DE443283C

DE443283C - Verfahren zum Faerben von gemischten Geweben aus Wolle und Seide

Info

Publication number: DE443283C
Application number: DEF57989D
Authority: DE
Inventors: Dr Heinz Eichwede; Dr Erich Fischer
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1925-02-08
Filing date: 1925-02-08
Publication date: 1927-04-21

Description

Verfahren zum Färben von gemischten Geweben aus Wolle und Seide. Es ist bekannt, daß eine Anzahl Pyrazolonazofarbstoffe ein gewisses Ziehvermögen für Seide hat. Dieses Ziehvermögen reicht aber nicht aus, um die Seide in Gegenwart von Wolle ebenso tief anzufärben wie die Wolle.
Es ist nun gefunden worden, daß eine bestimmte Gruppe von Pyrazolonazofarbstoffen sich gegenüber diesen bekannten Farbstoffen durch eine erhöhte Affinität zur Seide auszeichnet, die sich bei Auswahl geeigneter Kombinationen soweit steigern kann, daß Wolle und Seide aus einem Bade in gleicher Stärke angefärbt werden. Es sind dies solche Farbstoffe, welche entweder in der Diazokomponente oder in der Kupplungskomponente oder in beiden gleichzeitig eine oder mehrere Carbonsäureestergruppen enthalten. Die erhaltenen gelben bis orangen Färbungen zeichnen sich durch gute Echtheitseigenschaften aus. Wolle und Seide erden in gleichen Farbtönen angefärbt. Bezüglich des Verhältnisses im Aufziehen der Farbstoffe auf Seide gegenüber der Wolle ist zu bemerken, daß es von Vorteil ist, die Kombinationen so zu wählen, daß die Farbstoffe nicht mehr saure Gruppen, wie Sulfo- oder freie Carboxylgruppen, enthalten, als für die Löslichkeit der Farbstoffe im üblichen Färbebade notwendig ist.
Beispiele. i. i kg `Vollseidenstoff wird in einem Färbebade, welches 20 g des Farbstoffes o-Chloranilin -> i - (q.' - Sulfophenyl -)5 -pyrazolon - 3 - carbonsäureäthylester enthält, in der für das Färben von Wollseidenstoff üblichen Weise unter Zusatz von io Prozent Glaubersalz und q. Prozent ; Schwefelsäure gefärbt. Die so erhaltene Färbung zeichnet sich neben sonst guten Echtheitseigenschaften dadurch aus, daß Wolle und Seide in gleicher Tiefe und gleichem Farbton angefärbt sind.
2. Ersetzt man den in Beispiel i angegebenen Farbstoff durch die gleiche Menge des Farbstoffes o AminobenzQesäureäthylester -> i-(4.'-Sulfophenyl-)3-methyl-5-pyrazolon, so erhält man ebenfalls ein sehr klares Gelb, das die Seide in der gleichen Stärke und Nuance wie die Wolle deckt.
3. Mit dem Farbstoff m-Aminobenzoesäureäthylester -> i - (.4'- Sulfophenyl-) 5 -pyrazolon-3-cärbonsäureäthylester erzielt man nach der Färbeweise gemäß Beispiel i ebenfalls sehr gute Unifärbungen auf Wollseidenartikeln.
4.. Der Farbstoff o-Anilinsulfosäure -> i-Phenyl-5-pyrazolon-3-carbonsäureäthylester ergibt gleichfalls ein klares Gelb, das Seide und Wolle in gleicher Stärke und gleichem Farbton anfärbt.
Die in den Beispielen angeführten Kombinationen sind als Gruppenvertreter anzusehen. Sie können selbstverständlich in der mannigfachsten `reise sowohl in der Diazotierungsals auch in der Kupplungskomponente variiert werden. So kann z. B. das in Beispiel i und 3 angeführte Pyrazolon durch folgende ersetzt werden _. i-(2'-Sulfophenyl) 5-pyrazolon-3-carbonsäureester, 2. i-(2', 5'-Dichlor-q.'-sulfophenyl)5-pyrazolon-3-carbonsäureester, 3.i-(2'-Chlor-5-sulfophenyl)5-pyrazolon-3-carbonsäureester, q.. i-(2'-Methyl-6'-chlor-q.'-sulfophenyl-)5-pyrazolon-3-carbonsäureester, 5. i-(2'-Methyl-q.'-methyl-5'-sulfophenyl)-5-pyrazolon-3-carbonsäureester. In der Diazokomponente kann ferner das o-Chloranilin des Beispiels z z. B. ersetzt werden durch: Anilin, o-m-p-Toluidin und andere; zweckmäßig dürfen die Diazoverbindungen keine Sulfogruppen enthalten, da in diesem Falle die Wolle stärker als die Seide angefärbt wird. Immerhin zeichnen sich auch diese Farbstoffe gegenüber den analogen Farbstoffen mit nicht veresterter Sulfophenylpyrazoloncarbonsäure durch stärkeres Anfärben der Seide in Wollseidenstoffen aus.
Die in Beispiele genannte, Pyrazolonsulfosäure kann durch andere Sulfoaryl-3 -methyl-5-pyrazolone ersetzt werden, nicht dagegen durch Sulfophenyl-5-pyrazolon-3-carbonsäuren.
Ebenso können die in Beispiel 2 und 3 aufgeführten Diazoverbindungen durch andere Aminoarylcärbonsäureester ersetzt werden, z. B. durch ¢-Nitro-2-aminobenzoesäuremethylester USW.

Claims

PATEN '1'AN SPRUCH: Verfahren zum Färben von gemischten Geweben aus Wolle und Seide, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Färben solche Pyrazolonazofarbstoffe verwendet, welche entweder in der Diazokomponente oder in der Kupplungskomponente oder in beiden gleichzeitig eine oder mehrere Carbonsäureestergruppen enthalten.