DE4423140A1 - Hydrophiliertes Trägermaterial und damit hergestelltes Aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Hydrophiliertes Trägermaterial und damit hergestelltes AufzeichnungsmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein mechanisch und/oder elektro
chemisch aufgerauhtes und gegebenenfalls anodisch oxi
diertes Trägermaterial aus Aluminium oder seinen Le
gierungen mit einer hydrophile Schicht aus mindestens
einem Polymer mit basischen und sauren Gruppen und ein
strahlungsempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit einem
Träger und einer strahlungsempfindlichen Schicht, aus dem
Offsetdruckplatten hergestellt werden können.
Trägermaterialien für Offsetdruckplatten werden mit einer
lichtempfindlichen Schicht (Kopierschicht) versehen, mit
deren Hilfe ein druckendes Bild auf photomechanischem
Wege erzeugt wird. Nach der Herstellung des druckenden
Bildes trägt der Schichtträger die druckenden Bildstellen
und bildet zugleich an den bildfreien Stellen (Nicht
bildstellen) den hydrophilen Bilduntergrund für den
lithographischen Druckvorgang.
Als Basismaterial für derartige Schichtträger kommen Alu
minium, Stahl, Kupfer, Messing oder Zink, aber auch
Kunststoffolien oder Papier in Frage. Auf dem Druck
plattengebiet haben sich Aluminium und seine Legierungen
durchgesetzt. Die Oberfläche des Rohmaterials wird nach
bekannten Methoden mechanisch, chemisch und/oder elektro
chemisch aufgerauht und gegebenenfalls anodisch oxidiert.
Solche Vorbehandlungen reichen jedoch für Schichtträger
nicht aus, um folgenden Anforderungen gerecht zu werden:
- - Die nach der Belichtung relativ löslichen Teile der lichtempfindlichen Schicht müssen während des Ent wickelns leicht und rückstandsfrei vom Träger zu entfernen sein, um die hydrophilen Nichtbildstellen zu erzeugen. Eventuell auf dem Träger noch an haftende Reste der Schicht sind als Farbschleier zu erkennen, da lichtempfindliche Schichten im allge meinen intensiv gefärbt sind. Die Folge davon ist, daß die Druckplatte an diesen Stellen "tonen" kann.
- - Die Druckplatten sind nach dem Belichten und Ent
wickeln häufig noch zu korrigieren, wobei uner
wünschte Bildanteile abgelöst werden. Die dabei
freigelegten Nichtbildbereiche sollen sich in Farbe
und Helligkeit nicht von den durch den Entwickler
freigelegten Nichtbildbereichen unterscheiden. Die
gleichmäßige Helligkeit ist notwendig, um Meßgeräte
einsetzen zu können, mit denen der Anteil der Fläche
der Bildbereiche über den Helligkeitsunterschied
zwischen Bild- und Nichtbildbereichen ermittelt
wird.
Die unerwünschte Helligkeitsdifferenz zwischen einer durch Korrektur und einer während des normalen Ent wicklungsvorgangs entstandenen Nichtbildstelle wird als Korrekturkontrast bezeichnet. - - Der in den Nichtbildstellen freigelegte Träger muß ausreichend hydrophil sein, um beim lithographischen Druckvorgang schnell und dauerhaft Wasser anzuneh men, das die fette Druckfarbe abstößt.
- - Die lichtempfindliche Schicht vor bzw. der druckende Teil der Schicht nach der Belichtung darf sich nicht vom Trägermaterial ablösen.
Üblicherweise wird das Trägermaterial zusätzlich hydro
philiert, weil es sonst nicht genügend Wasser annimmt.
Das Hydrophilierungsmittel muß auf die jeweilige licht
empfindliche Schicht abgestimmt sein, um unerwünschte Re
aktionen zu vermeiden und die Haftung nicht zu beein
trächtigen.
Die bekannten Hydrophilierungsmethoden sind - abhängig
von der lichtempfindlichen Schicht, den Entwicklerlösun
gen oder Korrekturmitteln - mit mehr oder weniger großen
Nachteilen behaftet. So muß nach der Behandlung mit Alka
lisilikaten, die zu guter Entwickelbarkeit und Hydrophi
lie führen, eine Verschlechterung der lichtempfindlichen
Schichten nach längerer Lagerzeit hingenommen werden. Bei
der Behandlung von Trägermaterialien mit wasserlöslichen
Polymeren führt deren gute Löslichkeit - besonders in
wäßrig-alkalischen Entwicklern, wie sie überwiegend zum
Entwickeln von positiv arbeitenden Schichten verwendet
werden - zur deutlichen Abschwächung der hydrophilie
renden Wirkung. Bei Polymeren, die Sulfonsäuregruppen
enthalten, macht sich negativ bemerkbar, daß freie anio
nische Säurefunktionen mit den Diazokationen von negativ
arbeitenden lichtempfindlichen Schichten in Wechselwir
kung treten können, so daß nach dem Entwickeln auf den
Nichtbildstellen ein deutlicher Farbschleier durch
zurückgehaltene Diazoverbindungen erkennbar ist. Polymere
Acrylsäurederivate sind nachteilig, weil sie in der
Applikationsform, in der sie Farbschleier verhindern kön
nen, d. h. in einer Lösung von 0,1 bis 10 g/l, sehr viskos
sind und ein Überschuß nur unter großen Anstrengungen von
der Oberfläche des Trägers zu entfernen ist. Besonders
anfällig für Farbschleierbildung sind hochlichtempfind
liche Schichten, die für die Bebilderung mit Lasern ein
gesetzt werden (EP-A 0 364 735) und die ein polymeres
Bindemittel, eine radikalisch polymerisierbare Verbindung
mit mindestens einer polymerisierbaren Gruppe und einem
photoreduzierbaren Farbstoff, eine durch Strahlung spalt
bare Trihalogenmethylverbindung und eine Metallocen
verbindung als Photoinitiatoren enthalten. Es werden da
her besonders hohe Anforderungen an das hydrophile Trä
germaterial gestellt, damit an den Nichtbildstellen keine
Bestandteile der Schicht zurückbleiben.
