DE2652587A1 - Verfahren zum nachverbrennen kohlenstoffhaltiger rauchgase - Google Patents
Verfahren zum nachverbrennen kohlenstoffhaltiger rauchgaseInfo
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Description
- Verfahren zum Nachverbrennen kohlenstoff-
- haltiger Rauchgase Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Nachverbrennen kohlenstoffhaltiger Rauchgase, das besonders vorteilhaft ist zur Nachverbrennung der in Tunnelöfen der keramischen Industrie anfallenden kohlenstoffhaltigen Rauchgase.
- In der keramischen Industrie werden zur Verringerung des spezifischen Gewichtes und der Wärmeleitfähigkeit von keramischen Rohstoffen dem Rohmaterial vielfach Porosierungsstoffe zugeschlagen. Diese Porosierungastoffe können natürlicher Art, wie z.B. Sägemehl, oder chemische Stoffe sein. Beiden Varianten ist gemeinsam, dass sie während des Brennprozesses bei Temperaturen ausgasen, die erheblich unter der Zündtemperatur liegen.
- Durch die Eigenart keramischer Brennöfen, welche als Gegenstromwärmetauscher arbeiten, gelangen diese unverbrannten kohlenstoffhaltigen Gase in den Abluftschlot, ohne zuvor oxydiert worden zu sein. Dadurch werden in vielen Fällen die zulässigen Immisionswerte erheblich überschritten und es tritt zudem insbesondere bei Sägemehlzuschlag eine starke Geruchsbelästigung auf.
- Bekannt sind bereits durch Rauchgas betriebene Nachverbrennungsanlagen, bei denen durch einen nachgeschalteten Rekuperator ein Teil der zur Aufheizung auf die Zündtemperatur notwendige Wärmemenge zurückgewonnen wird, um die Verbrennungsluft für die Feuerung vorzuheizen. Dieses Verfahren kann bei grobkeramischen Öfen jedoch nicht eingesetzt werden, da die Rauchgasmengen hier wesentlich grösser sind als die benötigten Verbrennungsluftmengen und weil es ausser dem Trockner keinen grossen Wärmeverbraucher gibt, in dem die zurückgewonnene Wärme sinnvoll verwertet werden könnte. Der Wärmebedarf des Trockners wird aber grösstenteils von der Ofenabwärme gedeckt.
- Es ist demnach Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Nachverbrennen kohlenstoffhaltiger Rauchgase zu schaffen, das geeignet ist, die Rauchgase von unverbranntem Kohlenstoff zu reinigen und den Energieinhalt des unverbrannten Kohlenstoffes für die Wärmebilanz nutzbar zu machen. Dabei soll des weiteren erreicht werden, dass sich der Energieinhalt des unverbrannten Kohlenstoffs nicht als zusätzlicher Wärmeanfall vom Ofen, sondern als Verminderung der notwendigen Brennstoffzufuhr und somit als Energieeinsparung auswirkt, vor allem aber, dass mit geringem Aufwand eine vollständige Verbrennung aller Kohlenstoffbestanzteile im Rauchgas gewährleistet ist.
- Gemass der Erfindung ist das Verfahren zum Nachverbrennen kohlenstoffhaltiger Rauchgase dadurch gekennzeichnet, dass der Rauchgas strom des Ofens in dem Temperaturbereich oberhalb der Zündtemperatur der kohlenstoffhaltigen Rauchgase in zwei Teilströme einstellbarer Menge unterteilt wird, von denen der eine Rauchgasteilstrom dem Ofen entnommen und abgeführt wird und von denen der andere z.B. in der Vorwärmzone eines Tunnelofens durch Ausgasen der dem Brenngut beigegebenen Porosierungsstoffe mit Kohlenstoff angereicherte Rauchgasteilstrom in der Nähe der Ofeneinfahrt abgesaugt und im Bereich zwischen der Brennzone und der Kühlzone des Ofens und/oder der Brennzone in diesen zurückgeführt wird.
