DE4430303A1 - Sitzmöbel mit ausklappbarer Beinstütze - Google Patents
Sitzmöbel mit ausklappbarer BeinstützeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel, vorzugsweise ein
Polstermöbel, mit einem ein Sitzteil und eine Rücken
lehne tragenden, auf einer Standfläche aufstellbaren
Gestell und einer zwischen einer mit dem Sitzteil im
wesentlichen fluchtenden ausgeklappten Endstellung und
einer in einen unter dem Sitzteil befindlichen Hohlraum
des Gestells eingeklappten Endstellung verschwenkbaren
Beinstütze.
Bei bekannten Sitzmöbeln mit einteiliger, am Sitzteil
schwenkbar gelagerter Beinstütze (z. B. DE-GM 68 12 207)
ist die Länge der Beinstütze durch die Höhe des Sitzmö
bels beschränkt und daher vor allem für große Menschen
mit langen Beinen nicht ausreichend. Um diesen Nachteil
zu vermeiden, ist es bekannt, die Beinstütze des Sitz
möbels in zwei gegeneinander verschwenkbare Teile zu
unterteilen, die beim Ein- und Ausklappen gegeneinander
gefaltet werden können und im ausgeklappten Zustand
sich zu einer auch für große Menschen ausreichende Län
ge ergänzen. Zur Steuerung des Bewegungsablaufs beim
Ein- und Ausklappen sind dort jedoch relativ aufwendige
Getriebemittel erforderlich.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, das Sitzmöbel der eingangs angegebenen Art da
hingehend zu verbessern, daß trotz Verwendung einer
einstückigen Beinstütze eine auch für große Menschen
genügend lange Beinauflage gewährleistet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1
angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die erfindungsgemäße Lösung geht von dem Gedanken aus,
daß die einteilige Beinstütze länger als die lichte Hö
he des unter dem Sitzteil befindlichen Hohlraums in den
beiden Endstellungen der Beinstütze ist und daß das
Sitzteil an einem lehnennahen Sitzgelenk des Gestells
und die Beinstütze mit ihrem sitzteilseitigen Ende an
einem Kniegelenk des Sitzteils angelenkt und vorzugs
weise über Antriebs- und/oder Getriebemittel so mitein
ander gekoppelt sind, daß das Sitzteil in Zwischenstel
lungen beim Ein- und Ausklappvorgang durch Verschwenken
um das Sitzgelenk auf der Seite seines Kniegelenks ge
genüber der Standfläche selbsttätig anhebbar ist. Um
dies zu erreichen, wird gemäß einer bevorzugten Ausge
staltung der Erfindung vorgeschlagen, daß die Getriebe
mittel als Koppelgetriebe ausgebildet sind, das eine
erste, durch das Sitzteil gebildete, an dem gestellfe
sten Sitzgelenk angelenkte und das mit der Beinstütze
gekoppelte Kniegelenk tragende Sitzschwinge, eine zwei
te, an einem gestellfesten Führungsgelenk angelenkte
Führungsschwinge und ein die Sitzschwinge mit der Füh
rungsschwinge verbindendes, die Beinstütze tragendes
Koppelgestänge aufweist.
Bei einer besonders einfachen Ausführungsvariante der
Erfindung bilden die Getriebemittel eine Doppelschwin
ge, wobei das Koppelgestänge als dem zwischen Sitzge
lenk und Führungsgelenk angeordneten Gestellglied ge
genüberliegendes, kürzestes Koppelglied einer Vierdreh
gelenkkette ausgebildet ist. Aus konstruktiven Gründen
kann hierbei jedoch die höchste Schwenkstellung des
Sitzteils nicht bei vertikaler Ausrichtung der Bein
stütze erreicht werden. Die Beinstütze befindet sich in
der höchsten Schwenkstellung des Sitzteils vielmehr in
einer nach außen weisenden Schrägstellung. Dies bedeu
tet, daß beim Durchschwenken der Beinstütze durch die
Vertikale das Sitzteil schon wieder etwas abgesenkt
ist, so daß beim Schwenkvorgang nicht die maximal mög
liche Länge der Beinstütze bezogen auf die Schwenkhöhe
des Sitzteils ausgenutzt werden kann.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, wird gemäß einer vor
teilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen,
daß das Koppelgestänge ein am Kniegelenk der Sitzschwin
ge angelenktes, die Beinstütze tragendes Koppelglied
sowie je ein die Führungsschwinge mit dem Koppelglied
und die Führungsschwinge mit der Sitzschwinge gelenkig
verbindendes Steuerglied aufweist.