Aus der DE-C 11 34 093 (≈ US-A 3 276 868) und der
US-A 4 153 461 ist es bekannt, das Trägermaterial mit Phos
phonsäuren, insbesondere mit Polyvinylphosphonsäure oder
Mischpolymeren von Vinylphosphonsäure mit Acrylsäure und
Vinylacetat zu hydrophilieren. Erwähnt wird auch, daß
Salze der Phosphonsäuren geeignet sind. Dies ist jedoch
nicht näher spezifiziert.
In der EP-A 0 069 320 (= US-A 4 427 765) ist ein Verfah
ren zum Hydrophilieren eines Aluminiumträgermaterials für
Flachdruckplatten beschrieben, in dem Salze von Poly
vinylphosphonsäuren, Polyvinylsulfonsäuren, Polyvinyl
methylphosphinsäuren und anderen Polyvinylverbindungen
mit mindestens zweiwertigen Metallkationen eingesetzt
werden.
Gemäß der EP-A 0 190 643 wird das Trägermaterial mit
einem Homopolymer aus Acrylamidoisobutylenphosphonsäure
oder einem Copolymer aus Acrylamidoisobutylenphosphon
säure und Acrylamid oder mit einem Salz dieses Homo- oder
Copolymers mit einem mindestens zweiwertigen Metallkation
beschichtet. Die Beschichtung hat den Vorteil, daß die
fertigen Druckplatten an den Nichtbildstellen eine gute
Hydrophilie zeigen und einen verminderten Farbschleier
aufweisen.
Die EP-A 0 490 231 beschreibt die Behandlung von Druck
plattenträgern mit Polyethyleniminen, die Strukturelemente
vom Typ -(CH₂-CH₂-N(X)-)n- enthalten oder mit Poly
vinylaminen, die Strukturelemente vom Typ
-(CH₂-CH(NY¹Y²)-)n- enthalten, wobei X, Y¹ und Y²
gegebenenfalls C-substituierte Sulfomethylgruppen oder Phospho
nomethylgruppen sind. Aber auch mit diesem Verfahren wer
den noch keine optimalen Ergebnisse erreicht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, Trä
germaterialien für Offsetdruckplatten herzustellen, die
- - sehr gute Hydrophilierungseigenschaften aufweisen,
- - für alle lichtempfindliche Schichten gleichermaßen geeignet sind, ohne daß die lichtempfindliche Schicht bei längerer Lagerung durch Reaktionen mit dem Hydrophilierungsmittel beeinträchtigt wird, und
- - eine sehr gute Haftung zu den druckenden Teilen der Schicht besitzen.
Gelöst wird die Aufgabe durch ein mechanisch und/oder
elektrochemisch aufgerauhtes und gegebenenfalls anodisch
oxidiertes Trägermaterial aus Aluminium oder seinen Le
gierungen mit einer hydrophile Schicht aus mindestens
einem Polymer mit basischen und sauren Gruppen, dadurch
gekennzeichnet, daß auf die Schicht eine weitere hydro
phile Schicht folgt, die mindestens eine Verbindung mit
mindestens einer Phosphonogruppe enthält.
Die basischen Gruppen in dem Polymer der ersten hydrophi
len Schicht sind bevorzugt primäre, sekundäre oder ter
tiäre Aminogruppen, die sauren Gruppen sind bevorzugt
Carboxy-, Phosphono- oder Sulfogruppen. Die sekundären
und tertiären Aminogruppen können dabei auch Bestandteil
der Polymerhauptkette sein. Besonders bevorzugt für diese
erste hydrophile Schicht sind die in der EP-A 0 490 231
beschriebenen sulfomethylierten oder phosphonomethy
lierten Polyethylenimine und Polyvinylamine. Diese Poly
mere können zusätzlich Einheiten aus anderen Monomeren
enthalten, z. B. Einheiten aus substituierten Amino
acrylaten, Vinylpyrrolidonen oder Vinylimidazolen. Beson
ders bevorzugt sind auch Polymere mit Einheiten aus Di
alkylaminoalkyl-(meth)acrylat und (Meth)acrylsäure. Von
diesen Polymeren hat sich besonders ein Terpolymer mit
Einheiten aus Dimethylaminomethylmethacrylat, Ethylacry
lat und Methacrylsäure bewährt. Die Polymere der ersten
Schicht sind weder stark sauer noch stark alkalisch. Ihr
pH-Wert liegt etwa im Bereich von 4 bis 9, vorzugsweise
4,5 bis 7,5.
Die für die weitere hydrophile Schicht verwendeten Ver
bindungen mit mindestens einer Phosphonogruppe sind dage
gen deutlich sauer. Sie haben in wäßriger Lösung allge
mein einen pH-Wert von weniger als 4, bevorzugt 1 bis 3.
Bevorzugt sind diese Verbindungen ebenfalls polymer, wo
bei die in der US-A 4 153 461 beschriebene Polyvinyl
phosphonsäure besonders geeignet ist.
Die Abfolge der hydrophilierenden Schichten ist über
raschenderweise für die Qualität des Produkts von ent
scheidender Bedeutung. Dafür gibt es keine nachgewiesene
Erklärung, doch existieren hypothetische Vorstellungen.
