DE3604501C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Unterwagenkuehlung von Ofenwagen in einem Tunnelofen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Unterwagenkuehlung von Ofenwagen in einem TunnelofenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Unterwagenkühlung von Ofenwagen in einem Tunnelofen nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens mit einem durch die eng an den Tunnelseitenwänden laufenden Ofenwagen oberhalb der Ofenwagen
gebildeten Brennkanal und einem unterhalb der Ofenwagen liegenden Unterwagenkanal sowie mit an
den Ofenwagen angeordneten, in Richtung des Fundamentes des Ofens ragenden Schürzen.
Der durch die Ofenwagen, den Fundamentboden und die Seitenwände des Tunnelofens gebildete Unterwagenkanal
muß gekühlt werden, um die die Sohle des Brennkanals bildenden Wagen durchströmende Wärme
abzuführen, damit ein Überhitzen der Ofenwagen verhindert wird. Das Kühlen des Unterwagenkanals erfolgt
in der Regel mit Luft, die von der Ausfahrtseite zur Einfahrtseite des Ofens hin durch den Unterwagenkanal
gezogen wird. Der Brennkanal des Tunnelofens wird in gleicher Richtung von Gasen durchspült, so daß in beiden
Kanälen von der Ausfahrt- zur Einfahrtseite ein Druckgefälle entsteht, das jedoch wegen unterschiedlicher
Widerstände unterschiedlich ist, so daß zwischen den Kanälen Falschluft strömen kann, was durch geeignete
Abdichtungsmaßnahmen zu verhindern ist.
Undichtigkeiten zwischen Unterwagenkanal und Brennkanal würden sich insbesondere in der Aufheizzone,
wo im Brennkanal Unterdruck herrscht, nachteilig auswirken, weil einerseits durch Falschluft aus dem Unterwagenkanal
Brenngut gekühlt wird und die Aufheizung relativ spät und dann zu steil in der Brennzone
erfolgt, andererseits durch Falschluft der Gasmassestrom vergrößert wird, ohne daß das Wärmeangebot
vergrößert wird, so daß der Wärmebedarf des Ofens entsprechend ansteigt.
In der Brennzone ist in der Regel Falschluft aus dem Unterwagenkanal nicht zu befürchten, weil die Brennzone
druckneutral durchfahren wird. In der Kühlzone des Tunnelofens ist Falschluft aus dem Unterwagenkanal
keinesfalls nachteilig.
Der Temperaturanstieg des Unterwagenkanals verläuft nämlich so, daß erst gegen Ende der Brennzone,
bei sehr schnell durchfahrenden Ofen sogar erst gegen Ende der Kühlzone die höchste Temperatur erreicht
wird. Eine Unterwagenkühlung in der Aufheizzone des Tunnelofens ist dagegen nicht erforderlich.
Die beim Tunnelofenbau in der keramischen Industrie gebräuchliche Form, den Wagenzug zu dichten, ist,
an den Längsseiten der Wagen Schürzen vorzusehen, die in Sandrinnen im Fußsockel der Seitenwände des
Ofens eintauchen, so daß durch den Sand gebildete, geschlossene Barrieren in der Länge des Ofens entstehen,
die den Druckausgleich zwischen Unterwagenkanal und Brennkanal verhindern sollen. Die Wagenstöße werden
mit Schnüren aus elastischem Material gedichtet (siehe Lingl-Prospektblatt F 045/3.7.82).
Hierbei können jedoch die Sandschürzen aus baulichen und Kostengründen nur eine relativ geringe Eintauchtiefe
haben. Der Sand aber, der — um nicht fortgezogen zu werden — relativ grob sein muß, ist gasdurchlässig,
so daß die Dichtung nur mangelhaft ist. Außerdem wird Kühlluft im Unterwagenkanal von der Ausfahrt-
zur Einfahrtseite des Ofens, also auch durch die Aufheizzone, gezogen.