Um stabile Endlagen zu erhalten, wird der Schwenkweg
der erfindungsgemäßen Drehgelenkkette nicht voll ausge
schöpft. Vielmehr sind zwei in den Endstellungen der
Beinstütze durch eine Kraft in Richtung Sitzfläche des
Sitzteils wirksame Endanschläge vorgesehen, wobei der
eine, die ausgeklappte Endstellung der Beinstütze defi
nierende Endanschlag auch durch eine Kraft in Richtung
Abstützfläche der Beinstütze wirksam ist. Dies wird
vorteilhafterweise dadurch erreicht, daß die Beinstütze
in ihrer ausgeklappten Endstellung einen außerhalb ih
res Schwerpunkts in Richtung zu ihrem freien Ende oder
darüber hinaus verschobenen Momentandrehmittelpunkt
aufweist.
Zweckmäßig ist das Kniegelenk in der ausgeklappten End
stellung der Beinstütze oberhalb und in der eingeklapp
ten Endstellung der Beinstütze unterhalb des beinstüt
zenseitigen Gelenks der Führungsschwinge angeordnet,
wobei das Koppelglied beim Ein- und Ausklappvorgang
zwischen den beiden Endstellungen der Beinstütze um
140° bis 180° verdrehbar ist und die dem Gestellglied
benachbarten Sitz- und Führungsschwinge in der einen,
ausgeklappten Endstellung etwa parallel zueinander und
in der anderen, eingeklappten Endstellung überkreuz zu
einander ausgerichtet sind.
Bei einer technischen Realisierung der Erfindung ist
die Sitzschwinge zweckmäßig durch zwei in seitlichem
Abstand voneinander angeordnete, durch mindestens eine
Quertraverse und einen Polsteraufbau miteinander ver
bundene, vorzugsweise ein nach unten offenes U-Profil
zur Aufnahme von die Führungsschwinge bildenden Stan
genteilen aufweisende Längsträger gebildet. Analog
hierzu kann auch das beinstützenseitige Koppelglied
durch zwei in seitlichem Abstand voneinander angeordne
te, durch mindestens eine Quertraverse und einen Pol
steraufbau miteinander verbundene, vorzugsweise ein
offenes U-Profil zur Aufnahme von die Führungsschwinge
bildenden Stangenteilen aufweisende Tragelemente gebil
det werden. Die Flanken der Tragelemente weisen dabei
zweckmäßig einen im wesentlichen dreieckigen Umriß mit
einer kurzen, das Koppelglied bildenden Seite auf.
Um das Ausklappen der Beinstütze zu erleichtern, ist
ein zwischen einem an der Beinstütze angeordneten Ge
lenk und einem gestell- oder getriebefesten Gelenk an
geordnetes, in der eingeklappten Endstellung vorge
spanntes, vorzugsweise als Gasdruckfeder ausgebildetes
Schubglied vorgesehen. Das Ausklappen der Beinstütze
kann von der auf dem Sitzmöbel sitzenden Person einfach
durch Hochschwenken des Sitzes um die Sitzachse ausge
löst werden. Nach Überwinden eines Totpunkts oder einer
Haltekraft übernimmt das Schubglied selbsttätig den
Ausklappvorgang. Auch das Einklappen der Beinstütze
kann durch eine entsprechende Schwenkbewegung des Sitz
teils und gleichzeitiges Einziehen der Beinstütze mit
den Unterschenkeln bewerkstelligt werden.
