DE4430475A1 - Verfahren zum Verkleben zweier aus Holz oder einem Holzwerkstoff bestehender Elemente miteinander, Anwendung des Verfahrens und Tischtennis-Holz - Google Patents
Verfahren zum Verkleben zweier aus Holz oder einem Holzwerkstoff bestehender Elemente miteinander, Anwendung des Verfahrens und Tischtennis-HolzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verkleben zweier aus
Holz oder einem Holzwerkstoff bestehender Elemente miteinander.
Wegen der Möglichkeit, Stoffe ohne Veränderung ihres Gefüges
miteinander zu verbinden und wegen anderer Vorteile ist der
Einsatz von Klebstoff für die Verbindung von aus Holz oder
einem Holzwerkstoff bestehenden Elementen miteinander eine
bevorzugte und allgemein übliche Verbindungsmethode. Zu einem
erheblichen Anteil, z. B. beim Möbelbau oder aber auch in der
Spielzeugindustrie, wird dabei sogenannter Kaltleim eingesetzt.
Derartige Kaltleime benötigen für das Festwerden (Abbinden) eine
längere Zeitdauer (Abbindedauer), die - abhängig von der Umgebungstemperatur
- in der Größenordnung von 20 Minuten bis zu
einer Stunde und länger liegen kann. Kaltleim wird üblicherweise
z. B. eingesetzt beim Verkleben der beiden Griffschalen
eines Tischtennis-Holzes mit dem Griffteil der Grundplatte des
Tischtennis-Holzes.
Für andere Einsatzgebiete, z. B. zum Verkleben von Papier und
Metall miteinander wie im Fall des Aufbringens von Etiketten auf
Konservendosen sind sogenannte Schmelzklebstoffe bekannt, die
für die Verarbeitung geschmolzen werden müssen. Derartige
Schmelzklebstoffe, z. B. auf der Basis von synthetischen Polymeren,
haben den Vorteil, daß sie - im Vergleich zu Kaltleim -
durch Änderung des Aggregatzustandes von flüssig zu fest
erheblich schneller abbinden (fest werden), nämlich zumeist
innerhalb weniger Sekunden. Für das Verkleben von aus Holz
oder einem Holzwerkstoff bestehenden Elementen miteinander ist
der Einsatz derartiger Schmelzklebstoffe nicht üblich.
Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, einerseits die Vorteile
des Einsatzes von Kaltleim zum Verkleben von aus Holz oder
einem Holzwerkstoff bestehenden Elementen miteinander zu nutzen,
andererseits aber die notwenige Preßzeit - also die Zeitdauer,
innerhalb derer die miteinander zu verklebenden Elemente in der
vorgesehenen gegenseitigen Zuordnung unter gleichzeitiger
Anwendung eines mehr oder weniger großen Preßdruckes gehalten
werden müssen - möglichst kurz zu halten.
Das vorstehend umrissene Ziel wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren erreicht, wie es im Anspruch 1 angegeben ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Vorteil der
kurzen Abbindedauer von Schmelzklebstoff genutzt; nachdem der
Schmelzklebstoff abgebunden hat, werden die beiden miteinander
zu verklebenden bzw. bereits verklebten Elemente von der durch
den Schmelzklebstoff hergestellten Klebeverbindung in der einmal
vorgegebenen Position zusammengehalten, so daß - im Hinblick
auf die längere Abbindedauer des Kaltleims - auf ein weiteres,
von außen wirkendes Zusammenpressen der beiden Elemente
verzichtet werden kann. Das bedeutet, daß der an sich zeitraubende
Abbindeprozeß des Kaltleims den Produktionsablauf in
zeitlicher Hinsicht nicht mehr nachteilig beeinflußt.