Aus der EP-OS 00 86 693 ist ein Ofenwagendichtsystem
bekannt, bei dem die Ofenwagen als nach unten offener Kasten mit rundumlaufenden Blechschürzen
ausgebildet sind, wobei der Wagenzug in einem Flüssigkeitsbad läuft, so daß eine durchgehende hydraulische
Dichtung unter dem Ofenwagenzug entsteht, wobei die Flüssigkeit zur Kühlung umgewälzt wird. Bei diesem
System sind jedoch an der Ofenein- und -ausfahrt Niederlaß-
und Hubgeräte erforderlich, um die Ofenwagen in die mit Flüssigkeit gefüllte Wanne abzusenken oder
herauszuheben. Außerdem ist auch die Abstufung der Kühlleistung der Flüssigkeit in der durchgehenden
Wanne unbefriedigend, weil z. B. in der Aufheizzone des Ofens, wo eine Unterwagenkühlung weder notwendig
noch zweckmäßig ist, ebenfalls Wärme aus dem Brennkanal abgeführt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Unterwagenkühlung von Ofenwagen in einem Tunnelofen
zu schaffen, die eine gezielte Kühlung der Unterwagenteile
ermöglicht bei geringstmöglicher Falschluft für den Brennkanal in der Aufheizzone.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichneten Maßnahmen gelöst.
Eine zweckmäßige Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 ist in den Ansprüchen 3
bis 10 gekennzeichnet.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen darin, daß insbesondere in der Aufheizzone ein Druckgefälle
zwischen Brennkanal und Unterwagenkanal abgebaut wird, so daß dort Falschluft weitestgehend vermieden
wird. Sie bestehen weiterhin darin, daß eine intensive Unterwagenkühlung im Bereich hoher Temperaturen
erreicht wird.
Bei einem unterhalb der Schürzen durchgehend vertieften Unterwagenkanal strömt die Kühlluft in Längsrichtung
des Tunnelofens.
Es hat sich dabei überraschend gezeigt, daß trotz der Schürzen im Oberteil des vertieften Unterwagenkanals
die Kühlluft an die Unterwagenteile gelangt und die erforderliche Kühlung sicherstellt.
Bei Unterteilung des vertieften Unterwagenkanals in Abschnitte ist unterschiedliche Kühlung der Abschnitte
in dem von der Temperatur abhängigen Maß möglich. Die Unterteilung des Unterwagenkanals vermeidet eine
Strömung in Längsrichtung, läßt aber einen Druckausgleich zwischen Brennkanal und Unterwagenkanal zu,
so daß sich mittels der Kühlrohre die Kühlung der Unterwagenteile durch Konvektionsströmung der Luft
einstellt. Die Kühlung läßt sich durch Bemessung der Kühlmittelmenge in den Rohren steuern.
Sandrinnen oder ähnliche Dichtmittel erübrigen sich. Die Ofenwagen können innerhalb und außerhalb des
Tunnelofens in gleicher Ebene transportiert werden, so daß der Wagenumlauf mit konventionellen Mitteln gestaltet
werden kann und auch bestehende Anlagen im Sinne der Erfindung umrüstbar sind.
Beispielsweise Ausführungsformen nach der Erfindung sind im folgenden anhand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigt
F i g. 1 schematisch eine Querschnittsansicht des Tunnelofens mit Ofenwagen;
Fig.2 schematisch einen Längsschnitt durch den Tunnelofen mit Ofenwagenzug im Kühlbereich mit unterteiltem
Unterwagenkanal;
Fig.3 schematisch einen Längsschnitt durch den
Fig.3 schematisch einen Längsschnitt durch den
ίο Tunnelofen mit Aufheiz-, Brenn- und Kühlzone und mit
durchgehendem Unterwagenkanal im Kühlbereich des Tunnelofens;
Fig.4 schematisch eine Querschnittsansicht des Ofens im Kühlbereich mit durchgehend vertieftem Unterwagenkanal.