Man vermutet, daß die Schicht aus mindestens einem Poly
mer mit sauren und basischen Gruppen Adsorptionsplätze
schafft, an die sich dann die Verbindung mit mindestens
einer Phosphonogruppe in einem größeren Ausmaß anlagert
als es ohne diese Aktivierung der Fall wäre. Das ist
insofern plausibel, als sich mit verschiedenen ober
flächensensitiven Methoden, wie Energy dispersive X-ray
(EDX), Auger-Elektronen-Spektroskopie, Electron spectro
scopy for chemical analysis (ESCA) und Secondary ion mass
spectroscopy (SIMS), nachweisen läßt, daß nur bei dieser
Reihenfolge der Schichten eine besonders große Menge der
Wirkstoffe auf die Oberfläche des Trägers aufzieht. Die
hydrophilen Schichten können dabei durchgehend oder dis
kontinuierlich sein.
Teil der vorliegenden Erfindung ist schließlich auch ein
Verfahren zur Herstellung der Trägermaterialien. Die bei
den hydrophilierenden Schichten können durch Aufsprühen
der entsprechenden Lösungen oder durch Eintauchen in sol
che Lösungen aufgebracht werden. Die Konzentration der
hydrophilierenden Verbindungen in diesen Lösungen kann
dabei in weiten Grenzen schwanken. Jedoch haben sich Lö
sungen mit einer Konzentration von jeweils 0,1 bis
50 g/l, bevorzugt von 0,3 bis 5 g/l, als besonders vor
teilhaft erwiesen.
Nach dem Auftragen der ersten hydrophilen Schicht kann
das Material zur Entfernung des überflüssigen Hydrophi
lierungsmittels abgespült werden. Eine Trocknung zwischen
beiden Stufen ist nicht notwendig, schadet aber auch
nicht. Die Beschichtung kann bei Temperaturen von 20 bis
95°C geschehen, doch werden Temperaturen von 30 bis 65°C
bevorzugt. Das zu beschichtende Material wird im allge
meinen jeweils 1 s bis 5 min lang besprüht oder einge
taucht. Es ist nachteilig, wenn die Behandlungszeit kür
zer als 1 s ist, aber nicht, wenn sie mehr all 5 min be
trägt.
Die zweite hydrophile Schicht wird im allgemeinen in der
gleichen Weise aufgetragen wie die erste. Die dazu ver
wendeten Sprüh- bzw. Tauchlösungen haben in etwa die
gleiche Konzentration.
Nach den beiden Behandlungsschritten wird der beschich
tete Träger zweckmäßig bei Temperaturen von 100 bis
130°C getrocknet.
Die Bestimmung des Gewichts der aufgebrachten hydrophilen
Beschichtung ist problematisch, da bereits geringe Mengen
des Produkts einen deutlichen hydrophilierenden Effekt
zeigen. Die hydrophilierenden Mittel haften zudem relativ
stark an der Oberfläche des Trägermaterials. Die aufge
brachte Menge liegt jedoch in jedem Fall unter 0,5 mg/dm²,
insbesondere unter 0,25 mg/dm². Die Mindestmenge
beträgt etwa 0,02 mg/dm². Die Mengenangaben gelten für
jede der beiden Stufen einzeln.
Das modifizierte Polyethylenimin und das modifizierte
Polyvinylamin sowie Verfahren zu deren Herstellung sind
in der EP-A 0 490 231 beschrieben. Sie werden allgemein
aus Polyethyleniminen und Polyvinylaminen durch Phos
phonomethylierung und/oder Sulfomethylierung hergestellt.
Die erfindungsgemäßen Trägermaterialien können anschlie
ßend mit verschiedenen lichtempfindlichen Gemischen be
schichtet werden. Grundsätzlich sind alle Gemische ge
eignet, die Schichten ergeben, die nach bildmäßigem Be
lichten, nachfolgendem Entwickeln und/oder Fixieren ein
positives oder negatives Bild ergeben. An den Nichtbild
stellen behält das als Druckplatte geeignete Material
seine ausgezeichnete Hydrophilie und läßt praktisch kei
nen Farbschleier mehr erkennen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch ein
Aufzeichnungsmaterial mit einem Träger aus Aluminium oder
seinen Legierungen und einer strahlungsempfindlichen
Schicht, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Träger
wie oben beschrieben hydrophiliert ist.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläu
tern, ohne sie in irgendeiner Weise einzuschränken. Darin
werden die folgenden aufgerauhten und anodisch oxidierten
Druckplattenträger verwendet:
0,3 mm starkes walzblankes Aluminium (DIN-Werkstoff Nr. 3.0255)
wurde mit einer 2%igen wäßrigen NaOH-Beizlösung
bei einer Temperatur von 50 bis 70°C entfettet. Die
elektrochemische Aufrauhung der Oberfläche erfolgte dann
mit Wechselstrom in einem HNO₃ enthaltenden Elektrolyten.
Der Rz-Wert der Oberflächenrauhigkeit betrug danach 6 µm.
Die anschließende anodische Oxidation wurde in einem
schwefelsäurehaltigen Elektrolyten durchgeführt. Das
Oxidschichtgewicht betrug etwa 3,0 g/m².
0,3 mm starkes walzblankes Aluminium (DIN-Werkstoff Nr. 3.0515)
wurde mit einer 2%igen wäßrigen NaOH-Beizlösung
bei einer Temperatur von 50 bis 70°C entfettet. Die
elektrochemische Aufrauhung der Oberfläche erfolgte mit
Wechselstrom in einem Salzsäure enthaltenden Elek
trolyten. Der Rz-Wert der Oberflächenrauhigkeit betrug
danach 6 µm. Die anschließende anodische Oxidation wurde
in einem schwefelsäurehaltigen Elektrolyten durchgeführt.
Das Oxidschichtgewicht betrug etwa 2,0 g/m².
0,2 mm dickes walzblankes Aluminium (DIN-Werkstoff Nr. 3.0255)
wurde mit einer 2%igen wäßrigen NaOH-Beizlösung
bei einer Temperatur von 50 bis 70°C entfettet und an
schließend mit schneidenden Körnmitteln (z. B. Quarzmehl
oder Aluminiumoxid) mechanisch aufgerauht. Der Rz-Wert
der Oberflächenrauhigkeit betrug danach 4 µm. Die an
schließende anodische Oxidation wurde in einem
phosphorsäurehaltigen Elektrolyten durchgeführt. Das
Oxidschichtgewicht betrug etwa 0,9 g/m².
