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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vereinzeln von gemeinsam auf einen Bogen gedruckten Druckprodukten gemäß Anspruch 1.
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Durch die
DE 10 2008 054 019 A1 ist ein Verfahren zum Einstellen des Schnittregisters einer Rollenrotationsdruckmaschine mit mindestens einem Druckwerk und mindestens einer nachgeordneten Querschneideinrichtung bekannt, wobei mindestens eine Bedruckstoffbahn über einen für die jeweilige Produktion festgelegten Bahnweg von dem Druckwerk zu der Querschneideinrichtung geführt und dort quergeschnitten wird, wobei eine Istlage dieses Schnitts zu einem Sujet ermittelt wird, die Schnitt-Istlage mit einer Schnitt-Solllage verglichen wird und das Schnittregister entsprechend einer so ermittelten Lageabweichung einstellbar ist, und wobei zur Ermittlung der Schnitt-Istlage mittels zumindest eines Sensors, welcher im Bahnweg um eine Reststrecke vor der Querschneideinrichtung angeordnet ist, eine die Lage des Schnitts gegenüber dem Sujet wiedergebende Lageinformation auf der Bedruckstoffbahn erfasst wird, wobei ein in der Reststrecke zwischen dem Sensor und der Querschneideinrichtung entstehender Schnittfehler in Abhängigkeit von erfassten, ermittelten und/oder vorbekannten Größen geschätzt und die mit dem Sensor ermittelte Lageabweichung oder die Einstellung des Schnittregisters um diesen geschätzten zusätzlichen Schnittfehler korrigiert wird.
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Durch die
DE 10 2012 017 636 A1 ist ein Verfahren zum Bestimmen des maschinenabhängigen Zurichtebedarfs der Stanz- und/oder -prägemaschine mit folgenden Schritten bekannt:
- a) Rechnerisches Unterteilen der Gesamtfläche eines Zurichtebogens, insbesondere durch ein gleichmäßiges Gitternetz, in eine Vielzahl von Teilflächen,
- b) Erfassen der Lage und Dicke von Zurichtestreifen und Zurichtepapieren auf einem Zurichtebogen,
- c) Wiederholen von Schritt b) für eine Mehrzahl von in der Stanz- und/oder - Prägestation verwendeten Zurichtebogen,
- d) Berechnen des Mittelwertes der Dicke der Zurichtestreifen und Zurichtepapiere in einer jeweiligen Teilfläche zur Bestimmung eines Zurichtebedarfsprofils.
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Durch die
DE 10 2005 012 913 A1 sind Druckmaschinen mit mindestens einem mit einem Stellglied einstellbaren Maschinenelement bekannt, wobei eine Einstellung des mindestens einen Maschinenelementes auf eine Qualität eines von der Druckmaschine ausgeführten Druckes wirkt, wobei eine optische Erfassungseinrichtung mit einem auf eine Oberfläche eines in der Druckmaschine bedruckten Bedruckstoffes gerichteten Sensor die Qualität des Druckes erfasst und wobei eine Daten von der optischen Erfassungseinrichtung empfangene Regeleinrichtung mit dem Stellglied das mindestens eine Maschinenelement in Abhängigkeit einer Differenz zwischen einer Sollwert vorgegebenen Qualität des Druckes und der als Istwert von der optischen Erfassungseinrichtung erfassten Qualität des Druckes in einer die Differenz zwischen dem Sollwert und dem Istwert minimierenden Weise einstellt.
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Durch die
WO 2003/ 082 574 A1 eine Rollendruckmaschine bekannt, umfassend: mindestens ein Flexodruckmodul, das mit unterschiedlichem Ausmaß Bewegung und Spannung auf ein Rollensubstrat ausüben kann; mindestens ein Tiefdruckmodul, das mit unterschiedlichem Ausmaß Bewegung und Spannung auf ein Rollensubstrat ausüben kann; und ein Mittel zur Steuerung des Ausmaßes an Bewegung und Spannung, die von dem Flexodruckmodul und dem Tiefdruckmodul auf das Rollensubstrat ausgeübt werden.
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Durch die
WO 2001/015091 A2 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Nutzen bekannt, bei denen ein Druckbild eines mit mehreren Nutzen bedruckten Bedruckstoffes mittels einer Inspektionsvorrichtung kontrolliert und der Bedruckstoff in seine einzelnen Nutzen getrennt wird und fehlerhafte Nutzen ausgesondert werden.
