DE4431370A1 - Sofortbildkamera - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Sofortbildkamera zum Erzeugen eines Bildes auf einem Bildträger.

Eine aus der DE-A-26 19 377 bekannte Kamera enthält ein Rück­ teil, einen schwenkbaren Objektivträger mit einem Objektiv, Einstell- und Betätigungsmittel, einen Balgen und einen Sucher. Zwei manuell oder motorisch antreibbare Quetschwalzen wirken nach der Belichtung des lichtsensitiven Bereichs (Nutzbildbereich) eines Bildträgers mit am Bildträger ange­ ordneten Entwicklerhilfen (Entwicklerbeutel und Pastenfalle) zusammen und fördern den Bildträger aus dem Kameragehäuse heraus. Die vorliegende Erfindung ist weder auf die vorbeschriebene Ausführungsart der Sofortbildkamera noch auf ein spezielles Entwicklungsverfahren beschränkt.

Oft besteht beim Benutzer einer Sofortbildkamera der Wunsch oder die Notwendigkeit, die erzeugten Bilder sofort zu kenn­ zeichnen oder mit Informationen, z. B. über das Datum oder den Ort der Bildaufnahme zu versehen. In diesem Zusammenhang wird in der DE-A1-28 40 051 zwar eine manuelle Beschriftung des Bildträgerrands erwähnt, aber zugleich als unpraktisch und problematisch angesehen, weil dazu ein Schreibwerkzeug, eine Unterlage und geeignete Außenbedingungen (Wetter, Sicht) vor­ handen sein müssen. Die DE-A1-28 40 051 schlägt deshalb eine Magnettonaufzeichnung auf dem Bildträger vor. Dazu muß die Sofortbildkamera mit einem Mikrofon, einem Tonkopf, einer Ansteuerschaltung und einer Energieversorgung ausgerüstet sein. Ferner müssen spezielle, kostenträchtige Bildträger mit einer magnetisierbaren Spur verwendet werden, so daß zur Informationsaufzeichnung beliebige, standardisierte Filmverbände nicht verwendet werden können. Außerdem ist die aufgezeichnete Information ohne Hilfsmittel (Wiedergabe­ einrichtung) grundsätzlich nicht lesbar.

Aus der DE-C3-24 24 182 ist es schließlich bekannt, bild­ relevante Daten als permanente Zeichen mit auf einen Film aufzubelichten, so daß sie die Aufnahme (Nutzbildbereich) überlagern und somit auf dem entwickelten Bild (Papierabzug oder Dia) unentfernbar sichtbar sind. Während eine solche Kennzeichnung von Papierabzügen oder Dias bei technischen Dokumentationen gewünscht sein kann, kann sie insbesondere bei privaten Aufnahmen als störend empfunden werden.

Die Aufgabe der Erfindung liegt daher in der Schaffung einer Sofortbildkamera, mit der eine zuverlässige visuelle Kenn­ zeichnung und/oder Informationsaufbringung möglich ist, ohne daß der Nutzbildbereich des Sofortbildes beeinträchtigt wird.

Diese Aufgabe wird bei einer Sofortbildkamera der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Sofort­ bildkamera eine Druckeinrichtung aufweist, die auf einer bildfreien Fläche des Bildträgers vorgebbare Druckzeichen aufbringt. Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sich der Benutzer nicht um Utensilien zum Aufbringen von dem jeweiligen Bild zuzuordnenden Informationen kümmern muß. Die Sofortbildkamera verfügt selbst über einfache Mittel, die unabhängig von äußeren Bedingungen (Witterung, Helligkeit) eine zuverlässige Bezeichnung oder Beschriftung der Bilder vornehmen, die ohne Hilfsmittel erkennbar ist. Da die Beschriftung nur auf bildfreien Flächen des Bildträgers (z. B. im Randbereich oder auf der Rückseite) erfolgt, bleibt der Nutzbildbereich vorteilhafterweise unbeeinträchtigt.

Nach einer vorteilhaften Fortbildung der Erfindung umfaßt die Druckeinrichtung einen Stempel, der zumindest bedarfsweise in Kontakt mit einem Farbspeicher bringbar ist. Dieser kann auswechselbar ausgebildet sein. Bevorzugt ist der Stempel als umlaufende Walze ausgebildet, die beim Transport des Bildträgers auf diesem abrollt.

Die erfindungsgemäße Sofortbildkamera kann vorteilhafterweise auch mit einem elektrisch betriebenen Druckwerk, insbesondere mit einem Nadel- Tinten- oder Thermodruckwerk, versehen sein. Geeignete Miniaturdruckwerke sind handelsüblich und werden beispielsweise in vielen Varianten von der EPSON Deutschland GmbH angeboten (z. B. als Matrix-Drucker zum EPSON HANDY COMPUTER EHT-10; EHT-10/2b gemäß EPSON-Prospekt M.L. & S.7/87 oder als Minidrucker zum HAND HELD COMPUTER gemäß EPSON HX-20 gemäß EPSON-Prospekt HX-20 3/83). Dabei kann der Druckkopf serielle Bewegungen ausführen. Bei einer ausreichenden Anzahl einzelner Druckelemente ist das Druckwerk bevorzugt stationär angeordnet und mit der Vorschubbewegung des Bildträgers synchronisiert ansteuerbar.