Dieser Träger entspricht dem des Typs 2, mit dem einzigen
Unterschied, daß er bis zu einem Oxidschichtgewicht von
1,5 g/m² anodisch oxidiert wurde.
Die folgenden Beispiele zeigen die Vorteile des erfin
dungsgemäßen Trägermaterials. Die Hydrophilierungen A*
bis D* gemäß Tabelle 1 wurden für die Vergleichsversuche
verwendet, während das erfindungsgemäße Trägermaterial
nach E hydrophiliert wurde.
Ein Träger vom Typ 2 wurde entsprechend Tabelle 1 hydro
philiert und mit einer positiv arbeitenden Diazoschicht
bestehend aus
5,00 Gew.-% Kresol-Xylenol-Formaldehyd-Novolakharz mit einer Hydroxylzahl von 420 nach DIN 53 783/53 240 und einem Gewichtsmittelwert nach GPC von 6000 (Polystyrol-Standard),
1,20 Gew.-% Ester aus 1,5 mol 1,2-Naphthochinon-2- diazid-5-sulfonylchlorid und 1 mol 2,3,4-Trihydroxy-benzophenon,
0,15 Gew.-% 1,2-Naphthochinon-2-diazid-4-sulfonylchlo rid,
0,05 Gew.-% Victoriareinblau (C.I. 44 045) und
ad 100 Gew.-% eines Lösemittelgemisches aus Methylethyl keton und Propylenglykol-monomethylether (40/60)
versehen. Der beschichtete Träger wurde 1 min bei 125°C getrocknet. Das Filmgewicht betrug 2,4 g/m². Auf die strahlungsempfindliche Schicht wurde dann eine Mattie rungslösung (eine 20%-ige wäßrige Lösung eines Terpoly mers aus Vinylsulfonsäure, Ethylacrylat und Styrol) elek trostatisch so aufgesprüht, daß die mittlere Höhe der Er hebungen 4 µm betrug.
5,00 Gew.-% Kresol-Xylenol-Formaldehyd-Novolakharz mit einer Hydroxylzahl von 420 nach DIN 53 783/53 240 und einem Gewichtsmittelwert nach GPC von 6000 (Polystyrol-Standard),
1,20 Gew.-% Ester aus 1,5 mol 1,2-Naphthochinon-2- diazid-5-sulfonylchlorid und 1 mol 2,3,4-Trihydroxy-benzophenon,
0,15 Gew.-% 1,2-Naphthochinon-2-diazid-4-sulfonylchlo rid,
0,05 Gew.-% Victoriareinblau (C.I. 44 045) und
ad 100 Gew.-% eines Lösemittelgemisches aus Methylethyl keton und Propylenglykol-monomethylether (40/60)
versehen. Der beschichtete Träger wurde 1 min bei 125°C getrocknet. Das Filmgewicht betrug 2,4 g/m². Auf die strahlungsempfindliche Schicht wurde dann eine Mattie rungslösung (eine 20%-ige wäßrige Lösung eines Terpoly mers aus Vinylsulfonsäure, Ethylacrylat und Styrol) elek trostatisch so aufgesprüht, daß die mittlere Höhe der Er hebungen 4 µm betrug.
Die Platten wurden in einem Vakuum-Kontaktkopierrahmen
durch Evakuieren mit einer Testmontage kontaktiert, mit
einer 5 kW-metallhalogenid-dotierten Quecksilberdampflampe
im Abstand von 110 cm so belichtet, daß nach Entwicklung
eine offene Stufe 4 im UGRA-Offset-Testkeil resultierte,
was einer Hochbelichtung zur Filmkanteneliminierung ent
spricht.
Entwickelt wurde bei 20°C in einem Entwicklungsgerät
(VA86 der Hoechst AG) mit einem Kaliumsilikat- Entwickler
(Gesamtalkaligehalt 0,5 mol/l, Verhältnis K₂O:SiO₂ = 1:1,2,
später als "Entwickler Typ 1" bezeichnet) bei
einer Verarbeitungsgeschwindigkeit von 1,4 m/min.
Untersucht wurde das Auftreten von Restschichtschleiern
nach einer Entwicklerbelastung von 4 m² Aufzeichnungs
material (Bildanteil 25%) pro Liter Entwickler. Die
Ergebnisse zeigt Tabelle 2.
