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Die Erfindung betrifft eine Schutzwand-Vorrichtung mit mindestens einer an einer Rahmeneinrichtung lösbar befestigten Schutzwand, wobei im Bereich mindestens eines Teils der Rahmeneinrichtung Führungseinrichtungen für die Aufnahme jeweils einer Schraube vorgesehen sind, um die Rahmeneinrichtung mit Hilfe der Schrauben lösbar fest auf einer von der Schutzwand zu schützenden Oberfläche zu verankern, wobei mindestens die mit der zu schützenden Oberfläche in Kontakt tretenden Seitenfläche der Rahmeneinrichtung mit einem elastischen Dichtungsmaterial versehen ist.
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Schutzwand-Vorrichtungen der eingangs genannten Art werden im Stand der Technik verwendet, um zu vorgegebene Gebäude oder Areale vor einer Überflutung durch Hochwasser zu schützen. Die bekannten Vorrichtungen sind entweder transportabel ausgestaltet und weisen dann durchwegs den Nachteil auf, dass sie nicht fest mit einer Abstelloberfläche verbindbar sind und daher in der Regel im Verlauf eines Einsatzes verrutschen, oder sie sind feststehend ausgestaltet und weisen dann den Nachteil von nur begrenzten Einsatzmöglichkeiten auf.
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Eine Schutzwand-Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der Druckschrift
DE 44 39 754 A1 bekannt.
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DE 44 39 754 A1 offenbart im Einzelnen ein mobiles Hochwasserschutzelement aus Stahl für den Einsatz auf befestigten Flächen, das mit wenig Einsatzkräften auch bei beschränkter Transportkapazität rasch aufgebaut werden kann, mit einem Rahmengestell aus Winkelprofilen und an diesem Rahmengestell angeschraubten und es ausfüllenden Platten, wobei das Hochwasserschutzelement L-förmig aus einem parallel zu befestigenden Flächen verlaufenden und mit mindestens einer Dichtung an seiner Unterseite versehenen Bodenschenkel und einem vertikalen Schenkel gebildet ist und im praktischen Einsatz das Hochwasser auf die Oberseite des Bodenschenkels drückt.
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Demgegenüber offenbart die
DE 90 04 646 U1 eine montierbare Wand, insbesondere Hochwasser-Schutzwand, mit großflächigen Wandelementen, die mit einem Sockel und miteinander dichtend verbindbar sind, wobei die Wandelemente sich zusammensetzen aus:
- – einem Rahmen, der aus einem Winkelprofil mit einem kurzen Schenkel und einem langen Schenkel gebildet ist und zwei Pfosten, einen Untergurt und einen Obergurt aufweist, wobei die in den Ecken des Rahmens aneinander geschweißten Winkelprofilstücke an den kurzen Schenkeln auf Gehrung geschnitten sind und die langen Schenkel die Außenseiten des Rahmens bilden,
- – einer durchsichtigen Glasscheibe, die unter Zwischenfügen einer elastischen Dichtung in den Rahmen eingesetzt ist und
- – Klemmleisten, die aus einem Winkelprofil bestehen und die mit einem Schenkel an der Glasscheibendichtung anliegen und die mit dem anderen Schenkel auf der Innenseite des langen Schenkels des Unter- und Obergurtes und der Pfosten befestigt sind.
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Aus der
DE 295 03 865 U1 ist eine Hochwasserschutzvorrichtung für Gebäude und/oder Gebäudeöffnungen bekannt, bestehend aus einem Abschottelement mit zugehörigen Dichtungen, welches gegenüber dem Mauerwerk unter Krafteinwirkung verspannt ist, wobei das Abschottelement in einem vorgegebenen Abstand vor dem Mauerwerk sich gegenüber diesem abstützend angeordnet ist und/oder in mehreren Richtungen verspannt ist, um einen sicheren Verschluss auch komplizierter Gebäudeöffnungen zu ermöglichen.
