DE4423221A1 - Wärmeübergang im Tunnelofen - Google Patents
Wärmeübergang im TunnelofenInfo
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- F27B—FURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
- F27B9/00—Furnaces through which the charge is moved mechanically, e.g. of tunnel type; Similar furnaces in which the charge moves by gravity
- F27B9/30—Details, accessories, or equipment peculiar to furnaces of these types
- F27B9/3005—Details, accessories, or equipment peculiar to furnaces of these types arrangements for circulating gases
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Brennen von Keramikprodukten oder
ähnlichen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie einen Tunnelofen zur
Durchführung eines solchen Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 3.
Tunnelöfen, insbesondere in der keramischen Industrie, sind in drei Zonen eingeteilt:
die Aufheiz-, die Brenn- und die Kühlzone. Das Brenngut durchläuft, auf Brennwagen
oder ähnlichem gelagert, diese Zonen nacheinander, wobei durch
Belüftungseinrichtungen in der Kühlzone und Absaugeinrichtungen in der Aufheizzone
ein der Durchschubrichtung des Brennguts entgegengesetzter Gasstrom erzeugt wird.
Dieser sorgt dafür, daß die in der Brennzone von Brennern erzeugte Wärme das
Brenngut in der Aufheizzone kontinuierlich aufheizt und die am Ende der Kühlzone
zugeführte Kaltluft das Brenngut kontinuierlich wieder abkühlt.
Die Wärmeübertragung auf das Brenngut (Wärmeübergang) erfolgt sowohl beim
Aufheizen als auch beim Abkühlen im wesentlichen durch die beiden Mechanismen
Strahlungswärmeübertragung und erzwungene Konvektion durch die im Tunnelofen
erzeugte Strömung. Der gesamte Wärmeübergang auf das Brenngut in der
Aufheizzone A, der Brennzone B, die mit Gasbrennern oder ähnlichem ausgestattet ist,
und der Abkühlzone C ist in Fig. 1A, der jeweilige Anteil der Wärmeübertragung
durch Strahlung bzw. Wärmeübertragung durch Konvektion in Fig. 1B dargestellt.
Man erkennt daß im Bereich der Brennzone B der gesamte Wärmeübergang am
größten ist und der Anteil der Strahlung deutlich überwiegt. Um die
Durchlaufgeschwindigkeit des Tunnelofens zu erhöhen, ist es daher notwendig, den
Wärmeübergang in der Aufheizzone und der Kühlzone zu erhöhen und damit über die
gesamte Länge des Tunnelofens einen gleichmäßigen Wärmeübergang zu erhalten.
Es ist bekannt, separat in der Aufheizzone (Ziegeleitechnisches Jahrbuch 1992,
Seite 92) oder in der Abkühlzone (europäische Patentanmeldung Nr. 0 348 603 A3)
installierte Luftumwälzungen vorzusehen, um den Wärmeübergang aufgrund der
erzwungenen Konvekt zu erhöhen. Nachteilig hierbei ist jedoch, daß der
Wärmeübergang von der Strahlrichtung der zusätzlichen Einblasvorrichtungen abhängig
ist. Es entstehen dadurch Zonen mit hohem Wärmeübergang in der direkten Nähe des
Luftstrahls der Einblasvorrichtung und Zonen niedrigeren Wärmeübergangs in den
Teilen des Brenngutbesatzes, die durch den Strahl nicht erreicht werden. Außerdem ist
der erforderliche Aufwand an die Umwälzung bewirkenden Einrichtungen relativ hoch.
Eine weitere Maßnahme zur Erhöhung der erzwungenen Konvektion ist der Einsatz von
Hochgeschwindigkeitsbrennern mit hohen Impulsströmen (Ziegeleitechnisches
Jahrbuch 1982, Seite 94). Jedoch wird hierdurch die Konvektion insbesondere in der
Brennzone erhöht anstatt in der Aufheiz- und Kühlzone.
Eine weitere Methode, den Wärmeübergang im Ofen zu erhöhen, ist der Einsatz
pulsierender Brenner, die beispielsweise aus Müllverbrennungsanlagen bekannt sind
(Chip R. Stewart et. al. "Application of Pulse Combustion to Solid and Hazardous
Waste Incineration", 1991; Brenchly, D. L., et. al, Battelle Report PNL-5301/UC-95,
Dezember 1984; Prospekt Cello Hi-Efficiency Burners, Atlanta 1992). Pulsierende
Brenner sind geeignet, die Ofengase im Bereich der Brennzone in Schwingung zu
versetzen. Diese Methode ist in einem Ofen mit großem, vorwiegend flüssigem,
pulverförmigem oder gasförmigem Brenngut gefülltem Brennraum, zum Beispiel in
einer Müllverbrennungsanlage, sehr wirkungsvoll, nicht aber in einem Tunnelofen,
dessen Brennkanal in der gesamten Länge durch das als die Druckschwingungen
dämpfendes Filter wirkendes Brenngut weitgehend ausgefüllt ist. Außerdem sind in
Tunnelöfen, besonders in der keramischen Industrie und anders als bei
Müllverbrennungsanlagen oder Zementrohr-Öfen, jeweils eine Vielzahl von Brennern
mit relativ kleiner Leistung, die in Gruppen zusammengefaßt sind, in Betrieb. Ein
Pulsieren ist nur dann wirkungsvoll, wenn wenigstens eine ganze Brennergruppe
pulsierend arbeitet.