Ein Träger vom Typ 1 wurde gemäß Tabelle 1 hydrophiliert
und mit einer umkehrbaren Positivschicht bestehend aus
4,80 Gew.-% Kresol-Xylenol-Formaldehyd-Novolakharz mit einer Hydroxylzahl von 420 nach DIN 53 783/53 240 und einem Gewichtsmittelwert nach GPC von 6000 (Polystyrol-Standard),
1,05 Gew.-% Ester aus 3,4 mol 1,2-Naphthochinon-2- diazid-4-sulfonylchlorid und 1 mol 2,3,4,2′,3′,4′-Hexahydroxy-5,5′-dibenzoyl diphenylmethan,
0,05 Gew.-% 2-(4-Styryl-phenyl)-4,6-bis-trichlorme thyl-s-triazin,
0,10 Gew.-% Kristallviolett (C.I. 42 555),
1,00 Gew.-% Kieselsäurefüllstoff mit einer mittleren Korngröße von 3,9 µm,
0,10 Gew.-% Tensid auf Basis von Dimethylsiloxan- und Ethylenoxideinheiten und
ad 100 Gew.-% eines Lösemittelgemisches aus Tetrahy drofuran und Propylenglykol-monomethyl ether (55/45)
versehen. Der beschichtete Träger wurde 1 min bei 125°C getrocknet. Das Filmgewicht betrug 1,8 g/m². Danach wurde wie folgt weiterverarbeitet:
4,80 Gew.-% Kresol-Xylenol-Formaldehyd-Novolakharz mit einer Hydroxylzahl von 420 nach DIN 53 783/53 240 und einem Gewichtsmittelwert nach GPC von 6000 (Polystyrol-Standard),
1,05 Gew.-% Ester aus 3,4 mol 1,2-Naphthochinon-2- diazid-4-sulfonylchlorid und 1 mol 2,3,4,2′,3′,4′-Hexahydroxy-5,5′-dibenzoyl diphenylmethan,
0,05 Gew.-% 2-(4-Styryl-phenyl)-4,6-bis-trichlorme thyl-s-triazin,
0,10 Gew.-% Kristallviolett (C.I. 42 555),
1,00 Gew.-% Kieselsäurefüllstoff mit einer mittleren Korngröße von 3,9 µm,
0,10 Gew.-% Tensid auf Basis von Dimethylsiloxan- und Ethylenoxideinheiten und
ad 100 Gew.-% eines Lösemittelgemisches aus Tetrahy drofuran und Propylenglykol-monomethyl ether (55/45)
versehen. Der beschichtete Träger wurde 1 min bei 125°C getrocknet. Das Filmgewicht betrug 1,8 g/m². Danach wurde wie folgt weiterverarbeitet:
- 1. Belichten an einem Kopierrahmen wie in Beispiel 1 durch eine Testvorlage, 60 s,
- 2. Tempern bei 135°C in einem Durchlaufofen, 60 s,
- 3. Abkühlen mit Umluft, 10 s,
- 4. Ausbelichten ohne Vorlage mit UV-A-Leuchtstofflampen einer Strahlungsleistung von 240 Watt, 30 s in einem Durchlaufgerät,
- 5. Entwickeln in einem Gerät wie in Beispiel 1 bei einer Verarbeitungsgeschwindigkeit von 1,2 m/min.
Es wurde mit einem Natriumsilikatentwickler gemäß der
DE-A 40 27 299 mit einem Gesamtalkaligehalt von 0,8 mol/l
(Na₂O:SiO₂ = 1 : 1) und einem Gehalt an O,O′-Bis-carboxy
methyl-polyethylenglykol-1000 von 0,6 Gew.-% (im folgen
den als "Entwickler Typ 2" bezeichnet) entwickelt.
Untersucht wurde das Auftreten von Restschichtschleiern
nach einer Entwicklerbelastung von 2 m² Aufzeichnungs
material (Bildanteil 25%) pro Liter Entwickler. Die
Ergebnisse zeigt Tabelle 2.
Ein Druckplattenträger des Typs 4 wurde den in der Ta
belle 1 erwähnten vier verschiedenen Nachbehandlungen
unterworfen und mit einer negativ arbeitenden Schicht
folgender Zusammensetzung versehen:
2,5 Gew.-% eines Copolymeren aus Methacrylsäure/Me thylmethacrylat/Glycerinmonomethacrylat (20/30/50) mit einem mittleren Molekular gewicht Mw von 24 000 (GPC),
0,5 Gew. -% eines Diazoniumsalz-Polykondensations-pro duktes aus 1 mol 4-Anilino-2-methoxy-ben zoldiazoniumsulfat und 1 mol 4,4′-Bis methoxymethyl-diphenylether, ausgefällt als Mesitylensulfonat,
0,09 Gew.-% Viktoriareinblau FGA (Basic Blue 81),
0,07 Gew.-% Benzolphosphonsäure,
0,1 Gew.-% eines Kieselgelfüllstoffes mit einer mitt leren Korngröße von 3 µm und
ad 100 Gew.-% eines Lösemittelgemisches aus Tetrahy drofuran und Ethylenglykol-monomethylether (40/60).
2,5 Gew.-% eines Copolymeren aus Methacrylsäure/Me thylmethacrylat/Glycerinmonomethacrylat (20/30/50) mit einem mittleren Molekular gewicht Mw von 24 000 (GPC),
0,5 Gew. -% eines Diazoniumsalz-Polykondensations-pro duktes aus 1 mol 4-Anilino-2-methoxy-ben zoldiazoniumsulfat und 1 mol 4,4′-Bis methoxymethyl-diphenylether, ausgefällt als Mesitylensulfonat,
0,09 Gew.-% Viktoriareinblau FGA (Basic Blue 81),
0,07 Gew.-% Benzolphosphonsäure,
0,1 Gew.-% eines Kieselgelfüllstoffes mit einer mitt leren Korngröße von 3 µm und
ad 100 Gew.-% eines Lösemittelgemisches aus Tetrahy drofuran und Ethylenglykol-monomethylether (40/60).
Die beschichteten Träger wurden im Trockenkanal bei
120°C getrocknet. Das Trockenschichtgewicht betrug 1,4 g/m².
Die Reproduktionsschicht wurde 35 s lang unter
einer Negativvorlage mit einer 5-kW-Metallhalogenidlampe
belichtet und mit folgender Lösung bei 23°C in einer
Entwicklungsmaschine mit Ausreibeelement bei 1,4 m/min
entwickelt:
5 Gew.-% Natriumlaurylsulfat,
2 Gew.-% Phenoxyethanol,
1 Gew.-% Natriummetasilikat × 5H₂O und
92 Gew.-% Wasser
5 Gew.-% Natriumlaurylsulfat,
2 Gew.-% Phenoxyethanol,
1 Gew.-% Natriummetasilikat × 5H₂O und
92 Gew.-% Wasser
Untersucht wird das Auftreten von Restschichtschleier
nach einer Entwicklerbelastung von 4 m² pro Liter Entwick
ler.
Auch hier erwies sich die Hydrophilierung E des erfin
dungsgemäßen Trägers als vorteilhafter.