Noch bequemer, aber baulich etwas aufwendiger kann das
Ein- und Ausklappen der Beinstütze dadurch ausgelöst
werden, daß zwischen einem an der Beinstütze angeordne
ten Gelenk und einem gestell- oder getriebefesten Ge
lenk ein vorzugsweise als Gewindestangenmotor ausgebil
deter motorischer Linearantrieb vorgesehen ist. Das
gleiche Ergebnis kann erzielt werden, wenn ein an der
Sitzschwinge, der Führungsschwinge oder an der Bein
stütze angreifender motorischer Antriebsmechanismus zur
Verstellung der Beinstütze zwischen den beiden Endstel
lungen eingesetzt wird.
Die mechanische Betätigung des Ausstellmechanismus wird
erleichtert, wenn die Rückenlehne starr mit dem Sitz
teil verbunden ist. Die Rückenlehne kann dazu in ihrer
Neigung gegenüber dem Sitzteil auch verstellbar sein,
wenn sie in jeder Stellung starr mit dem Sitzteil ver
bunden werden kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der in der
Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausfüh
rungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1a bis f ein Koppelgetriebe zum Ein- und Ausklap
pen einer einteiligen Beinstütze an einem Ver
wandlungssessel in verschiedenen Stellungen;
Fig. 2a und b das Koppelgetriebe nach Fig. 1 mit einem
motorischen Linearantrieb in zwei Stellungen;
Fig. 3 eine schaubildliche Darstellung des Koppelge
triebes nach Fig. 1 ohne Gestell und Rückenleh
ne und ohne Polsterüberzug;
Fig. 4a bis c ein gegenüber Fig. 1 abgewandeltes Aus
führungsbeispiel eines Koppelgetriebes zum Ein-
und Ausklappen einer einteiligen Beinstütze in
verschiedenen Stellungen.
Die in der Zeichnung dargestellten gepolsterten Sitzmö
bel weisen ein auf einer Standfläche 12 aufstellbares
Gestell 10 auf, das eine Rückenlehne 14, ein Sitzteil
16 sowie eine einteilige Beinstütze 18 trägt. Die
Rückenlehne 14, das Sitzteil 16 und die Beinstütze 18
sind jeweils mit einem Polsterüberzug 20, 20′, 20′′ ver
sehen. Die Rückenlehne 14 ist über ein Feststellgelenk
52 in seiner Neigung gegenüber dem Sitzteil 16 verstell
bar und in der jeweils eingestellten Neigung am Sitz
teil 16 feststellbar.
Die Beinstütze 18 kann an dem Sitzteil 16 wahlweise un
ter Bildung eines Sessels eingeklappt (Fig. 1a) oder
unter Bildung einer Liege ausgeklappt (Fig. 1f) werden.
Zu diesem Zweck ist die Beinstütze 18 über das Kniege
lenk 19 am Sitzteil 16 angelenkt. In der eingeklappten
Endstellung gemäß Fig. 1a ist somit die Beinstütze 18
im Hohlraum 11 unter dem Sitzteil 16 verdeckt angeord
net, während in der ausgeklappten Endstellung gemäß
Fig. 1f die Beinstütze 18 in eine zum Sitzteil im we
sentlichen fluchtende Strecklage gebracht wird, so daß
sich eine auch für große Menschen ausreichend lange
Beinauflage ergibt.