Nachteilig beim Einsatz pulsierender Brenner in Tunnelöfen ist auch, daß sich der Puls
aufgrund der Dämpfungswirkung des Brenngutbesatzes nicht ausreichend in die
Aufheiz- und Kühlzone fortsetzt. Die Erhöhung des Wärmeübergangs findet deshalb
nicht dort statt, wo sie am meisten gebraucht wird.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen,
mit denen der Wärmeübergang über die gesamte Länge des Tunnelofens gleichmäßiger
erfolgt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch das in Anspruch 1 beschriebene
Verfahren und den in Anspruch 3 beschriebenen Tunnelofen.
Durch die pulsartig modulierte Gasströmung in der Aufheizzone und in der Abkühlzone
wird dort durch eine Steigerung der erzwungenen Konvektion eine Erhöhung des
Wärmeübergangs erzielt.
Der erfindungsgemäße Tunnelofen weist zur Erzeugung einer solchen pulsartig
modulierten Gasströmung im Bereich der Abkühlzone wenigstens eine
Belüftungsvorrichtung auf, deren Leistung pulsartig modulierbar ist. Je nach Länge des
Tunnelofens und der Dämpfung durch den Besatz ist vorteilhaft in der Aufheizzone eine
Absaugvorrichtung vorgesehen, deren Leistung ebenfalls pulsartig modulierbar ist.
Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, daß der Wärmeübergang über den gesamten
Tunnelofen gleichmäßiger erfolgt und somit der Ofendurchsatz erhöht werden kann.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die Erhöhung der Geschwindigkeit, mit denen die
Ofengase an den Formlingen vorbeiströmen, im Ofenquerschnitt gleichmäßiger verteilt
ist.
Weitere Ausbildungen der Erfindung betreffen ein Brennverfahren und einen
Tunnelofen, bei denen die Ofengase im Tunnelofen mit einer solchen Frequenz
angeregt werden, daß sie in eine Eigenschwingung versetzt werden. Dies kann sowohl
eine Schwingung längs des Tunnelofens als auch quer zum Tunnelofen sein.
Gemäß weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Tunnelofens kann die
Gasströmung durch eine Veränderung des Strömungsquerschnitts der
Belüftungsvorrichtung, der Absaugvorrichtung oder des Tunnelofens selbst moduliert
werden.
Weitere Ausbildungen des erfindungsgemäßen Tunnelofens betreffen den Einsatz von
Brennern, die pulsartig modulierbar betrieben werden können sowie zusätzlich den
Einsatz von Hochgeschwindigkeitsbrennern.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindungen anhand der Zeichnungen
beschrieben, in denen
Fig. 1A den Wärmeübergang auf das Brenngut in der Aufheizzone A,
der Brennzone B und der Kühlzone C zeigt,
Fig. 1B jeweils den Strahlungsanteil und den Konvektionsanteil am
Wärmeübergang aus Fig. 1A zeigt,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Tunnelofens zeigt,
Fig. 3 einen Ausschnitt der Kühlzone des Tunnelofens aus Fig. 2
zeigt, und
Fig. 4 schematisch die erfindungsgemäße Erhöhung des
Wärmeübergangs zeigt.
Durch einen in Fig. 2 im Längsschnitt dargestellten Tunnelofen 1 wird das Brenngut 2
beispielsweise auf Wagen 3 in Richtung des ausgefüllten Pfeiles hindurchbewegt. Das
Brenngut gelangt durch ein Tor 4 auf der Einfahrseite zuerst in die Aufheizzone A,
dann in die mit Brennern 10 versehene Brennzone B und schließlich in die
Abkühlzone C. Durch eine im Bereich der Abkühlzone C angeordnete
Belüftungsvorrichtung 9 und eine im Bereich der Aufheizzone A angeordnete
Absaugvorrichtung 6 wird eine der Durchschubrichtung des Brennguts entgegensetzte
Gasströmung (offene Pfeile) erzeugt. Das Brenngut wird in Zone A durch die
erwärmten Brenngase erwärmt, erreicht im Bereich der Brennzone B, hauptsächlich
aufgrund des Strahlungswärmeübergangs von den in der Ofendecke und den
Seitenwänden angeordneten Brennern 10, seine Maximaltemperatur und wird in der
Kühlzone C durch entgegenströmende Luft wieder abgekühlt. Die
Belüftungsvorrichtung 9 und die Absaugvorrichtung 6 können pulsartig moduliert
betrieben werden.