Der aus Ofenwagen 1 bestehende Wagenzug 2 wird dicht geschlossen und gleisgebunden durch den Tunnelofen
geschoben und bildet den unteren Abschluß des Brennkanals 4, der durch den Wagenzug 2 zum Unterwagenkanal
5 getrennt ist. Die Ofenwagen 1 sind an ihren Stirnseiten mit Schürzen versehen, die gegen die
Ofenwände 7 schleifend dichten. Eine Kragschicht 15 an den Seiten der Ofenwagen l^us weichen Isoliersteinen,
in geringem Abstand zu einer Kragschicht 14 an den Ofenwänden 7, ist als Strahlungsbarriere vorgesehen.
Das Ofenfundament 8 ist in einem höchstens ab Mitte der Brennzone beginnenden und über die Kühlzone sich
erstreckenden Bereich des Ofens 3 als Wanne ausgebildet, wobei der Boden des Fundamentes 8 so weit abgesenkt
ist, daß ein durchgehender vertiefter Unterwagenkanal 5' unterhalb der Schürzen 6 entsteht.
Nach der einen Ausführungsform ist am Ende der Kühlzone III im vertieften Unterwagenkanal 5' ein Ventilator
16 angeordnet, mit dem Kühlluft in den vertieften Unterwagenkanal 5' eingeblasen wird, die im Bereich
der Brennzone II durch eine Öffnung 17 abführbar ist. Die Öffnung 17 ist mittels einer Klappe 18 verschließbar,
die manuell oder über die Temperatur im vertieften Unterwagenkanal 5' steuerbar ist. Die Leistung des
Ventilators 16 wird über die Druckdifferenz zwischen dem vertieften Unterwagenkanal 5' und dem Brennkanal
4 im Bereich der Brennzone II gesteuert, wobei die Druckdifferenz möglichst gleich zu halten ist.
Nach der anderen Ausführungsform ist der vertiefte Unterwagenkanal 5' durch Trennwände 9 in einem Abstand A zueinander unterteilt, der dem Ofenwagenvorschub bzw. dem Vielfachen des Wagenvorschubs beim intermittierend beschickten Ofen entspricht, wobei die Trennwände 9 bis auf Gleiskopfhöhe hochgezogen sind, so daß allenfalls ein geringer Abstand zwischen Schürze 6 und Trennwand 9 entsteht. Die Ofenwagengleise 10 werden mit Trägern 11 zur Überbrückung der so entstandenen Kammern 12 gestützt, in denen Kühlrohre 13 direkt unter den Trägern 11 so angeordnet sind, daß eine natürliche Umwälzung der Luft in den Kammern 12 entsteht, die abschnittsweise in Kammerlänge oder einem Vielfachen derselben in ihrer Intensität und damit Kühlwirkung sich einstellt
Nach der anderen Ausführungsform ist der vertiefte Unterwagenkanal 5' durch Trennwände 9 in einem Abstand A zueinander unterteilt, der dem Ofenwagenvorschub bzw. dem Vielfachen des Wagenvorschubs beim intermittierend beschickten Ofen entspricht, wobei die Trennwände 9 bis auf Gleiskopfhöhe hochgezogen sind, so daß allenfalls ein geringer Abstand zwischen Schürze 6 und Trennwand 9 entsteht. Die Ofenwagengleise 10 werden mit Trägern 11 zur Überbrückung der so entstandenen Kammern 12 gestützt, in denen Kühlrohre 13 direkt unter den Trägern 11 so angeordnet sind, daß eine natürliche Umwälzung der Luft in den Kammern 12 entsteht, die abschnittsweise in Kammerlänge oder einem Vielfachen derselben in ihrer Intensität und damit Kühlwirkung sich einstellt
Zwischen Unterwagen- und Brennkanal ist zwar eine Strahlungsbarriere, aber keine Gasdichtung vorhanden,
so daß ein Druckausgleich erfolgen kann.