Darüber hinaus hat sich gezeigt, daß sich der Schmelzklebstoff
beim Abbinden in gewissem Maße zusammenzieht, - möglicherweise
noch unterstützt durch die Adhäsionswirkung zwischen den benachbarten
Wandungsteilen der beiden Elemente -, so daß infolge
dieses Effektes eine gewisse, die beiden miteinander zu verklebenden
Elemente zusammenziehende Kraft entsteht. Dieser Effekt
ist besonders ausgeprägt dann, wenn der Schmelzklebstoff punktartig
auf das eine und/oder andere der beiden Elemente aufgebracht
wird und dabei vorzugsweise die Auftragstellen für den
Schmelzklebstoff gegenüber den benachbarten, für das Auftragen
des Kaltleims vorgesehenen Flächenbereichen in gewissem, vorbestimmtem
Maß vertieft liegen. Die Anordnung derartiger Vertiefungen
hat darüber hinaus den Vorteil, daß der Kaltleim auf
einfache Weise mittels Auftragwerkzeugen auf die betreffenden
Flächenbereiche aufgetragen werden kann, ohne daß die für das
Auftragen des Schmelzklebstoffes vorgesehenen, vertieft liegenden
Stellen vom Kaltleim benetzt werden.
Um die vorbeschriebene Wirkung besonders gut ausnutzen zu
können, wird das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt entsprechend
dem Vorschlag nach Anspruch 2 ausgeführt.
Anspruch 3 richtet sich auf den vorstehend schon beschriebenen
Vorschlag des Einbringens von Vertiefungen an den für den Einsatz
des Schmelzklebstoffes vorgesehenen Stellen der Elemente.
Um eine bestmögliche Klebeverbindung zu erzielen, wird zweckmäßig
entsprechend dem Vorschlag nach Anspruch 4 vorgegangen.
Anspruch 5 richtet sich auf die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens im Zusammenhang mit der Herstellung eines
in an sich bekannter Weise aus einer Grundplatte mit Griffteil
und mit dem Griffteil zu verklebenden Griffschalen bestehenden
Tischtennis-Holzes für einen Tischtennisschläger.
Anspruch 6 beschreibt ein Tischtennis-Holz, welches auf die
erfindungsgemäße Weise hergestellt ist.
Die Ansprüche 7 bis 15 geben weitere zweckmäßige Ausgestaltungen
des erwähnten Tischtennis-Holzes an.
Anhand der Fig. 1 bis 4 der Zeichnung werden das erfindungsgemäße
Verfahren und ein nach diesem Verfahren
hergestelltes Tischtennis-Holz weiter erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Tischtennis-Holz in der
Draufsicht,
Fig. 2 das Tischtennis-Holz nach Fig. 1 in der Seitenansicht,
Fig. 3 eine herkömmliche Griffschale eines Tischtennis-Holzes
mit durchgehender Klebefläche, und
Fig. 4 eine bevorzugt verwendete Griffschale mit Vertiefungen
für die Anwendung von Schmelzklebstoff.
Das in den Fig. 1 und 2 gezeigte Tischtennis-Holz besteht
aus einer Grundplatte 1 mit einem Griffteil 2 sowie auf den sich
einander gegenüberliegenden Breitseiten des Griffteils 2 befindlichen,
mit dem Griffteil 2 verklebten Griffschalen 3. Das Griffteil
2 der Grundplatte 1 bildet zusammen mit den Griffschalen 3
einen Griff 5.
Die gleichartig ausgeführten Griffschalen 3 weisen auf der dem
Griffteil 2 der Grundplatte 1 zugekehrten Seite Vertiefungen 4
auf, die beispielsweise durch Bohren oder Fräsen hergestellt
sind und runden Öffnungsquerschnitt haben. Die Vertiefungen 4
sind gegenüber den benachbarten Flächenbereichen 6 um etwa ein
bis zwei Millimeter zurückgesetzt. - Anstelle der Vertiefungen 4
kann auch ein mit 7 bezeichnetes, z. B. durch Fräsen hergestelltes
und in der Zeichnung gestrichelt gezeichnet dargestelltes
Langloch auf der betreffenden Seite der Griffschale 3
vorgesehen sein.
