DE4421452A1 - Transportsystem - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Transportsystem, bestehend aus einer mit einem Boden versehenen Rahmenkonstruktion, lösbar an dieser montierbaren Radhalterungen mit einer Einrichtung zum Höhenverstellen der Räder, von denen min­ destens zwei lenkbar sind, gegenüber der Rahmenkonstruk­ tion und einer Deichsel, insbesondere zum Transport von Brückenteilen einer zerlegbaren Brücke in Hubschraubern und im Gelände.

Aus der DE-OS 36 28 273 sind Fahrzeuge zum Transportieren von Brückenteilen und zum Verlegen von aus diesen zusam­ mensetzbaren Brücken und Fahrzeuge bekannt, die nur dem Transport von Brückenteilen dienen. Letztere weisen eine scherenartige, an ihrem oberen Ende mit Stützrollen versehene Hebeeinrichtung auf. Die bekannten Fahrzeuge sind als schwere Straßen- und Geländefahrzeuge ausgeführt und zum Transport von großen Brückenteilen, die als ganze Brückenabschnitte ausgebildet sind, vorgesehen und geeignet. Der Transport der Brückenteile setzt entspre­ chend befahrbare Transportwege voraus. Ein Transport an unwegsame Stellen ist damit nur bedingt möglich.

Um zerlegbare Brücken an schwer zugänglichen Stellen errichten zu können, bietet es sich an, die Brücken aus kleineren, vorzugsweise von Hand tragbaren Brückenteilen, insbesondere auch Fahrbahnplatten, zusammenzusetzen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Transportsystem zu schaffen, mit dem die für eine zerleg­ bare Brücke benötigten Brückenteile sowohl mit einem Hubschrauber als auch am Einsatzort auf meist schwer zu­ gänglichem Gelände transportiert werden können.

Die Erfindung geht dabei von einem Transportsystem aus, das aus einer Rahmenkonstruktion mit einem Boden, lösbar an der Rahmenkonstruktion montierbaren Radhalterungen mit einer Einrichtung zum Höhenverstellen der Räder gegenüber der Rahmenkonstruktion und einer Deichsel besteht. Wenn die Räder und die Deichsel von der inbesondere als Behälter ausgebildeten Rahmenkonstruktion gelöst sind, lassen sich mehrere solcher Rahmenkonstruktionen eng aneinander angeordnet im Laderaum eines Hubschraubers ver­ stauen. Die Räder und Deichseln können platzausnutzend an der Rückwand der letzten im Hubschrauber befindlichen Rah­ menkonstruktion befestigt werden.

Aus dem DE-GM 86 31 799 ist zwar ein Behälter mit lösbar an diesem montierbaren Radhalterungen und einer lösbar be­ festigbaren Deichsel bekannt, wobei die Radhalterungen durch Schwenkbewegung um eine waagerechte Achse eine Höhenverstellung der Räder und damit ein Anheben des Behälters ermöglichen. Dabei handelt es sich um einen ge­ normten Container, der insbesondere zum Transport unter beengten Platzverhältnissen innerhalb einer Fabrik oder eines Depots bestimmt ist und an jeder Ecke mit einer sol­ chen Radhalterung und an jedem Ende mit einer Deichsel versehen werden kann, wobei die Radhalterungen ein um eine waagerechte Achse schwenkbares Gestell aufweisen, an dem das betreffende Laufrad über einen Drehkranz gelagert ist, und die Deichsel dreieckförmig ausgebildet und nicht lenkbar ist. Diese bekannte Anordnung ist aber auf Grund ihrer konstruktiven Gegebenheiten nicht geeignet, Brückenteile in schwer zugänglichem Gelände zu transpor­ tieren.

Die Erfindung sieht dem gegenüber vor,

• - daß die Rahmenkonstruktion an beiden Enden eine Aufnah­ mevorrichtung aufweist, in der die Deichsel, um eine senkrechte Hochachse drehbar, lösbar montierbar ist, d. h. schnell montierbar und demontierbar ist,
• - daß an der Deichsel Spur- bzw. Lenkstangen angelenkt sind, die mit ihrem anderen Ende lösbar an den lenkba­ ren Rädern zugeordneten Lenkhebeln anlenkbar sind.

