Figurenkurzbeschreibung
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Die vorliegende Erfindung kann noch besser verstanden werden, wenn Bezug auf die beiliegenden Figuren genommen wird, die beispielhaft besonders vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten darlegen, ohne die vorliegende Erfindung auf diese einzuschränken, wobei
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1 eine erste Ausführungsform eines Dehnfugenprofilsystems in einer Aufsicht zeigt,
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2 die Ausführungsform der 1 im Schnitt und im Einbauzustand zeigt,
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3 eine zweite Ausführungsform eines Dehnfugenprofilsystems mit der Verzahnung der Deckplatten in einer Aufsicht zeigt und
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4 eine Schnittdarstellung der zweiten Ausführungsform des Dehnfugenprofilsystems zeigt.
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Figurenbeschreibung
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Die 1 und 2 zeigen ein Dehnfugenprofilsystem 1. Das Dehnfugenprofilsystem nach 1 und 2 wird vorzugsweise bei Dehnfugen eingesetzt, die nur mit leichteren bis mittelschweren Fahrzeugen belastet werden, z. B. mit Fahrzeugen bis 7,5 Tonnen.
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1 zeigt eine Aufsicht auf das Dehnfugenprofilsystem 1. Dargestellt ist im Kreuzungspunkt, an dem sich mehrere Dehnfugenprofile 3, 3‘, 3‘‘, 3‘‘‘ begegnen.
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Ein Dehnfugenprofil 3, 3‘, 3‘‘, 3‘‘‘ umfasst zwei äußere Stellbleche 7, 9. Zwischen den äußeren Stellblechen 7, 9 sind vier Zwischenelemente 11, 11‘, 11‘‘, 11‘‘‘ angeordnet. Der Raum zwischen den Zwischenelementen bzw. zwischen den Zwischenelementen und den äußeren Stellblechen ist mit elastischen Dehnungselementen 5, 5‘, 5‘‘, 5‘‘‘, 5‘‘‘‘ gefüllt. Der schichtweise Aufbau der Dehnungselemente 5, 5‘, 5‘‘, 5‘‘‘, 5‘‘‘‘ ist in 2 dargestellt.
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Am Kreuzungspunkt, bzw. am Berührpunkt der Dehnfugenprofile 3, 3‘, 3‘‘, 3‘‘‘ werden die Stellbleche 7, 9, die Zwischenelemente 11, 11‘, 11‘‘, 11‘‘‘ und die Dehnungselemente 5, 5‘, 5‘‘, 5‘‘‘, 5‘‘‘‘ umgelenkt. Die Stellbleche, Zwischenelemente und Dehnungselemente weisen also eine seitliche Abwinkelung 71 auf, wie beispielhaft in 1 eingetragen. Die Abwinkelung 71 erfolgt in einem rechten Winkel. Das erste Stellblech 7 und die zwei darauf folgenden Zwischenelemente 11, 11‘ werden in eine andere Richtung abgelenkt als das zweite Stellblech 9 mit den übrigen Zwischenelementen 11‘‘, 11‘‘‘, wie aus 1 ersichtlich. Wird das erste Stellblech 7 beispielsweise nach links abgelenkt, so erfolgt die Ablenkung des zweiten Stellblechs 9 nach rechts. Nach der Abwinkelung 71 werden die abgewinkelten Elemente mit Elementen eines anderen Dehnfugenprofils 3‘ ergänzt und bilden so ein neues Dehnfugenprofil 3‘‘. Alle Dehnfugenprofile 3, 3‘, 3‘‘, 3‘‘‘ zusammen bilden das Dehnfugenprofilsystem 1.
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2 zeigt einen Querschnitt des Dehnfugenprofilsystems 1, jedoch im Einbauzustand zwischen zwei Bodenplattenelementen 87, 87‘ und mit Einbaulehre 41. Im Querschnitt ist ein Dehnfugenprofil 3 sichtbar. Das Dehnfugenprofilsystem 1 ist in einer Aussparung 81 zwischen Bodenplattenelementen 87, 87‘ eingesetzt. Die Höhe der Bodenplattenelemente 87, 87‘ wird im Bereich des Dehnfugenprofils 3 durch eine Egalisierungsschicht 89 ausgeglichen. Oberhalb der Egalisierungsschicht 89 befindet sich das eigentliche Dehnfugenprofil 3. Nach der Montage des Dehnfugenprofilsystems wird der Raum 88 außerhalb der äußeren Stellbleche 7, 9 mit Vergussmasse 83 ausgegossen.
