DE839709C - Verfahren zur Herstellung einer Sperrholzplatte, z. B. Tischlerplatte - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Sperrholzplatte, z. B. TischlerplatteInfo
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Description
Sperrholzplatten zur Herstellung von Zimmertüren sind bekannt, bei denen innerhalb eines verhältnismäßig
breiten Rahmens aus Holz hochkant gestellte Leisten oder Furnierstreifen angeordnet
und unter sich und mit dem Rahmen verleimt sind. Für Zimmertüren sind auch Ausführungsformen
bekannt, bei welchen die Leisten unter sich nicht verleimt sind. Rahmen und Einlage wurden sodann
durch Deckfurniere beiderseitig abgedeckt, wobei diese Furniere unter hohem Druck und hohen Temperaturen,
z. B. von 8 bis 20 kg/cm2 und 100 bis 1500 C, mit dem Rahmen bzw. der Einlage verleimt
wurden. Ähnlich waren auch die Sperrholzplatten beschaffen, die für die Möbelherstellung dienen
sollten, nur daß hier der Rahmen in Fortfall kam, die Leisten aber stets fest miteinander verleimt
wurden.
Hier liegen folgende Nachteile vor: Durch das Verleimen der Leisten untereinander kommt in die
vorher stark ausgetrockneten Holzleisten erneut ein großer Betrag an Feuchtigkeit, der infolge der Lage
der Fugen in der kurzen Zeit vor Aufbringen der Deckfurniere kaum und nach dem Aufbringen derselben
überhaupt nicht mehr aus der fertigen Sperrholzplatte entweichen kann. Dies gilt infolge der
Vielzahl der Verleimungsflächen und der geringen Verdunstungsmöglichkeit ganz besonders, wenn
statt der Leisten Furnierstreifen verwendet wurden. Diese Feuchtigkeit in der Sperrholzplatte bewirkt
ein ungleichmäßiges Arbeiten und Schwinden der einzelnen Teile der Sperrholzplatte, wodurch die
Deckfurniere an der Außenseite der Platte stark in Mitleidenschaft gezogen werden, d. h. deren Außenfläche
deformiert und wellenförmig wird. Wenn ·
solche Sperrholzplatten durch Feinhobelmaschinen oder Schleifmaschinen wieder plan gemacht werden
sollen, so erhalten die Deckfurniere über ihre Fläche verschiedenen Querschnitt, und die Fasern werden
teilweise angeschnitten. Dadurch entsteht nicht nur ein weiteres ungleiches Arbeiten in den Sperrfurnierlagen,
sondern es entstehen auch Stellen oder Flächen, die, insbesondere bei Politur, sich stark markieren.
Außerdem werden natürlich durch das Anschneiden
ίο der Faser gerade an der Außenfläche der Sperrholzplatte
die Festigkeitsverhältnisse derselben stark verschlechtert.
Durch die Verwendung des bisher üblichen hohen Druckes beim Vereinigen der Teile der Sperrholzplatte
ist es nicht zu vermeiden, daß zumindesten Teile der so gequetschten Platte sich wieder auf das
bei den einzelnen Holzarten gegebene Maß zurückbilden. Da dies je nach den härteren oder weicheren
Jahresringen im Holz verschieden ist, so ergibt sich daraus auch wieder ein verschiedenes Arbeiten über
die Fläche der Sperrholzplatte, wodurch nach einiger Zeit die Platte ebenfalls ihre ebene Außenfläche
wieder verliert.
Bisher wurde mit verhältnismäßig hohen Temperaturen beim Verleimen und Pressen der Sperrholzplatten
gearbeitet, erstens um die durch das Verleimen in die Sperrholzplatte hineingekommene
Feuchtigkeit möglichst wieder aus der Platte zu entfernen, und zweitens um die Kristallisation der zur
Verleimung verwendeten Harze zu beschleunigen. Die Erfahrung hat gezeigt, daß in Wirklichkeit
diese hohen Temperaturen für die Herstellung einer solchen Platte schädlich sind, indem Spannungen
erzeugt werden, durch welche erneut die Platte wellig wird.
Wesentlich war ferner, daß bei den bisherigen Verfahren, mit Ausnahme der Verwendung von
Furnierstreifen, die als Einlage benutzten, miteinander verleimten Streifen in ihrer Ausdehnung in
Richtung der Plattenausdehnung verhältnismäßig breit, zumindesten so breit wie ihre Stärke oder
mehr waren, was teures Holz erfordert.
Diese Nachteile werden durch das Verfahren nach der Erfindung beseitigt, indem zur Herstellung einer
insbesondere für Möbelzwecke gut verwendbaren Sperrholzplatte eine oder mehrere Schichten von
Deckfurnieren mit der Mittellage (Rahmenteile und Einlage) ebenfalls unter geringem Druck, z. B. 2 bis
5 kg/cm2, bei geringer Temperatur, nämlich unter 750 C, z. B. 30 bis 450, verleimt werden, wobei bei
Anwendung mehrschichtiger Deckfurniere diese vorher in ihrer Gesamtheit unter geringem Druck
und bei geringer Temperatur miteinander verleimt werden. Besonders zweckmäßig werden die als Einlage
dienenden hochkant gestellten Leisten schmal gehalten, z. B. verbleiben in ihrer Breite unter 50%
ihrer Höhe oder weniger.