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Durch die
WO 2002/048014 A1 ist eine Vorrichtung zum Vereinzeln von Nutzen eines bedruckten Bogens und zum Ausscheiden von fehlerhaften Nutzen bekannt, umfassend eine erste Schneideinrichtung zum Zerschneiden des mit einer Vielzahl von Nutzen bedruckten Bogens in eine Mehrzahl von jeweils mehrere Nutzen umfassende Längsstreifen, eine Qualitätskontrolleinrichtung zum Erfassen fehlerhafter Nutzen und eine zweite Schneideinrichtung zum Zerschneiden der Streifen in einzelne Nutzen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Vereinzeln von gemeinsam auf einen Bogen gedruckten Druckprodukten zu schaffen, welches auch bei einer druckprozessbedingten insbesondere trapezförmigen Verformung des Bogens aus dem betreffenden Bogen vereinzelte Druckprodukte liefert, deren Geometrien, z. B. deren Länge und/oder Breite trotz der Verformung des Bogens innerhalb zulässiger Toleranzen verbleiben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen und/oder Ausgestaltungen der gefundenen Lösung.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass auch bei einer druckprozessbedingten insbesondere trapezförmigen Verformung des Bogens aus dem betreffenden Bogen vereinzelte Druckprodukte produziert werden, deren Geometrien trotz der Verformung des Bogens innerhalb zulässiger Toleranzen verbleiben.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. In Verbindung mit dem Ausführungsbeispiel werden auch weitere Vorteile der Erfindung ersichtlich.
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Es zeigen:
- 1 einen in Nutzentechnik bedruckten durch den Druckprozess deformierten Bogen;
- 2 ein Schema zur Produktion von in Nutzentechnik gedruckten Druckprodukten;
- 3 eine Schneideanlage mit einer Schneideinrichtung.
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1 zeigt beispielhaft einen einzelnen Druckbogen, kurz als Bogen 01 bezeichnet. Dieser Bogen 01 besteht vorzugsweise aus Papier, z. B. aus einem Banknotenpapier, oder aus Pappe oder Karton. Dieser Bogen 01 hat im unbedruckten Zustand ein rechteckig ausgebildetes Format mit einer ersten Kantenlänge im Bereich z. B. zwischen 450 mm und 820 mm und quer dazu mit einer zweiten Kantenlänge im Bereich z. B. zwischen 475 mm und 700 mm. Dieser Bogen 01 ist in einem industriellen Druckprozess mit einer Druckmaschine 06 (2) z. B. in einem Stahlstichverfahren, vorzugsweise in einem Intaglio-Druckverfahren, mindestens einseitig, vorzugsweise beidseitig mit mindestens einem Druckbild 02 bedruckt worden. Die jeweiligen Druckmotive von auf der Vorderseite und der Rückseite desselben Bogens 01 aufgedruckten Druckbildern 02 sind i. d. R. voneinander verschieden.
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Der in der 1 dargestellte Bogen 01 weist mehrere Nutzen auf. Mit dem Begriff Nutzen wird die Anzahl der auf dem Bogen 01 angeordneten Exemplare eines Druckprodukts 03 bezeichnet, wobei das einzelne Druckprodukt 03 jeweils z. B. eine herzustellende Banknote oder ein anderes jeweils mindestens ein charakteristisches Merkmal 04, insbesondere ein Sicherheitsmerkmal aufweisendes Dokument ist. Unter einem Sicherheitsmerkmal soll eine charakteristische Eigenschaft verstanden werden, die die Echtheit dieses Dokumentes beweist und eine Fälschung dieses Dokumentes zumindest erheblich erschwert. Die Nutzen sind in dem Druckbild 02 auf dem Bogen 01 in mehreren, z. B. in zwei bis elf, insbesondere in sechs Spalten a; b; c; d; e; f und in mehreren, z. B. in zwei bis zehn Zeilen S1; S2; S3; S4; ...; S10, insbesondere in drei bis acht Zeilen S1; S2; S3; ... angeordnet. Bei der Ausführung eines bestimmten Produktionsprozesses wird der betreffende Bogen 01 in einer bestimmten Transportrichtung T durch die Druckmaschine 06 transportiert. Die Anordnung der Nutzen weist die Spalten a; b; c; d; e; f in dieser Transportrichtung T auf. Die Zeilen S1; S2; S3; S4; ... erstrecken sich quer zu dieser Transportrichtung T. Jedes einzelne Druckprodukt 03 soll in Transportrichtung T des Bogens 01 jeweils eine Breite b03 und quer zur Transportrichtung T des Bogens 01 jeweils eine Länge 103 aufweisen. Die Breite b03 eines einzelnen Druckproduktes 03 liegt z. B. in einem Bereich zwischen 50 mm und 100 mm, vorzugsweise zwischen 58 mm und 90 mm. Die Länge I03 eines einzelnen Druckproduktes 03 liegt z. B. in einem Bereich zwischen 100 mm und 200 mm, vorzugsweise zwischen 110 mm und 180 mm. Alle gemeinsam auf den Bogen 01 gedruckten Druckprodukte 03 sollen im Rahmen zulässiger Toleranzen in Transportrichtung T des Bogens 01 jeweils eine gleiche Breite b03 und quer zur Transportrichtung T des Bogens 01 jeweils eine gleiche Länge 103 aufweisen.