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In dem Dehnfugenprofil 3 befinden sich mehrere elastische Dehnungselemente 5, 5‘, 5‘‘, 5‘‘‘, 5‘‘‘‘. Die elastischen Dehnungselemente 5, 5‘, 5‘‘, 5‘‘‘, 5‘‘‘‘ sind von mindestens zwei, einander gegenüberliegenden Seiten je eines Stellblechs 7, 9 eingeschlossen. Die elastischen Dehnungselemente 5, 5‘, 5‘‘, 5‘‘‘, 5‘‘‘‘ werden zumindest bereichsweise von den Zwischenelementen 11, 11‘, 11‘‘, 11‘‘‘ begrenzt. Die Zwischenelemente 11, 11‘, 11‘‘, 11‘‘‘ sind wie die Stellbleche 7, 9 aus Edelstahl gefertigt. Die Zwischenelemente 11, 11‘, 11‘‘, 11‘‘‘ stehen senkrecht auf den Grundplatten 13, 15. Die Zwischenelemente 11, 11‘, 11‘‘, 11‘‘‘ verhindern, dass sich die Dehnungselemente 5, 5‘, 5‘‘, 5‘‘‘, 5‘‘‘‘ seitlich verschieben. Durch die hohe Anzahl der Zwischenelemente kann von einer lamellenartigen Struktur gesprochen werden.
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Das Dehnfugenprofil 3 hat eine erste Grundplatte 13 und eine zweite Grundplatte 15. Die alternierende Verzahnung der Grundplatten 13 und 15 ist im Querschnitt nicht dargestellt. Die erste Grundplatte 13 ragt jedoch über die Mitte des Dehnfugenprofils 3 hinaus, wie aus 2 ersichtlich. An der dargestellten Stelle des Querschnitts befindet sich also ein Zahn der ersten Grundplatte 13. Die zweite Grundplatte 15 ragt nur zu ca. einem Viertel der seitlichen Ausdehnung des Dehnfugenprofils 3 in das Dehnfugenprofil 3 hinein. An der dargestellten Stelle des Querschnitts befindet sich also eine Zahnlücke der zweiten Grundplatte 15. Die Verzahnung befindet sich an einem Randbereich der ersten Grundplatte 13 und an einem Randbereich der zweiten Grundplatte 15. Die Verzahnung ist gleichgerichtet im Vergleich zu einer Haupterstreckungsrichtung 20 (siehe 1) der Stellbleche 7, 9 angeordnet. Die Stellbleche 7, 9 erstecken sich in die Bildebene hinein und aus der Bildebene heraus. Bei einem um eine Zahnbreite versetzt dargestellten Querschnitt würde die zweite Grundplatte 15 über die Mitte hinausragen und die erste Grundplatte 13 wäre verkürzt. Die Zähne wechseln sich also ab.
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Die Dehnungselemente 5, 5‘, 5‘‘, 5‘‘‘, 5‘‘‘‘ weisen drei Sektoren 31, 33, 35 auf. Die Sektoren sind als waagerechte Schichten ausgeführt. Der Übergang zwischen zwei Sektoren 31, 33, 35 findet bei allen Dehnungselementen 5, 5‘, 5‘‘, 5‘‘‘, 5‘‘‘‘ in der gleichen Höhe statt. Die Sektoren 31, 33, 35 haben also eine vorgegebene senkrechte Ausdehnung. Unter Krafteinwirkung dehnen bzw. strecken sich die Sektoren 31, 33, 35 in unterschiedlicher, aber elastischer Weise, sodass durch das Zusammenwirken der Sektoren 31, 33, 35 die Elastizität des Dehnungselements 5, 5‘, 5‘‘, 5‘‘‘, 5‘‘‘‘ optimiert auf die gewünschte Belastung ist. Im kraftlosen Zustand ist die Summe der Höhen, d. h. der senkrechten Ausdehnung der Sektoren, die gleich der Gesamthöhe des Dehnungselements ist, gleich wie die Höhe der Stellbleche 7, 9 und der Zwischenelemente 11, 11‘, 11‘‘, 11‘‘. Das Dehnfugenprofil schließt im kraftlosen Zustand oberflächenbündig ab.