- Vorteilhaft ist es hierbei des weiteren, den dem Ofen entnommenen Rauchgasteilstrom durch einen Rekuperator oder einen Regenerator und/oder den an der Ofentür abgesaugten Rauchgasteilstrom ebenfalls durch einen Rekuperator oder Regenerator, vorzugsweise im Gegenstromprinzip zu dem dem Ofen entnommenen Rauchgasteilstrom durch den gleichen Erhitzer hindurchzuführen.
- Der von den Rauchgasteilströmen dtjrchströmte Regenerator ist hierbei zweckmässigerweise zur Bindung von umweltschädlichen Immisionen wie Fluor und Schwefel mit einem geeigneten Wärmeträger, z.B. mit einem kalkhaltigen Material,zu bestücken.
- Durch das erfindungsgemässe Verfahren ist es auf einfache Weise möglich, die Rauchgase eines Ofens von unverbranntem Kohlenstoff zuverlässlg zu reinigen und dessen Energieinhalt für die Wärmebilanz nutzbar zu machen, so dass mit geringem baulichen Aufwand eine erhebliche Energieeinsparung und damit eine wirtschaftlichere Verfahrensweise als bisher zu erzielen ist. Bei Beachtung der Möglichkeiten zur Reduzierung der Rauchgasmenge kann die Wirtschaftlichkeit eines Ofens gegenüber dem normalen Betrieb selbst dann verbessert werden, wenn der Energieinhalt der ausgegasten Kohlenstoff-Bestandteile nicht berücksichtigt wird. Da diese jedoch selbst einen Beitrag zur Energiebilanz leisten können, der je nach Gewichtsanteil im Brennprodukt unterschiedlich hoch ist, so ergibt sich, dass bei dem erfindungsgemässen Verfahren nicht nur eine vollständige Verbrennung aller Kohlenstoffbestandteile im Rauchgas sichergestellt ist, sondern auch noch eine mehr oder weniger grosse Energieeinsparung erreicht wird.
- Weitere Einzelheiten des erfindungsgemässen Verfahrens zum Nachverbrennen kohlenstoffhaltiger Rauchgase sind der Zeichnung, in der schematisch ein in der keramischen Industrie verwendeter Tunnelofen mit Luftmengen-Flussbild der Rauchgasströme dargestellt ist, in Verbiiiduiig mit der diese erläuternden Beschreibung zu entnehmen.
- Der schematisch ddrgesteLlte und mit 1 bezeichnete Tunnelofen, bei dem das Verfahren zum Nachverbrennen kohlenstoffhaltiger Rauchgase in vorteilhafter Weise angewandt ist, ist in eine Aufheizzone 3, eine ßrenrl- oder Feuerzone 4 und in eine Kühlzone 5 unterteilt. Diese einzelnen Zonen des Tunnelofens 1 werden nacheinander von dein durch einen Pfeil gekennzeichneten Brenngut 2 durchlaufen, das durch eine Ofeneinfahrt 6 in den Ofen 1 eingefahren wird.
- Im Unterschied zu dem bisher üblichen Tunnelofenbetrieb, bei dem die gesamte Menge des Rauchgasstromes 11 an der Ofeneinfahrt 6 abgezogen wird, wird bei dem erfindungsgemässen Verfahren der Rauchgasstrom 11 in zwei Teilströme 12 und 13 aufgespalten. Der eine Teilstrom 12 wird hierbei in einem Bereich oberhalb der Zündtemperatur der Kohlenstoffe abgesaugt, der andere Telistrom 13 durchläuft dagegen den Ofen 1 bis zur Einfahrt 6 und wird an der Stelle der normalen Rauchgasabsaugung abgezogen. Der Rauchgasteilstrom 13, der den aus den den Erzeugnissen 2 beigegebene Porosierungsstoffen ausgasenden Kohlenstoff aufnimmt und zu dem durch Falschlufteinbrüche ein Frischluftanteil 14 hinzukommt, wird als Rauchgasstrom 15 hinter die Brenn-oder Feuerzone 4 in den Ofen 1 zurückgeführt und dort im Bereich zwischen der Feuerzone 4 und der Kühlzone 5 wider eingeblasen.