Die Lenkung der Räder über eine Deichsel und Spur- bzw. Lenkstangen und Lenkhebel macht es möglich, die Rahmen­ konstruktion etwa im gleichen Wendekreis zu fahren wie ein vorangehendes Zugfahrzeug. Die lösbare Montierbarkeit der Deichsel an der Rahmenkonstruktion und der Spurstangen an den Lenkhebeln ermöglicht ein schnelles, platzsparendes Beladen der Rahmenkonstruktion in einen Hubschrauber und einen schnellen Wechsel vom Hubschrauber zum Umfeld des Einsatzortes und eine entsprechend rasche Betriebsbereit­ schaft des Transportsystems.

Nach der Erfindung ist weiter vorgesehen, daß die Einrich­ tung zum Höhenverstellen der Räder eine durch eine Drehbewegung mechanisch betätigbare, stufenlos linear be­ weglich geführte Radstütze aufweist und daß die Räder mit von einer Bremsbetätigung betätigbaren integrierten Bremsen versehen sind.

Die stufenlose Höhenverstellbarkeit der Räder gegenüber der Rahmenkonstruktion ermöglicht ein Anpassen an die je­ weils gegebenen Verhältnisse. So kann die Ausfahrhöhe der Räder zum Befahren von stark welligem Gelände zur Erhöhung der Bodenfreiheit groß und zum Fahren auf ebener Straße klein gewählt werden, wobei sich im letzteren Fall eine zum schnelleren Fahren günstige tiefe Schwerpunktlage er­ gibt. Außerdem ist es möglich, ein Gelände mit seitlicher Neigung zu befahren, indem die Räder der einen Seite eine höhere Höhenverstellung erfahren als die der anderen Seite. Das Vorhandensein integrierter Bremsen in den Rädern macht einerseits eine höhere Geschwindigkeit auf guten Fahrbahnen durch eine Zugmaschine und andererseits das Befahren eines abschüssigen Geländes mit Muskelkraft möglich.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Un­ teransprüchen beschrieben. So wird die Radstütze vorzugs­ weise durch einen Spindeltrieb betätigt. Mit einer als Werkzeug lose mitgeführten Kurbel und einem mit dem Spindeltrieb verbundenen Winkelgetriebe kann durch kontinuierliches Drehen mit Muskelkraft eine beliebige Höhenverstellung herbeigeführt werden. Anstelle einer kontinuierlich drehbaren Kurbel kann auch ein hin- und herschwenkbarer Hebel mit einer Knarre oder Ratsche verwendet werden.

Zum Ziehen der Rahmenkonstruktion durch ein Zugfahrzeug ist die Bremsbetätigung vorzugsweise als Auflaufbremse, zum Ziehen durch Muskelkraft vorzugsweise als Handbremse ausgebildet.

Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 das vollständige Transportsystem gemäß der Erfindung in einer Seitenansicht,

Fig. 2 das Transportsystem in einer Draufsicht,

Fig. 3 die Radhalterung in einer Stirnansicht gemäß dem Pfeil III in Fig. 2,

Fig. 4 die Radhalterung in einem Querschnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3,

Fig. 5 die Verbindung von Radhalterung und Rahmenkon­ struktion in einer teilweise geschnittenen, aus­ zugsweisen Darstellung in vergrößertem Maßstab und

Fig. 6 die in der Rahmenkonstruktion lösbar befestigte Deichsel in einer teilweise geschnittenen, auszugsweisen Seitenansicht.

Das Transportsystem weist einen Behälter 10 in Form eines rechteckigen geraden Prismas und einzelne an diesem montierbare, höhenverstellbare Räder 11 bis 14 auf, von denen zwei (11, 14) lenkbar und zwei (12, 13) "starr", d. h. nicht lenkbar sind.

Der Behälter 10 weist eine Rahmenkonstruktion 15 mit an seinen Kanten verlaufenden waagerechten bzw. senkrechten Vierkantprofilrohren auf. Gegen die senkrecht angeordneten Profilrohre 16 werden zur Herstellung der Fahrfähigkeit und Betriebsbereitschaft des Transportsystems U-förmige Klauen oder Halter 17 gedrückt, wobei die Mitte der U-Form seitlich am jeweiligen Profilrohr 16 anliegt und die Schenkel der U-Form das Profilrohr 16 umfassen. Jeder Halter 17 ist an seinem unteren Ende mit einem Fuß 18 mit einem nach oben gerichteten Zapfen 19 ausgebildet. Zur Auflage auf dem Fuß 18 weist die Rahmenkonstruktion 15 ei­ ne entsprechende Ausnehmung oder Tasche 20 mit einem Loch 21 auf, in das der Zapfen 19 eindringen kann (Fig. 5).

