DE3632918A1 - Tunnelofen mit nebenstrom-nachverbrennung - Google Patents
Tunnelofen mit nebenstrom-nachverbrennungInfo
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- F27B9/00—Furnaces through which the charge is moved mechanically, e.g. of tunnel type; Similar furnaces in which the charge moves by gravity
- F27B9/30—Details, accessories, or equipment peculiar to furnaces of these types
- F27B9/3005—Details, accessories, or equipment peculiar to furnaces of these types arrangements for circulating gases
- F27B9/3011—Details, accessories, or equipment peculiar to furnaces of these types arrangements for circulating gases arrangements for circulating gases transversally
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Tun
nelofens, bei dem das Ofengas im wesentlichen im Gegenstrom
zum Brenngut geführt wird, jedoch in der Aufheizzone im
Nebenstromverhältnis. Das Aufheizen des Brenngutes, insbe
sondere von brennstoffhaltigen Besätzen erfolgt daher direkt
oder indirekt von der Nebenstromleitung aus, aus der auch
mindestens ein großer Teil des Abgasstromes, welcher in die
Atmosphäre gelangt, entnommen wird.
Das Verfahren DE-OS 26 53 118 offenbart die Führung des
Ofengases in der Anwärm- und Brennzone im Gleichstrom zum
Brenngut mit Abfuhr des Ofengases nach der Brennzone. Die
dort entnommenen Ofengase werden teilweise in die Gleich
strombewegung der Anwärmzone eingespeist und teilweise
unter Abkühlung in den Kamin geführt. Die Trennung von
Rauchgas und Reinluft in der Kühlzone ist zu spät und läßt
sich nicht sicherstellen, so daß Rauchgase in die Trockner
leitung (11) gelangen können. Dem könnte nur entgegengewirkt
werden durch Mitnahme erheblicher Kühlluftmengen in der Ab
gasleitung (7), was aber die Abgasmenge unwirtschaftlich er
höhen würde, infolge Sauerstoffanreicherung.
Sollen in diesem Ofen z. B. abwechselnd porosierte und nicht
porosierte Erzeugnisse gebrannt werden, so entstehen bei
ersteren ein ungeheuerer Brennstoffaufwand bei der Gleich
stromaufheizung gegenüber der für solche Fälle üblichen
Gegenstromerwärmung des Brenngutes. Schon alleine die gro
ßen Brennerluftmengen hierzu im unteren Temperaturbereich
des Ofens verschlingen unerträglich große Heizleistungen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik und noch nicht bekannt
gewordener Verfahren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrun
de, einen Tunnelofen und Brennverfahren so zu gestalten bzw.
zu gliedern, daß eine möglichst variable Betriebsweise mög
lich ist, unter höchster Wirtschaftlichkeit.
Es sollen mit dem erfindungsgemäßen Ofen sowohl brennstoff
haltige Formlinge aus brennstoffhaltigen Tonen oder Tonmi
schungen als auch nicht brennstoffhaltige Formlinge wirtschaft
lich gebrannt werden können.
Bei ersteren Produkten erfolgt die Beheizung der Anwärmzone
im Parallelstrom über eine Nebenstromleitung, bei letzteren
ist ein Aufheizen des Brenngutes im Gegenstrom vorzuziehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit Tunnelofen zur Durchfüh
rung des Verfahrens soll wenigstens einige der nachfolgenden
Eigenschaften aufweisen:
- 1. Der Ofen soll eine einfache Verfahrensführung ermög lichen.
- 2. Trennungsprobleme von Rauchgas und Reinluftbereichen im Ofen sollen nicht entstehen.
- 3. Das Abgas soll auch bei höchsten Formlings-Brennstoff- Gehalten thermisch gut gereinigt dem Ofen entnommen werden.
- 4. Das Abgas darf nur geringen Luftüberschuß aufweisen, um bei erforderlicher hoher Abgasentnahmetemperatur unnöti ges Abwärmeaufkommen daraus zu vermeiden.
- 5. Gas oder Ölbrennerbeheizung und Primärlufteinsatz über Brenner soll eingeschränkt werden zur Minimierung des Abgasvolumens.