Im Unterwagenkanal wird Luft weder zu- noch abgeführt.
Der allenfalls verbleibende geringe Spalt zwischen Schürzen 6 und Ofenwänden 7 bzw. Trennwänden
9 läßt also eine nennenswerte Längsströmung nicht zu.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
- Leerseite -
Claims (10)
1. Verfahren zur Unterwagenkühlung von Ofenwagen in einem einen Brennkanal oberhalb der
Ofenwagen und einen durch Fundamentboden, Ofenwände und Unterwagenteile gebildeten Unterwagenkanal
unterhalb der Ofenwagen aufweisenden Tunnelofen mit Hilfe einer Luftströmung im Unterwagenkanal,
dadurch gekennzeichnet, daß die Luftströmung in einem höchstens ab Mitte der Brennzone und über die Kühlzone sich erstrekkenden
Kühlbereich des Ofens die Unterwagenteile kühlt, deren Intensität und damit Kühlwirkung steuerbar
ist.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit an den Ofenwagen angeordneten,
in Richtung des Fundamentbodens ragenden Schürzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schürzen
(6) nur an der Stirnseite mindestens eines der benachbarten Ofenwagen (1) gegen die Ofenwände
(7) schleifend und mit allenfalls geringem Abstand zum Boden des Fundamentes (8) des Ofens (3) herabreichend
angebracht sind und Abschnitte des Unterwagenkanals (5) in Ofenwagenlänge bilden und
daß im Kühlbereich des Ofens (3) der Fundamentboden, einen vertieften Unterwagenkanal (5') in Form
einer Wanne unterhalb des Bereichs der Schürzen (6) bildend, abgesenkt ist und in dem vertieften Unterwagenkanal
eine die Unterseiten der Ofenwagen beaufschlagende Kühleinrichtung (13, 16) angeordnet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kühleinrichtung ein Ventilator (16)
am Ausgang der Kühlzone (IH) vorgesehen ist, durch den Luft in den durchgehend vertieften Unterwagenkanal
(5') geblasen wird, die durch eine verschließbare öffnung (17) am Eingang des vertieften
Unterwagenkanals (5') abgeführt wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (17) durch eine Klappe
(18), manuell oder über eine bestimmte Temperatur im vertieften Unterwagenkanal (5') automatisch gesteuert,
verschließbar ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistung des Ventilators
(16) über eine möglichst auf Null zu haltende Druckdifferenz zwischen dem vertieften Unterwagenkanal
(5') und dem Brennkanal (4) im Bereich der Brennzone (II) regelbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem in Form einer Wanne ausgebildeten,
vertieften Unterwagenkanal (5') als Kühleinrichtung einen Wärmeaustauscher bildende Kühlrohre
(13) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der in Form einer Wanne vertiefte
Unterwagenkanal (5') durch Trennwände (9) in einem Abstand (A), der dem Wagenvorschub bzw.
dem Vielfachen des Wagenvorschubes beim intermittierend beschickten Ofen (3) entspricht, in Einzelwannen
(12) unterteilt ist, wobei in den Einzelwannen Kühlrohre (13) vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwände (9) bis auf Gleiskopfhöhe
hochgezogen sind und die Schürzen (6) an die Trennwände (9) eng anstoßen.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Längsseiten
der Ofenwagen (1) und den Ofenwänden (7) eine Druckausgleich zwischen Brennkanal (4) und Unterwagenkanal
(5, 5') zulassende Strahlungsbarriere (14,15) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsbarriere aus wenigstens
einer Kragschicht (15) aus weichen Isoliersteinen an den Längsseiten der Ofenwagen (1) und aus
wenigstens einer ebensolchen Kragschicht (14) an den Ofenwänden (7) besteht, wobei beide Kragschichten
(14, 15) einen geringen Abstand zueinander haben.
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