- Auf diese Weise ist sichergestellt, dass nur Rauchgase den Ofen 1 verlassen können, die mit Sicherheit oKydiert sind und somit keine unverbrannten Kohlenstoffe mehr enthalten, da sie in einem Temperaturbereich oberhalb der Zündtemperatur abgezogen worden sind.
- Der Rauchgasteilstrom 13, der im Verlauf seines Weges zur Ofeneinfahrt 6, wie bereits erwähnt, die unverbrannten ausgegasten Kohlenstoffanteile aufnimmt, wird nochmals durch die Feuerzone 4 gezogen, so dass er in jedem Fall auf Temperaturen oberhalb der Zündtemperatur aufgeheizt wird. Dadurch verbrennen alle noch in dem rückgeführten Rauchgasstrom 15 enthaltenen unverbrannten Bestandteile.
- Da der dem Ofen 1 entnommene Rauchgasteilstrom bei seinem Abzug eine sehr hohe Temperatur aufweist, ist es zweckmässig, diesen Raustgasteilstrom 12 die wärmeaufnehmende Seite eines Rekuperators oder eines Regenerators 21' durchlaufen zu lassen, dessen wärme abgebende Seite zweckmässiger von dem anderen Teilstrom 15 durchflossen wird. Dadurch wird der grösste Teil des Energieinhaltes des dem Ofen 1 entnommene Rauchgasteilstrom 12 in den Gesamtprozess zurückgeführt. Trotz der etwas höheren Temperatur des Rauchgasteilstromes 12 nach Verlassen des Rekuperators 21 ist dadurch kein höherer Energieverlust zu erwarten, da die Rauchgasmenge des Teilstromes 12 kleiner ist als die Rauchgasmenge eines normal betriebenen Tunnelofens.
- Bei Verwendung eines Regenerators 212 anstelle des Rekuperators21 zur zusätzlichen Erwärmung des Teilstromes 15 ist es angebracht, diesen mit Kalkstein als Wärmaträger: zu bestücken. Dadurch werden in dem Rauchgasteilstrom 15 enthaltene umweltschädliche Immisionen wie z.B. Schwefel und Fluor gebunden.
- Während der Teilstrom 13 gegenüber dem normalen Tunnelofenbetrieb nicht geändert werden kann, da die pro Zeiteinheit geförderte Luftmenge in etwa der pro Zeiteinheit transportierten Brenngutmenge entsprechen muss, hängt die Grösse des Rauchgasteilstromes 12 von drei Strömen ab, die in ihrer Grösse zumindest teilweise beeinflusst werden können.
- Dies ist zunächst der Teilatrom 18, der aus der Differenz der GesamtkUhlluftmenge 16 und der im allgemeinen zum Trockner abgezogenen Heissluftstrom 17 gebildet wird. Der Teilstrom 12 kann umso kleiner sein, je mehr Wärme vom Trockner sinnvoll verarbeitet werden kann; er kann jedoch nicht vollständig ausgeschaltet werden1 da sichergestellt werden muss, dass aus dem rückgefüiirten Hauchgasstrom 15 keine Teile in den Iieissluftstrom 17 zum Trockner gelangen, so dass immer ein Druckabfall in Richturig der Feuerzone 4 vorhanden sein muss. Andererseits ist es von der Ofenleistung her gesehen sinnvoll, einen Teilstrom 18 aufrecht zu erhalten, da in diesem Bereich anderenfalls keine Küillung mehr erfolgen und somit die Ofenleistung verringert würde.