In die Vertiefungen 4 bzw. in das Langloch 7 wird, vorzugsweise
mittels eines Düsenauftragsgerätes, geschmolzener Schmelzklebstoff
eingebracht, nachdem zuvor auf die benachbarten
Flächenbereiche 6 Kaltleim aufgetragen worden ist. Die Menge
des in die Vertiefungen 4 einzubringenden Schmelzklebstoffes
wird so bemessen, daß die Griffschalen 3 nach dem in der
gewünschten gegenseitigen Zuordnung von Griffschalen 3 und
Griffteil 2 erfolgenden Abbinden des Schmelzklebstoffes ohne
zusätzliches weiteres Zusammenpressen in der betreffenden gegenseitigen
Positionierung verbleiben und eine optimale Klebeverbindung
zwischen den genannten Elementen durch den sodann
abbindenden Kaltleim entsteht.
Es ist klar, daß die erwähnten Vertiefungen nicht - oder nicht
nur - in den Griffschalen 3 vorgesehen sein müssen, sondern
auch im Griffteil 2 der Grundplatte 1 vorgesehen sein können.
Die Vorteile, die mit dem Einsatz sowohl von Kaltleim als auch
von Schmelzklebstoff wie vorbeschrieben verbunden sind, sind
insbesondere dann zu erzielen, wenn die miteinander zu verbindenden
Flächenbereiche der betreffenden Elemente wie vorbeschrieben
Vertiefungen im einen und/oder anderen Element aufweisen
zur Aufnahme des Schmelzklebstoffes. Das bedeutet jedoch
nicht, daß nicht auch in einer vereinfachten Ausführung der
Erfindung auf den Einsatz derartiger Vertiefungen verzichtet
werden kann, so daß im Fall des Ausführungsbeispiels eine
Griffschale 8 mit einem - wie sonst üblich - durchgehenden
Flächenbereich 9 verwendet wird. Hierbei muß dann allerdings
dafür Sorge getragen werden, daß die für den Einsatz des
Schmelzklebstoffes vorgesehenen Bereiche nicht vom Kaltleim
benetzt werden.
Bezugszeichenliste
1 Grundplatte
2 Griffteil
3 Griffschalen
4 Vertiefungen
5 Griff
6 Flächenbereiche
7 Langloch
8 Griffschale
9 Flächenbereich
2 Griffteil
3 Griffschalen
4 Vertiefungen
5 Griff
6 Flächenbereiche
7 Langloch
8 Griffschale
9 Flächenbereich
Claims (15)
1. Verfahren zum Verkleben zweier aus Holz oder einem Holzwerkstoff
bestehender Elemente miteinander, indem auf die
für das Verkleben vorgesehenen Flächenbereiche wenigstens
des einen bzw. des anderen der beiden Elemente zu einem
Anteil ein eine längere Abbindedauer benötigender Kaltleim
und zu einem Anteil ein eine kürzere Abbindedauer benötigender
Schmelzklebstoff aufgetragen wird und die Elemente
sodann während der Abbindezeit des Schmelzklebstoffes in
der vorgesehenen gegenseitigen Zuordnung gehalten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die für die Anwendung des Schmelzklebstoffes vorgesehenen
Flächenbereiche des bzw. der Elemente von dem bzw. den
für die Anwendung des Kaltleims vorgesehenen Flächenbereichen
zumindest im wesentlichen eingeschlossen sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die für die Anwendung des Schmelzklebstoffes vorgesehenen
Flächenbereiche der Elemente vor Beginn des Verklebens als
örtlich begrenzte Vertiefungen in die betreffenden, miteinander
zu verklebenden Flächen der Elemente eingebracht
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elemente während der Abbindedauer des Schmelzklebstoffes
mit vorbestimmtem Druck zusammengepreßt gehalten
werden.
5. Anwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4 auf die Herstellung von aus einer Grundplatte
(1) mit Griffteil (2) und mit dem Griffteil (2) zu
verklebenden Griffschalen (3) bestehenden
Tischtennis-Hölzern.
6. Tischtennis-Holz, bestehend aus einer Grundplatte (1) mit
Griffteil (2) und mit dem Griffteil (2) verklebten
Griffschalen (3), dadurch gekennzeichnet, daß die
Griffschalen (3) in vorbestimmten Flächenbereichen (6)
mittels Kaltleim mit dem Griffteil (2) verleimt sind und in
weiteren vorbestimmten Flächenbereichen mittels eines
Schmelzklebstoffes mit dem Griffteil (2) verklebt sind.