Das Verfahren nach der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht, und Fig. 1
bis 4 zeigen vier verschiedene Ausführungsformen einer nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten
Platte im Querschnitt in ungefähr natürlicher * Größe.
In Fig. ι ist 1 ein Rahmen, in welchem als Einlage
eine Vielzahl von einzelnen Holzleisten 2 hochkant angeordnet sind. Wie aus der Figur zu ersehen,
sind die Leisten verhältnismäßig schmal, und ihre Breite 0 ist wesentlich geringer als ihre Höhe b.
Wesentlich ist, daß diese Leisten nicht unter sich verleimt sind und auch geringe Zwischenräume 3
aufweisen können. Ferner ist bei den Leisten 2" zu erkennen, daß auch solche Leisten verwendet werden
können, wo infolge der Baumkante der Leistenquerschnitt kein vollständiges Rechteck ist, sondern
Kanten fehlen, wie bei 4 gezeigt.
Wenn nun in bekannter Weise ein Deckfurnier 5 zu beiden Seiten des Rahmens 1 und der Holzleisten
2 verleimt wird, so haben die Holzleisten die Möglichkeit, sich durch Verschiebung gegeneinander
so einzustellen, daß an der Leimfläche 6 im wesentliehen eine Planfläche bleibt, so daß die Leisten infolge
Fehlens von Leimfeuchtigkeit zwischen sich nicht zum Arbeiten neigen. Infolgedessen kann auch
nicht an einzelnen Stellen der Furnierschicht eine solche Spannung auftreten, daß hier diese nach innen
gezogen und dadurch in ihrer planen Fläche gestört wird. Durch den geringen Druck kann auch kein
solches Zusammenpressen der Leisten stattfinden, daß diese nach Aufhören des Drucks sich wieder ungleich
ausdehnen und dadurch die ebene Außenfläche der Sperrholzplatte stören können. Bei der zur Verwendung
kommenden geringen Temperatur von ungefähr 30 bis 45°, die ja infolge mangelnder Feuchtigkeit
im Innern der Platte nun möglich ist, können schädliche Spannungen ebenfalls nicht auftreten.
Aus der Fig. 1 ist ferner zu ersehen, daß der Rahmen
ι auch verhältnismäßig schmal gehalten ist, z. B. nicht breiter als hoch, was ebenfalls für die
Platte günstig ist.
Die Bauart der Sperrholzplatte nach Fig. 2 ist. ähnlich der der Fig. 1, nur daß hier eine weitere
Furnierschicht 7 quer zur Faserrichtung der Furnierschicht 5 aufgebracht ist. Dadurch wird der bekannte
Vorteil erzielt, daß die Sperrholzplatte nunmehr in zwei Richtungen die höchste Biegungsfestigkeit und
das höchste Stehvermögen aufweist.
Die Platte nach der Fig. 3 ist ebenfalls ähnlich derjenigen der Fig. 2, mit dem Unterschied, daß
hier eine weitere Furnierschicht 8, in diesem Fall z. B. aus Edelfurnier, aufgebracht ist. Diese kann
sodann durch Schleifen in ihrer Stärke verhältnismäßigstark
verringert werden, ohne daß die Qualität der Sperrholzplatte als solche leidet.
Bei den Sperrholzplatten nach den Fig. 2 und 3 werden zunächst die Furnierschichten 5, 7 und 8 erfindungsgemäß
in einer Pressung unter dem erwähnten niedrigen Druck und bei der erwähnten niedrigen
Temperatur miteinander verleimt und können gegebenenfalls dann sofort unter den erwähnten
Drücken und Temperaturen mit dem Rahmen 1 und der Mittellage durch Leimung vereinigt werden.
Beim Gegenstand der Fig. 4 ist die Einlage in dem Rahmen 1 durch eine an sich bekannte Kunstholzplatte,
z. B. aus Hobelspänen 9, gemischt mit Kunstharz 10 oder einer mineralischen Bindung wie
Gips, Magnesit od. dgl. gebildet. Auch hier sind
Furnierschichten 11 und 12 aufgebracht, welche vor
ihrer Verleimung mit der Kunstmasse unter sich unter den erwähnten niedrigen Drücken und Temperaturen
verleimt worden sind. Während nun bisher solche Kunstholzplatten zu ihrer Herstellung
und Vereinigung mit Furnierschichten verhältnismäßig hohe Drücke und Temperaturen benötigten,
wird erfindungsgemäß eine Sperrholzplatte nach Fig. 4ebenfalls unter den bereits erwähnten niedrigen
Drücken und Temperaturen hergestellt. Die hohen Drücke waren früher erforderlich, weil die Kunstmasse
beim bisherigen Verfahren zwischen je einer Furnierschicht gepreßt, dann der entstandene Körper
an den Außenflächen plan gemacht und dann erst die zweite Furnierschicht aufgebracht wurde. Bei
einem solchen Verfahren war es erforderlich, im Innern der Platte einen verhältnismäßig hohen Druck
zu erzeugen, der sicherte, daß die mit der Kunstharzmasse verbundene Furnierschicht einigermaßen plan
wurde und die in den Furnieren vorhandenen Wellen ausgeglichen wurden. Beim jetzigen Verfahren genügen
so niedrige Drücke wie z. B. 0,1 kg/cm2, um bereits eine innige Verleimung zweier Furnierschichten
zu sichern.
