DE4424891A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zum Einfärben einer "wasserlosen" Flachdruckplatte - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zum Einfärben einer "wasserlosen" Flachdruckplatte

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einfärben einer "wasserlosen" Flachdruckplatte gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Durch eine Druckschrift der Toray Industries, INC ist eine Druckplatte, die für ein "wasserloses" Flachdruckverfahren geeignet ist, bekannt.
Nachteilig ist hierbei, daß die nichtdruckenden Stellen der "wasserlosen" Flachdruckplatte eine so große Affinität zu konventionellen Druckfarben haben, d. h. zu nicht an den "wasserlosen" Flachdruck angepaßte Druckfarben, so daß auch diese nichtdruckenden Stellen mit Druckfarbe eingefärbt werden.
Deshalb sind zum Einfärben der "wasserlosen" Flachdruckplatte spezielle, der "wasserlosen" Flachdruckplatte angepaßte Druckfarben notwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Einfärben einer sogenannten "wasserlosen" Flachdruckplatte zu schaffen, bei dem konventionelle, d. h. nicht auf den "wasserlosen" Flachdruck angepaßte Druckfarben verwendet werden können.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruches 1 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß konventionelle Druckfarben verwendet werden können und deswegen Farbübertragungsschwierigkeiten infolge Trennmittel im farbzuführenden Walzenstrang vermieden werden.
Besonders vorteilhaft ist, daß eine Trennmittelmenge dosiert und so während der Produktion unterschiedlichen Betriebszuständen einer Rotationsoffsetdruckmaschine angepaßt werden kann.
Mit diesem Trennmittel wird die Affinität der farbabweisenden, nichtdruckenden Bereichen der Flachdruckplatte zur Druckfarbe herabgesetzt. Durch die ständige Zufuhr von Trennmittel in feinster Dosierung werden die farbabweisenden, nichtdruckenden Bereiche der Flachdruckplatte, die leicht über dem Niveau der druckenden Bereiche liegen, geschützt und somit der Verschleiß verringert. Außerdem erfolgt ein Rücktransport des gebrauchten Trennmittels und damit eine Reinigung der Flachdruckplatte.
Ebenso ist es aber auch möglich spezielle dem "wasserlosen" Flachdruck angepaßte Druckfarben zu verwenden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Kurzfarbwerk und Kurzauftragswerk;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit konventionellem Farbwerk und Sprühauftragswerk;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer dritten Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Kurzfarbwerk und Bürstenauftragswerk;
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer vierten Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Kurzfarbwerk und Filmfeuchtwerk;
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu einer indirekten Zufuhr von Trennmittel an eine "wasserlose" Flachdruckplatte.
In Seitengestellen 1 einer Rotationsoffsetdruckmaschine ist in bekannter Weise ein Offsetdruckwerk 2 bestehend aus einem Gummizylinder 3, einem zweiten Gummizylinder 4, der als Gegendruckzylinder wirkt und einem Plattenzylinder 6 gelagert. Zwischen den Gummizylindern 3, 4 wird eine Papierbahn 7 bedruckt. Auf dem Plattenzylinder 6 ist eine an sich bekannte, für "wasserlosen" Flachdruck präparierte Flachdruckplatte 8 befestigt. Diese Flachdruckplatte 8 weist farbannehmende, druckende Bereiche 9 und farbabweisende, nichtdruckende Bereiche 11, die leicht über dem Niveau der druckenden Bereiche 9 liegen auf.
Mit dieser Flachdruckplatte 8 wirkt ein Farbwerk 12 mit einem farbführenden Walzenstrang 13 und ein Trennmittel-Auftragswerk 14 mit einem trennmittelführenden Walzenstrang 16 zusammen.
Konventionelle Druckfarbe 17, d. h. nicht an den "wasserlosen" Flachdruck angepaßte Druckfarbe 17, wird von dem farbführenden Walzenstrang 13 auf die Flachdruckplatte 8 aufgebracht und mittels des zweiten Walzenstranges 16 wird der Flachdruckplatte 8 direkt oder indirekt Trennmittel 18, beispielsweise Silikonöl, zugeführt.
Im vorliegenden Beispiel ist als Farbwerk 12 ein Kurzfarbwerk 19 bestehend aus einer weichen Auftragswalze 21, einer Rasterwalze 22 und einer Rakeleinrichtung 23, vorzugsweise Kammerrakel, verwendet. Beschichtungen 24, 26 der weichen Auftragswalze 21 und der Rasterwalze 22 sind farbfreundlich.
