DE4422135C2 - Cyanidisches Bad zum galvanischen Abscheiden von Silber-Zinn-Legierungen - Google Patents
Cyanidisches Bad zum galvanischen Abscheiden von Silber-Zinn-LegierungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein cyanidisches Bad zum galvanischen Abscheiden von glänzenden
Silber-Zinn-Legierungen, das Kaliumsilbercyanid, Kaliumcyanid und Zinn als Komplex mit
einer aliphatischen Polyhydroxyverbindung enthält.
In der deutschen Patentschrift 8 49 787 werden als für die galvanische Abscheidung von Legie
rungen des Silbers mit Germanium, Zinn, Arsen oder Antimon aus cyanidischen Elektrolyten
geeignete Komplexbildner Oxysäuren, Aminosäuren oder Salze dieser Säuren vorgeschlagen.
Als Beispiel dafür wird Kaliumtartrat beschrieben. Die abgeschiedenen Überzüge sind hart und
zeichnen sich durch einen hohen Glanz aus, wodurch selbst bei starken Niederschlägen das
nachträgliche Polieren erleichtert wird. Allgemein gültige Grenzwerte für die Zusätze aus Ger
manium, Zinn, Arsen oder Antimon anzugeben, ist nicht möglich, da sie mit der Zusammenset
zung der Bäder und den Arbeitsbedingungen starken Schwankungen unterliegen. Zu den Bä
dern können noch Glanzzusätze zugegeben werden; die Wirkung bleibt jedoch im allgemeinen
gering.
Aus der deutschen Auslegeschrift 11 53 587 ist ein cyanidisches Bad zum galvanischen Ab
scheiden von Legierungen des in dem Bad als Kaliumsilbercyanid vorliegenden Silbers be
kannt, das die Legierungspartner - vor allem Zinn, Blei, Antimon und Wismut - als Komplexe
mit einer aromatischen Dihydroxyverbindung enthält. Das Bad wird bei einer Stromdichte von
0,5-1,5 A/dm² und bei Raumtemperatur betrieben. Durch den Zusatz von Glanzbildnern kann
die Stromdichte auf über 2 A/dm² erhöht werden. Weiter geht aus der Auslegeschrift hervor,
daß für die Abscheidung von Legierungen aus cyanidischen Silber-Bädern als Komplexbildner
schon aliphatische Oxycarbonsäuren, wie Oxalsäure oder Weinsäure, und aliphatische gerad
kettige Polyoxyverbindungen, wie Sorbit, Dulcit oder Glycerin, angewandt worden sind.
Aus JP 1-42 594 A ist ein Bad zum galva
nischen Abscheiden von Silber-Zinn-Legierungen
bekannt, das aus einer eine Silberverbindung, ein
Zinn(II)-salz, Natrium- und/oder Kaliumcyanid
und Saccharinsäure(salz), Aldonsäure(salz)
und/oder Zuckeralkohol enthaltenden wässerigen
Lösung besteht. Das Bad weist ein Mol-Verhältnis von Silber zu
Zinn von etwa 1:1-5, vorzugsweise von etwa 1:1-3, auf.
Mit Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid
od. dgl. wird ein pH-Wert von 11-13
eingestellt. Bei Stromdichten von 0,1-5 A/dm²
können Silber-Zinn-Legierungen mit einem Zinn
gehalt von etwa 13-17% abgeschieden werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bad der eingangs charakterisierten Art zum gal
vanischen Abscheiden von Silber-Zinn-Legierungen zu finden, das, um eine schnellere Ab
scheidung zu erreichen, mit Stromdichten bis zu 15 A/dm² und sowohl bei Raumtemperatur
als auch bei erhöhter Temperatur betrieben werden kann. Aus dem Bad sollen sich glänzende
Silber-Zinn-Legierungen mit einem Zinn-Gehalt von 10-20 Gewichts-% abscheiden lassen,
wobei deren Zusammensetzung bei gegebener Silber- und Zinn-Konzentration des Bades
relativ unabhängig von der Stromdichte und der Temperatur sein soll.
Das die Lösung der Aufgabe darstellende Bad ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch die
Zubereitung aus Wasser und
1-100 g/l Silber als K[Ag(CN)₂],
1- 30 g/l Zinn als SnCl₂ 2H₂O,
25-200 g/l Kaliumcyanid,
1- 30 g/l Kaliumhydroxid,
0-150 g/l Leitsalz und
50-150 g/l Kaliumsalz der Gluconsäure, Glucarsäure und/oder Glucuronsäure,
1- 30 g/l Zinn als SnCl₂ 2H₂O,
25-200 g/l Kaliumcyanid,
1- 30 g/l Kaliumhydroxid,
0-150 g/l Leitsalz und
50-150 g/l Kaliumsalz der Gluconsäure, Glucarsäure und/oder Glucuronsäure,
und durch einen pH-Wert von 8-14 und durch einen den Zinn-Gehalt
übersteigenden Silber-Gehalt im Bad.