Die Sofortbildkamera kann einen internen Speicher mit einem Druckzeichenvorrat enthalten. Bevorzugt sind die Druck­ zeichen in Speicherbausteinen enthalten, die wahlweise an die Kamera ansteckbar sind. Für eine benutzerindividuelle, flexible Kennzeichnung der Sofortbilder sind die Druckzeichen über kameraeigene Eingabeelemente, insbesondere über Tasten, eingebbar.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand zeichnerisch dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert;

Fig. 1 zeigt eine Sofortbildkamera in zusammengeklappter Position mit einem Stempel und

Fig. 2 zeigt eine Sofortbildkamera in auseinandergeklappter Position mit einem Druckwerk.

In den Fig. 1 und 2 enthaltene gleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die in den Fig. 1 und 2 schematisch dargestellte Sofortbildkamera umfaßt ein Gehäuse mit einem Rückenteil 1 und einem Objektivträger 2 mit einem Objektiv 3, das unter Auffalten eines Balgen 4 (Fig. 2) in eine auseinandergeklappte Position verschwenkbar ist. Betätigungsmittel 5 dienen zur Einstellung aufnahmerelevanter Größen. Ein Sucher 6 ist im oberen Bereich der Kamera ange­ ordnet und umfaßt einen Hohlraum 6a und eine Sucheroptik 6b. Zwei verschwenkbar angeordnete Quetschwalzen 7, 8 sind einem Ausgabeschlitz 10 in der Kamerawand zur Ausgabe belichteter und sich entwickelnder Bildträger vorgeordnet. Mehrere Bildträger befinden sich als Filmverband in einer Kassette 12, wobei der oberste Bildträger 11 in Fig. 1 gerade in der Phase des Heraustransports in Richtung des Pfeils P aus dem Kameragehäuse dargestellt ist. Die Quetschwalzen 7, 8 können manuell oder elektrisch angetrieben sein und sind während der Aufnahme aus dem Strahlengang der Sucheroptik 6b in für sich bekannter Art (DE-A-26 19 377) herausschwenkbar.

Fig. 1 zeigt eine Sofortbildkamera, bei der im Hohlraum 6a ein Stempel in Form einer umlaufenden Walze vorgesehen ist. Der Stempel rollt beim Vorbeitransport des Bildträgers 11 auf dem bildfreien Randbereich 11a oder (nicht dargestellt) auf der Bildträgerrückseite 11b ab und ist mit seinem dem Bild­ träger 11 abgewandten Umfangsbereich 20a in Rollkontakt mit einem walzenartigen, drehbaren Farbspeicher 22.

Gemäß Fig. 2 befindet sich im Sucher-Hohlraum 6a eine Druck­ einrichtung, die ein handelsübliches Miniaturdruckwerk 30 mit einem Matrix-Druckkopf 32 aufweist, der in zur Zeichenebene senkrechter Richtung hin- und herbewegbar ist (serieller Druck). Die Zeichenerzeugung erfolgt über individuelle Druck­ elemente (z. B. Nadeln oder Tintendüsen) und ist in Synchronisation mit dem Transport des gestrichelt dargestellten Bildträgers 11 gesteuert. Das Druckwerk ist so angeordnet (Volliniendarstellung) und Bildträgervorschub und Druckkopfbewegung sind so auf einander abgestimmt, daß die individuellen Druckelemente des Matrix-Druckkopfs 32 nur bildfreie Randbereiche - d. h. Bereiche auf denen sich kein Nutzbild entwickelt bzw. entsteht - mit vorgebbaren Zeichen bedrucken. In diesem Fall kann das Druckwerk auch stationär (unbeweglich) sein; die Druckzeilenhöhe ist dann durch die Anzahl und die Teilung der Druckelemente bestimmt, ist aber für eine Randkennzeichnung in den meisten Fällen vollkommen ausreichend. Zum präzisen Erkennen der Bildträgergeometrie können Lichtschranken 35, 36 oder andere Sensoren vorgesehen sein. Alternativ kann das Druckwerk ist so angeordnet sein (gestrichelte Darstellung in Fig. 2), daß die Zeichenausgabe auf der bildfreien Rückseite des Bildträgers erfolgt.

Die auszugebenden Zeichen werden durch entsprechende Ansteuerung des Druckwerks bestimmt. Dazu kann die Sofortbildkamera einen internen Speicher haben, aus dem z. B. durch entsprechende Einstellung der Betätigungsmittel 5 gewünschte Zeichen oder Zeichenkombinationen auswählbar sind. Bevorzugt sind ansteckbare Speicherbausteine 40 vorgesehen. Zur Zeicheneingabe können zusätzlich oder alternativ auch Tasten 42, 43 vorgesehen sein, über die eine unmittelbare Zeicheneingabe oder eine Zeichenauswahl erfolgt.

Claims (7)

1. Sofortbildkamera zum Erzeugen eines Bildes auf einem Bildträger (11), dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Druckeinrichtung (20; 30) aufweist, die vorgebbare Druckzeichen auf einer bildfreien Fläche (11a; 11b) des Bildträgers (11) aufbringt.

2. Sofortbildkamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckeinrichtung einen Stempel (20) umfaßt, der zumindest bedarfsweise in Kontakt mit einem Farbspeicher (22) bringbar ist.

3. Sofortbildkamera nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel (20) als umlaufende Walze ausgebildet ist, die beim Transport des Bildträgers (11) auf diesem abrollt.

4. Sofortbildkamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckeinrichtung ein Nadel- Tinten- oder Thermodruckwerk (30) umfaßt.

5. Sofortbildkamera nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckwerk (30) stationär angeordnet ist.

6. Sofortbildkamera nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckzeichen über kamaraeigene Eingabeelemnte, insbesondere über Tasten (42, 43), eingebbar sind.

7. Sofortbildkamera nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckzeichen in Speicherbausteinen (40) gespeichert sind, die wahlweise an die Sofortbildkamera ansteckbar sind.