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Des weiteren offenbart die
DE 34 20 405 C2 eine demontierbare Absperreinrichtung für den Hochwasserschutz, mit in waagerechter Lage übereinander angeordneten, als Metallhohlprofile ausgebildeten Absperrbalken, zwischen deren Berührungsflächen Abdichtungen vorgesehen sind, wobei die Absperrbalken jeweils mit ihren beiden Enden in U-förmige Führungen in senkrecht angeordneten Pfosten eingreifen, wobei die Berührungsflächen der Absperrbalken nach Art einer Nut-Federverbindung ausgebildet sind, die die Nut jedes Absperrbalkens begrenzenden Seitenteile an ihrer Anschlussseite einen durchgehenden Schlitz aufweisen, in den jeweils ein Dichtungsstreifen eingeschoben ist, und innerhalb der U-förmigen Führungen gegenüber der Wasserdruckseite vertikal verlaufende Dichtungsbänder vorgesehen sind, wobei in der Ebene der Absperreinrichtung im Boden ein Streifenfundament aus Beton angeordnet ist, in dem Köcher zum Einstecken der Pfosten und Haltemittel für demontierbare Spannbolzen vorgesehen sind, und die Spannbolzen sämtliche Absperrbalken gegeneinander und den untersten Absperrbalken gegen das Streifenfundament pressen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine insgesamt besonders robuste Schutzwand-Vorrichtung zu schaffen, die transportabel ausgestaltet ist und fest mit einer Abstelloberfläche verbindbar ist.
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Für eine Schutzwand-Vorrichtung der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass mindestens zwei sich gegenüberliegende Seitenflächen der Rahmeneinrichtung mit einer Nut- und Feder-Verbindung versehen sind, um eine Mehrzahl nebeneinander angeordneter Rahmeneinrichtungen kraftschlüssig miteinander zu verbinden, wobei die der zu schützenden Oberfläche ferne Seitenfläche der Rahmeneinrichtung ebenfalls mit einer Nut oder Feder versehen ist, um eine Mehrzahl übereinander angeordneter Rahmeneinrichtungen kraftschlüssig miteinander zu verbinden, und die Führungseinrichtungen jeweils für die Aufnahme einer Schraube ausgelegt sind.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird durch die Merkmalskombination, dass mindestens zwei sich gegenüberliegende Seitenflächen der Rahmeneinrichtung mit einer Nut- und Feder-Verbindung versehen sind, um eine Mehrzahl nebeneinander angeordneter Rahmeneinrichtungen kraftschlüssig miteinander zu verbinden, wobei die der zu schützenden Oberfläche ferne Seitenfläche der Rahmeneinrichtung ebenfalls mit einer Nut oder Feder versehen ist, um eine Mehrzahl übereinander angeordneter Rahmeneinrichtungen kraftschlüssig miteinander zu verbinden, und die Führungseinrichtungen jeweils für die Aufnahme einer Schraube ausgelegt sind, erreicht, dass im Wege einer besonders robusten Ausgestaltung der Verbindung einer Mehrzahl von Rahmeneinrichtung eine besonders sicher wirkender Schutz der Schutzwand realisiert ist.
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Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass eine Führungseinrichtung als Bohrung ausgebildet ist, die jeweils durch einen Teilbereich der Rahmeneinrichtung geführt ist.
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Die Rahmeneinrichtung enthält vorzugsweise einen Rahmen sowie eine oder mehr Stützstreben, über die zur Stabilitätserhöhung des Rahmens zwei sich gegenüberliegende Rahmenteile miteinander verbunden und dadurch gegeneinander abgestützt sind.
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Das elastischen Dichtungsmaterial der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorzugsweise von Moosgummi gebildet ist. Das Moosgummi weist dabei insbesondere eine Dicke von etwa 0,5 cm bis 2,0 cm auf.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass alle Seitenflächen der Rahmeneinrichtung mit einem elastischen Dichtungsmaterial versehen sind.
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Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass die Seitenflächen der Rahmeneinrichtung zusätzlich mittels Schraubverbindungen lösbar fest miteinander verbindbar sind.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass die mindestens eine Schutzwand mittels Schrauben lösbar mit der Rahmeneinrichtung verbunden ist, die durch Bohrungen geführt sind.