7. Tischtennis-Holz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die für den Schmelzklebstoff vorgesehenen Flächenbereiche
(4 bzw. 7) gegenüber den benachbarten, für den
Kaltleim vorgesehenen Flächenbereichen (6) unter Bildung
entsprechender Vertiefungen (4 bzw. 7) um ein Maß in der
Größenordnung von etwa 0,3-3 mm, vorzugsweise etwa 0,5-2 mm
zurückgesetzt sind.
8. Tischtennis-Holz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (4) runden Öffnungsquerschnitt
aufweisen.
9. Tischtennis-Holz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (7) ovalen Öffnungsquerschnitt
aufweisen.
10. Tischtennis-Holz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (4) durch Bohren erzeugt sind.
11. Tischtennis-Holz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (7) durch Fräsen erzeugt sind.
12. Tischtennis-Holz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (4 bzw. 7) in den Griffschalen (3)
vorgesehen sind.
13. Tischtennis-Holz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen im Griffteil (2) der Grundplatte (1)
vorgesehen sind.
14. Tischtennis-Holz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen sich einander gegenüberliegend im
Griffteil (2) der Grundplatte (1) und in den Griffschalen (3)
vorgesehen sind.
15. Tischtennis-Holz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen gegeneinander versetzt im Griffteil (2)
der Grundplatte (1) und in den Griffschalen (3) vorgesehen
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4430475A DE4430475A1 (de) | 1993-09-01 | 1994-08-27 | Verfahren zum Verkleben zweier aus Holz oder einem Holzwerkstoff bestehender Elemente miteinander, Anwendung des Verfahrens und Tischtennis-Holz |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9313173U DE9313173U1 (de) | 1993-09-01 | 1993-09-01 | Tischtennis-Holz |
DE4404624 | 1994-02-14 | ||
DE4430475A DE4430475A1 (de) | 1993-09-01 | 1994-08-27 | Verfahren zum Verkleben zweier aus Holz oder einem Holzwerkstoff bestehender Elemente miteinander, Anwendung des Verfahrens und Tischtennis-Holz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4430475A1 true DE4430475A1 (de) | 1995-03-23 |
Family
ID=27206077
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4430475A Withdrawn DE4430475A1 (de) | 1993-09-01 | 1994-08-27 | Verfahren zum Verkleben zweier aus Holz oder einem Holzwerkstoff bestehender Elemente miteinander, Anwendung des Verfahrens und Tischtennis-Holz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4430475A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN101961549A (zh) * | 2010-04-05 | 2011-02-02 | 成都市宇中梅科技有限责任公司 | 发光的乒乓球拍 |
WO2013117587A1 (de) * | 2012-02-07 | 2013-08-15 | Henkel Ag & Co. Kgaa | Verklebung mit unterschiedlichen klebstoffen |
-
1994
- 1994-08-27 DE DE4430475A patent/DE4430475A1/de not_active Withdrawn
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN101961549A (zh) * | 2010-04-05 | 2011-02-02 | 成都市宇中梅科技有限责任公司 | 发光的乒乓球拍 |
WO2013117587A1 (de) * | 2012-02-07 | 2013-08-15 | Henkel Ag & Co. Kgaa | Verklebung mit unterschiedlichen klebstoffen |
CN104093801A (zh) * | 2012-02-07 | 2014-10-08 | 汉高股份有限及两合公司 | 使用不同粘合剂的粘接 |
US9610757B2 (en) | 2012-02-07 | 2017-04-04 | Henkel Ag & Co. Kgaa | Adhesive bond using different adhesives |
RU2618827C2 (ru) * | 2012-02-07 | 2017-05-11 | Хенкель Аг Унд Ко. Кгаа | Склеивание различными клеевыми материалами |
CN104093801B (zh) * | 2012-02-07 | 2017-07-11 | 汉高股份有限及两合公司 | 使用不同粘合剂的粘接 |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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