Ein Träger vom Typ 3 wurde gemäß der Tabelle 1 hydrophi
liert und mit folgender Lösung beschichtet:
3,1 Gew.-% 2,5-Bis-(4-diethylamino-phenyl)-1,3,4- oxadiazol,
3,1 Gew.-% eines Copolymers aus Styrol und Malein säureanhydrid mit einem Erweichungspunkt von 210°C,
0,02 Gew.-% ®Rhodamin FB (C.I. 45 170),
ad 100 Gew.-% Ethylenglykol-monomethylether
und anschließend in einem Durchlauf-Trockenofen bei 120°C getrocknet. Die Schicht wurde im Dunkeln mit einer Corona auf 450 V negativ aufgeladen, die aufgeladene Platte in einer Reprokamera bildmäßig belichtet und an schließend mit einem elektrophotographischen Suspensions entwickler aus einer Dispersion von 0,6 Gew.-% Magnesium sulfat und einer Lösung von 1,4 Gew.-% Pentaery thritharzester in 98 Gew.-% eines Isoparaffingemisches mit einem Siedebereich von 185 bis 210°C entwickelt. Nach dem Entfernen der überschüssigen Entwickler flüssigkeit wurde der Toner fixiert und die Platte bei 24°C in einer Lösung aus
10 Gew.-% Ethanolamin,
10 Gew.-% Propylenglykol-monophenylether,
2 Gew.-% K₂HPO₄,
ad 100 Gew.-% Wasser
bei einer Verarbeitungsgeschwindigkeit von 1,4 m/min ent schichtet. Danach wurde die Platte mit einem kräftigen Wasserstrahl abgespült, um die Entschichterreste zu ent fernen. Untersucht wurde das Auftreten von Restschicht schleier nach einer Entschichterbelastung von 10 m² pro Liter Entschichter bei einem Bildanteil von 25%.
3,1 Gew.-% 2,5-Bis-(4-diethylamino-phenyl)-1,3,4- oxadiazol,
3,1 Gew.-% eines Copolymers aus Styrol und Malein säureanhydrid mit einem Erweichungspunkt von 210°C,
0,02 Gew.-% ®Rhodamin FB (C.I. 45 170),
ad 100 Gew.-% Ethylenglykol-monomethylether
und anschließend in einem Durchlauf-Trockenofen bei 120°C getrocknet. Die Schicht wurde im Dunkeln mit einer Corona auf 450 V negativ aufgeladen, die aufgeladene Platte in einer Reprokamera bildmäßig belichtet und an schließend mit einem elektrophotographischen Suspensions entwickler aus einer Dispersion von 0,6 Gew.-% Magnesium sulfat und einer Lösung von 1,4 Gew.-% Pentaery thritharzester in 98 Gew.-% eines Isoparaffingemisches mit einem Siedebereich von 185 bis 210°C entwickelt. Nach dem Entfernen der überschüssigen Entwickler flüssigkeit wurde der Toner fixiert und die Platte bei 24°C in einer Lösung aus
10 Gew.-% Ethanolamin,
10 Gew.-% Propylenglykol-monophenylether,
2 Gew.-% K₂HPO₄,
ad 100 Gew.-% Wasser
bei einer Verarbeitungsgeschwindigkeit von 1,4 m/min ent schichtet. Danach wurde die Platte mit einem kräftigen Wasserstrahl abgespült, um die Entschichterreste zu ent fernen. Untersucht wurde das Auftreten von Restschicht schleier nach einer Entschichterbelastung von 10 m² pro Liter Entschichter bei einem Bildanteil von 25%.
Ein Träger vom Typ 1 wurde gemäß der Tabelle 1 hydrophi
liert und eine Lösung der folgenden Zusammensetzung so
aufgeschleudert, daß jeweils ein Schichtgewicht von
2,5 g/m² erhalten wurde:
10,7 Gew.-% der in Beispiel 3 angegebenen Terpolymer lösung,
5,3 Gew.-% Triethylenglykoldimethacrylat,
0,15 Gew.-% Orasolblau (C.I. 50 315),
0,15 Gew.-% Eosin, alkohollöslich (C.I. 46 386),
0,11 Gew.-% 2,4-Bis-trichlormethyl-6-(4-styryl-phe nyl)-s-triazin,
0,23 Gew.-% Dicyclopentadienyl-titan-bis-penta-fluor phenyl,
42 Gew.-% Butanon und
ad 100 Gew.-% Butylacetat.
10,7 Gew.-% der in Beispiel 3 angegebenen Terpolymer lösung,
5,3 Gew.-% Triethylenglykoldimethacrylat,
0,15 Gew.-% Orasolblau (C.I. 50 315),
0,15 Gew.-% Eosin, alkohollöslich (C.I. 46 386),
0,11 Gew.-% 2,4-Bis-trichlormethyl-6-(4-styryl-phe nyl)-s-triazin,
0,23 Gew.-% Dicyclopentadienyl-titan-bis-penta-fluor phenyl,
42 Gew.-% Butanon und
ad 100 Gew.-% Butylacetat.
Die Platte wurde dann nach dem Trocknen mit einer Poly
vinylalkoholschicht überzogen, belichtet und entwickelt.
Die Aufzeichnungsmaterialien der Beispiele 1 bis 5 wurden
densitometrisch (Auflichtdensitometer, Magenta bzw.