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Das erste und das zweite Stellblech 7, 9 werden mit der Einbaulehre 41 in einem gewünschten Abstand gehalten. Die Einbaulehre 41 sorgt für die parallele Ausrichtung der Stellbleche 7, 9.
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Die Einbaulehre 41 ist abnehmbar. Nach erfolgter Montage des Dehnfugenprofilsystems 1 kann die Einbaulehre 41 herausgenommen werden und der Hohlraum, der übrig bleibt, kann mit Vergussmasse verfüllt werden. Nach Entfernung der Positionsplatte 47 der Einbaulehre 41 bleibt die Oberseite des Dehnfugenprofilsystems 1 frei. Die freibleibende Seite 79 des Dehnfugenprofils 3 kann von oben eingesehen werden. Bei einer Inspektion kann das Dehnfugenprofilsystem 1 so auf Fehler, z. B. Risse, hin überprüft werden.
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Die Einbaulehre 41 umfasst mindestens eine Stellschraube 43. Mit der Stellschraube 43 kann die Einbaulehre mit einer Einnietmutter 45 verschraubt werden. Die Einnietmutter 45 ist auf der Grundplatte 13, 15 angebracht. Die Grundplatte 13, 15 trägt also die Einnietmutter 45. Die Einbaulehre 41 kann auch an zwei oder mehr verschiedenen Grundplatten 13, 15 abnehmbar angeschraubt werden. Durch die feste Anbringung der Einbaulehre 41 auf den Grundplatten 13, 15 kann sichergestellt werden, dass sich auch die Grundplatten 13, 15 zueinander in der vorgegebenen Position befinden. Die Einbaulehre 41 umfasst weiterhin eine Positionsplatte 47. Die Positionsplatte 47 befindet sich an einer Oberseite der Einbaulehre 41. Die Positionsplatte 47 hält die Zwischenelemente 11, 11‘, 11‘‘, 11‘‘‘, 11‘‘‘‘ in der vorgegebenen Position. Ein Bolzen 49 dient zur Verbindung der Positionsplatte 47 mit der Einnietmutter 45 mittels der Stellschraube 43.
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Zwischen den Stellblechen 7, 9 und dem Bolzen 49 der Einbaulehre 41 befindet sich eine Unterdeckung 51. Die Unterdeckung 51 weist die Form des Buchstabens „U” auf. Die Unterdeckung 51 dient dazu, ein erstes Dehnfugenprofil 3 mit einem zweiten Dehnfugenprofil, das in 2 nicht dargestellt ist, zu verbinden. Dabei wirkt die Unterdeckung 51 wie eine Klammer. Die Unterdeckung 51 verlängert das Dehnfugenprofil 3 in einer Längserstreckung. Die Verlängerung findet an von den Stellblechen 7, 9 abgewandten Seiten 77 statt. Weiterhin dient die Unterdeckung dazu, zu verhindern, dass Vergussmasse aus dem Außenbereich in das Dehnfugenprofil 1 eindringt.
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An der Stelle, an der die Grundplatte 13 die Unterdeckung quert, ist die Unterdeckung 51 unterbrochen. Die Unterdeckung 51 weist also einen Einzug 53 auf. Der Einzug 53 untergreift die Grundplatte 13. Die Grundplatte verläuft bereichsweise oberhalb der Unterdeckung 51. Die Grundplatte 15 hat dagegen eine Aussparung an der Stelle, an der die Unterdeckung 51 quert. Die Unterdeckung 51 verläuft also vor der Grundplatte 15. Zwischen den Grundplatten 13, 15 und der Unterdeckung 51 befindet sich ein Trennband 55. Das Trennband verhindert, dass die Grundplatte vor dem Verguss verrutscht.