Fs ist ohne weiteres ersichtlich, daß durch das Verfahren nach der Erfindung, insbesondere auch
bei Verwendung von Kunstmasse als Füllmittel für den Rahmen, Platten unverhältnismäßig niedrigen
Gewichts, z. B. bis zu 0,20 kg/dm3 erzielt werden können, ferner das Verfahren zur Herstellung wesentlich
verbilligt wird, da schwere Pressen und größere Heizanlagen nicht mehr erforderlich sind.
Durch das Verfahren nach der Erfindung werden weiter noch folgende Vorteile erzielt: Es können erheblich
schwächere Furniere als äußere Sperrholzschicht verwendet werden als bisher, weil keine Bearbeitung
derselben mehr erforderlich ist, wodurch die Stärke dieser Furnierschichten vermindert werden
könnte. Die Sperrholzplatte bleibt auch ohne Bearbeitung in ihrer Außenfläche völlig eben.
Auch bei der Verwendung von zwei oder drei Außenschichten als Deckfurniere ist es möglich,
gegenüber dem bisherigen Verfahren ein Verleimen zu ersparen, weil sämtliche drei Schichten in einem
Arbeitsgang hergestellt werden können, während bisher zunächst die Sperrholzplatte durch Verleimen
mit einer Furnierschicht abgesperrt wurde und auf die Außenseite sodann ein weiteres Furnier oder
Fdelfurnier aufgebracht wurde. Ferner wird bei dem Verfahren nach der Erfindung bewußt das bisher
erforderliche Schleifen oder Hobeln der Stirnholzkante der Leisten weggelassen, was bis dahin
zur Erzielung einer planen Fläche für den Leimvorgang unbedingt erforderlich war.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung ist es möglieh,
auch Leisten mit Baumkanten zu verwenden, d. h. solche, die im Querschnitt nicht vollständig
rechteckig sind, wodurch eine erhebliche Ersparnis an vollwertigem Holz erzielt werden kann.
Infolge der schmalen Bauart der Leisten können sogar sämtliche aus Abfallholzstreifen bestehen, da
es bei der erfinderischen Bauart auf ein genaues Passen derselben zueinander nicht ankommt, dieselben
vielmehr nur als Stützglieder zwischen den Außenwandungen der Sperrholzplatte dienen sollen.
Die Platte weist ein erheblich besseres Stehvermögen und bessere Biegefestigkeit als bisher auf,
weil der statische Aufbau der Platte insofern nunmehr völlig richtig ist, als die einzelnen Fasern in
der beanspruchten Richtung an der Außenkante der Platte völlig unbeschädigt durchlaufen, wodurch
außerdem schädliche Spannungen vermieden werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung einer Sperrholzplatte, insbesondere Tischlerplatte, bei welcher
auf einem Rahmen mit Einlage zu beiden Seiten je eine oder mehrere Schichten von Deckfurnieren
aufgeleimt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckfurniere mit der Mittellage unter geringem
Druck, z. B. 2 bis 5 kg/cm2, und geringer Temperatur, z. B. unter 750, zweckmäßig 30 bis
450 C verleimt werden, wobei bei Anwendung mehrschichtiger Deckfurniere diese vorher in
ihrer Gesamtheit unter geringem Druck und bei niedriger Temperatur miteinander verleimt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl die Rahmenteile (1) als auch als Einlage dienende hochkant gestellte,
nicht miteinander verleimten Leisten (2) schmal gehalten sind, z. B. in ihrer Breite unter 50%
ihrer Höhe oder weniger verbleiben.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Einlage in einem Rahmen mit schmalen Rahmenteilen(1), z.B.unter35mm
Breite, eine an sich bekannte Kunstholzplatte aus sperrigem Füllmaterial, wie Hobelspäne u. dgl.,
mit Kunstharz oder Leimen gemischt, verwendet joo wird und daß ebenfalls die beiderseitigen Deckfurniere
(11, 12) unter dem geringen Druck von 2 bis 5 kg/cm2 und der geringen Temperatur
unter 75° aufgeleimt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 5020 5.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE839709C true DE839709C (de) | 1952-04-10 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT839709D Expired DE839709C (de) | Verfahren zur Herstellung einer Sperrholzplatte, z. B. Tischlerplatte |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE839709C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1410734A1 (de) * | 2002-10-14 | 2004-04-21 | Sedus Stoll AG | Platte aus einem Holzwerkstoff in Sandwichkonstruktion |
-
0
- DE DENDAT839709D patent/DE839709C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1410734A1 (de) * | 2002-10-14 | 2004-04-21 | Sedus Stoll AG | Platte aus einem Holzwerkstoff in Sandwichkonstruktion |
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