Besonders bewährt hat sich das aus Wasser und
5- 50 g/l Silber als K[Ag(CN)₂],
5-15 g/l Zinn als SnCl₂ · 2H₂O,
50-150 g/l Kaliumcyanid,
5- 20 g/l Kaliumhydroxid,
5-100 g/l Leitsalz und
60-140 g/l Kaliumsalz der Gluconsäure, Glucarsäure und/oder Glucuronsäure
5-15 g/l Zinn als SnCl₂ · 2H₂O,
50-150 g/l Kaliumcyanid,
5- 20 g/l Kaliumhydroxid,
5-100 g/l Leitsalz und
60-140 g/l Kaliumsalz der Gluconsäure, Glucarsäure und/oder Glucuronsäure
zubereitete Bad mit einem pH-Wert von 10-13.
Als Leitsalz eignen sich besonders Kaliumpyrophosphat, Ammoniumsulfat oder ein Gemisch
daraus. Das Gemisch besteht vorteilhafterweise aus 50 - 90 Gewichts-% Kaliumpyrophosphat
und 10-50 Gewichts-% Ammoniumsulfat.
Das Bad kann bei Temperaturen von 20-80°C betrieben werden. Es können Stromdichten bis
zu 15 A/dm² angewandt werden; vorzugsweise werden Stromdichten von 1-10 A/dm² gewählt.
Überraschenderweise ist das Bad gemäß der Erfindung sehr stabil, auch wenn es bei Tempe
raturen oberhalb der Raumtemperatur gehalten wird, so daß lange Betriebszeiten möglich sind.
Die aus dem Bad abgeschiedenen Silber-Zinn-Legierungen zeichnen sich durch einen hohen
Glanz aus.
Zu den das erfindungsgemäße Bad charakterisierenden guten Eigenschaften tragen alle das
Bad bildenden Komponenten bei. Wie Vergleichsversuche zeigen, kommt dabei jedoch dem
Kaliumhydroxid und dem Kaliumsalz der Polyhydroxysäure eine besondere Bedeutung zu
(siehe Beispiele 2 und 3).
Das Bad läßt sich für das Galvanisieren sowohl von Kleinteilen als auch von Bändern und Dräh
ten einsetzen und ermöglicht die Abscheidung von Silber-Legierungen mit einem Zinn-Gehalt
von 10-20 Gewichts-%.
Eine schnellere Abscheidung der Legierungen läßt sich durch die Erhöhung der Stromdichte
und der Bad-Temperatur erreichen, ohne daß - bei gegebenem Silber- und Zinn-Gehalt des
Bades - größere Schwankungen in der Zusammensetzung der abgeschiedenen Legierungen
auftreten.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden in den folgenden Beispielen ein Bad gemäß der
Erfindung (Beispiel 1), zwei Vergleichsbäder (Beispiele 2 und 3) und die Abscheidung
von Überzügen aus Silber-Zinn-Legierungen daraus beschrieben.
Es wird eine Lösung aus Wasser und
40 g/l Silber als K[Ag(CN)₂],
15 g/l Zinn als SnCl₂ · 2 H₂O,
100 g/l Kaliumcyanid,
5 g/l Kaliumhydroxid und
140 g/l Kaliumsalz der D-Gluconsäure
15 g/l Zinn als SnCl₂ · 2 H₂O,
100 g/l Kaliumcyanid,
5 g/l Kaliumhydroxid und
140 g/l Kaliumsalz der D-Gluconsäure
zubereitet; der pH-Wert der Lösung beträgt 10,1.
Aus dem so erhaltenen Bad werden bei einer Bad-Temperatur von 60°C und bei mittleren
Stromdichten von 1, 3, 5, 7, 10, 12 und 15 A/dm² glänzende Schichten aus Silber-Zinn-Legie
rungen der in Tabelle I angegebenen Zusammensetzung abgeschieden. Das Bad ist stabil;
Niederschläge treten nicht auf.
Es wird eine Lösung aus Wasser und
10 g/l Silber als K[Ag(CN)₂],
10 g/l Zinn als SnCl₂ · 2H₂O,
100 g/l Kaliumcyanid,
20 g/l Kaliumhydroxid und
80 g/l Kaliumpyrophosphat
10 g/l Zinn als SnCl₂ · 2H₂O,
100 g/l Kaliumcyanid,
20 g/l Kaliumhydroxid und
80 g/l Kaliumpyrophosphat
zubereitet; der pH-Wert der Lösung beträgt 13.