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3 zeigt eine Aufsicht und 4 einen Schnitt entlang der Linie A-A einer zweiten Ausführungsform eines Dehnfugenprofilsystems 101, mit einem Kreuzungspunkt der einzelnen Dehnfugenprofile 103, 103‘, 103‘‘, 103‘‘‘. Die Grundplatte 113, 115 und die äußeren Stellbleche 107, 109 werden durch die Deckplatten 161, 163 verdeckt. Die Deckplatten 161, 163 sind auf je einem Stellblech 107, 109 angeordnet. Die Grundplatten 113, 115 verlaufen in einer Ebene parallel zu der Ebene der Deckplatten 161, 163 (siehe 4). Die Grundplatten 113, 115 weisen den gleichen Zuschnitt wie die darüber liegenden Deckplatten 161, 163 auf. Insbesondere entspricht die Verzahnung der Grundplatten 113, 115 der Verzahnung 119 der Deckplatten 161, 163. An der Stelle, an der eine Deckplatte 161, 163 einen Zahn 121, bzw. eine Zahnlücke 123 aufweist, hat die darunter liegende Grundplatte 113, 115 ebenfalls einen Zahn bzw. eine Zahnlücke (vgl. 4). Die Verzahnung im Randbereich einer Deckplatte 161 wechselt sich mit der Verzahnung im Randbereich einer spiegelbildlich angeordneten Deckplatte 163 ab. Dabei ist die Breite einer Zahnlücke 123 größer als die Breite eines Zahns 121. Die Verzahnung hat ein Spiel. Die Verzahnung ist spielbehaftet. Der Randbereich der Deckplatte 163 deckt in dem Bereich, in dem sich ein Zahn 121 befindet, ein Dehnungselement ab.
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Im Verzweigungsbereich des Dehnfugenprofilsystems 101, also im Bereich um den Kreuzungspunkt der Dehnfugenprofile 103, 103‘, 103‘‘, 103‘‘‘, weist die Verzahnung 119 der Deckplatten 161, 163 eine komplexe Struktur auf. An einer Deckplatte 161 ist anstelle eines normalen Zahns ein Querbalken 125 angeordnet. Der Querbalken 125 weist eine geringere Ausdehnung in der Breite auf als die übrigen Zähne. Insbesondere ist die seitliche Ausdehnung um ein Vielfaches schmaler als ein benachbarter Zahn. Der Querbalken 125 kann also als schmalster Zahn 117 bezeichnet werden. In den Querbalken 125 mündet ein Sackbalken 127. Dadurch werden im Verzweigungsbereich mindestens drei Dehnfugenprofile 103, 103‘, 103‘‘, 103‘‘‘ in einer T-artigen Weise zusammengeführt, in der dargestellten Ausführung werden vier Dehnfugenprofile 103, 103‘, 103‘‘, 103‘‘‘ kreuzartig zusammengeführt. Die Dehnfugenprofile 103, 103‘, 103‘‘, 103‘‘‘ kreuzen sich. In dem Verzweigungsbereich wird mindestens ein elastisches Dehnungselement 105, 105‘ umgelenkt und unter einem Winkel von weniger als 180° fortgesetzt.
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Die Deckplatten 161, 163 sind mit den darunterliegenden Stellblechen 107, 109 verschraubt. Die Stellbleche 107, 109 stellen randlings eine äußere Begrenzung eines Dehnfugenprofils 103, 103‘, 103‘‘, 103‘‘‘ dar. Die Verschraubung erfolgt mittels einer Senkkopfschraube 147. Durch die Senkkopfschraube 147 sind die Deckplatten 161, 163 mit den Stellblechen 107, 109 verbunden. Die Oberfläche der Senkkopfschraube 147 hat die gleiche Höhe, wie die Oberfläche der Deckplatten 161, 163. Die Verbindung erfolgt also oberflächenbündig.