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Das auf dem ursprünglich rechteckig ausgebildeten Bogen 01 aufgedruckte Druckbild 02 weist in Transportrichtung T des Bogens 01 eine Breite B und quer zur Transportrichtung T anfänglich eine erste Länge L1 auf, wobei sich diese anfängliche Länge L1 durch den Druckprozess zu einer anderen zweiten Länge L2 verändern kann. Insbesondere in einem Stahlstichverfahren, vorzugsweise in einem Intaglio-Druckverfahren, wird der Bogen 01 im Druckprozess bei seinem Durchlauf durch die Druckmaschine 06 einer sehr hohen mechanischen Pressung ausgesetzt, so dass der im unbedruckten Zustand rechteckig ausgebildete Bogen 01 und damit auch sein aufgedrucktes Druckbild 02 insbesondere trapezförmig verformt werden. Diese Verformung des Bogens 01 kann das eigentlich rechteckig auszubildende Druckbild 02 symmetrisch zu einem gleichschenkligen Trapez, aber auch ungleichschenklig ausbilden. Das in Transportrichtung T des Bogens 01 nachlaufende Ende bildet die Basis dieses Trapezes. Die mit dieser Basis des Trapezes korrespondierende zweite Länge L2 des Druckbildes 02 ist somit in der Praxis nach Ausführung des Druckprozess etwas größer ausgebildet als die eigentlich beabsichtigte Länge L1 des Druckbildes 02, die sich in Transportrichtung T des Bogens 01 am vorlaufenden Ende des Bogens 01 befindet. Der Längenzuwachs, der in der 1 durch die jeweils einen Teil der zweiten Länge L2 bildenden Dehnungen V1; V2 angedeutet ist, wobei sich diese Dehnungen V1; V2 betragsmäßig voneinander unterscheiden können, beträgt häufig mehr als 0,1% der anfänglichen Länge L1 des Druckbildes 02 und kann insgesamt z. B. bis zu 10 mm betragen.
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Ein zu bedruckender Bogen 01 muss während seines Transports durch die Druckmaschine 06 durch Haltemittel gehalten werden. Als Haltemittel werden in der Praxis häufig Greifer verwendet. Mindestens einer dieser Greifer, vorzugsweise mindestens zwei längs zur ersten Länge L1 des Druckbildes 02 voneinander beabstandet angeordnete Greifer halten den betreffenden Bogen 01 an einem Randbereich R1, der vorzugsweise an der in Transportrichtung T vorderen Kante dieses Bogens 01 angeordnet ist und auch als Greiferrand R1 bezeichnet wird. Der Greiferrand R1 erstreckt sich an der in Transportrichtung T vorderen eine Begrenzungslinie bildenden Kante des Bogens 01 quer zur Transportrichtung T dieses Bogens 01 über eine in Transportrichtung T dieses Bogens 01 gerichtete Breite r1, wobei die Breite r1 des Greiferrandes R1 in einem Bereich z. B. zwischen 15 mm und 35 mm liegt. Auch an der rechten und linken sich jeweils längs zur Transportrichtung T des Bogens 01 erstreckenden jeweils eine Begrenzungslinie bildenden Kante des Bogens 01 ist jeweils ein Randbereich R2; R3 mit einer zugehörigen jeweils quer zur Transportrichtung T dieses Bogens 01 gerichteten Breite r2; r3 ausgebildet. Diese Randbereiche R2; R3 werden auch jeweils als ein Seitenrand R2; R3 bezeichnet. Die jeweilige Breite r2: r3 des betreffenden Seitenrandes R2; R3 liegt in einem Bereich z. B. zwischen 5 mm und 30 mm, wobei die Breiten r2; r3 dieser Randbereiche R2; R3 betragsmäßig gleich oder unterschiedlich sein können. Der Greiferrand R1 und die beiden Seitenränder R2; R3 umfassen das auf den Bogen 01 aufgedruckte mehrere Nutzen aufweisende Druckbild 02 an drei Seiten. Optional ist auch an der in Transportrichtung T hinteren wiederum eine Begrenzungslinie bildenden Kante des Bogens 01 ein sich längs zur zweiten Länge L2 des Druckbildes 02 erstreckender Randbereich vorgesehen, wobei die Breite des Randes am nachlaufenden Ende des Bogens 01 in einem Bereich z. B. zwischen 5 mm und 40 mm liegt.