- Ein weiterer Faktor1 der zur Grösse des Rauchgasstromes 12 beiträgt, ist der Verbrennungsluftstrom 19, der in der Feuerzone 4 dem Ofen 1 zugeführt wird. Der Verbrennungsluftstrom 19 ist je nach Feuerungsanlage unterschiedlich, kann jedoch weitgehend reduziert werden.
- Der grösste Teilstrom, der die Menge des abgezogenen Rauchgasteilstroms 12 bestimmt, ist jedoch der Falsch- oder Frischluftanteil 14, der insbesondere im Bereich der Ofeneinfahrt 6 infolge der Ofenundichtigkeiten in den Rauchgasstrom 13 eindringt. Er wird durch die Ofenkonstruktion und durch den Ofenunterdruck im Bereich der Rauchgasabsaugung bestimmt.
- Durch die Reduzierung des dem Tunnelofen 1 entnommenenen Rauchgasteilstromes 12 können somit in der aufgezeigten Weise alle im Rauchgas enthaltenen Kohlenstoffanteile, ohne grossen zusätzlichen Bauaufwand,und zwar auch die in der Vorwärmzone 3 aus den den Erzeugnissen beigegebenen Porosierungsstoffen ausgasenden Kohlenstoffbestandteile vollständig verbrannt werden, so dass vorgeschriebene Immisionswerte leicht einzuhalten sind. Des weiteren wird durch die Verbrennung der Kohlenstoffbestandteile die Energiebilanz des Tunnelofens 1 verbessert.
Claims (4)
- P a t e n t d ii s p r ii c h e 1. Verfahren zum Nachverbrennen kohlenstoffhaltiger Rauchgase, insbesondere bei Tunnelöfen der keramischen Industrle, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass der Rauchgasstrom (11) des Ofens (1) in dem Temperaturbereich oberhalb der Zündtemperatur der kohlenstoffhaltigen Rauchgase in zwei Teilströme (L2, 13) einstellbarer Menge unterteilt wird, von denen der eine Rauchgasteilstrom (12) dem Ofen (1) entnommen und abgeführt wird und von denen der andere z.B. in der Vorwärmzone (3) eines Tunnelofens (1) durch Ausgasen der dem Brenngut (2) beigegebenen Porosierungs stoffe mit Kohlenstoff angereicherte Rauchgasteilstrom (13) in der Nähe der Ofeneinfahrt (6) abgesaugt und im Bereich zwischen der Brennzone (4) uiid der Kiihlzone (5) des Ofens (1) und/oder der Brennzone (4) in diesen zurückgeführt wird.
- 2. Verfahren zuin Nachverbrennen kohlenstoffhaltiger Rauchgase nach Anspruch 1 d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t dass der dem Ofen (1) entnonunene Rauchgasteilstrom (L2) durch einen Rekuperator (2L) oder einen Regenerator (21') hindurchgeführt wird.
- 3. Verfahren zum Nachverbrennen kohlenstoffhaltiger Rauchgase nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t dass der an der Ofeneinfahrt (6) abgesaugte Rauchgasteilstrom (13, 15) durch einen Rekuperator (21) oder einen Regenerator (21'), vorzugsweise im Gegenstromprinzip zu dem dem Ofen (1) entnommenen Rauchgasteilstrom (12),hindurchgeführt wird.
- 4. Verfahren zum Nachverbrennen kohlenstoffhaltiger Rauchgase noch Anspruch 2 oder 3, d d d u r c h q e k e n n z e i c h n e t dass der von den Rauchgasteilströmen (12, 15) durchströmte Regenerator (21') zur Bindung von umweltschädlichen Immi -sionen, wie Fluor und Schwefel, mit einem geeigneten Wärmeträger, z.B. kalkhaltigem Material, bestückt ist.
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- 1976-11-19 DE DE19762652587 patent/DE2652587A1/de active Pending
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