DE4421310A1 - Beschichtungs- oder Farbauftragwalze - Google Patents
Beschichtungs- oder FarbauftragwalzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Walze für die Beschichtung oder
den Farbauftrag auf Bändern, insbesondere Metallbändern in
Bandbeschichtungs- oder Bandbedruckungsanlagen, welche Walze
einen biegesteifen Grundkörper hat, auf dem eine elastische
Schicht, vorzugsweise aus Gummi oder Kunststoff, aufgebracht
ist.
Derartige Walzen sind seit langem bekannt. Sie arbeiten in
der Regel gegen eine auf der Bandrückseite befindliche, als
Gegenwalze wirkende Stahlwalze oder gummibelegte Stahlwalze.
Bei Bändern mit einem exakt rechteckigen Querschnitt können
solche Beschichtungswalzen eine linienförmige Anlage am Band
und damit eine gleichmäßige Beschichtung des Bandes
gewährleisten. Da jedoch die zu beschichtenden Bänder in der
Regel nicht mit ideal rechteckigem Querschnitt hergestellt
werden können und ein gewisses Durchbiegen der
Beschichtungswalzen unumgänglich ist, kommt es auf dem zu
beschichtenden Band über die Bandbreite zu unterschiedlich
dickem Beschichtungsauftrag oder gar zu Beschichtungslücken.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, sind Beschichtungswalzen
bekannt geworden, die an ihrem Umfang elastisch ausgebildet
sind und damit bei ihrem Andruck gegen das zu beschichtende
Band eine Abplattung erfahren, wodurch ein gleichmäßiger
Beschichtungsauftrag über die gesamte Bandbreite möglich
wird. Derartige, an ihrem Umfang elastisch ausgebildete
Walzen, die an ihrer Außenseite eine elastische Gummi-,
Kautschuk- oder Kunststoffschicht haben können, können auch
als sogenannte Presseur-Walze einer aus Metall o. dgl.
bestehenden Beschichtungswalze gegenüberliegend eingesetzt
werden, wo sie durch ihre Elastizität ein Anschmiegen des
unebenen Bandes an die Beschichtungswalze bewirken.
Die bekannten, mit elastischer Oberfläche ausgestatteten
Walzen in Beschichtungseinrichtungen haben jedoch den
Nachteil, daß sie keine ausreichende Beständigkeit gegenüber
Chemikalien, z. B. den in Farben oder Reinigungsmitteln
enthaltenen Lösungsmitteln, Säuren oder Laugen haben, sowie
sehr anfällig für mechanische Beschädigungen, z. B. durch
scharfe Bandkanten sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Walzen der
eingangs genannten Gattung so zu gestalten, daß ihre
elastische, das Abplatten der Walzenoberfläche ermöglichende
Schicht gegen Zerstörung durch Lösungsmittel, Säuren und/oder
Laugen sowie mechanische Einflüsse ausreichend geschützt ist,
ohne ihre Elastizität bzw. Nachgiebigkeit wesentlich zu
beeinträchtigen. Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch, daß die elastische Schicht der Walze an ihrer
Außenseite einen dünnen, biegsamen Metallüberzug hat. Dieser
Metallüberzug schützt die Walze an ihrer Oberfläche gegen
chemische oder mechanische Beschädigungen, ist jedoch
andererseits derart biegsam, daß sich die Walze mit ihrer
Oberfläche an unebene Bandoberflächen unter mehr oder weniger
starker Abplattung ihres Umfanges anschmiegen kann.
Durch entsprechende Wahl der Wandstärke des Metallüberzugs
und der Elastizität der elastischen Schicht der Walze, die
sich aus der Dicke und der Shorehärte der elastischen Schicht
ergeben, kann diese auf die geforderten Bedingungen
entsprechend eingestellt sein. Dabei kann die elastische
Schicht entsprechend den Erfordernissen aus einem
elastischeren oder weniger elastischen Material, z. B. aus
einem weicheren oder einem härteren Gummi oder Kunststoff
bestehen. Bei Ausbildung aus Kunststoff wird zweckmäßig ein
unverstärkter Kunststoff, also ein solcher gewählt, der frei
von Verstärkungs- oder Versteifungseinlagen ist. Eine
Anpassung der Elastizität der Walzenoberfläche an die
gewünschten Erfordernisse kann aber auch dadurch erreicht
werden, daß innerhalb der elastischen Schicht Hohlräume
vorhanden sind, welche an eine pneumatische oder hydraulische
Druckquelle angeschlossen oder anschließbar sind und über
diese Quelle unter Druck gesetzt werden können. Hierdurch
kann man eine stufenlose Anpassung der elastischen Schicht
der Walze an die gewünschte Schichthärte erzeugen.
Der Metallmantel hat vorzugsweise eine Wandstärke von 0,1 bis
1,0 mm und kann z. B. aus Chrom, Nickel oder Edelstahl
bestehen. Die elastische Schicht kann dagegen eine Dicke von
5 bis 70 mm, vorzugsweise 15 bis 30 mm haben.
Durch DE 35 25 045 A1 ist zwar bereits eine Walze für
Druckmaschinen bekannt geworden, die einen zylindrischen, im
wesentlichen biegesteifen Grundkörper aus
kohlefaserverstärktem Kunststoff hat, der mit einem Überzug
aus Gummi, Keramik oder Metall versehen ist. Diese Walze soll
bei leichtem Gewicht ein möglichst gutes statisches Verhalten
haben, also einer möglichst geringen Durchbiegung unterliegen
und damit auch an ihrer Oberfläche eine geringe Elastizität
haben. Diese bekannte Walze ist daher nicht in der Lage, in
Bandbeschichtungsanlagen einen über die gesamte Bandbreite
gleichmäßig dicken Beschichtungsauftrag zu gewährleisten.