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Die auf dem betreffenden Bogen 01 ausgebildeten einzelnen Druckprodukte 03 weisen jeweils z. B. mindestens ein charakteristisches Merkmal 04 auf, wobei eine Position des betreffenden in dem Druckbild 02 angeordneten charakteristischen Merkmals 04 durch eine Zuweisung von Koordinaten bestimmt wird oder zumindest bestimmbar ist, wobei diese vorzugsweise kartesischen Koordinaten x; y mit Bezug auf jeweils vorgegebene Begrenzungslinien z. B. des Druckbildes 02 oder des betreffenden Druckproduktes 03 festgelegt sind. In dem in der 1 beispielhaft dargestellten Bogen 01 befindet sich der Bezugspunkt P, d. h. der Koordinatenursprung für Koordinaten x; y zur Kennzeichnung der Position eines charakteristischen Merkmals 04 in mindestens einem der durch das Druckbild 02 erzeugten Druckprodukte 03 z. B. in der rechten Ecke an der in Transportrichtung T des Bogens 01 vorderen Seite dieses Druckbildes 02. Durch eine druckprozessbedingte Verformung des Bogens 01 und des auf ihm angebrachten Druckbildes 02 ändern sich die jeweilige Länge 103 und/oder die jeweilige Breite b03 einzelner Druckprodukte 03, wobei eine solche Veränderung insbesondere bei jeweils als eine Banknote ausgebildeten Druckprodukten 03 eine Abweichung von entsprechenden Sollwerten von z. B. ± 1mm nicht überschreiten darf. Mit der insbesondere trapezförmigen Verformung des Bogens 01 und des auf ihm angebrachten Druckbildes 02 ändert sich aber auch die Position des betreffenden charakteristischen Merkmals 04 relativ zu den jeweils vorgegebenen Begrenzungslinien des betreffenden Druckproduktes 03. Eine solche Veränderung der Position des betreffenden charakteristischen Merkmals 04 darf insbesondere bei jeweils als eine Banknote ausgebildeten Druckprodukten 03 eine Abweichung von der Sollposition von z. B. ± 1mm nicht überschreiten. Wenn diese genannten zulässigen Toleranzen überschritten werden, müssen die betreffenden Druckprodukte 03, insbesondere wenn sie jeweils eine Banknote bilden, als Makulatur aus dem laufenden Produktionsprozess ausgeschleust und/oder vernichtet werden.
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Die in Nutzentechnik gedruckten Druckprodukte 03 sind bezüglich ihrer jeweiligen Position auf dem jeweiligen Bogen 01 eindeutig identifizierbar, weil jedes dieser Druckprodukte 03 ein Identifikationsmerkmal 09 aufweist. So ist jedes dieser Druckprodukte 03 z. B. mit einer im Produktionsprozess fortlaufenden Seriennummer versehen. Darüber hinaus kann vorzugsweise auch jeder im Produktionsprozess bearbeitete Bogen 01 z. B. mit einer Bogennummer versehen sein, so dass auch bei einem mehrere Bogen 01 umfassenden Produktionsprozess die jeweilige Position von jedem der in diesem Produktionsprozess bedruckten Druckprodukte 03 eindeutig identifiziert werden kann. Alternativ kann durch das verwendete Nummerierschema mit den in einem zuvor festgelegten Bereich enthaltenen Bogennummern sowie der vorbekannten Anzahl von Nutzen, d. h. von Druckprodukten 03 auf jedem der Bogen 01 die jeweilige Nummer von jedem Bogen 01 berechnet werden.
