Die Erfindung betrifft ein Sitz-Bett-Faltgestell bestehend
aus einem Traggestell mit einem seitlich daran gelagerten
Hubgestell, das einen aus mehreren gelenkig verbundenen
Teilrahmen bestehenden Bettrahmen trägt, an dem seitlich
jeweils ein Stützbein angelenkt ist, an dem ein Sitzträger
und ein Rückenlehnenträger mit einer Faltvorrichtung
angelenkt sind, wobei beidseitig drei der Teilrahmen jeweils
mittels Koppelgliedern zu drei Gelenkvierecken und insgesamt
zu einer kinematischen Kette derart verbunden sind, daß
diese Teilrahmen jeweils fortlaufend um ca. 90° zueinander
in eine Sitzstellung zu falten sind, wobei beidseitig die
kinematische Kette jeweils mit einem vierten Gelenkviereck
an dem Stützbein angelenkt ist und mit dem
Rückenlehnenträger verbunden ist, so dass in der
Sitzstellung das Stützbein etwa horizontal eingefaltet und
der Rückenlehnenträger etwa vertikal steht, und wobei
beidseitig jeweils das hubgestellseitige Gelenkviereck über
einen Hublenkerabschnitt mit dem Traggestell, durch weitere
Hublenker und Federn ergänzt, als Hubgestell verbunden ist.
Ein derartiges Sitz-Bett-Faltgestell ist aus der EP 1 190
649 A1 bekannt. Bei diesem ist jeweils hubgestellseitig kein
fünftes Gelenkviereck an den dortigen Teilrahmen
ausgebildet, vielmehr ergibt ein unbestimmtes Gelenkfünfeck
eine nicht definierte Faltung des endseitigen Teilrahmens.
Dieser ist zudem erheblich über das Gelenk des weiteren
Hublenkers verlängert, so dass die Gestellanlenkung relativ
weit nach vorn gelagert ist und sich in der Sitzstellung
hinter der Rückenlehne hoch erstreckt. Weiterhin ist der
Rückenlehnenträger als ein aufwendiger, tiefer Hohlkörper
ausgebildet und nur mittelbar jeweils über einen Lenker mit
dem Stützbein verbunden. Weiterhin ist das Traggestell mit
Rechteckwangen aus Rohren fest verbunden ausgebildet,
wodurch das Gestell ein sperriges Transportgut ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein einfacheres Sitz-Bett-Faltgestell
zu offenbaren, das bei sicher geführter Faltung
eine kürzere Bauform und eine kompaktere Transportform
erbringt.
Die Lösung besteht darin, dass beidseitig jeweils mit dem
hubgestellseitigen Teilrahmen, dem Hublenkerabschnitt und
einem der Koppelglieder ein fünftes Gelenkviereck
ausgebildet ist, dessen weiterer Hublenker sich von dem
Traggestell zum endseitigen Teilrahmen des fünften
Gelenkvierecks erstreckt, und dass endseitig ein fünfter
Teilrahmen an dem fünften Gelenkviereck angelenkt ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die Ausbildung des fünften Gelenkvierecks im
Hubgestellbereich um die dortigen Teilrahmen erbringt eine
Zwangsfaltung dieser Teilrahmen, ohne dass das Rahmenende
merklich auswandert. Der letzte freie Teilrahmen läßt sich
im eingefalteten Zustand gegen den vorletzten Teilrahmen,
der etwa vertikal steht, etwa in eine horizontale Lage
verschwenken, so dass eine niedrige Faltlage erreicht wird.
Weiterhin ist der Lehnenträger als einfaches Rohrgitter
ausgebildet, so dass Tiefe und Gewicht erspart sind. Der
Lehnenträger ist beidseitig mit einem Lehnenhebel direkt an
den Stützbeinen angelenkt, wodurch er immer eine stabile
Lage hat, die jeweils durch die ankoppelnden Gelenkvierecke
bestimmt ist.
Der aus den Teilrahmen bestehende Rahmen läßt sich durch
Lösen weniger Verbindungen von den seitlichen Hub-, Faltund
Stützbaugruppen lösen, wozu insbesondere die Gelenke des
Stützbeines und des zugehörigen Viergelenkhebels an einer
Lagerplatte montiert sind.