Jedes senkrechte Profilrohr 16 der Rahmenkonstruktion 15 weist zwei höhenversetzte Bohrungen 22, auf, die vorzugs­ weise durch ein in Behälterlängsrichtung eingesetztes Rohr 23 gebildet sind. Die Schenkel des U-förmigen Halters 17 weisen Löcher 24 mit dem gleichen Höhenversatz bzw. -ab­ stand auf wie die Profilrohre 16. Bei richtiger Montage­ stellung (Auflage der Rahmenkonstruktion 15 auf dem Fuß 18) sind die Bohrungen 22, 24 koaxial. Bolzen 25 werden von hinten bzw. vorne durch die Bohrungen 22, 24 geschoben und an dem durchgeschobenen Ende z. B. mit einem Splint gegen unbeabsichtigtes Zurückgleiten gesichert.

An der dem jeweiligen Profilrohr 16 abgewandten Seite des Halters 17 ist - parallel zu seiner Längserstreckung - ei­ ne z. B. schwalbenschwanzförmige Führungsnut 26 eingelas­ sen, in der wiederum das Führungsteil 27 einer Radstütze 28 in der Höhe verschiebbar geführt ist.

Auf einer Konsole 29 am oberen Ende des Halters 17 ist ein Winkelgetriebe 30 mit einer waagerechten Antriebswelle 31 und nach unten weisender Abtriebswelle 32, die als Antriebsspindel ausgebildet ist und als solche im Eingriff mit einem Innengewinde 33 am oberen Ende der Radstütze 28 im Eingriff steht, angeordnet. Die Antriebswelle 31 weist ein unrundes, zur Übertragung eines Drehmoments geeignetes Ende zur Aufnahme einer Handkurbel auf. Durch Drehen der Handkurbel ist die Radstütze 28 in Bezug auf den Halter 17 ein- und ausfahrbar und damit die Höhe des betreffenden Rades gegenüber dem Behälter beliebig höhenverstellbar.

Am unteren Ende der Radstützen 28 sind für die lenkbaren Räder 11, 14 mit Lenkhebeln 34 versehene, schwenkbare Rad­ träger 35 gelagert und für die nicht lenkbaren Räder 12, 13 (nicht gesondert dargestellte) starre Radträger fest angeordnet.

An jedem - in Längsrichtung des Behälters 10 gesehen - En­ de der Rahmenkonstruktion 15 ist eine Aufnahmevorrichtung 37 für das Einsatzstück 38 einer Deichsel 39 vorgesehen. An jeder Seite des Einsatzstücks 38 ist eine Spur- oder Lenkstange 40 mit Hilfe eines Kugelgelenks (vgl. Kugel 41 in Fig. 6) angelenkt. Die jeweils anderen Enden der Spurstangen 40 weisen einen Bolzen 42 auf, der in eine entsprechende Bohrung des zugehörigen Lenkhebels 34 eingesteckt und gegen Lösen z. B. durch einen Splint gesichert ist.

Das Einsatzstück 38 der Deichsel 39 wird in die als einfache Ausnehmung ausgebildete Aufnahmevorrichtung 37 eingesteckt und mit einem Bolzen 43 schwenkbar gelagert. Der Bolzen 43 wird durch einen Sicherungsbolzen 44 in der Rahmenkonstruktion 15 gehalten.

In der Deichsel 39 ist eine Auflaufbremse 45 eingebaut, die in bekannter Weise über Bowdenzüge und Umlenkhebel auf in den Rädern 11 bis 14 integrierte Bremsen wirkt.

Die Aufnahmevorrichtung 37 an dem der Deichsel gegenüber­ liegenden Ende des Behälters kann zur Aufnahme einer Handbremse 46 verwendet werden. Die Handbremse 46 weist einen Hebel auf, der normalerweise parallel zur Rückwand des Behälters nach oben gerichtet ist. Eine Betätigung der Radbremsen wird dadurch erreicht, daß der Hebel von der Behälterwand nach hinten weg gedrückt wird.