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In einem mit einer Druckmaschine 06 ausgeführten industriellen Druckprozess zur Produktion von Banknoten wird angestrebt, mindestens 100.000 Banknoten pro Stunde, vorzugsweise z. B. bis zu 600.000 Stück Banknoten pro Stunde herzustellen. Dazu werden von der Druckmaschine 06 eine Vielzahl von Bogen 01 nacheinander jeweils mit einem gleichen Druckbild 02 bedruckt. Wie in der 2 angedeutet, werden die jeweils mit mehreren Nutzen bedruckten Bogen 01 einer der Druckmaschine 06 im Produktionsprozess nachgeordneten Schneideanlage 07 zugeführt, um die in Nutzentechnik gedruckten jeweils z. B. eine Banknote bildenden Druckprodukte 03 zu vereinzeln. Das Vereinzeln der Druckprodukte 03 erfolgt in der Schneideanlage 07 durch ein z. B. sequentielles Ausführen von jeweils geradlinigen Schnitten, durch welche Schnitte der betreffende bedruckte Bogen 01 jeweils schrittweise in mehrere mit den jeweiligen Spalten a; b; c; d; e; f und/oder Zeilen S1; S2; S3; S4; ...; S10 der Nutzenanordnung korrespondierende Streifen geschnitten wird. Dabei sollen die einzelnen Schnittlinien so verlaufen, dass die jeweilige Länge I03 und/oder die jeweilige Breite b03 einzelner jeweils z. B. eine Banknote bildenden Druckprodukte 03 und/oder die Position des betreffenden charakteristischen Merkmals 04 mit Bezug auf die jeweilige Sollposition trotz einer druckprozessbedingten Verformung des Bogens 01 und des auf ihm angebrachten Druckbildes 02 die jeweiligen bezüglich der jeweiligen Druckprodukte 03 vorgegebenen Toleranzen bestmöglich im Sinne einer „best fit“-Anpassung einhalten und nicht überschreiten. Die „best fit“-Anpassung erfolgt durch die Anwendung einer mathematischen Optimierungsmethode. Die Optimierungsmethode kann z. B. einschließen, über mehrere erfasste oder ermittelte Einzelwerte rechnerisch einen Mittelwert zu bilden, eine Standardabweichung zu berechnen und/oder eine bestimmte Quartile (0%, 25%, 50% (= Median), 75%, 100%) zu berücksichtigen. Als mathematische Optimierungsmethode können auch z. B. eine Ausgleichsrechnung oder ein rechnerisch ausgeführtes Approximationsverfahren verwendet werden. Je nach gewählter Optimierungsmethode kann der Produktionsprozess seinen Schwerpunkt eher auf die Qualität der produzierten Druckprodukte 03 oder auf die Quantität der zu produzierenden Druckprodukte 03 legen. Die „best fit“-Anpassung kann daher bedarfsgerecht in dem Sinne vorgenommen werden, dass in einem bestimmten Produktionsprozess entweder z. B. möglichst viele Druckprodukte 03 mit einer gerade noch ausreichend guten Qualität produziert werden oder eine hochqualitative Produktion mit einer dazu im Vergleich geringeren Anzahl von Druckprodukten 03 ausgeführt wird. Diese Entscheidung kann vor oder zu Beginn der Produktion durch eine entsprechende Wahl der Optimierungsmethode individuell getroffen werden.
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Die Einhaltung der zulässigen Toleranzen wird in einer der Schneideanlage 07 im Produktionsfluss nachgeordneten Qualitätsprüfeinrichtung 08 geprüft und in dem betreffenden Produktionsprozess vorzugsweise kontinuierlich überwacht. Die Qualitätsprüfeinrichtung 08 weist z. B. ein vorzugsweise optoelektronisches, insbesondere kamerabasiertes Inspektionssystem auf und unterzieht die zuvor erstellten Druckprodukte 03 z. B. einer Einzelprüfung. Eine von der Qualitätsprüfeinrichtung 08 ermittelte Information insbesondere bezüglich einer Abweichung von mindestens einer der zulässigen Toleranzen sowie die Position des anhand seines Identifikationsmerkmals 09 identifizierten mindestens eine der genannten Toleranzen überschreitenden Druckproduktes 03 werden der Schneideanlage 07 vorzugsweise direkt und/oder in Echtzeit rückgemeldet.
