DE4432371A1 - Verfahren zur Erfassung fehlerhafter Einzelnutzen beim Nutzendruck - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen fehlerhafter Einzelnutzen beim Nutzendruck.

Beim Nutzendruck werden Bogen oder andere Druckexemplare aussortiert, die fehlerhafte Einzelnutzen aufweisen. Mit dieser Aussortierung werden gleichzeitig qualitätsgerechte Einzelnutzen zu Makulatur erklärt und nicht weiter verwendet. Die fehlerhaften Einzelnutzen werden visuell ermittelt, indem von einer Prüfperson von Zeit zu Zeit Probeexemplare entnommen werden und die Prüfperson über den qualitätsgerechten Druck urteilt. Der Prüfperson stehen dabei optische Hilfsmittel, wie Lupen oder fotoelektrische Inspektionseinrichtungen, zur Verfügung. Der Einsatz solcher Inspektionseinrichtungen zur Regelung der Farbgebung und Feuchtmittelgabe und zur Erkennung von Druckfehlern, wie z. B. Butzen, Tonen oder Schmieren, ist bereits vorgeschlagen worden. Die Inspektionsergebnisse beziehen sich aber nur auf das gesamte Druckexemplar und nicht auf Einzelnutzen beim Nutzendruck.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Erfassen fehlerhafter Einzelnutzen beim Nutzendruck anzugeben, bei dem es möglich ist, unabhängig von dem Beurteilungsvermögen und der Aufmerksamkeit einer Bedienperson eine selbsttätige und objektive Kontrolle der Einzelnutzen vorzunehmen. Desweiteren soll es durch die Erfindung möglich sein, als fehlerhaft identifizierte Einzelnutzen von der Weiterverarbeitung auszuschließen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem ersten Schritt mittels einer in Förderrichtung eines Bedruckstoffes nach einer Druckvorrichtung angeordneten Bildaufnahmeeinrichtung Bildsignale von Einzelnutzen erzeugt werden und einer Steuer- oder Regelvorrichtung zugeführt werden. In der Steuer- oder Regelvorrichtung werden die Bildsignale in einem weiteren Schritt verarbeitet und mit einer Vielzahl von Bezugsgrößen, wie z. B. Bezugsgrößen für die Farbgebung und das Register, verglichen. In Abhängigkeit von den Vergleichswerten werden weiterhin Signale abgeleitet,die ein Abspeichern von Identifikationsdaten von Einzelnutzen bewirken, wenn die Vergleichswerte vorgegebene Größen überschreiten. Zur Identifizierung fehlerhafter Einzelnutzen können die Nummer des Druckexemplares und die Lagekoordinaten des fehlerhaften Einzelnutzen auf dem Bedruckstoff abgespeichert werden.

In einer Variante der Erfindung können die Identifikationsdaten einer Steuereinrichtung für eine Trennvorrichtung zugeführt werden. Mit Hilfe der Identifikationsdaten können fehlerhafte Einzelnutzen heraussortiert werden. Dadurch wird erreicht, daß wegen weniger fehlerhafter Einzelnutzen das Druckexemplar insgesamt nicht als Makulatur verworfen wird. Um auf eine vorgegebene Zahl von Gutdrucken zu kommen, kann es vorteilhaft sein, wenn zusätzlich die Zahl der fehlerhaften Einzelnutzen ermittelt wird.

Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispieles noch näher erläutert werden, es zeigen:

Fig. 1 ein Schema einer Druckmaschine für den Nutzendruck und

Fig. 2 eine Teilansicht von Einzelnutzen auf einem Bedruckstoff.

Fig. 1 zeigt das Schema einer Offsetdruckmaschine 1 zum Nutzendruck auf eine Bahn 2. Auf ihrem Weg von einer Abwickelrolle 3 zu einer Aufwickelrolle 4 passiert die Bahn 2 ein Druckwerk 5 mit je einem Plattenzylinder 6, Gummizylinder 7 und einem Druckzylinder 8, eine Bildaufnahmeanordnung 9 und eine Stanzvorrichtung 10. Farb- und Feuchtwerk zur Einfärbung des Plattenzylinders 6 sind nicht dargestellt. Das Druckwerk 5 erzeugt zyklisch eine Vielzahl von Einzelnutzen 11, in der in Fig. 2 gezeigten Anordnung. Die Stanzvorrichtung 10 enthält vertikal bewegliche Stanzwerkzeuge 12 mit einem Stellelement 13. Die Offsetdruckmaschine 1 einschließlich dem zugehörigen Antrieb 14, die Bildaufnahmeanordnung 9 und die Stanzvorrichtung 10 sind mit einer Steuer- oder Regelvorrichtung 15 verbunden. In US 5,010,812 ist eine Steuervorrichtung für die Farbgebung einer Offsetdruckmaschine 1 beschrieben, deren Hardware prinzipiell zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens einsetzbar ist. An die Steuer- oder Regelvorrichtung 15 sind eine Anzeige 16 für die Zahl der Drucke und eine Anzeige 17 für die Koordinaten (X, Y) eines Einzelnutzen 11 auf der Bahn 2 angeschlossen.