Der Bewegungsablauf beim Ein- und Ausklappen der Bein
stütze läßt sich mit dem in Fig. 1a bis f gezeigten
Koppelgetriebe optimal steuern. Das Koppelgetriebe be
steht im wesentlichen aus einer am lehnennahen Sitzge
lenk 22 des Gestells 10 angelenkten, mit dem Sitzteil
16 starr verbundenen Sitzschwinge 24, einer an einem
gestellfesten Führungsgelenk 26 angelenkten Führungs
schwinge 28 und einem die Sitzschwinge 24 und die Füh
rungsschwinge 28 auf der dem Gestellglied 30 gegenüber
liegenden Seite gelenkig miteinander verbindenden, die
Beinstütze 18 tragenden Koppelglied 32. Das Koppelglied
32 ist kürzer als das Gestellglied 30, so daß die aus
dem Gestellglied 30 der Sitzschwinge 24, der Führungs
schwinge 28 und dem Koppelglied 32 bestehende Vierdreh
gelenkkette eine Doppelschwinge bildet, deren Bewegungs
weg in den beiden Endstellungen durch Endanschläge 34,
36 begrenzt ist. In der eingeklappten Endstellung sind
die Führungsschwinge 28 und die Sitzschwinge 24 über
kreuz zueinander angeordnet, so daß die Führungsschwin
ge 28 in eine Tasche 38 des Sitzteils 16 von unten her
eingreift und das beinstützenseitige Führungsgelenk 40
schräg oberhalb des Kniegelenks 19 angeordnet ist. Der
Ausklappvorgang wird durch Gewichtsverlagerung einer
auf dem Sessel sitzenden Person dadurch ausgelöst, daß
das Sitzteil 16 mit der Sitzschwinge 24 um das Sitzge
lenk 22 nach oben geschwenkt wird. Dabei dreht sich das
Koppelglied 32 mit der Beinstütze 18 unter gleichzeiti
gem Anheben des Kniegelenks 19 nach außen. Die Bewegun
gen sind dabei so aufeinander abgestimmt, daß die Sitz
schwinge mit ihrem Kniegelenk 19 so weit angehoben
wird, daß die relativ lange Beinstütze 18 aus dem Hohl
raum 11 unter dem Sitzteil 16 kollisionsfrei herausge
schwenkt werden kann (Fig. 1b). Im weiteren Bewegungs
ablauf gelangen die Führungsschwinge 28 und das Koppel
glied 32 in ihre Strecklage, in der das Sitzteil 16 mit
seinem Kniegelenk 19 am weitesten von der Standfläche
12 abgehoben und die Beinstütze 18 schräg nach außen
gestellt ist (Fig. 1c). Von da an senkt sich das Sitz
teil 16 unter weiterem Ausklappen der Beinstütze 18
wieder auf ein tieferes Niveau ab, bis die ausgeklappte
Endstellung der Beinstütze 18 erreicht ist (Fig. 1d, e
und f). In dieser Endstellung schlägt die Führungs
schwinge 28 mit ihrer Quertraverse 42 gegen den sitz
teilfesten Endanschlag 36 so an, daß das Kniegelenk ge
genüber der eingeklappten Endstellung etwas höher liegt
und eine bequeme Entspannungsposition bildet.
Der Ausklappvorgang wird unterstützt durch eine Gasfe
der 44, die an ihrem zylinderseitigen Ende mittels ei
nes Gelenks 46 an der Führungsschwinge 28 und mit ihrem
stangenseitigen Ende über ein Gelenk 48 an der Beinstüt
ze 18 angelenkt ist. In der ausgeklappten Endstellung
weist die Beinstütze 18 einen außerhalb ihres Schwer
punkts in der Nähe ihres freien Endes angeordneten,
durch die Sitzschwinge 24 und die Führungsschwinge 28
gebildeten Momentandrehmittelpunkt 50 auf, der dafür
sorgt, daß die Beinstütze 18 durch Aufdrücken von oben
in ihrer stabilen Strecklage verbleibt. Das Einklappen
der Beinstütze erfolgt wiederum durch Schwenken des
Sitzteils 16 und der Rücken lehne 14 unter Anheben des
Kniegelenks 19. Dabei wandert der Momentandrehmittel
punkt 50 von der in Fig. 1f gezeigten Endstellung über
die Zwischenlagen in Fig. 1e und 1d nach innen, so daß
von einer bestimmten Schwenklage aus das Einklappen
auch durch Niederdrücken der Beinstütze 18 überstützt
werden kann. Beim Einklappen wird die Gasdruckfeder 44
für den nächsten Ausklappvorgang vorgespannt.
