DE4427401A1 - Vorrichtung zur Herstellung von im wesentlichen stabförmigen Spannbetonfertigteilen, vornehmlich Schwellen - Google Patents

Vorrichtung zur Herstellung von im wesentlichen stabförmigen Spannbetonfertigteilen, vornehmlich Schwellen

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von stabförmigen Spannbetonfertigteilen, wie sie im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschrieben ist.
Im wesentlichen stabförmige Fertigteile - vornehmlich Spannbetonschwellen - wie sie in der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellt werden sollen, sind nur in Längsachse vorgespannt.
Die Fertigteile werden mit sofortigem Verbund hergestellt und sofort entschalt.
Bei Vorspannung mit sofortigem Verbund erhärtet der Beton um die gegen den Spannrahmen vorgespannten Spannstäbe. Damit der Einbau und das Spannen der Stäbe innerhalb des Fertigungsablaufs des Fertigteils in der Schalungsform wenig Zeit beansprucht, werden die Spannstäbe einbaufertig vormontiert und vorgespannt mit dem Spannrahmen von oben in die Schalungsform eingefahren. Die Stirnwände der Form müssen so ausgebildet sein, daß das in der endgültigen Anordnung der Stäbe vormontierte Stabpaket durch sie hindurch in die Form einführbar ist und trotzdem später kein Beton durch die Stirnwände austreten kann.
In die von Spannstäben durchzogene Form wird der Beton eingefüllt und verdichtet. Bei sofortiger Entschalung wird die verdichtete Betonoberfläche mit einer Platte - gegebenenfalls schon während der Verdichtung als Auflastplatte - abgedeckt. Zum Entschalen wird die abgedeckte Form um 180° gedreht und das in gewissen Grenzen formstabile, noch nicht erhärtete Fertigteil auf die Platte gestürzt und die Form "sofort" abgehoben und in die Füllposition einer neuen Fertigung zurückgefahren. Die Platte mit Fertigteil und Rahmen wird an einem anderen Ort zur Aushärtung gebracht.
Es ist bekannt, plattenförmige Fertigteile auf einem Schaltisch herzustellen, der als Kipptisch schwenkbar gelagert ist. Nach Erhärtung des auf dem Schaltisch liegend hergestellten Fertigteiles wird der Tisch um nahezu 90° nach oben geschwenkt, das Fertigteil wird in eine annähernd senkrechte Stellung gebracht, um es so abheben und zum Lager transportieren zu können. Ein Kippen um 180° ist mit einer derartigen Schalung nicht möglich und auch nicht beabsichtigt.
Es ist weiterhin bekannt, Fertigteile mit differenzierterer Formgebung und ebener Aufstandsfläche, wie sie z. B. Gleisschwellen aufweisen, mit der ebenen Fläche als abziehbaren Betonspiegel oben, in trogartigen Formen herzustellen. Auf diese in der Form oben liegenden Aufstandsfläche muß das Fertigteil im Laufe seines Produktionsprozesses einmal gedreht werden. Zum Wenden derartiger Fertigteile wird bisher ein Schwenkrahmen benutzt, der mindestens eine Schalungsform umfaßt. Etwa in seiner Schwenkachse ist der Rahmen mit Zapfen in einem Hubgeschirr gelagert, das von einem Kran der Fertigungseinrichtung - in der Regel einem Laufkran - angehoben, in der angehobenen Position um 180° gedreht und auf der nächsten Fertigungsstation abgesetzt wird.
Eine derartige Wendevorrichtung ist arbeitsintensiv und erfordert eine aufwendige Werkseinrichtung.
Die bekannten Schwellenwerke sind größere stationäre Anlagen. Schwellen sind Massenprodukte. Der Transport einer kompakten Fertigungsanlage zum Ort des Produktbedarfs ist daher in der Regel billiger als ein Transport des Massenprodukts vom Herstellungsort zu einer entfernten Verwendungsstelle. Zudem ist erst eine umsetzbare Produktionsanlage bei zeit- und stückzahlmäßig begrenzten Produktionsserien wirtschaftlich.
Ausgehend von diesem Stand der Technik für die Schwellenherstellung hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, eine voll mechanisierte Herstellanlage zu entwickeln, mit der die Fertigteile drehbar und entschalbar sind, und die kompakt und für mobile Einsätze tauglich ist, und die Einrichtungen zum Einbau der Spannstäbe in die Schalung zu verbessern.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung, wie sie im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 beschrieben ist. Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen 2-4 beschrieben.
Die Vorrichtung nach Anspruch 1 löst die gestellte Aufgabe, indem das Drehen des Fertigteils in der erfindungsgemäßen Vorrichtung ohne Zuhilfenahme weiterer Geräte mit bekannten mechanischen oder hydraulischen Antrieben durchführbar ist. Aus der Position II wird nach Lösung der Form vom Kippboden und Spannrahmen das Fertigteil durch Drehen des Schwenkrahmens entschalt. Das auf dem gelösten Kippboden im Spannrahmen ruhende Fertigteil kann zur Aushärtung weitertransportiert werden. Der Schwenkrahmen wird in die Position I zurückgeschwenkt, ein neuer Spannrahmen mit eingebauten Spannstäben kann in den Schwenkrahmen eingesetzt und der nächste Produktionsgang begonnen werden.
Die Anlage ist kompakt und mit gängigen Transportmitteln umsetzbar.
Mit der erfindungsgemäßen Konstruktion der Stirnwände der Schalungsform sind auch Bewehrungseinheiten mit versetzter im Spannrahmen vormontierter Stabanordnung in die Form einbaubar.
Mit Hilfe der vertikalen Anhebbarkeit der Schwenkachse des Schwenkrahmens kann sichergestellt werden, daß sich die Schalung nicht gegen das abgesetzte Fertigteil verkanten und Beschädigungen am Fertigteil hervorrufen kann.
Die Erfindung wird anhand der Fig. 1-3 erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schema der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Anspruch 1,
Fig. 2 + 3 die Stirnwand der Schalungsform nach den Ansprüchen 4 und 6, Fig. 2 in Ansicht, Fig. 3 in Aufsicht.
Erläuterung der Bezugszahlen
Fig. 1 zeigt im Schema die erfindungsgemäße Vorrichtung:
Auf dem Grundrahmen 1 sind die Lagerböcke 2, 3 - Bock 2 für die Ruhestellung des Schwenkrahmens 6 in Position I, Bock 3 für die Schwenkrahmenstellung in Position II - sowie der Bock 4 für das Wellenlager angeordnet. Um die Wellenachse 5 schwenkt der Schwenkrahmen 6 von der Position I (= Betonierposition) in die Position II (= Entschalungsposition). Im Schwenkrahmen sind die Vibrierelemente 7 mit den Trägern für die Schalungsformen 8 sowie der Spannrahmen 9 und der Kippboden 10 lösbar befestigt und sind mit dem Schwenkrahmen 6 zusammen verschwenkbar.
Fig. 2 zeigt das Beispiel einer geteilten Stirnwand 11 der Form 8 nach Anspruch 6. Ihr unterer Teil 15 weist engergestellte Schlitze 12/1, ihr oberer Teil 16 gegen die unteren nach außen versetzte Schlitze 12/2 auf. Die Schlitze 12 sind durch gummiartige Platten 13 mit zu Dichtlippen 14 abgefasten Rändern verschlossen. Zwischen den Lippen 14 sind die Spannstäbe aus der Form 8 zum Spannrahmen geführt. Vor dem Einfahren der Spannstäbe 18 und vor dem Entschalen des Fertigteils muß das Feld 17 der Stirnwand 11 zwischen den Schlitzen 12/2 entfernt werden, um die Spannstäbe einfahren bzw. um die Schalung 8 vom Fertigteil abziehen zu können.