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Wie der 3 zu entnehmen ist, weist die beispielhaft nur schematisch dargestellte Schneideanlage 07 im Zusammenwirken mit mindestens einer in dieser Schneideanlage 07 ortsfest angeordneten vorzugsweise geradlinige Schnitte ausführenden Schneideinrichtung 11 z. B. einen um eine vorzugsweise vertikale Achse 12 in einer horizontalen Ebene drehbaren Schneidetisch 13 auf, auf welchem Schneidetisch 13 ein in Streifen zu schneidender Bogen 01 aufgelegt oder zumindest auflegbar ist. Der Schneidetisch 13 ist um die Achse 12 vorzugsweise in beide Umfangsrichtungen um einen durch einen Drehrichtungspfeil angedeuteten Drehwinkel φ drehbar, wobei die Drehbewegung durch einen von einer Steuereinheit 21 gesteuerten Antrieb 14 angetrieben ist. Ein auf diesem Schneidetisch 13 in einer z. B. durch Anschläge 16 vorgegebenen Position aufliegender zu schneidender Bogen 01 ist dort vorzugsweise durch von der Steuereinheit 21 gesteuerte Klemmen 17 gehalten und/oder bei einer entsprechenden Betätigung von mindestens einem von einem Antrieb 19 bewegten Schieber 18 insbesondere in Transportrichtung T des Bogens 01 über den Schneidetisch 13 schiebbar. Die von der Qualitätsprüfeinrichtung 08 an die Steuereinheit 21 der Schneideanlage 07 rückgemeldete Information wird insbesondere dazu verwendet, den Schneidetisch 13 der Schneideanlage 07 in seiner Drehbewegung und/oder den Vorschub des zu schneidenden Bogens 01 über den Schneidetisch 13 jeweils relativ zur Schneideinrichtung 11 derart zu steuern, dass die jeweilige Länge 103 und/oder die jeweilige Breite b03 einzelner jeweils z. B. eine Banknote bildenden Druckprodukte 03 und/oder die Position des betreffenden charakteristischen Merkmals 04 mit Bezug auf die jeweilige Sollposition trotz einer druckprozessbedingten insbesondere trapezförmigen Verformung des Bogens 01 und des auf ihm angebrachten Druckbildes 02 die jeweiligen bezüglich der jeweiligen Druckprodukte 03 vorgegebenen Toleranzen bestmöglich z. B. im Sinne einer „best fit“-Anpassung einhalten, wobei auch hier die „best fit“-Anpassung durch die Anwendung einer mathematischen Optimierungsmethode erfolgt. Die Optimierungsmethode kann - wie bereits zuvor erwähnt - entsprechend der auszuführenden Produktion bedarfsgerecht gewählt werden.
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Vor dem Hintergrund der aufgezeigten Problematik wird nun ein Verfahren zum Vereinzeln von gemeinsam auf einen Bogen 01 gedruckten Druckprodukten 03 vorgeschlagen, wobei in einer Druckmaschine 06 gemeinsam auf den Bogen 01 gedruckte Druckprodukte 03 in einer der Druckmaschine 06 nachgeordneten Schneideanlage 07 mit einer vorzugsweise geradlinige Schnitte ausführenden Schneideinrichtung 11 vereinzelt werden. Dabei weist jedes dieser Druckprodukte 03 jeweils ein seine jeweilige Position auf dem Bogen 01 eindeutig identifizierendes Identifikationsmerkmal 09 auf. Der unbedruckte Bogen 01 ist rechteckig ausgebildet. Da der Bogen 01 bei seinem Durchlauf durch die Druckmaschine 06 insbesondere trapezförmig verformt wird, sind die vereinzelten Druckprodukte 03 zufolge der Verformung des Bogens 01 gleichfalls verformt. Die vereinzelten Druckprodukte 03 werden daher in einer der Schneideanlage 07 nachgeordneten Qualitätsprüfeinrichtung 08 auf die Einhaltung einer zulässigen Toleranz zumindest bezüglich ihrer jeweiligen Länge I03 und/oder Breite b03 geprüft, wobei die Qualitätsprüfeinrichtung 08 für jedes anhand seines Identifikationsmerkmals 09 hinsichtlich seiner Position identifizierte Druckprodukt 03 eine Information bezüglich einer Überschreitung der zulässigen Toleranz zumindest der Länge 103 und/oder Breite b03 des betreffenden Druckproduktes 03 ermittelt. Die Qualitätsprüfeinrichtung 08 übermittelt diese von ihr ermittelte Information in einer Zuordnung zu der anhand des Identifikationsmerkmals 09 auf dem Bogen 01 bestimmten Position an eine Steuereinheit 21 der Schneideanlage 07, wobei die Steuereinheit 21 der Schneideanlage 07 in Abhängigkeit von der von der Qualitätsprüfeinrichtung 08 übermittelten Information für nachfolgend in der Schneideanlage 07 zu vereinzelne gleichartige und an gleicher Position auf dem Bogen 01 angeordnete Druckprodukte 03 den betreffenden Bogen 01 und die Schneideinrichtung 11 in ihrer jeweiligen Position relativ zueinander derart einstellt, dass bei jedem der zu vereinzelnen Druckprodukte 03 die jeweilige Toleranz bestmöglich eingehalten wird, wobei die bestmögliche Einhaltung der betreffenden Toleranz dadurch erfolgt, dass die jeweils relativ zueinander einzustellende Position von Bogen 01 und Schneideinrichtung 11 in der Steuereinheit 21 - wie bereits erwähnt - durch die Anwendung einer mathematischen Optimierungsmethode errechnet wird.