- 6. Eine variable Anwärm- und Brennkurvengestaltung, insbe sondere Verlängerung oder Verkürzung dieser Zonen muß möglich sein durch Vermeidung fixierter Gasentnahmestel len am Ofen mit festen Temperaturpunkten.
- 7. Die in der Anwärmzone entstehenden Schwelgase lokal zur Verbrennung und Wärmewirksamkeit zu bringen, ohne sie in andere Ofenzonen führen zu müssen, wo dann eine Wärme überlastung eintreten könnte, etwa über ca. 750°C.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des
Hauptanspruchs sowie der Unteransprüche.
Eine vorzuziehende Ausführungsform des Erfindungsgedankens
zielt darauf ab, in der Anwärmzone des Ofens auf seither
übliche Primärluft verbrauchende Hochgeschwindigkeitsbrenner
weitgehend zu verzichten, um ein kleinstmögliches Abgas
volumen zu erzielen.
Ferner soll die Brennguterwärmung möglichst weit vorange
trieben werden, ohne dabei das Abgasvolumen erhöhen zu
müssen.
Ein weiteres Ziel ist eine gegenüber Gegen- oder Gleichstrom
in der Anwärmzone erweiterte Möglichkeit der Anwärmkurven
gestaltung bei variablen Brenngutbesätzen und unterschied
lichen und auch besonders hohen Brennstoffgehalten der Brenn
besätze.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt dadurch, daß vom Hochtem
peraturbereich des Ofens eine isolierte, beheizbare oder
kühlbare Leitung parallel zum Ofenkanal in Richtung Ofenein
gang geführt wird.
Diese Leitung wird mit heißem Ofengas vorzugsweise aus der
Brennzone oder auch anderer genügend hoch temperierter Ofen
zonen gespeist. Mit diesen heißen Ofengasen (Nebenstrom)
werden im Anwärmzonenbereich der Brennbesatz zonenweise im
Parallelstromverfahren hochgeheizt. Im Endbereich der Neben
stromleitung sind Wärmetauscher angeordnet, welche das Ab
gas vor Austritt in die Atmosphäre abkühlen. Ferner werden
die Wärmetauscher zweckmäßig dazu eingesetzt, um auf indi
rekte Weise die erste Erwärmungsstufe des Brenngutes vorzu
nehmen, damit bei hoher Erwärmung gleichzeitig jeglicher
Schwelgasverlust vermieden wird.
Nachstehend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfin
dung anhand der Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen
sind gleiche Teile im wesentlichen mit gleichen Bezugs
zeichen versehen, die sich untereinander nur durch Hoch
striche unterscheiden.
Es zeigt
Fig. 1 das Schema einer Ausführungsform mit Verfahrens
weise beim Einsatz für das Brennen von brennstoff
haltigen Formlingen oder Brennbesätzen,
Fig. 1a zugehörige Brennkurve als Beispiel,
Fig. 2 das Schema einer Ausführungsform mit Verfahrens
weise beim Einsatz für das Brennen von im wesent
lichen nicht brennstoffhaltigen Besätzen,
Fig. 2a zugehörige Brennkurve als Beispiel,
Fig. 3 beispielhaft die möglichen Temperaturverlaufs
kurven des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Zunächst die Ausführungsform gemäß Fig. 1 und 1a:
Im Brennkanal (1) des Tunnelofens laufen Brennwagen ( 2) oder
andere Fördermittel in Richtung des Pfeiles (3). Dem Tunnel
ofen ist ein Vorwärmer (4) vorgeschaltet, der vorzugsweise
indirekt beheizt wird, und zwar vom Wärmetauscher (5) der von
Ofenabgas durchströmt wird. Der am Ausgang des Tunnelofens
in diesen zur Brenngutkühlung eintretende Kühlluftstrom (6)
gelangt in die Hauptbrennzone (7) und wird mindestens teil
weise als heißer Nebenstrom (8) dem Brennkanal entnommen und
entlang des Ofens in einer Nebenstromleitung (9) in Richtung
Ofeneingang geführt. Zweckmäßig wird das heiße Nebenstromgas
über einen Wärmetauscher (5) geführt, mittels dem über Heiz