Aus dem so erhaltenen Bad werden bei einer Badtemperatur von 60°C und bei mittleren
Stromdichten von 1, 3 und 5 A/dm² schwarze Schichten mit nur geringer Haftfestigkeit abge
schieden. Das Bad ist nicht stabil; es bilden sich Niederschläge.
Es wird eine Lösung aus Wasser und
40 g/l Silber als K[Ag(CN)₂],
15 g/l Zinn als SnCl₂ · 2H₂O,
100 g/l Kaliumcyanid und
140 g/l Kaliumsalz der D-Gluconsäure
15 g/l Zinn als SnCl₂ · 2H₂O,
100 g/l Kaliumcyanid und
140 g/l Kaliumsalz der D-Gluconsäure
zubereitet; der pH-Wert der Lösung beträgt 9,4.
Aus dem so erhaltenen Bad werden bei einer Bad-Temperatur von 60°C und bei mittleren
Stromdichten von 1, 3 und 5 A/dm² glänzende Schichten abgeschieden. Bei Stromdichten
oberhalb von 5 A/dm² werden die Schichten matt und schlierig. Das Bad ist stabil.
Claims (4)
1. Cyanidisches Bad zum galvanischen Abscheiden von glänzenden Silber-Zinn-Legierungen,
das Kaliumsilbercyanid, Kaliumcyanid und Zinn als Komplex mit einer aliphatischen Po
lyhydroxyverbindung enthält, gekennzeichnet durch die Zubereitung aus Wasser und
1-100 g/l Silber als K[Ag(CN)₂],
1- 30 g/l Zinn als SnCl₂ · 2H₂O,
25-200 g/l Kaliumcyanid,
1- 30 g/l Kaliumhydroxid,
0-150 g/l Leitsalz und
50-150 g/l Kaliumsalz der Gluconsäure, Glucarsäure und/oder Glucuronsäure,durch einen pH-Wert von 8-14 und durch einen den Zinn-Gehalt übersteigenden Silber-Gehalt im Bad.
1- 30 g/l Zinn als SnCl₂ · 2H₂O,
25-200 g/l Kaliumcyanid,
1- 30 g/l Kaliumhydroxid,
0-150 g/l Leitsalz und
50-150 g/l Kaliumsalz der Gluconsäure, Glucarsäure und/oder Glucuronsäure,durch einen pH-Wert von 8-14 und durch einen den Zinn-Gehalt übersteigenden Silber-Gehalt im Bad.
2. Bad nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Zubereitung aus Wasser und
5- 50 g/l Silber als K[Ag(CN)₂],
5- 15 g/l Zinn als SnCl₂ · 2H₂O,
50-150 g/l Kaliumcyanid,
5- 20 g/l Kaliumhydroxid,
5-100 g/l Leitsalz und
60-140 g/l Kaliumsalz der Gluconsäure, Glucarsäure und/oder Glucuronsäureund durch einen pH-Wert von 10-13.
5- 15 g/l Zinn als SnCl₂ · 2H₂O,
50-150 g/l Kaliumcyanid,
5- 20 g/l Kaliumhydroxid,
5-100 g/l Leitsalz und
60-140 g/l Kaliumsalz der Gluconsäure, Glucarsäure und/oder Glucuronsäureund durch einen pH-Wert von 10-13.
3. Bad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitsalz Kaliumpyrophos
phat, Ammoniumsulfat oder ein Gemisch daraus ist.
4. Bad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aus 50-90 Ge
wichts-% Kaliumpyrophosphat und 10-50 Gewichts-% Ammoniumsulfat besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944422135 DE4422135C2 (de) | 1994-06-28 | 1994-06-28 | Cyanidisches Bad zum galvanischen Abscheiden von Silber-Zinn-Legierungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944422135 DE4422135C2 (de) | 1994-06-28 | 1994-06-28 | Cyanidisches Bad zum galvanischen Abscheiden von Silber-Zinn-Legierungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4422135A1 DE4422135A1 (de) | 1996-01-11 |
DE4422135C2 true DE4422135C2 (de) | 1997-07-31 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944422135 Expired - Fee Related DE4422135C2 (de) | 1994-06-28 | 1994-06-28 | Cyanidisches Bad zum galvanischen Abscheiden von Silber-Zinn-Legierungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4422135C2 (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE849787C (de) * | 1949-11-15 | 1952-09-18 | Forsch | Verfahren zur Herstellung harter galvanischer Silber- und Goldueberzuege |
NL263506A (de) * | 1960-04-12 |
-
1994
- 1994-06-28 DE DE19944422135 patent/DE4422135C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4422135A1 (de) | 1996-01-11 |
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