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Da jedes einzelne Druckprodukt 03 an einer bestimmten Position des betreffenden Druckbildes 02 jeweils auch mindestens ein charakteristisches Merkmal 04 aufweist, ändert sich durch die insbesondere druckprozessbedingte Verformung des Bogens 01 und des auf ihm angebrachten Druckbildes 02 i. d. R. auch die Position des betreffenden charakteristischen Merkmals 04. Daher ermittelt die Qualitätsprüfeinrichtung 08 für jedes anhand seines Identifikationsmerkmals 09 identifizierte Druckprodukt 03 auch eine Information bezüglich einer Überschreitung der zulässigen Toleranz in der Veränderung der Position des betreffenden mindestens einen charakteristischen Merkmals 04, wobei die Qualitätsprüfeinrichtung 08 dann auch diese Information an die Steuereinheit 21 der Schneideanlage 07 zur Einstellung der jeweiligen zueinander relativen Position von Bogen 01 und Schneideinrichtung 11 übermittelt.
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Die Bogen 01 werden von der Druckmaschine 06 vorzugsweise in einem Stahlstichverfahren oder in einem Intaglio-Druckverfahren bedruckt. Der Bogen 01 wird dabei einseitig und/oder beidseitig jeweils mit einem Druckbild 02 bedruckt. In der bevorzugten Ausführung sind jeweils mehrere i. d. R. nahtlos aneinandergereihte Druckprodukte 03 in dem Druckbild 02 auf dem Bogen 01 in mehreren sich in Transportrichtung T des Bogens 01 erstreckende Spalten a; b; c; d; e; f und in mehreren sich quer zur Transportrichtung T des Bogens 01 erstreckende Zeilen S1; S2; S3; S4; ... angeordnet, wobei für alle gemeinsam auf den Bogen 01 gedruckten Druckprodukte 03 in Transportrichtung T des Bogens 01 jeweils eine gleiche Breite b03 und quer zur Transportrichtung T des Bogens 01 jeweils eine gleiche Länge 103 und jeweils ein ihre jeweilige Position auf dem Bogen 01 eindeutig identifizierendes Identifikationsmerkmal 09 z. B. gesetzlich oder vom Auftraggeber vorgegeben wird. Die einzelnen Druckprodukte 03 werden jeweils z. B. zu einer Banknote ausgebildet und/oder jedes der Druckprodukte 03 wird als ihr jeweiliges Identifikationsmerkmal 09 jeweils vorzugsweise mit einer im Produktionsprozess fortlaufenden Seriennummer versehen. Als Qualitätsprüfeinrichtung 08 wird insbesondere ein kamerabasiertes Inspektionssystem verwendet.
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Die gemeinsam auf den Bogen 01 gedruckten Druckprodukte 03 werden in einer der Druckmaschine 06 in Transportrichtung T der Bogen 01 nachgeordneten Schneideanlage 07 vereinzelt, wobei die Schneideanlage 07 mindestens eine Schneideinrichtung 11 und z. B. einen relativ zu der betreffenden Schneideinrichtung 11 zumindest in seinem Drehwinkel φ einstellbaren Schneidetisch 13 aufweist. Ein auf dem Schneidetisch 13 der Schneideanlage 07 aufliegender, vorzugsweise in Streifen zu schneidender Bogen 01 wird zudem vorzugsweise in seinem Vorschub relativ zur Schneideinrichtung 11 von der Steuereinheit 21 derart gesteuert, dass die jeweiligen bezüglich der jeweiligen Druckprodukte 03 vorgegebenen Toleranzen bestmöglich eingehalten werden. Dabei erfolgt die bestmögliche Einhaltung der vorgegebenen Toleranzen dadurch, dass eine Einstellung des Drehwinkels φ des Schneidetisches 13 und/oder eine Einstellung des Vorschubs des auf dem Schneidetisch 13 der Schneideanlage 07 aufliegenden vorzugsweise in Streifen zu schneidenden Bogens 01 in der Steuereinheit 21 durch die Anwendung einer mathematischen Optimierungsmethode errechnet wird.