Claims (6)

1. Vorrichtung zur Herstellung von stabförmigen Spannbetonfertigteilen - vornehmlich Schwellen - mit sofortigem Verbund zwischen Spannstäben und Beton und mit sofortiger Entschalung, bestehend aus einem in einem Bockgerüst schwenkbar gelagerten Formenträger, dadurch gekennzeichnet,
  • - daß die Vorrichtung einen Schwenkrahmen (6) aufweist, der exzentrisch an eine Welle in der Drehachse (5) angelenkt und um diese Achse (5) schwenkbar ist,
  • - daß in den Schwenkrahmen (6) die Maschinenelemente Vibrierelement (7) als Träger für die Formen (8), Spannrahmen (9) und Kippboden (10) lösbar befestigt einsetzbar sind, und
  • - daß der Schwenkrahmen mit einem oder mehreren der Maschinen­ elemente (7-10) aus der Betonierposition I um 180° in die Entschal­ position II und wieder zurück drehbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
  • - daß der Schwenkrahmen (6) in den Arbeitspositionen I und II horizontal auf Lagerböcken (2, 3) absetzbar ist, die mit dem Bock (4) für das Wellenlager auf einem gemeinsamen, mobilen Grundrahmen (1) montiert sind.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
  • - daß der Schwenkrahmen (6) mit dem Drehpunkt um ein durch die Schalungsform (8) bestimmtes Maß mit Hilfe bekannter Mittel - beispiels­ weise hydraulische - aus der Position II vertikal anhebbar und aus dieser Stellung verschwenkbar ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
  • - daß die Stirnwand (11) der Form (8) sich nach oben öffnende Schlitze (12) aufweist, deren Flanken mit den Schlitz abdichtenden, gummiartigen Platten (13) mit Dichtlippen (14) besetzt sind, und
  • - daß in die Schlitze (12) Spannstäbe (18) von oben einführbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
  • - daß die Dichtlippen (14) auf der den Schlitzflanken abgewandten Seite abgefast sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet,
  • - daß die Stirnwand (11) in einen unteren Bereich (15) und einen oberen Bereich (16) mit Schlitzen (12/1, bzw. 12/2) geteilt ist,
  • - daß die Schlitze (12/2) oben gegen die Schlitze (12/1) unten nach außen versetzt sind, und
  • - daß das Feld (17) der Stirnwand (11) zwischen den Schlitzen (12/2) lösbar ist.
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