Das Trennmittel-Auftragswerk 14 ist im ersten Ausführungsbeispiel als Kurzauftragswerk 27 mit einer weichen Trennmittel-Auftragswalze 28, einer Rasterwalze 29 und einer Rakeleinrichtung 31, vorzugsweise Kammerrakel, der Trennmittelquelle, ausgeführt (Fig. 1).
Die Trennmittel-Auftragswalze 28 ist mit einer weichen, trennmittelfreundlichen Beschichtung 32, beispielsweise Silikongummi oder Fluorsilikongummi, versehen. Die Rasterwalze 29 ist ebenfalls mit einer trennmittelfreundlichen Beschichtung 33, beispielsweise Silikongummi bzw. Fluorsilikongummi und/oder Siliziumoxid, ausgestattet.
Auf die Rasterwalzen 22, 29 wird Druckfarbe 17 bzw. Trennmittel 18, beispielsweise Silikonöl, mittels der Rakeleinrichtungen 23, 31 aufgetragen. Von den Rasterwalzen 22, 29 wird die Druckfarbe 17 bzw. das Trennmittel 18 direkt über die Auftragswalzen 21, 28 an die Flachdruckplatte 8 übertragen. Hierbei werden die nichtdruckenden Bereiche 11 der Flachdruckplatte 8 mit Trennmittel 18 und die druckenden Bereiche 9 der Flachdruckplatte 8 mit Druckfarbe 17 benetzt.
Anstelle des in Fig. 1 dargestellten Kurzfarbwerkes 19 können auch konventionelle Farbwerke 34 (Fig. 2) verwendet werden.
Beispielsweise besteht ein konventionelle s Farbwerk 34 aus zwei am Plattenzylinder 6 anliegenden Farbauftragswalzen 36, 37, die mit einem Farbreibzylinder 38 in Verbindung stehen. Diesen Farbreibzylinder 38 und einen weiteren Farbreibzylinder 41, sowie eine Filmwalze 43 verbindet jeweils eine Farbübertragungswalze 39, 42. Ein Farbduktor 44 führt der Filmwalze 43 sich in einem Farbkasten 46 befindlichen Druckfarbe 17 zu.
Alle Walzen 36 bis 44 sind mit farbfreundlichen Beschichtungen (z. B. Gummi, Rilsan) versehen.
In einer weiteren Ausführungsvariante kann das Trennmittel-Auftragswerk 14 als Sprühauftragswerk 47 ausgebildet sein (Fig. 2).
Die Trennmittel-Auftragswalze 48 steht mit einem Trennmittel-Reibzylinder 49 in Verbindung. Auf diesen Trennmittel-Reibzylinder 49 wird mittels eines nicht näher beschriebenen Sprühwerkes 51, der Trennmittelquelle, Trennmittel 18 aufgebracht.
Weitere Varianten des Trennmittel-Auftragswerkes 14 zeigen
Fig. 3 und Fig. 4 in Form eines Bürstenauftragswerkes 52 und eines Filmauftragswerkes 53. Das Bürstenauftragswerk 52 besteht aus einer Trennmittel-Auftragswalze 54, einem Trennmittel-Reibzylinder 56, einer Trennmittel-Kastenwalze 57 sowie einer Bürstenwalze 58. Die Elemente des Filmauftragswerkes 53 sind Trennmittel-Auftragswalze 59, Trennmittel-Reibzylinder 61 und Trennmittel-Duktor 62.
Fig. 5 zeigt ein Beispiel entsprechend Fig. 1 für eine indirekte Zufuhr des Trennmittels 18 an die "wasserlose" Flachdruckplatte 8.
Eine Trennmittel-Auftragswalze 63 eines Kurzauftragwerkes 64 liegt an der weichen Farbauftragswalze 21 des Kurzfarbwerkes 12 an und übergibt Trennmittel 18 an diese Farbauftragwalze 21. Von dieser Farbauftragwalze 21, die nun farb- und trennmittelführend ist, wird die Druckfarbe 17 und das Trennmittel 18 gemeinsam an die "wasserlose" Flachdruckplatte 8 übertragen. Der Flachdruckplatte 8 wird indirekt von der Trennmittel-Auftragswalze 63 Trennmittel 18 zugeführt. In diesem Fall ist die Trennmittel-Auftragswalze 63 mit einer harten, trennmittelfreundlichen Beschichtung 66, beispielsweise Siliziumoxid, versehen und ist als Rasterwalze ausgeführt, die mit der Rakeleinrichtung 31 zusammenwirkt.
Alle Beschichtungen der Walzen der beschriebenen Auftragswerke 14 sind trennmittelfreundlich und können weich z. B. aus Silikon- oder Fluorsilikongummi oder hart z. B. aus Siliziumoxid ausgebildet sein.
