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Kühlvorrichtung für Schußwaffen, insbesondere für Maschinengewehrläufe.
Zur Kühlung von Maschinengewehrläufen beim Gebrauch wird bisher der Lauf in seiner
ganzen Länge von einem zu ihm meist exzentrisch gelagerten zylindrischen Behälter
eingeschlossen, der teilweise mit Wasser gefüllt ist und dessen Wasserinhalt die
beim Schuß erzeugte Wärme vom Gewehrlauf aufnimmt und durch zeitweises Nachfüllen
ergänzt und auf zulässiger Temperatur gehalten wird, Der einen langgestreckten Hohlraumeinschließende
Kühlmantel ist nur zu einem Teil mit Wasser gefüllt, damit über dem Wasserspiegel
ein Verdunstungsraum verbleibt. Bei wagerechter Lage des Laufes oder - mehr oder
weniger starker Erhöhung ist der stärkst erwärmte hintere Teil des Laufes stets
von Wasser umgeben. Wird aber mit starker Abwärtsneigung (Senkung) des Laufes geschossen,
so ragt der hintere Teil des Laufes aus dem sich stets wagerecht einstellenden Kühlwasserspiegel
heraus und bleibt ungekühlt.
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Diesen Nachteil behebt die Erfindung. Der Kühlwasserbehälter wird
in zwei oder mehrere Kammern geteilt und auf diese Weise auch bei stark abwärts
geneigtem Lauf ein Teil der Wassermenge immer um den hinteren Laufteil herum zurückgehalten.
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In Abb. r bis 3 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
bei welchem der Hohlraum des Kühlmantels in zwei der Länge nach sich aneinander
anschließende, durch eine Querwand voneinander getrennte Teilräume zerlegt ist.
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Abb. r zeigt die Kühlvorrichtung bei «-tigerechter Lage des Laufes.
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Abb.2 zeigt die Kühlvorrichtung bei abwä rts geneigter Lage des Laufes.
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Abb. 3 zeigt einen Querschnitt durch den Kühlwasserbehälter vor der
OOuerwand.
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Der den Maschinengewehrlauf a exzentrisch umfassende und das Kühlwasser
aufnehmende Kühlwasserbehälter b enthält in seinem hinteren Teil eine Querwand c,
durch welche der Lauf hindurchtritt, und durch die zwei voneinander getrennte Kammern
d und e geschaffen werden, von denen die vordere sich etwa über zwei
Drittel, die hintere etwa über ein Drittel der Gesamtlänge des Hohlraumes erstreckt.
Die Querwand c enthält eine -,Öffnung cl, die durch eine nach hinten schwingbare
Ventilklappe c2 bedeckt ist. Oberhalb der Ventilklappe c2 ist eine Durchtrittsöffnung
c3 in der Querwand c ausgespart. Die Öffnungen cl und c3 gestatten bei wagerechter
Lage des Laufes eine gleichmäßige Verteilung der Gesamtkühlwassermenge in beiden
Kammern und über die ganze Länge des Laufes.
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Wird der Maschinengewehrlauf erhöht, so wird unter Öffnung des Ventils
in der Querwand das Kühlwasser die hintere Kammer e ganz ausfüllen. Wird das Rohr
in die wagerechte Lage zurückgebracht, so wird die Ventilklappe c2 durch ihr Gewicht
sich an ihren Sitz wieder lose anlegen, das überschüssige Wasser wird aus der hinteren
Kammer e der vorderen Kammer d durch die öffnung c3 wieder zufließen
und bei wagerechter Lage wieder ein Ausgleich der Wasserspiegel durch die Öffnung
cl hindurch eintreten. Der Klappe kann auch ein nach der anderen Seite der Querwand
hin gerichtetes Gegengewicht gegeben werden, das den Schwerpunkt aus der Klappe
heraus verlegt und bei wagerechter Stellung des Maschinengewehrlaufes die Klappe
um einen kleinen Winkel von ihrem Sitz abspreizen läßt, so daß mit Sicherheit bei
dieser Laufstellung die Durchtrittsöflnung geöffnet ist.
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Wird der Maschinengewehrlauf von der wagerechten Lage nach abwärts
geneigt, so
legt sich die Klappe c= teils infolge ihres Eigengewichtes,
teils infolge der Wirkung des statischen Druckes des in Kammer e befindlichen Wassers
an ihren durch die Ouerwand c gebildeten Sitz fest an. Danach fließt nur noch so
viel Wasser von der Kammer e nach Kammer d ab, als die über der Klappec2 befindliche
Öffnung c3 der Querwand c es zuläßt. Es stellen sich in beiden Kammern d und e zwei
getrennte Wasserspiegel f und f1 in verschiedenen Höhen ein (Abb. 2), so daß auch
bei stark abwärts geneigtem Lauf sein hinterer stark erwärmter Teil von Kühlhasser
bedeckt ist. Die stärkste Erwärmung des Laufes erfährt der Lauf etwa auf dein hinteren
Drittel seiner Länge, was für die Lage der Querwand c und die erforderliche Höhe
des Wasserspiegels bestimmend ist.
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Es ist natürlich möglich, an Stelle eines Klappenverschlusses der
Öffnung cl in der Querwand c auch irgendein anderes an sich bekanntes Hub-, Schieber-
oder insbesondere auch Kugelventil als selbsttätiges Abschlußmittel für die Öffnung
cl in der Querwand anzuordnen.
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Der Kühlwasserraum kann anstatt in nur zwei auch in mehrere durch
Querwände, wie beschrieben, voneinander getrennte Einzelkammern zerlegt werden.
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Die Wasserdurchtrittsöffnungen in der Querwand oder in den Querwänden
können auch durch doppelseitig selbsttätig wirkende Ventile geschlossen und freigegeben
«-erden. Nach denn bisher beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Beispiel
ist das selbsttätig wirkende Ventil ein Klappenventil, bei welchem die Klappe durch
ihr Eigengewicht bestrebt ist, sich senkrecht ztr stellen und überdies bei Neigung
des Laufes durch den statischen Druck auf ihren Sitz gedrückt wird. Ein doppelseitig
wirkendes Ventil entsteht unter Benutzung des Klappentvpus, z. B. in der Weise,
daß zwei Klappen unter einem Winkel, z. B. 2o°, miteinander verbunden und an der
Querwand über der Öffnung so angelenkt sind, daß die eine Klappe vor, die andere
hinter ihr liegt. Eine solche Doppelventilklappe wird sich bei wagerechter Lage
des Laufes unter der Wirkung ihres Eigengewichtes so einstellen, claß jede Klappe
von der senkrechten Querwand um die Hälfte des Ventils abspreizt, also z. B. uni
io°. Die Durchtrittsöffnung des Ventil, also in der Querwand, ist dann offen und
die gleichmäßige Verteilung des Wassers auf die verschiedenen Kammern nicht gehindert.
Wird der Lauf nach der einen oder auch nach der anderen Richtung hin geneigt, so
schließt sich das Ventil spätestens, wenn io° Neigung, und schon früher, wenn der
Spreizwinkel der beiden Klappen kleiner als 20° genommen war. Die nach der höher
gelegenen Kammer zu befindliche Klappe legt sich auf ihren Sitz in der Querwand
auf, die andere hängt frei in den Wasserraum. Mit anderen Ventilarten, besonders
mit Kugelventilen, läßt sich ohne weiteres ein Schluß bei der geringsten Neigung
und Wiederfreigabe der Ventilöffnung bei Rückkehr in die Wagerechtstellung erreichen.