Eine weitere Kompaktierung zu Lager- und Transportzwecken
wird durch ein neuartiges Traggestell erreicht, das
seitliche Wangen aus Blech aufweist, die an den Enden
angeformte Haken traten, die in Ösen in Winkelbleche
einzuhaken sind, die durch Rohre paarweise von Seite zu
Seite des Hubgestelles verbunden sind. Es sind an jeder
Gestellecke mindestens drei Haken vorgesehen, die vertikal
und horizontal zueinander beabstandet sind, also in jeder
Richtung Stabilität erbringen. Außerdem sind Anschlußlaschen
für die Lagerung der Hublenker an den Wangen ausgeformt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Figuren 1 bis 3
dargestellt.
- Fig. 1
- zeigt eine Seitenansicht des Faltgestells in der
Liegestellung;
- Fig. 2
- zeigt eine Seitenansicht in einer
Übergangsstellung;
- Fig. 3
- zeigt einen Traggestellrahmen.
Fig. 1 zeigt das Sitz-Liege-Faltgestell in der
Liegeposition. Der Matratzenrahmen besteht aus fünf
Teilrahmen 1a - 1e, die hier horizontal nebeneinander
jeweils fortlaufend aneinandergelenkt sind, wobei ein Gelenk
28 die Teilrahmen 1a, 1b; Gelenk 29 die Teilrahmen 1b, 1c;
Gelenk 33 die Teilrahmen 1c, 1d; Gelenk 32 die Teilrahmen
1c, 1e verbinden. Drei der Teilrahmen 1a, 1b, 1d sind
jeweils wesentlich kürzer als die übrigen zwei Teilrahmen
1c, 1e, die in die Sitzstellung eingefaltet etwa parallel
übereinander zu liegen kommen.
Links im Bild ist unter den Teilrahmen 1a, 1b und von etwa
1/3 vom Teilrahmen 1c eine Hubvorrichtung A auf einem
Traggestell 2 ausgebildet.
Rechts im Bild befindet sich eine Stütz- und Faltvorrichtung
B mit einem Stützbein 10.
Die genannten Rahmengelenke 28, 29, 33, 32, sind jeweils in
ein Viergelenkgetriebe einbezogen, von denen das
hubgestellseitige Viergelenk I die Glieder 1b, 1c, 5b, 4 mit
den Gelenken 29, 34, 21, 28 umfasst, das daran
angeschlossene Viergelenk II die Glieder 1c, 1d, 6, 5a mit
den Gelenken 33, 35, 36, 34 hat, das nächste angeschlossene
Gelenkviereck III die Glieder 1e, 1d, 8a, 7 mit den Gelenken
35, 27, 30, 31 hat und das weiter angeschlossene
Gelenkviereck IV die Glieder 1d, 1e, 12a, 8b mit den
Gelenken 32, 25, 26, 27 hat.
An diese kinematische Kette ist ein weiteres Gelenkviereckgetriebe
V angeschlossen, das das Stützbein 10 einschließt.
Es besteht aus den Gliedern 12, 11, 10, 1e mit den Gelenken
24, 23, 22, 25.
Die vorgenannten Glieder sind zumeist Abschnitte oder ein
Ansatz 1d* der durch die Referenzangabe genannten
Rahmenseitenholme oder, soweit mit Kleinbuchstaben
gekennzeichnet, Teil der Koppelstangen als zweiarmige Hebel,
wie Lenker 5 mit den Armen 5a, 5b und den weiteren
Abschnitten 5c, 5d, Winkelhebel 8 mit den Armen 8a, 8b,
Zweiarmhebel 12 mit den Armen 12a, 12b. Das Glied 11 des
letzten Gelenkvierecks V ist ein Lehnenhebel, der
andererseits des Gelenkes 23 am Stützbein 10 mit dem
gitterartig ausgebildeten Rückenlehnenträger 13 verbunden
ist und diesen mit seiner nicht dargestellten Polsterung in
der eingefalteten Sitzstellung in eine geeignete
Lehnenposition bringt und ansonsten in die dargestellte
Parkstellung unter das nach unten verlagerte, nicht
dargestellte Sitzpolster, das auf dem Sitzträgerrahmen 14
angebracht ist, verbringt. Da das Lehnengelenk 23
unmittelbar an der Lehnenunterseite angeordnet ist, gibt es
eine feste Lage.