Die Anzahl der einzelnen Walzen der Trennmittel-Auftragswerke 14 kann natürlich variabel sein.
Ebenso kann das Trennmittel-Auftragswerk 14 natürlich abstellbar ausgeführt sein und somit wird kein Trennmittel 18 aufgetragen. Der "wasserlosen" Flachdruckplatte 8 kann nun mittels der Farbwerkes 12 Druckfarbe, die der "wasserlose" Flachdruckplatte 8 angepaßt ist, zugeführt werden.
Bezugszeichenliste
1 Seitengestell
2 Offsetdruckwerk
3 Gummizylinder (2)
4 Gummizylinder (2)
5 -
6 Plattenzylinder (2)
7 Papierbahn
8 Flachdruckplatte, wasserlos (6)
9 Bereich, farbannehmend, druckend (8)
10 -
11 Bereich, farbabweisend, nichtdruckend (8)
12 Farbwerk
13 Walzenstrang, farbführend
14 Trennmittel-Auftragswerke
15 -
16 Walzenstrang, trennmittelführend
17 Druckfarbe
18 Trennmittel
19 Kurzfarbwerk
20 -
21 Auftragswalze, farbführend
22 Rasterwalze, farbführend
23 Rakeleinrichtung
24 Beschichtung (21)
25 -
26 Beschichtung (22)
27 Kurzauftragswerk
28 Trennmittel-Auftragswalze
29 Rasterwalze
30 -
31 Rakeleinrichtung
32 Beschichtung, trennmittelfreundlich (28)
33 Beschichtung, trennmittelfreundlich (29)
34 Farbwerk, konventionell
35 -
36 Farbauftragswalze
37 Farbauftragswalze
38 Farbreibzylinder
39 Farbübertragungswalze
40 -
41 Farbreibzylinder
42 Farbübertragungswalze
43 Filmwalze
44 Farbduktor
45 -
46 Farbkasten
47 Sprühauftragswerk
48 Trennmittel-Auftragswalze
49 Trennmittel-Reibzylinder
50 -
51 Sprühwerk
52 Bürstenauftragswerk
53 Filmauftragswerk
54 Trennmittel-Auftragswalze
55 -
56 Trennmittel-Reibzylinder
57 Trennmittel-Kastenwalze
58 Bürstenwalze
59 Trennmittel-Auftragswalze
60 -
61 Trennmittel-Reibzylinder
62 Trennmittel-Duktor
63 Trennmittel-Auftragswalze
64 Kurzauftragswerk
65 -
66 Beschichtung, trennmittelfreundlich (63).

Claims (8)

1. Verfahren zum Einfärben einer "wasserlosen" Flachdruckplatte (8), der mittels eines Farbwerkes (12) Druckfarbe (17) zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines Trennmittel-Auftragswerk (14) Trennmittel (18) der "wasserlosen" Flachdruckplatte (8) direkt oder indirekt zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trennmittel (18) Silikonöl verwendet wird.
3. Vorrichtung zum Einfärben einer "wasserlosen" Flachdruckplatte (8) einer Rotationsoffsetdruckmaschine, die ein der Flachdruckplatte (8) zugeordnetes Farbwerk (12) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter Walzenstrang (16), - ein Trennmittel-Auftragswerk (14), bestehend aus mindestens einer Trennmittel-Auftragswalze (28; 48; 54; 59; 63) und einer Trennmittelquelle (31; 51; 62) -, die "wasserlose" Flachdruckplatte oder bzw. und eine Walze des Farbwerkes (12) berührend angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß trennmittelführende Walzen eine trennmittelfreundliche Beschichtung (32; 33; 66) aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die trennmittelfreundliche Beschichtung (32; 33; 66) aus Silikongummi, Fluorsilikongummi oder Siliziumoxid besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel-Auftragswerk (14) aus einem Kurzauftragswerk (27), das mindestens eine Auftragswalze (28), eine Rasterwalze (29) und eine Rakeleinrichtung (31) aufweist, besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel-Auftragswerk (14) aus einem Sprühauftragswerk (47), welches mindestens eine Trennmittel-Auftragswalze (48), mindestens einen Trennmittel-Reibzylinder (49) und ein Sprühwerk (51) aufweist, besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel-Auftragswerk (14) aus einem Bürstenauftragswerk (52), welches mindestens eine Trennmittel-Auftragswalze (54), mindestens einen Trennmittel-Reibzylinder (56), eine Trennmittel-Kastenwalze (57) und eine Bürstenwalze (58) aufweist, besteht.
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