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Gemäß einer weiteren wichtigen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass an der Rahmeneinrichtung rechtwinklig abstehende Befestigungseinrichtungen zum lösbaren Befestigen jeweils eines Abstützelementes vorgesehen sind, deren jeweils eines Ende an der Rahmeneinrichtung abgestützt und deren jeweils anderes Ende an einer feststehenden Fläche abgestützt ist, um die Stabilität der Rahmeneinrichtung weiter zu erhöhen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird im Folgenden anhand einer bevorzugten Ausführungsform erläutert, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt ist. Darin zeigen:
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1 Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Seitenansicht;
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2 die in 1 dargestellte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Ansicht von unten.
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Die in den 1 und 2 dargestellte erfindungsgemäße Schutzwand-Vorrichtung 100 weist eine an einer Rahmeneinrichtung 110 lösbar befestigten Schutzwand 120 auf, wobei erfindungswesentlich im Bereich mindestens eines Teils der Rahmeneinrichtung 110 Führungseinrichtungen 130 für die Aufnahme jeweils einer Schraube vorgesehen sind, um die Rahmeneinrichtung 110 mit Hilfe der Schrauben lösbar fest auf einer von der Schutzwand 120 zu schützenden Oberfläche zu verankern.
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Die Rahmeneinrichtung 110 enthält einen Rahmen 111 sowie eine oder mehr Stützstreben 120, über die zur Stabilitätserhöhung des Rahmens 111 zwei sich gegenüberliegende Rahmenteile 114, 114' miteinander verbunden und dadurch gegeneinander abgestützt sind. Eine Führungseinrichtung 130 ist dabei als Bohrung ausgebildet, die jeweils durch einen Teilbereich der Rahmeneinrichtung 110 geführt ist.
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Alle mit der zu schützenden Oberfläche oder mit einer angrenzenden Rahmeneinrichtung in Kontakt tretenden Seitenflächen der Rahmeneinrichtung 110 sind mit einem elastischen Dichtungsmaterial versehen, das von Moosgummi gebildet ist und eine Dicke von etwa 1,5 cm aufweist.
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Zwei sich gegenüberliegende Seitenflächen 117, 117' der Rahmeneinrichtung 110 sowie die der zu schützenden Oberfläche ferne Seitenfläche 114' der Rahmeneinrichtung sind mit einer Nut- und Feder-Verbindung 115, 116 versehen, um eine Mehrzahl nebeneinander angeordneter Rahmeneinrichtungen kraftschlüssig miteinander zu verbinden. Die Seitenflächen der Rahmeneinrichtung sind dabei zusätzlich mittels Schraubverbindungen 130 lösbar fest miteinander verbindbar.
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Die Führungseinrichtungen 130 sind jeweils für die Aufnahme einer Schraube ausgelegt, deren Länge und Gewindesteigung bemessen sind, um die Schraube lösbar in einer in dem festen Grund unterhalb einer zu schützenden Oberfläche ausgebildeten Bohrung zu verankern.
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Die Schutzwand 120 ist mittels Schrauben lösbar mit der Rahmeneinrichtung verbunden, die durch Bohrungen (140) geführt sind.
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An der Rahmeneinrichtung sind des weiteren rechtwinklig abstehende Befestigungseinrichtungen 150 zum lösbaren Befestigen jeweils eines Abstützelementes vorgesehen, deren jeweils eines Ende an der Rahmeneinrichtung abgestützt und deren jeweils anderes Ende an einer feststehenden Fläche abgestützt ist, um die Stabilität der Rahmeneinrichtung weiter zu erhöhen. Die feststehende Fläche ist dabei von der zu schützenden Abstelloberfläche gebildet.
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Das oben erläuterte Ausführungsbeispiel der Erfindung dient lediglich dem Zweck eines besseren Verständnisses der durch die Ansprüche definierten erfindungsgemäßen Lehre, die als solche durch das Ausführungsbeispiel nicht eingeschränkt ist.