kreise (10) das Brenngut im Vorwärmer und dem ersten Ab
schnitt der Anwärmzone des Ofens erwärmt wird. Die Beheizung
des übrigen, wärmeren Teils der Anwärmzone wird über Quer
stromleitungen (11) aus der Nebenstromleitung (9) über För
dereinrichtungen (12) vorgenommen. Durch Querstromrücklei
tungen (13) werden die im Ofen entstehenden Schwelgase in
die Nebenstromleitung überführt und im wesentlichen dort
auch verbrannt. Durch die so gebildeten Querstromumläufe
dient die hochtemperierte Nebenstromleitung als Nachverbren
nungsraum für die in der jeweiligen Anwärmzone entstehenden
Schwelgase, die im Ofen selbst nicht zünden, weil das Brenn
gut noch nicht heiß genug ist. Die Fördereinrichtungen (12)
werden zweckmäßig mit Umwälzkanälen (14) aus dem Brennkanal
verbunden, um Umwälzeffekte zu erreichen und die Temperatur
der Fördereinrichtungen (12) nach oben zu begrenzen. Es ist
vorgesehen, die Nebenstromleitung mittels Brennstofflanzen
oder Brennern (15) zu beheizen oder mit Luft oder abgekühltem
Abgas von hinten den Wärmetauscher erforderlichenfalls zu
kühlen. Die aus dem Hochtemperaturbereich des Ofens mit
heißem Ofengas versorgte Nebenstromleitung wird vorzugs
weise mit einer Temperatur von über 700°C betrieben, um die
Verbrennung der im Querstrom aus den einzelnen Anwärmzonen
abschnitten in diese eintretenden Schwelgase sicherzustellen.
Die reichlich bemessene Nebenstromleitung weist heiße Innen
wandungen auf und sichert damit eine genügende Verweilzeit und
damit eine gute thermische Reinigung der im Brennkanal nicht
verbrannten Schwelgase. Das aus dem Hochtemperaturbereich in
die Nebenstromleitung eintretende heiße Ofengas enthält noch
reichlich Sauerstoff, so daß zur Aufheizung dieses Gases nur
wenig Verbrennungsluft über die Brennstofflanzen (15) zuge
setzt werden muß. Bei einem Nebenstromheißgas von z. B.
1100°C ist auch gering temperiertes Schwelgas in der Neben
stromleitung gut zu verbrennen. Eine Temperaturverminderung
von dem Wärmetauschereintritt auf etwa 800 bis 850°C genügt
im allgemeinen für ein organisch sauberes Abgas. Durch das
erfindungsgemäße Verfahren lassen sich in der Anwärmzone des
Ofens abschnittsweise Gleichstrom, Gegenstrom oder stagnie
render Längsstrom einstellen. Daraus resultiert ein sehr
breites Spektrum bezüglich Gestaltung der Anwärmkurve für
das Brenngut im Ofen, wie dies bei Gegenstrom unter starker
Porosierung überhaupt nicht und bei Gleichstrom schwer er
reichbar ist.
Fig. 1 zeigt eine Anwärmkurve mit abschnittsweise verlang
samter Anwärmung des Brenngutes, wie es oft wünschenswert
ist, um Anwärmschäden zu vermeiden (Kristallwasserausteilung,
Quarzsprungbereich). Vorteilhaft gegenüber allen Rauchgas
rückführsystemen ist die unbehinderte Kühlluftentnahme (16)
aus der Kühlzone des Ofens sowie die sauerstoffreiche Haupt-
und Endbrennphase, welche ein reinfarbiges Brenngut ergibt.
In Fig. 1a bedeuten beispielhaft:
- 17 = Vorwärmerbereich
18 = Anwärmzone
19 = Hauptbrennzone
20 = Kühlzone
Der erfindungsgemäße Universalofen eignet sich wegen des je
derzeitig möglichen teilweisen oder völligen Stillsetzung
oder Zuschalten seiner Nebeneinrichtungen, wie Nebenstromlei
tung, Wärmetauscher, Querstromleitungen, Fördereinrichtungen,
zum Brennen von unporosierten Erzeugnissen, wobei die Anwärm
zone dann vorzugsweise im Gegenstrom in konventioneller Art
durchströmt wird.
Es sind auch alle Arten von Mischbetrieb möglich, je nachdem,
wie weit die thermische Abgasreinigung erforderlich ist.