Gleiches gilt für bekannte Druckwalzen mit einem Stahlkern
und einem Mantel aus Kupfer oder Acrylglas, der entsprechend
dem herzustellenden Druck graviert wird (DE 35 11 478 A1).
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Aufbringen des
metallischen Überzugs in Form eines Metallmantels auf die
elastische Schicht der Walze. Erfindungsgemäß werden bei
diesem Verfahren vor dem Aufbringen des Metallmantels
zunächst die elastische Schicht gekühlt und der Metallmantel
erwärmt. Bei dem anschließenden Temperaturausgleich preßt
sich der Metallmantel auf die elastische Schicht auf und
erhält damit einen abgestimmten Schrumpfsitz auf dieser
Schicht.
Die Verbindung zwischen Mantel- und elastischer Schicht kann
auch durch eine Verklebung mittels eines elastischen
Haftvermittlers geschehen.
Im folgenden wird ein besonders vorteilhaftes
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Walze anhand der
Zeichnung näher beschrieben:
Die im Längsschnitt dargestellte Walze besitzt einen
Grundkörper aus einem biegesteifen Stahlrohr, das an seinen
Enden über Naben 2 an Achsstummeln 3 sitzt. Auf diesem Rohr
ist eine elastische Schicht 4 aus Gummi oder Kunststoff
aufgebracht, die an ihrer Außenseite einen dünnen, biegsamen
Metallüberzug 5 trägt. Dieser Metallüberzug ist von einem
Metallmantel gebildet, der auf die elastische Schicht mit
Schrumpfsitz aufgebracht ist. Aufgrund des dünnen, biegsamen
Metallüberzuges 5 ist die beschriebene Walze in der Lage,
sich über ihre gesamte axiale Länge an unebene Oberflächen
von zu beschichtenden Bändern anzuschmiegen, um dadurch einen
über die gesamte Bandbreite gleichmäßig dicken
Beschichtungsauftrag zu gewährleisten. Ein weiterer Vorteil
der erfindungsgemäßen Walze liegt darin, daß ihr
Metallüberzug dem Einsatz der Walze entsprechend mit einer
Rasterung oder sonstigen Profilierung versehen sowie mit
Hilfe der Dünnschicht- oder auch Dickschichttechnologie in
seiner Oberflächenhärte entsprechend den jeweiligen
Anforderungen eingestellt werden kann. Hier kommen auch
Beschichtungen, z. B. mit Keramik oder Titannitrid, oder auch
andere Oberflächenbehandlungen in Frage.
Die erfindungsgemäße Walze kann nicht nur in Bandanlagen
eingesetzt werden, sondern auch überall da, wo Walzen oder
Rollen mit elastischen oder nachgiebigen Oberflächen benötigt
werden, die einem Verschleiß oder chemischen Angriff
unterliegen. So kann beispielsweise die erfindungsgemäße
Walze als Presseur-Walze, Abquetschwalze, als Tauchrolle in
Bandbehandlungsanlagen, als Dämpfrolle oder als
verschleißgeschützte "weiche" Walze in Coil-Coating- oder
Bedruckungsverfahren eingesetzt werden.
Claims (15)
1. Walze für Beschichtungs- oder Farbauftragsvorrichtungen
in Bandbeschichtungsanlagen, mit einem biegesteifen
Grundkörper, auf dem eine elastische Schicht aufgebracht
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die
elastische Schicht (4) an ihrer Außenseite einen dünnen
biegsamen Metallüberzug (5) hat.
2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Metallüberzug (5) eine Dicke von 0,1 bis 1,0 mm hat.
3. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Metallüberzug (5) aus Chrom, Nickel oder Edelstahl
besteht.
4. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Metallüberzug (5) aus einem über die elastische Schicht
(4) übergezogenen Metallmantel besteht.
5. Walze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Metallmantel (5) auf die elastische Schicht (4) mit
Schrumpfsitz aufgebracht ist.
6. Walze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Metallmantel (5) an seiner Außenfläche eine dünne
Oberflächenbeschichtung aus hartem Material, z. B.
Keramik, Titannitrid oder dergleichen aufweist.
7. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
elastische Schicht (4) eine Dicke von 5 bis 50 mm,
vorzugsweise 15 bis 30 mm hat.
8. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
elastische Schicht (4) eine Shorehärte von 10 bis 100
Shore A hat.
9. Walze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
elastische Schicht (4) aus weichem Gummi, Kautschuk oder
Kunststoff besteht.
10. Walze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
elastische Schicht (4) aus hartem Gummi, Kautschuk oder
Kunststoff besteht.
11. Walze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
elastische Schicht (4) aus unverstärktem Kunststoff
besteht.
12. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
elastische Schicht (4) durch Kanäle miteinander
verbundene Hohlräume enthält, welche an eine
Druckmittelquelle anschließbar sind.
13. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Walzengrundkörper (1) aus Metall, vorzugsweise Stahl
oder Aluminium besteht.
14. Verfahren zum Aufbringen des Metallmantels auf die
elastische Schicht der Druckwalze nach den Ansprüchen 1
und 4, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Aufbringen
des Metallmantels die elastische Schicht auf dem
Walzengrundkörper zunächst gekühlt und der Metallmantel
erwärmt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die elastische Schicht zusammen mit dem sie tragenden
Walzengrundkörper gekühlt wird.
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