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4 stellt einen Querschnitt der zweiten Ausführungsform des Dehnfugenprofilsystems 101 dar. Im Querschnitt ist das Dehnfugenprofil 103 sichtbar. Das Dehnfugenprofilsystem 101 ist in einer Aussparung 181 zwischen Bodenplattenelementen 187, 187‘, integriert. Die Höhe der Bodenplattenelemente 187, 187‘ wird im Bereich des Dehnfugenprofils 103 durch eine Egalisierungsschicht 189 ausgeglichen. Oberhalb der Egalisierung 189 befindet sich eine Schicht 190 aus PC-Mörtel, die Grundlage für das eigentliche Dehnfugenprofil 103 und die äußere Vergussmasse 183 bildet.
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Die Stellbleche 107, 109 schließen gemeinsam mit dem Zwischenelement 111 die elastischen Dehnungselemente 105, 105‘ ein. Die Stellbleche 107, 109 und das Zwischenelement 111 verhindern, dass die Dehnungselemente 105, 105‘ von ihrer Sollposition zur Seite hin abweichen.
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Die Dehnungselemente 105, 105‘ gliedern sich in drei waagrecht angeordnete Sektoren 131, 133, 135. Die Sektoren 131, 133 bestehen aus dem gleichen Material, z. B. aus einem Polysulfidverguss. Das Material der Sektoren 131, 133 muss elastisch, gießfähig und chemisch beständig sein. Der Sektor 135 besteht aus einem Schaumprofil 137. Das Schaumprofil weist einen nicht dargestellten Klebestreifen auf. Die drei Sektoren 131, 133, 135 zusammen bilden das elastische Dehnungselement 105, 105‘.
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In 4 sind die Grundplatten 113, 115 dargestellt. Die Grundplatten 113, 115 sind waagrecht ausgerichtet. Die Deckplatten 161, 163 verlaufen in einer Ebene parallel zur Ebene der Grundplatten 113, 115. Die Ebene der Deckplatten 161, 163 befindet sich oberhalb der Ebene der Grundplatten 113, 115. Die Deckplatten 161, 163 sind gleich zugeschnitten wie die dazu parallelen Grundplatten 113, 115. In einer seitlichen Ausdehnung in der Querschnittsebene erstreckt sich die Grundplatte 113 und die Deckplatte 161 über die Mitte des Dehnfugenprofils 103 hinaus. Die seitliche Erstreckung der Grundplatte 115 und der Deckplatte 163 endet bereits in einer Linie mit dem seitlichen Stellblech 109. In der Ebene des Querschnitts haben also die Grundplatte 113 und die Deckplatte 161 einen Zahn. Die Grundplatte 115 und die Deckplatte 163 weisen in der Querschnittsebene eine Zahnlücke 123 auf.
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Im Bereich der Zahnlücke 123 bleibt die Oberseite des Dehnfugenprofilsystems 101 frei. Die freibleibende Seite 179 kann für eine visuelle Untersuchung des Dehnfugenprofilsystems 101 genutzt werden. Für eine eingehende Sichtung des Dehnfugenprofilsystems 101 müssen jedoch die Deckplatten 161, 163 abgeschraubt werden.
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An einem oberen Ende der Stellbleche 107, 109, d. h. an dem von der Grundplatte 113, 115 entfernten Ende der Stellbleche 107, 109, knicken die Stellbleche 107, 109 nach außen hin ab. Die Abknickung 171, 171‘ geht also in die von den Dehnungselementen 105, 105‘ entfernte Richtung. Nach einer senkrechten Abknickung verläuft das Stellblech 107, 109 ein Stück weit waagerecht. Der waagerechte Abschnitt dient dazu, das Stellblech 107, 109 mit der Deckplatte 161, 163 zu verschrauben. Die Verschraubung erfolgt mittels einer Senkkopfschraube 147. Die Senkkopfschraube 147 ist in der Deckplatte 161, 163 versenkbar. Die Senkkopfschraube 147 schließt mit der Deckplatte 161, 163 oberflächenbündig ab. Die nach oben, d. h. die der befahrbaren Außenseite des Dehnfugenprofils 103, zugewandte Oberfläche der Senkkopfschraube 147 liegt mit der nach oben gewandten, d. h. der nach außen zugewandten, Oberfläche 165 der Deckplatte 161, 163 in einer Ebene.