Cyan-Filter) wie folgt bewertet:
+ kein Restschichtschleier, Densitometermeßwert < 0,01
0 leichter Restschichtschleier, Densitometermeßwert 0,01-0,02
- Restschichtschleier vorhanden, Densitometermeßwert < 0,02
+ kein Restschichtschleier, Densitometermeßwert < 0,01
0 leichter Restschichtschleier, Densitometermeßwert 0,01-0,02
- Restschichtschleier vorhanden, Densitometermeßwert < 0,02
Mit den Beispielen 6 bis 34 (Tabelle 6/7) soll die Über
legenheit der erfindungsgemäßen Träger über die gemäß Ta
belle 1, A bis D, hydrophilierten Träger der Ver
gleichsbeispiele V1 bis V52 gezeigt werden. Die Aufzeich
nungsmaterialien, hergestellt nach den in den Tabellen
angegebenen Bedingungen, wurden wie folgt untersucht:
Sowohl bei einer Probe des unbeschichteten Trägers als
auch in den Nichtbildstellen nach der Beschichtung, Be
lichtung und Entwicklung wurde im Bereich des sichtbaren
Lichtes die Reflexion der Nichtbildstellen gemessen. Dazu
wurde das Zweikanalsimultanspektrometer MCS512 der Firma
Datacolor benutzt. Mit den Meßergebnissen wurde nach CIE
(Commission International de l′Eclairage, Publikation Nr.
15) die Helligkeit L* der Trägeroberfläche berechnet.
Einzelheiten dieser Rechnungen sind in den DIN-Normen
6174 (1979) und 5033 (1970) beschrieben. Im vorliegenden
Falle wurde die Lichtart D65 verwendet und bei den Rech
nungen abweichend von der Empfehlung durch CIE ein 2°-Beo
bachter zugrunde gelegt. Diese Helligkeit des unbe
schichteten Trägermaterials ist in der Spalte 6 der fol
genden Tabellen angegeben. In der Praxis fallen bei die
sen Berechnungen automatisch auch die Farbmaßzahlen a*
und b* an, die jedoch bei den hier relevanten Untersu
chungen an Druckplattenträgern den Werten der Hellig
keitsmaßzahl L* parallel laufen und deshalb unberücksich
tigt blieben. Nach diesen Berechnungen wurde die Diffe
renz der Helligkeit vor der Beschichtung und in den
Nichtbildstellen nach der Beschichtung, Belichtung und
Entwicklung berechnet. Da die lichtempfindlichen Schich
ten in der Praxis dunkel eingefärbt sind (verglichen mit
den hellgrauen Trägeroberflächen), würden sich uner
wünschte Schichtreste als dunkler Schleier in den Nicht
bildstellen bemerkbar machen. Die Helligkeit der Nicht
bildstellen nach der Beschichtung, Belichtung und Ent
wicklung wäre geringer als die vor der Beschichtung. Bei
der Differenzbildung resultierte ein positiver Zahlenwert
dL*, der umso größer wäre, je ausgeprägter der un
erwünschte Farbschleier ist. Dieser Wert ist in Spalte 7
der Tabelle 3 angegeben.
Je nach der Übung des Beobachters und dessen Augenemp
findlichkeit sind Farbschleier etwa ab einem Meßwert von
0,8 sichtbar. Sie stellen auf jeden Fall einen kosmeti
schen Fehler der Druckplatte dar und können schon deshalb
zu Reklamationen durch die Käufer führen. Sollte der
Farbschleier sehr intensiv werden, ist das ein Anzeichen
für eine große Menge von Schichtresten in den Nichtbild
stellen, die unter Umständen zum unerwünschten Mitdrucken
(Tonen) führen können, besonders wenn, wie häufig er
wünscht, wenig Feuchtmittel dosiert wird. Ein exakter
Wert des Farbschleiers für diesen Fall läßt sich nicht
angeben.
Die Nichtbildstelle einer Druckplatte wurde mit einem
handelsüblichen Korrekturmittel behandelt. Danach wurden
die Helligkeiten gemessen, und zwar einmal im korrigier
ten und einmal im nicht korrigierten Bereich. Auch hier
wurde die Differenz dL* gebildet. Ist sie wesentlich ver
schieden von 0, hat das Korrekturmittel entweder noch
Schichtreste von der Oberfläche ablösen können oder aber
sogar die Oberfläche der Nichtbildstelle selbst angegrif
fen und beschädigt.
Die Nichtbildstelle einer Druckplatte wurde über eine
Handwalze aus Gummi mit Druckfarbe belegt, in Wasser ge
bracht und die Zeit gemessen, die das Wasser benötigte,
um die Farbe von der Nichtbildstelle abzulösen. Diese
Zeit darf bei einem gut hydrophilen Träger nicht über
30 s liegen.
Träger der Typen 1 und 2 wurden anodisiert und 5 s lang
in einem Tauchbad mit einer wäßrigen Lösung einer Poly
vinylphosphonsäure behandelt. Die Bedingungen sind in der
Tabelle 3 angegeben. Nach der Behandlung mit Polyvinyl
phosphonsäure wurden die Platten mit der in Beispiel 1
angegebenen Lösung beschichtet, belichtet und mit einem
Entwickler der Typen 1 oder 2 in dem genannten Entwick
lungsgerät VA86 entwickelt.
Tabelle 3 zeigt, daß die nicht erfindungsgemäß herge
stellten Druckplatten in den Nichtbildstellen zwar eine
ausreichend gute Hydrophilie haben (soweit sie bestimmt
wurde), aber entweder einen deutlichen Farbschleier auf
weisen oder aber einen Angriff durch das Korrekturmittel
erleiden, der zu einer Verfärbung in den Nichtbildstellen
führt, oder beide Erscheinungen. Obwohl zwei verschiedene
Trägertypen zum Einsatz kamen und zwei verschiedene Ent
wickler benutzt wurden, ist keine der in der Tabelle ge
nannten Kombinationen in der Lage, in allen Eigenschaften
gute Ergebnisse zu zeigen.
Die Aufzeichnungsmaterialien gemäß Tabelle 4 wurden mit
einem Träger des Typs 2 produziert und gemäß
EP-A 0 490 231 mit einem phosphonomethylierten Polyimin behan
delt. Dieses Polymer hatte eine Molmasse von etwa 80 000.