Die Koppelglieder der Gelenkvierecke IV und V sind
vollständig unterhalb der Oberkante des Rahmens 1
untergebracht, so dass sie nicht mit der auf diesem
liegenden, nicht dargestellten Matratze beim Auf- oder
Zufalten in Konflikt kommen.
Das Gelenk 22 des Stützbeines und das Gelenk 25 des dazu
parallelen Lehnenlenkers 12 sind mittels einer
Gelenkmontageplatte 9 am Teilrahmen 1e angebracht, die eine
bessere Lastverteilung an dem aus Hohlprofilmaterial
bestehenden Rahmenseitenholm erbringt und eine einfachere
Montage und Demontage gestattet.
Die Hubvorrichtung A weist zwei Hublenker 3, 5 auf, von
denen der erste Hublenker 3 an dem Traggestell 2 im Gelenk
38 und an dem Teilrahmen 1b im Gelenk 37 verbunden ist und
der zweite Hublenker 5 mit den Abschnitten 5b, 5c sich
zwischen dem Traggestell 2 vom Gelenk 39 und dem Teilrahmen
1c zum Gelenk 34 erstreckt.
Die exakte Steuerung der Lenk- bzw. Hubbewegung, vor bzw.
nach der ein Ein- bzw. Ausfalten des Gelenks 29 zwischen den
Teilrahmen 1b, 1c erfolgt durch den Koppelhublenker 4 als
Teil des ersten Gelenkvierecks I. Die erste Einfaltphase ist
in Fig. 2 dargestellt. Man erkennt, dass der 1. Hublenker 3
sich in annähernd der gleichen Position wie in Fig. 1
befindet, jedoch durch das Verschwenken des zweiten
Hublenkers 5 die Teilrahmen 1b, 1c über 90° eingefaltet
sind.
Zur Unterstützung einer gleichmäßigen Lastanhebung und
Lastabsenkung sind die Zugfedern 15 - 17 an der
Hubvorrichtung A angebracht. Eine erste Feder 15 erstreckt
sind vom Traggestell 2 etwa horizontal zum Ende eines
Winkelhebelansatzes 5d am zweiten Hublenker 5d, eine zweite
Zugfeder 16 erstreckt sich zwischen einer Öse am zweiten
Hublenker 5d etwa in der Höhe des Gelenks 21 des dritten
Hublenkers 4 zu einem Ende eines Winkelhebelansatzes 3a des
ersten Hublenkers 3 und eine dritte Zugfeder 17 erstreckt
sich von dem gen. Winkelhebelansatz 3a etwa zur Mitte des
Teilrahmens 1b.
Zum Einfalten wird an dem stützbeinseitigen Griff das
Rahmenteil 1e in Richtung des Pfeiles 18 hoch bewegt und zum
Hubgestell A hin bewegt. Zum Aufalten wird hubgestellseitig
der Griff in Richtung 19 bewegt, wodurch der zweite Lenker 5
in Richtung 20 geschwenkt wird, wie Fig. 2 zeigt. Die Feder
16a unterstützt den Faltvorgang. Die Griffe dienen auch als
seitliche Begrenzung für eine aufgelegte Matratze.
In einer Transportstellung wird im eingefalteten Zustand der
erste Teilrahmen 1a im Gelenk 28 parallel über den
Teilrahmen 1c geschwenkt, was die Höhe der Anordnung
wesentlich verringert.
Fig. 3 zeigt ein Traggestell 2* von unten, teilweise in
Explosionsdarstellung. Das Gestell 2* ist ein Rechteckrahmen
mit nicht dargestellten Füßen. Quer zum Bettrahmen
erstrecken sich Traversen 44 aus vertikal beabstandeten
Hohlprofilen, die an den Enden je durch Winkelbleche 43
miteinander verbunden sind. Die Winkelbleche 43 sind
ösenartig aufgefaltet, so dass in die Auffaltungen 47 Füße
einzusetzen sind. Weiterhin weisen die Winkelbleche
übereinander und nebeneinander schlitzförmig ausgestanzte
Ösen 45 auf. Zu diesen passend sind Haken 40 an aus Blech
gestanzten und geformten Seitenteilen 42 ausgebildet. Das
Seitenteil ist obenseitig zudem abgekantet. Die Abkantung 46
verstärkt das Seitenteil und gibt eine feste Auflage auf den
Winkelblechen 43. Die Seitenteile sind weiterhin mit
freigestanzten und ausgestellten Laschen 41 versehen, die
der Aufnahme der Hubgestellgelenke dienen. Entsprechend
lassen sich Verkleidungsteile am Traggestell befestigen. Die
Haken und Ösen lassen sich auch jeweils an dem anderen
Bauteil ausbilden.