Eine Möglichkeit hierzu ist in Fig. 3 dargestellt. Die Leistung eines Gebläses 13 wird
durch eine Drehklappe 11 mit drehzahlgeregeltem Antrieb 12 moduliert. Anstatt der
Drehklappe 11 ist jedoch auch ein Druckgefäß denkbar, das periodisch bei Erreichen
eines gewissen Überdrucks öffnet und so für eine Modulation des Gasstromes sorgt. Es
können auch mehrere Belüftungs- und Absaugvorrichtungen vorgesehen sein, die je
nach gewünschter Frequenz der Pulse, die sich mit Schallgeschwindigkeit im
Tunnelofen fortpflanzen, geeignet synchronisiert sind.
Eine weitere Möglichkeit zur Modulation des Gasstromes liegt darin, den
Durchflußquerschnitt des Gases zu verändern. Die Belüftungsvorrichtung 9 besteht dann
aus einem Gebläse mit konstanter Leistung sowie einer im Luftweg dahinter
angeordneten Blendenvorrichtung zu Veränderung des Strömungsquerschnitts. Es ist
auch möglich, den Strömungsquerschnitt innerhalb des Tunnelofens durch
entsprechende Vorrichtungen zu variieren. Ebenso kann die Leistung der
Absaugvorrichtung 6 durch Veränderung des Ansaugquerschnittes verändert werden.
In Fig. 4 ist entsprechend Fig. 1A der Wärmeübergang auf das Brenngut in der
Aufheizzone A, der Brennzone B und der Abkühlzone C eines herkömmlichen
Tunnelofens (durchgezogene Linie) und eines erfindungsgemäßen Tunnelofens
(gestrichelte Linie) schematisch dargestellt. Man erkennt, daß im Bereich der
Aufheizzone und der Abkühlzone, in denen nach Fig. 1B der
Konvektions-Wärmeübergang am größten ist, der Wärmeübergang erfindungsgemäß am
stärksten zunimmt. Dadurch erzielt man eine gleichmäßigere Verteilung des
Wärmeübergangs entlang des gesamten Tunnelofens.
Claims (10)
1. Verfahren zum Brennen von Keramikprodukten oder ähnlichem, wobei das
Brenngut in einem Tunnelofen nacheinander eine Aufheizzone (A), eine mit
Brennern (10) versehene Brennzone (B) und eine Abkühlzone (C) durchläuft und wobei
von der Abkühlzone (C) zur Aufheizzone (A) eine der Durchschubrichtung des
Brennguts entgegengerichtete Gasströmung aufrechterhalten wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gasströmung wenigstens im Bereich der Aufheizzone (A) und
im Bereich der Abkühlzone (C) pulsartig moduliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasströmung
mit einer solchen Frequenz moduliert wird, daß das Ofengas in eine Eigenschwingung
versetzt wird.
3. Tunnelofen, insbesondere für die keramische Industrie, aufweisend eine
Aufheizzone (A), eine Brennzone (B) mit Brennern (10) und eine Abkühlzone (C), in
dem zur Aufrechterhaltung einer der Durchschubrichtung des Brennguts
entgegengesetzten Gasströmung im Bereich der Abkühlzone (C) wenigstens eine
Belüftungsvorrichtung (9) und im Bereich der Aufheizzone (A) wenigstens eine
Absaugvorrichtung (6) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine
Belüftungsvorrichtung (9) eine pulsartig modulierbare Belüftungsleistung aufweist.
4. Tunnelofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Belüftungsvorrichtung (9) ein Gebläse aufweist und daß im Strömungsweg hinter dem
Gebläse eine Einrichtung zu gesteuerten rhythmischen Veränderung des
Strömungsquerschnittes vorgesehen ist.
5. Tunnelofen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur
Veränderung des Strömungsquerschnitts innerhalb des Tunnelofens vorgesehen ist.
6. Tunnelofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Belüftungsvorrichtung (9) ein Gebläse (13) und eine im Strömungsweg hinter dem
Gebläse (13) angeordnete drehzahlgesteuerte Drehklappe (11) zu Veränderung der
Belüftungsleistung aufweist.
7. Tunnelofen nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
auch die Absaugleistung der Absaugvorrichtung (6) pulsartig modulierbar ist.
8. Tunnelofen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Absaugvorrichtung (6) einen veränderbaren Ansaugquerschnitt aufweist.
9. Tunnelofen nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens einer der Brenner (10) in der Brennzone (B) einen pulsartig modulierbaren
Gasstrom erzeugt.
10. Tunnelofen nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Brenner (10) Hochgeschwindigkeitsbrenner sind.
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