Bei diesen Druckplatten, die alle in den Nichtbildberei
chen eine gute Hydrophilie zeigen, sind die Meßwerte für
den Farbschleier und/oder den Korrekturkontrast unbefrie
digend. Zwar weist V26 gute Werte auf, fügt sich jedoch
nicht in den Gang der anderen Proben ein und muß deshalb
als Ausreißer gewertet werden. Diese Art der Träger
behandlung kann nicht statistisch kontrolliert durchge
führt werden und ist für einen sicheren Produktionsprozeß
nicht geeignet.
Das gleiche gilt für die Vergleichsbeispiele der Tabelle
5. Hier wurden Träger des Typs 2 nacheinander zuerst mit
einer Lösung von Polyvinylphosphonsäure in Wasser und -
nach einem Spülschritt - mit einer Lösung des oben er
wähnten phosphonomethylierten Polyimins behandelt. In
beiden Bädern betrug die Tauchzeit 5 s. Die in der Ta
belle angegebene Konzentration 1 ist die Konzentration
der Polyvinylphosphonsäure, die Konzentration 2 ist die
des phosphonomethylierten Polyimins.
Auch hier sind die Werte des Farbschleiers und die des
Korrekturkontrastes im allgemeinen zu hoch. Es gibt zwar
auch hier einige gute Ergebnisse (V34, V36 und V38) und
bei einigen Paaren ist bei höheren Temperaturen eine Ten
denz zur Verbesserung festzustellen, doch gilt das nicht
immer zuverlässig. Deshalb ist diese Art der Trägerbe
handlung für die sichere Führung eines Produktions
prozesses nicht geeignet.
Träger des Typs 2 in Tabelle 6 und des Typs 4 in Tabelle
7 wurden zunächst in eine wäßrige Lösung des phospho
nomethylierten Polyimins und dann - nach einem Spül
schritt - 5 s lang in eine wäßrige Lösung von Polyvinyl
phosphonsäure getaucht. Tauchzeiten bis zu einigen Minu
ten haben den gleichen Effekt. Es muß jedoch eine Min
desttauchzeit von 1 s pro Bad eingehalten werden.
Man erkennt, daß in allen Fällen gute Werte für Farb
schleier und Korrekturkontraste erreicht werden. Negative
Zahlenwerte bedeuten, daß beim Entwicklungsvorgang nicht
nur die lichtempfindliche Schicht entfernt, sondern die
Oberfläche des Trägers noch zusätzlich gereinigt wurde,
was als positiv anzusehen ist. Die Hydrophilie ist so gut
wie in den anderen Fällen auch.
Claims (10)
1. Mechanisch und/oder elektrochemisch aufgerauhtes und
gegebenenfalls anodisch oxidiertes Trägermaterial
aus Aluminium oder seinen Legierungen, auf das eine
hydrophile Schicht aus mindestens einem Polymer mit
basischen und sauren Gruppen aufgetragen ist, da
durch gekennzeichnet, daß auf diese Schicht eine
weitere hydrophile Schicht folgt, die mindestens
eine Verbindung mit mindestens einer Phosphonogruppe
enthält.
2. Trägermaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die basischen Gruppen in dem Polymer,
das basische und saure Gruppen enthält, primäre, se
kundäre oder tertiäre Aminogruppen und die sauren
Gruppen Carboxy-, Phosphono- oder Sulfogruppen sind.
3. Trägermaterial gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Polymer mit basischen und
sauren Gruppen einen pH-Wert im Bereich von 4 bis 9,
vorzugsweise 4,5 bis 7,5, hat.
4. Trägermaterial gemäß einem der mehreren der Ansprü
che 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in der
weiteren hydrophilen Schicht enthaltenen Verbindung
mit mindestens einer Phosphonogruppe ein Polymer
ist, bevorzugt Polyvinylphosphonsäure.
5. Verfahren zur Herstellung des Trägermaterials gemäß
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß auf das aufgerauhte und gegebe
nenfalls anodisch oxidierte Trägermaterial aus Alu
minium oder seinen Legierungen erst eine hydrophile
Schicht mindestens eines Polymers mit basischen und
sauren Gruppen und dann eine weitere hydrophile
Schicht, die eine Verbindung mit mindestens einer
Phosphonogruppe enthält, aufgebracht wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die hydrophilen Schichten jeweils durch Aufsprü
hen einer wäßrigen Lösung oder Eintauchen in eine
wäßrige Lösung aufgebracht werden.
7. Verfahren gemäß Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die wäßrigen Lösungen der hydrophilie
renden Verbindungen jeweils eine Konzentration von
0,1 bis 50 g/l, bevorzugt von 0,3 bis 5 g/l, haben.
8. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 5
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrophilen
Schichten bei Temperaturen von 20 bis 95°C, bevor
zugt von 30 bis 65°C, aufgebracht werden.
9. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 5
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermate
rial nach dem Aufbringen der beiden Hydrophilie
rungsschichten bei Temperaturen von 100 bis 130°C
getrocknet wird.
10. Aufzeichnungsmaterial mit einem Träger aus Aluminium
oder seinen Legierungen und einer strahlungsempfind
lichen Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß der Trä
ger gemäß den Ansprüchen 1 bis 6 hydrophiliert ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944423140 DE4423140A1 (de) | 1994-07-01 | 1994-07-01 | Hydrophiliertes Trägermaterial und damit hergestelltes Aufzeichnungsmaterial |
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DE59501625T DE59501625D1 (de) | 1994-07-01 | 1995-06-21 | Hydrophiliertes Trägermaterial und damit hergestelltes Aufzeichungsmaterial |
ES95109599T ES2113696T3 (es) | 1994-07-01 | 1995-06-21 | Material soporte hidrofilizado y material de registro obtenido con este. |
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BR9503065A BR9503065A (pt) | 1994-07-01 | 1995-07-03 | Material carreador processo para sua preparação e material de registro com um carreador |
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