In Fig. 2 ist ein Ofen vorgenannter Betriebsweise darge
stellt, wobei die Länge der Strömungspfeile 30 und 31 bei
spielsweise die Größe der Förderströme im Ofen und in der
Nebenstromleitung darstellen. Eine Umgehungsleitung 32 führt
das Abgas in die Abgasleitung hinter dem Wärmetauscher (5)
wieder ein. Die übrigen Nebeneinrichtungen sind der Über
sichtlichkeit wegen in die Fig. 2 nicht eingezeichnet.
Fig. 2a stellt eine beispielhafte Brennkurve zur Betriebs
weise nach Fig. 2 dar.
In Fig. 3 sind einige Brennkurven dargestellt, um die Brenn
kurvenvariabilität der Neuerung zu erkennen, welche durch die
wechselweise Querstromeinspeisung und Entnahme von Ofengas
bzw. Gas aus der Nebenstromleitung gegründet ist, und das
Erübrigen einer fixierten Abgasentnahmestelle aus dem Ofen.
Es bedeuten
- a, b, c = verschiedene mögliche Brennkurven
41 = symbolisch die Nebenstromleitung
Claims (11)
1. Verfahren zum Betrieb eines Tunnelofens, bei dem das Ofengas
mindestens in der Kühlzone im Gegenstrom zum Brenngut ge
führt wird, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der An
wärmzone eine mit heißem Ofengas versorgte Nebenstromleitung
angeordnet wird, aus der über Fördereinrichtungen die Anwärm
zone beheizt wird und Ofengas aus der Anwärmzone in umge
kehrter Richtung in die Nebenstromleitung zur thermischen
Nachreinigung geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ofengas in der Anwärmzone des Ofens im wesentlichen im Quer
strom, teilweise im Gegen- und/oder Gleichstrom strömt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 + 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
in die Atmosphäre gelangende Ofenabgas mindestens teilweise
aus der Nebenstromleitung entnommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß das
der Nebenstromleitung entnommene in die Atmosphäre abzuführen
de Abgas vorher über Wärmetauscher geführt und dort abgekühlt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Abschnitt der Brennguterwärmung mittels Wärme aus den
Wärmetauschern versorgt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nebenstromleitung mit Brennstofflanzen oder Brennern ganz
oder abschnittsweise beheizbar ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nebenstromleitung ganz oder abschnittsweise mit Luft oder ab
gekühltem Abgas von nach dem Wärmetauscher gekühlt wird.
8. Verfahren zur Durchführung nach Anspruch 1-7, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine mindestens im Bereich der Anwärmzone
geführte Nebenstromleitung für heißes Ofengas am Hochtem
peraturbereich des Ofens angeschlossen ist und daraus mit
heißem Ofengas gespeist wird.
9. Tunnelofen nach Anspruch 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß
am Ende des Wärmetauschers mindestens ein Wärmetauscher
(Rauchgas - Lufterhitzer und/oder Heizkessel) angeordnet
ist und in Fortsetzung davon die Abgase in die Atmosphäre
geführt werden, erforderlichenfalls über Filtereinrichtungen.
10. Tunnelofen nach Anspruch 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß
Querstromleitungen zwischen Nebenstromleitungen und der An
wärmzone angeordnet sind, die mindestens teilweise mit För
dereinrichtungen sowie Umwälzeinrichtungen ausgestattet sind
zur Gasförderung.
11. Tunnelofen nach Anspruch 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß
alle Einrichtungen, Einführungen, Anschlüsse, Leitungen
mehrfach vorhanden sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863632918 DE3632918A1 (de) | 1986-09-27 | 1986-09-27 | Tunnelofen mit nebenstrom-nachverbrennung |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863632918 DE3632918A1 (de) | 1986-09-27 | 1986-09-27 | Tunnelofen mit nebenstrom-nachverbrennung |
Publications (2)
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DE3632918A1 true DE3632918A1 (de) | 1988-06-09 |
DE3632918C2 DE3632918C2 (de) | 1988-10-27 |
Family
ID=6310518
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863632918 Granted DE3632918A1 (de) | 1986-09-27 | 1986-09-27 | Tunnelofen mit nebenstrom-nachverbrennung |
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