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In einem mit einer Druckmaschine 06 ausgeführten industriellen Druckprozess zur Produktion von Banknoten werden i. d. R. eine Vielzahl von Bogen 01 bedruckt und anschließend der Schneideanlage 07 jeweils zur Vereinzelung ihrer jeweiligen Druckprodukte 03 sequentiell zugeführt. Danach werden die einzelnen Druckprodukte 03 - wie beschrieben - in der Qualitätsprüfeinrichtung 08 auf Einhaltung von Toleranzen geprüft. Um zu vermeiden, dass einzelne Ausreißer in der von der Steuereinheit 21 der Schneideanlage 07 ermittelten Überschreitung einer vorgegebenen Toleranz zu einer sprunghaften Veränderung in der Einstellung des Drehwinkels φ des Schneidetisches 13 und/oder der Einstellung des Vorschubs des auf dem Schneidetisch 13 der Schneideanlage 07 aufliegenden vorzugsweise in Streifen zu schneidenden Bogens 01 führen, ist in der bevorzugten Ausführung vorgesehen, dass nur aufgrund einer wiederholt ermittelten Information bezüglich einer Überschreitung der zulässigen Toleranz zumindest der Länge 103 und/oder Breite b03 des betreffenden Druckproduktes 03 und/oder einer wiederholt ermittelten Information bezüglich einer Überschreitung der zulässigen Toleranz in der Veränderung der Position des betreffenden mindestens einen charakteristischen Merkmals 04 die Einstellung der jeweiligen zueinander relativen Position von Bogen 01 und Schneideinrichtung 11 für nachfolgend in der Schneideanlage 07 zu vereinzelne gleichartige und an gleicher Position auf dem Bogen 01 angeordnete Druckprodukte 03 angepasst wird. Es ist z. B. vorgesehen, dass von der Steuereinheit 21 der Schneideanlage 07 ein Stapel von mehreren, z. B. zehn aufeinanderfolgenden Bogen 01 ausgewertet wird und die jeweils ermittelten Abweichungen von einer Sollwertvorgabe z. B. gemittelt werden, bevor die Steuereinheit 21 der Schneideanlage 07 die Einstellung der jeweiligen zueinander relativen Position von Bogen 01 und Schneideinrichtung 11 für nachfolgend in der Schneideanlage 07 zu vereinzelne gleichartige und an gleicher Position auf dem Bogen 01 angeordnete Druckprodukte 03 anpasst. Die Anpassung erfolgt also vorzugsweise nur dann, wenn z. B. der jeweils ermittelte Mittelwert die betreffende Toleranz überschreitet. Auch kann eine unterschiedliche Gewichtung für auszuwertende Bogen 01 vorgenommen werden, z. B. dahingehend, dass der erste oder die ersten Bogen 01 eines Stapels und/oder der letzte oder die letzten Bogen 01 eines Stapels in der Auswertung stärker gewichtet werden als z. B. die mittleren Bogen 01 des betreffenden Stapels.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Bogen
- 02
- Druckbild
- 03
- Druckprodukt
- 04
- charakteristisches Merkmal
- 05
- -
- 06
- Druckmaschine
- 07
- Schneideanlage
- 08
- Qualitätsprüfeinrichtung
- 09
- Identifikationsmerkmal
- 10
- -
- 11
- Schneideinrichtung
- 12
- Achse
- 13
- Schneidetisch
- 14
- Antrieb (13)
- 15
- -
- 16
- Anschlag
- 17
- Klemme
- 18
- Schieber
- 19
- Antrieb (18)
- 20
- -
- 21
- Steuereinheit
- a; b; c; d; e; f
- Spalte
- S1; S2; S3; S4; ...
- Zeile
- b03
- Breite (03)
- 103
- Länge (03)
- B
- Breite (02)
- L1
- Länge (02)
- L2
- Länge (02)
- R1
- Randbereich; Greiferrand
- R2
- Randbereich; Seitenrand
- R3
- Randbereich; Seitenrand
- T
- Transportrichtung
- V1
- Dehnung
- V2
- Dehnung
- P
- Bezugspunkt
- x
- Koordinate längs zur Länge (02)
- y
- Koordinate längs zur Breite (02)
- φ
- Drehwinkel