DE442357C

DE442357C - Verfahren zur Behandlung von festem, kohlenstoffhaltigem Gut

Info

Publication number: DE442357C
Application number: DEN23094D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1923-07-17
Filing date: 1924-04-12
Publication date: 1927-03-26

Description

Verfahren zur Behandlung von festem, kohlenstoffhaltigem Gut. Es ist bereits vorgeschlagen worden, kohlenstoffhaltiges Gut in Retorten so weit zu erhitzen, bis es klebrig wird, um es dann ohne Zusatz eines Bindemittels brikettieren zu können. Da bei den von außen beheizten Retorten das in ihnen befindliche Gut jedoch nicht einheitlich erwärmt werden kann, die gheichmäßige Erwärmung aber die selbstverständliche Voraussetzung für die Brikettierung ist, so -konnte der gesuchte Zweck his dahin nicht erreicht werden.
Mit der Erfindung wird dagegen das zu behandelnde kohlenstoffhaltige Gut in eine Drehtrommel mit Innenbeheizung gebracht, so daß bei der Drehbewegung der Trommel das Gut dauernd umgewälzt wird und die darübergeleiteten heißen Gase durch ihre unmittelbare Berührung mit den in dauernder Bewegung befindlichen Teilchen des Gutes dieses einheitlich und gleichmäßig erhitzen können. Nunmehr ist es möglich, das kohlenstoffhältige Gas zunächst bis zum Klebrigwerde:r zu erhitzen und es dabei zu entschwelen, worauf es ohne Zusatz eines Bindemittels brikettiert wird. Die Preßlinge wierden dann der weiteren Entgasung unterworfen.
Die Erfindung besteht demgemäß darin, zur fraktionierten Entgasung von Kohlenoder einem anderen kohlenstoffhaltigen Gut dies zunächst in einer mit Innenbeheizung versehenen Drehtrommel bis zum Klebrigwerden zu erhitzen, es dann ohne Bindemittel zu brikettieren und die Preßlinge dann in einer Retorte, Kammer, einem Ofen oder einer zweiten Drehtrommel bzw. einem besonderen Teil der ersten Drehtrommel weiterzubehandeln.
Auf der Zeichnung ist eine schematische Darstellung der zur Ausführung dieses Verfahrens beispielsweise benötigten Einrichtung dargestellt.
Die Kohlen werden in die Drehtrommel a eingeführt, die in bekannter Weise von innen mit der fühlbaren Wärme eines Gases beheizt ist, und hier so weit erhitzt, bis sie klebrig werden. Durch die Ringkammer b gelangt das klebrige Gut in eine Presse c, die es brikettiert, ohne daß ein Bindemittel zugesetzt zu werden braucht. Die Preßlinge werden durch das .Hebewerktl in die Drehtrommele gehoben, wo sie weiterbehandelt werden, bis sie in die Ringkammerla gelangen, von wo aus sie ins Freie gelangen. Die Abführung der Schwel- und Destillationsgase geschieht in der üblichen Weise.
Zur Beheizung der Trommeln wird vorteilhaft die fühlbare Wärme eines Generator-oder Wassergases benutzt, das in die Trommel e eingeleitet wird. Durch die Verbindung 1 wird das Gas in die Drehtrommeln geführt. Anstatt zwei Trommeln zu verwenden, könnte auch eine einzige entsprechend Bange benutzt werden, die in der Mitte eine Riingkammer zur Entnahme des klebrigen Gutes und Einführung der Preßlinge hätte. Die:Des;rillationsgase werden in der üblichen Weise getrennt aus jeder Trommel oder gemeinsam verwendet, beispielsweise einer Kondensationsanlage zugeführt.
Während die erste Trommel a von innen beheizt wird, um die Brikettierung des. Gutes zu ermöglichen, kann die zweite, e, auch von außen beheizbar sein, da in ihr lediglich der bekannte Destillationsvorgang weitergeführt wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Behandlung von festem, kohlenstoffhaltigem Gut, dadurch gekennzeichnet, daß dieses zunächst in einer von innen mit der fühlbaren Wärme eines Gases beheizten Drehtrommel bis zum Klebrigwerden erhitzt, dann ohne Zusatz von Bindemitteln brikettiert und nun in beliebiger Weise weiterdestilliert wird.