Das neuartige Traggestell ist ebenso wie die neuartige
Hubvorrichtung und die neuartige Falt- und Stützvorrichtung
B als eigenständige erfinderische Baugruppe in Kombination
mit anderen bekannten oder neuen Möbeln od. dgl.
einzusetzen.
Die Gelenke des Rahmens sind in bekannter Weise mit
Anschlägen in der gestreckten Rahmenstellung ausgebildet.
Vorzugsweise haben die Teilrahmen 1a - 1e je einen
umlaufenden Rohrrahmen oder zumindest Rohrseitenholme. Die
obenliegende Koppel 6 ist vorzugsweise auch ein Rundrohr,
und die übrigen Koppeln bestehen in bekannter Weise aus
profiliert geprägtem Flachmaterial, das an
Überschneidungsbereichen der Koppeln gekröpft ist.
Bezugszeichenliste
- 1; 1a - 1e
- Rahmen; 5 Teilrahmen
- 2, 2*
- Traggestell
- 3
- 1. Hublenker 2 - 1b
- 3a
- Ansatzarm an 3
- 4
- 3. Hublenker 5 - 1a/1b
- 5
- 2. Hublenker 2 - 1c
- 5a - 5d
- Lenkerabschnitte
- 6
- Koppelglied A - B; 5a - 1d*
- 7
- 4. Lenker 8 - 1c
- 8*, 8a, 8b
- Winkelhebel 7 - 12; Abschnitte von 8
- 9
- Gelenkmontageplatte an 1e
- 10
- Stützbein an 1e (9)
- 11
- Lehnenhebel
- 12
- Lehnenlenker 9 - 11
- 12a, 12b
- Abschnitte von 12
- 13
- Rückenlehnenträger
- 14
- Sitzträgerrahmen an 10
- 15
- 1. Zug-Feder 5d - 2
- 16
- 2. Zug-Feder 5d - 3a
- 16a
- 4. Zug-Feder 2 - 5c
- 17
- 3. Zug-Feder 1b - 3a
- 18
- Schwenkrichtung Einfalten
- 19
- Schwenkrichtung 1a, 1e falten
- 20
- Schwenkrichtung Ausfalten aus Hubvorrichtung A
- 21
- 1. Gelenk 4 an 5
- 22
- 2. Gelenk 10 - 9
- 23
- 3. Gelenk 13 (11) - 10
- 24
- 4. Gelenk 11 - 12
- 25
- 5. Gelenk 12 - 9
- 26
- 6. Gelenk 8 - 12
- 27
- 7. Gelenk 8 - 1d
- 28
- 8. Gelenk 1a - 1b - 4
- 29
- 9. Gelenk 1b - 1c
- 30
- 10. Gelenk 8a - 7
- 31
- 11. Gelenk 7 - 1c
- 32
- 12. Gelenk 1d - 1e
- 33
- 13. Gelenk 1c - 1d
- 34
- 14. Gelenk 5 - 1c
- 35
- 15. Gelenk 6 - 1d*
- 36
- 16. Gelenk 5a - 6
- 37
- 17. Gelenk 3 - 1b
- 38
- 18. Gelenk 3 - 2
- 39
- 19. Gelenk 5 - 2
- 40
- Haken für Traversen 44
- 41
- Laschen für Hubgestänge
- 42
- Seitenteile
- 43
- Eckwinkel an 44
- 44
- Traversen
- 45
- Schlitzösen für 40
- 46
- Abkantung an 42
- 47
- Auffaltungen an 43
- A
- Hubvorrichtung
- B
- Faltvorrichtung
- I - V
- Gelenkviereckgetriebe