Bei dem in Fig. 2a und b gezeigten Ausführungsbeispiel
ist statt der Gasdruckfeder 44 ein als Gewindestangen
motor 52 ausgebildeter motorischer Linearantrieb für
den Ein- und Ausklappvorgang vorgesehen.
Die perspektivische Darstellung in Fig. 3 zeigt eine
technische Umsetzung des in Fig. 1a bis f schematisch
dargestellten Koppelgetriebes. Die Sitzschwinge 24 ist
dabei durch zwei in seitlichem Abstand voneinander an
geordnete, durch Quertraversen 56 starr miteinander
verbundene, ein nach unten offenes U-Profil zur Aufnah
me von die Führungsschwinge 28 bildenden Stangenteilen
28′ aufweisende Längsträger 24′ gebildet, während das
beinstützenseitige Koppelglied 32 durch zwei in seitli
chem Abstand voneinander angeordnete, durch eine Quer
traverse 58 miteinander verbundene, ein einseitig offe
nes U-Profil zur Aufnahme der Stangenteile 28′ aufwei
sende Tragelemente 32′ gebildet ist. Am einen Ende der
Längsträger 24′ und der Stangenteile 28′ befinden sich
die gestellfesten Lager 22′ des Sitzgelenks 22 und 26′
des Führungsgelenks 26, während an den anderen Enden
die Lagerträger 24′ und die Stangenelemente 28′ über
eine das Kniegelenk 19 bildende Lagerstelle 19′ und das
beinstützenseitige Führungsgelenk 40 bildende Lagerstel
len 40′ an den Tragelementen 32′ angelenkt sind. Die
Gasdruckfeder 44 ist zwischen einer die Stangenelemente
28′ miteinander verbindenden Quertraverse 42 und der
Quertraverse 56 der Beinstütze 18 angeordnet. Die Quer
traverse 42 bildet zugleich einen gegen die Endanschlä
ge 36 einwirkenden Gegenanschlag. Die Gummigurte 59
zwischen den Längsträgern 24′ haben die Aufgabe, die in
Fig. 1 angedeutete Sitzpolsterauflage 20′ nach unten
hin abzustützen. Die Polsterauflage 20′′ der Beinstütze
18 wird beispielsweise mittels Schrauben an den Stellen
60 an der geschlossenen Oberseite 33 der Tragelemente
32′ befestigt.
Wie insbesondere aus den Fig. 1b und 1c zu ersehen ist,
wird bei der einfachen Doppelschwinge die höchste
Schwenklage des Sitzteils 16 um das Sitzgelenk 22 aus
geometrischen Gründen nicht bei vertikal ausgerichteter
Beinstütze (Fig. 1b), sondern bei schräg nach außen
weisender Beinstütze (Fig. 1c) erreicht. Das Sitzteil
16 muß also beim Aus- und Einklappen weiter angehoben
werden, als dies bei einer gegebenen Länge der Bein
stütze 18 für deren Durchschwenken durch die Vertikale
an sich notwendig wäre. Eine Verbesserung in dieser
Hinsicht kann mit dem in Fig. 4a bis d gezeigten Kop
pelgetriebe erzielt werden. Statt des einfachen Koppel
glieds 32 ist dort ein Koppelgestänge vorgesehen, das
ein am Kniegelenk 19 der Sitzschwinge 24 angelenktes,
mit der Beinstütze 18 starr verbundenes Koppelglied 62
sowie je ein die Führungsschwinge 28 mit dem Koppel
glied 62 und die Führungsschwinge 28 mit der Sitzschwin
ge 24 gelenkig verbindendes Steuerglied 64, 66 aufweist.
Wie aus Fig. 4b zu ersehen ist, kann mit einer solchen
modifizierten Doppelschwinge erreicht werden, daß die
Sitzschwinge 24 bei vertikalem Durchgang der Beinstütze
18 in ihrer höchsten Stellung um das Sitzgelenk 22 aus
gelenkt ist.