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Nach dem waagerechten Abschnitt des Stellblechs 107, 109 knickt das Stellblech 107, 109 erneut ab und läuft auf die Grundplatte 113, 115 zu. Das Stellblech 107, 109 hat also eine umgelenkte Verlängerung. Das Ende des Stellblechs 107, 109 weist in Richtung Boden. Das Ende des Stellblechs 107, 109 ist mit Entlüftungslöchern 173 durchlöchert. Die Entlüftungslöcher 173 dienen dazu, dass beim äußeren Eingießen von Vergussmasse 183, insbesondere von Gießharz, keine Luft im Dehnfugenprofil eingeschlossen wird.
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Unterhalb der Grundplatten 113, 115 befindet sich eine Unterdeckung 151. Die Unterdeckung setzt sich seitlich der äußeren Stellbleche 107, 109 U-förmig fort. Die Unterdeckung 151 weist also Seitenwände auf. Am oberen Ende der Stellbleche 107, 109 folgt die Unterdeckung 151 der Abknickung 171, 171‘ der Stellbleche 107, 109. Die Unterdeckung endet bevor die Stellbleche 107, 109 sich erneut in Richtung auf die Grundplatten 113, 115 hin umlenken.
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In der Querschnittsebene sind die Grundplatten 113, 115 für die Unterdeckung 151 unterbrochen. Der Einzug 153 der Grundplatten in die Unterdeckung findet in einer hinter der dargestellten Querschnittsebene liegenden Ebene statt. Das Trennband 155 zwischen der Unterdeckung 151 und den Grundplatten 113, 115 ist nur im Bereich des Einzugs 153 sichtbar und wird ansonsten von der Unterdeckung 151 verdeckt.
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Das Dehnfugenprofilsystem 101 ist besonders für schwere Fahrzeuge, z. B. für einen Einsatz in Start- und Landebahnen auf Flughäfen, geeignet.
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Die in den einzelnen Figuren gezeigten Ausgestaltungsmöglichkeiten lassen sich auch untereinander in beliebiger Form verbinden.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 101
- Dehnfugenprofilsystem
- 3, 3‘, 3‘‘, 3‘‘‘ 103, 103‘, 103‘‘, 103‘‘‘
- Dehnfugenprofil
- 5, 5‘, 5‘‘, 5‘‘‘, 5‘‘‘‘ 105, 105‘
- Dehnungselement
- 7, 107
- erstes Stellblech
- 9, 109
- zweites Stellblech
- 11, 11‘, 11‘‘, 11‘‘‘, 111
- Zwischenelement
- 13, 113
- erste Grundplatte
- 15, 115
- zweite Grundplatte
- 20
- Haupterstreckungsrichtung
- 31, 131
- erster Sektor des Dehnungselements
- 33, 133
- zweiter Sektor des Dehnungselements
- 35, 135
- dritter Sektor des Dehnungselements
- 37, 137
- Schaumprofil
- 41
- Einbaulehre
- 43
- Stellschraube
- 45
- Einnietmutter
- 47
- Positionsplatte der Einbaulehre
- 49
- Bolzen der Einbaulehre
- 51, 151
- Unterdeckung
- 53, 153
- Einzug
- 55, 155
- Trennband
- 71
- seitliche Abwinkelung
- 171, 171‘
- Abknickung
- 75, 175
- Längsoberfläche
- 77, 177
- abgewandte Seite, insbesondere eines Stellblechs
- 79, 179
- freibleibende Seite
- 81, 181
- Aussparung
- 83, 183
- Vergussmasse
- 87, 87‘, 187, 187‘
- Bodenplattenelement
- 88
- Raum
- 89, 189
- Egalisierung
- 117
- schmalster Zahn
- 119
- Verzahnung
- 121
- Zahn
- 123
- Zahnlücke
- 125
- Querbalken
- 127
- Sackbalken
- 129
- Umlenkung
- 147
- Senkkopfschraube
- 161
- erste Deckplatte
- 163
- spiegelbildlich angeordnete Deckplatte
- 165
- nach außen zugekehrte Oberfläche
- 173
- Entlüftungsloch
- 190
- Schicht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29705908 U1 [0005]
- AT 506793 B1 [0006]
- DE 202005005415 U1 [0008]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- § 63 Wasserhaushaltsgesetz [0015]