Im folgenden wird der Einsatz des Transportsystems am Bei­ spiel eines zwischenzeitlichen Hubschraubertransports er­ läutert. Der mit ausgefahrenen Rädern 11 bis 14 montierte Behälter 10 wird auf die Ladeluke eines Hubschraubers ge­ schoben. In dieser Position werden die Räder gegenüber dem Behälter hochgefahren bzw. der Behälter auf die Rollenbahn der Ladeluke abgesenkt. In dieser Position des Behälters werden die Spurstangen 40 von den Lenkhebeln 34 gelöst und parallel zur Deichsel geschwenkt, was durch den Höhenversatz der Kugel 41 gegenüber der übrigen Deichsel 39 (s. Fig. 6) möglich ist. Außerdem werden die Räder so­ weit hochgehoben, daß die Radhalterungen 17 vom Behälter gelöst werden können. Die Deichsel 39 mit den Spurstangen 40 und die Radhalterungen 17 mit den Rädern 11 bis 14 werden vorläufig neben dem Hubschrauber zwischengelagert. Der Behälter 10 wird nunmehr mittels fest installierter Winden im Hubschrauber in eine Position gezogen, in der der Schwerpunkt des Behälters 10 noch über der Rampe des Hubschraubers liegt. Die Hubschrauberrampe wird so weit an­ gehoben, daß sie mit dem Hubschrauberboden eine Ebene bil­ det, und der Behälter kann anschließend in Frachtposition gezogen und verzurrt werden. Dieser Vorgang wiederholt sich so oft, wie Behälter im Laderaum des Hubschraubers untergebracht werden können. Vor dem Starten des Hub­ schraubers werden die Halterungen 17 mit den Rädern 11 bis 14 an Haltern befestigt, die an der Rückwand des letzten Behälters angeordnet sind und den gleichen Querschnitt und die gleichen Löcher aufweisen wie die Profilrohre 16. Die Radhalterungen sind also auch während des Fluges des Hub­ schraubers provisorisch, d. h. schnell lösbar befestigt. Außerdem werden die Deichseln 39 mit den parallel ausge­ richteten Spurstangen 40 z. B. mit Riemen am Behälter 10 festgeschnallt
Beim Entladen der Behälter aus dem Hubschrauber läuft der beschriebene Vorgang in umgekehrter Reihenfolge ab.

Im entladenden Zustand kann das insoweit wieder fertig montierte Transportsystem entweder durch eine Zugmaschine gezogen oder durch Menschenkraft bewegt werden. Da das System bei geneigter Fläche die Tendenz hat, sich zu beschleunigen, wird der nach rückwärts wirkende Hebel der Handbremse 61 instinktiv von einer dem Transportsystem folgenden Person bedient.

Claims (4)

1. Transportsystem, bestehend aus einer mit einem Boden versehenen Rahmenkonstruktion (15), lösbar an dieser montierbaren Radhalterungen (17, 28) mit einer Ein­ richtung zum Höhenverstellen der Räder (11 bis 14), von denen mindestens zwei (11, 14) lenkbar sind, ge­ genüber der Rahmenkonstruktion (15) und einer Deich­ sel (39), insbesondere zum Transport von Brückentei­ len einer zerlegbaren Brücke in Hubschraubern und im Gelände, bei dem

• - die Rahmenkonstruktion (15) an beiden Enden eine Aufnahmevorrichtung (37) aufweist, in der die Deichsel (39), um eine senkrechte Hochachse (Bolzen 43) drehbar, lösbar montiert ist,
• - an der Deichsel (39) Spurstangen (40) angelenkt sind, die mit ihrem anderen Ende an den lenkbaren Rädern (11, 14) zugeordneten Lenkhebeln (34) lös­ bar angelenkt sind,
• - die Einrichtung zum Höhenverstellen der Räder eine durch eine Drehbewegung mechanisch betätigbare, stufenlos linear beweglich geführte Radstütze auf­ weist und
• - die Räder (11 bis 14) mit von einer Bremsbetäti­ gung (45; 46) betätigbaren integrierten Bremsen versehen sind.

2. Transportsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Radstütze (28) durch einen Spindeltrieb (Spindel 32, Innengewinde 33) betätigbar ist.

3. Transportsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Bremsbetätigung als Auflaufbremse (45) ausgebildet ist.

4. Transportsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Bremsbetätigung als Handbremse (46) aus­ gebildet ist.