Zusammenfassend ist folgendes festzustellen: Die Erfin
dung bezieht sich auf ein Sitzmöbel mit einem Gestell
10, einem am Gestell angeordneten Sitzteil 16 und einer
Beinstütze 18, wobei die Beinstütze 18 durch mit dem
Sitzteil 16 und dem Gestell 10 gekoppelte Antriebs- und
Getriebemittel zwischen zwei Endstellungen ein- und
ausklappbar ist. Erfindungsgemäß ist die einteilige
Beinstütze 18 länger als die lichte Höhe des unter dem
Sitzteil 16 befindlichen Hohlraums 11 in den beiden
Endstellungen der Beinstütze 18 ausgebildet, während
das Sitzteil 16 an einem lehnennahen Sitzgelenk 22 des
Gestells 10 und die Beinstütze 18 mit seinem einen Ende
an einem Kniegelenk 19 unmittelbar am Sitzteil 16 ange
lenkt und über die Getriebemittel so miteinander gekop
pelt sind, daß das Sitzteil 16 in Zwischenstellungen
beim Ein- und Ausklappvorgang durch Verschwenken um das
Sitzgelenk 22 auf der Seite seines Kniegelenks 19 ge
genüber der Standfläche 12 selbsttätig anhebbar ist.
Claims (20)
1. Sitzmöbel, vorzugsweise Polstermöbel, mit einem ein
Sitzteil (16) und eine Rückenlehne (14) tragenden,
auf einer Standfläche (12) aufstellbaren Gestell
(10) und einer zwischen einer mit dem Sitzteil (16)
im wesentlichen fluchtenden ausgeklappten Endstel
lung und einer in einen unter dem Sitzteil (16) be
findlichen Hohlraum (11) des Gestells (10) einge
klappten Endstellung verschwenkbaren Beinstütze
(18), dadurch gekennzeichnet, daß die einteilige
Beinstütze (18) länger als die lichte Höhe des un
ter dem Sitzteil (16) befindlichen Hohlraums (11)
in den beiden Endstellungen der Beinstütze (18) ist
und daß das Sitzteil (16) an einem lehnennahen Sitz
gelenk (22) des Gestells (10) und die Beinstütze
(18) mit seinem einen Ende an einem Kniegelenk (19)
unmittelbar am Sitzteil (16) angelenkt und so mit
einander gekoppelt sind, daß das Sitzteil (16) in
Zwischenstellungen beim Ein- und Ausklappvorgang
durch Verschwenken um das Sitzgelenk (22) auf der
Seite seines Kniegelenks (19) gegenüber der Stand
fläche (12) selbsttätig anhebbar ist.
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beinstütze (18) durch mit dem Sitzteil (16)
und dem Gestell (10) gekoppelte Antriebs- und/oder
Getriebemittel in die beiden Endstellungen ein- und
ausklappbar ist.
3. Sitzmöbel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Getriebemittel als Koppelgetriebe ausgebil
det sind, das eine durch das Sitzteil (16) gebilde
te, an dem gestellfesten Sitzgelenk (22) angelenkte
und das mit der Beinstütze (18) gekoppelte Kniege
lenk (19) tragende Sitzschwinge (24), eine an einem
gestellfesten Führungsgelenk (26) angelenkte Füh
rungsschwinge (28) und ein die Sitzschwinge (24)
mit der Führungsschwinge (28) verbindendes, die
Beinstütze (18) tragendes Koppelgestänge (32; 62,
64, 66) aufweist.
4. Sitzmöbel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Koppelgestänge als dem zwischen Sitzgelenk
(22) und Führungsgelenk (26) angeordneten Gestell
glied (30) gegenüberliegendes, die Beinstütze tra
gendes kürzestes Koppelglied (30) einer Doppel
schwinge ausgebildet ist.
5. Sitzmöbel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Koppelgestänge ein am Kniegelenk (19) der
Sitzschwinge (24) angelenktes, die Beinstütze tra
gendes Koppelglied (62) sowie je ein die Führungs
schwinge (28) mit dem Koppelglied (62) und die Füh
rungsschwinge (28) mit der Sitzschwinge (24) gelen
kig verbindendes Steuerglied (66, 66′) aufweist.
6. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekenn
zeichnet durch zwei in den Endstellungen der Bein
stütze (18) durch eine Kraft in Richtung Sitzfläche
des Sitzteils (16) wirksame Endanschläge (34, 36).
7. Sitzmöbel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der eine, die ausgeklappte Endstellung der Bein
stütze definierende Endanschlag (36) durch eine
Kraft in Richtung Abstützfläche der Beinstütze (18)
wirksam ist.
8. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beinstütze (18) in ihrer
ausgeklappten Endstellung einen außerhalb ihres
Schwerpunkts in Richtung zu ihrem freien Ende oder
über das freie Ende hinaus verschobenen Momentan
drehmittelpunkt (50) aufweist.
9. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekenn
zeichnet durch einen zwischen einem an der Bein
stütze (18) angeordneten Gelenk (48) und einem ge
stell- oder getriebefesten Gelenk (46) angeordne
tes, in der eingeklappten Endstellung vorgespann
tes, vorzugsweise als Gasdruckfeder (44) ausgebil
detes Schubglied.
10. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekenn
zeichnet durch einen zwischen einem an der Bein
stütze (18) angeordneten Gelenk (46) und einem ge
stell- oder getriebefesten Gelenk (46) angeordne
ten, vorzugsweise als Gewindestangenmotor ausgebil
deten motorischen Linearantrieb (54).
11. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 3 bis 8, gekenn
zeichnet durch einen an der Sitzschwinge (24), der
Führungsschwinge (28) oder an der Beinstütze (18)
angreifenden motorischen Antriebsmechanismus zur
Verstellung der Beinstütze (18) zwischen ihren bei
den Endstellungen.
12. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, ge
kennzeichnet durch eine mit dem Sitzteil (16) starr
verbindbare oder verbundene Rückenlehne (14).
13. Sitzmöbel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückenlehne (14) in ihrer Neigung gegenüber
dem Sitzteil (16) verstellbar ist.
14. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 3 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß das Kniegelenk (19) in
der ausgeklappten Endstellung der Beinstütze (18)
oberhalb und in der eingeklappten Endstellung un
terhalb des beinstützenseitigen Gelenks (40) der
Führungsschwinge (28) angeordnet ist.
15. Sitzmöbel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das Koppelglied (32, 62) beim Ein- und Ausklapp
vorgang zwischen den beiden Endstellungen der Bein
stütze um 130° bis 170° verdrehbar ist.
16. Sitzmöbel nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Sitzteil (16) eine kniegelenksei
tige Tasche (38) zur Aufnahme der Führungsschwinge (28)
aufweist.
17. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 3 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß die Sitzschwinge (24)
durch zwei in seitlichem Abstand voneinander ange
ordnete, durch mindestens eine Quertraverse (56)
und einen Polsteraufbau (20′) miteinander verbunde
ne, vorzugsweise ein nach unten offenes U-Profil
zur Aufnahme von die Führungsschwinge (28) bilden
den Stangenteilen (28′) aufweisende Längsträger
(24′) gebildet ist.
18. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 3 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß das beinstützenseitige
Koppelglied (32) durch zwei in seitlichem Abstand
voneinander angeordnete, durch mindestens eine Quer
traverse (58) und einen Polsteraufbau (20′′) mit
einander verbundene, vorzugsweise ein einseitig of
fenes U-Profil zur Aufnahme von die Führungsschwin
ge (28) bildenden Stangenteilen (28′) aufweisende
Tragelemente (32′) gebildet ist.
19. Sitzmöbel nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragelemente (32′) einen im wesentlichen
dreieckigen Umriß aufweisende Flanken mit einer
kurzen, das Koppelglied (32) bildenden Seite auf
weisen.
20. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 19, da
durch gekennzeichnet, daß das Sitzteil (16) auf der
Seite seines Kniegelenks (19) in der ausgeklappten
Endstellung der Beinstütze (18) bezüglich der Stand
fläche (12) höher als in der eingeklappten Endstel
lung der Beinstütze angeordnet ist.
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