In einem ersten Verfahrensschritt werden mittels der Bildaufnahmeanordnung 9 Bildsignale von der gesamten bedruckten Oberfläche der Bahn 2 erzeugt und der Steuer- oder Regelvorrichtung 15 zugeführt. Die Bildsignale werden in der Steuer- oder Regelvorrichtung 15 wie folgt verarbeitet: Beim Durchlauf einer Trennungslinie 18 zwischen zwei Drucken wird der Zählerstand auf der Anzeige 16 für die Zahl der Drucke jeweils um Eins erhöht. In Fig. 1 sind Drucke mit den Nummern 1234, 1235 und 1236 dargestellt.

Desweiteren werden die Bildsignale ausgewertet, welche von den Einzelnutzen 11 stammen. Zum Beispiel kann der Farbort und das Register an einem definierten Meßort in jedem Einzelnutzen 11 ermittelt werden. Es ergeben sich für jeden Einzelnutzen 11 Istwerte, die mit zuvor in der Steuer- oder Regelvorrichtung 15 abgespeicherten Sollwerte verglichen werden. Wenn beispielsweise bei einem Einzelnutzen 19 der Vergleichswert zwischen Ist- und Sollwert eine vorbestimmte Größe überschreitet, dann werden zur Identifikation dieses Einzelnutzens 19 der Zählerstand 1235 und die Koordinaten (X, V) für die Position des Einzelnutzen 19 innerhalb des Druckes Nummer 1235 abgespeichert. Wenn der Druck Nummer 1235 die Stanzvorrichtung 10 passiert, dann wird an der Koordinatenposition (X, Y) das Stanzwerkzeug 12.1 nicht betätigt, so daß der fehlerhafte Einzelnutzen 19 aus dem Druck Nummer 1235 nicht herausgestanzt wird. Nach der Stanzvorrichtung 10 befinden sich damit nur noch Einzelnutzen 19 auf der Bahn 2, die die Qualitätsanforderungen nicht erfüllen.

Es ist auch möglich, die Stanzvorrichtung 10 im stand-alone-Betrieb arbeiten zu lassen. In jedem Fall werden die gespeicherten Identifikationsdaten verwendet.

Bezugszeichenliste

1 Offsetdruckmaschine
2 Bahn
3 Abwickelrolle
4 Aufwickelrolle
5 Druckwerk
6 Plattenzylinder
7 Gummizylinder
8 Druckzylinder
9 Bildaufnahmeanordnung
10 Stanzvorrichtung
11 Einzelnutzen
12.1 Stanzwerkzeug
12.2 Stanzwerkzeug
13 Stellelement
14 Antrieb
15 Steuer- oder Regelvorrichtung
16 Anzeige
17 Anzeige
18 Trennungslinie
19 Einzelnutzen

Claims (5)

1. Verfahren zur Erfassung fehlerhafter Einzelnutzen beim Nutzendruck bei dem mit einer Druckvorrichtung zum Bedrucken von Bogen oder Bahnen eine Vielzahl gleicher Einzelnutzen erzeugt werden, dadurch gekennzeichnet,

• - daß mittels mindestens einer in Förderrichtung des Bedruckstoffes (2) nach der Druckvorrichtung (5) angeordneten Bildaufnahmeeinrichtung (9) Bildsignale von den Einzelnutzen (19) erzeugt werden und einer Steuer- oder Regelvorrichtung (15) zugeführt werden,
• - daß die Bildsignale mit einer Vielzahl von Bezugsgrößen verglichen werden, wobei in Abhängigkeit von den Vergleichswerten mittels der Steuer- oder Regelvorrichtung (15) Signale abgeleitet werden,

die ein Abspeichern von Identifikationsdaten von Einzelnutzen (19) auf dem Bedruckstoff (2) in der Steuer- oder Regelvorrichtung (15) bewirken, wenn die Vergleichswerte vorgegebene Größen überschreiten.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Druck als Identifikationsdaten die Nummer des bedruckten Bogens bzw. des Bahnabschnittes (2) und die Lagekoordinaten (X, Y) der fehlerhaften Einzelnutzen (19) auf dem jeweiligen Bogen bzw. Bahnabschnitt ermittelt und abgespeichert werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die abgespeicherten Identifikationsdaten der fehlerhaften Druckexemplare einer Steuereinrichtung (15) für die Trennvorrichtung (10) zugeführt werden, wobei die aus dem Bedruckstoff (2) ausgeschnittenen fehlerhaften Einzelnutzen (19) aussortiert werden.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich die Zahl der fehlerhaften Einzelnutzen (19) ermittelt wird.