DE102009009690A1 - Walze und Verfahren zum Aufbringen einer Lackfolie auf Karosserieteile von Fahrzeugen - Google Patents
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Abstract
Walze, insbesondere zum Glattwalzen eienr auf eine unebene Fläche aufzuklebenden Folie, mit einer Halteeinrichtung und einer drehbar relativ zujr Halteeinrichtung angeordneten Rolle, wobei die Rolle einen Rollenträger und eine auf den Rollenträger aufgebrachte bzw. daran angeordnete Oberflächenschicht aufweist. Die Rolle einschließlich des Rollenträgers ist in sich biegeelastisch um Achsen, die quer zur Längsrichtung der Rolle sind.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Walze gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren zum Aufbringen einer Lackfolie auf Karosserieteile gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 11.
- Als Taxis eingesetzte Fahrzeuge werden seit langem von Hand mit Lackfolien in der für Taxis typischen Farbe beklebt. Zum Glattstreichen der zu applizierenden Lackfolie werden u. a. Walzen eingesetzt, die auch als ”Rakeln” bezeichnet werden. Die Walzen weisen üblicherweise eine Halteeinrichtung auf, an der drehbar eine aus einem Rollenträger und einer Oberflächenschicht gebildete Rolle gelagert ist. Üblicherweise ist der Rollenträger im Wesentlichen starr und die Oberflächenschicht elastisch. Eine gewisse Mindestelastizität ist erforderlich, um Beschädigungen der Folie beim Glattwalzen zu vermeiden und um sicherzustellen, dass die Rolle beim Glattwalzen der Folie auch in komplexen Geometriebereichen des darunterliegenden Karosserieaußenhautteiles sich der Oberflächengeometrie anschmiegen kann. Mit steigender Elastizität der Oberflächenschicht der Rolle verbessert sich zwar deren Anschmiegeverhalten. Bei einer zu großen Elastizität der Oberflächenschicht besteht aber andererseits die Gefahr, dass sich zwischen dem Karosserieteil und der aufzubringenden Lackfolie Luftblasen bilden, was inakzeptabel ist.
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Walze sowie ein verbessertes Verfahren zum Applizieren von Lackfolien auf Karosserieteile anzugeben.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 bzw. 11 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
- Ausgangspunkt der Erfindung ist eine Walze mit einer Halteeinrichtung und einer drehbar an der Halteeinrichtung gelagerten Rolle. Die Rolle weist einen Rollenträger und eine auf den Rollenträger aufgebrachte bzw. an dem Rollenträger angeordnete Oberflächenschicht auf.
- Der Kern der Erfindung besteht darin, dass die Rolle einschließlich des Rollenträgers in sich biegeelastisch um Achsen, die quer zur Längsrichtung der Rolle sind, ist. Die Rolle kann sich also in ihrer Längsrichtung durchbiegen.
- Die Rolle kann im Bereich ihrer beiden Enden an der Halteeinrichtung gelagert sind. Vorzugsweise ist der Rollenträger drehbar auf einer biegeelastischen Achse aus Federstahl gelagert. Beim Durchbiegen der Rolle kann sich also auch die biegeelastische Achse entsprechend durchbiegen. Es kann vorgesehen sein, dass die Federstahlachse den gesamten Rollenträger in Längsrichtung der Rolle durchsetzt. Prinzipiell denkbar ist aber auch, dass zwei Federstahlabschnitte von den beiden Enden des Rollenträgers jeweils ein stückweit in den Rollenträger hineinragen, den Rollenträger aber nicht über seine gesamte Länge durchsetzen.
- Ähnlich wie bei herkömmlichen Walzen kann die Oberflächenschicht der Rolle z. B. aus einem Elastomer-Material bestehen. Speziell für Anwendungen zum Applizieren einer Lackfolie geeignet sind auch Oberflächenschichten aus Filz.
- Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist die Walze mindestens eine mit der Rolle zusammenwirkende Vorspannrolle auf. Die Vorspannrolle ist ebenfalls drehbar an der Halteeinrichtung angeordnet und zwar so, dass sie gegen die Oberflächenschicht der Rolle drückt und bei einer Drehung der Rolle auf der Rolle abwälzt. Ist nur eine Vorspannrolle vorgesehen, so kann diese vorzugsweise im Mittelbereich der Rolle angeordnet sein.
- Die Vorspannrolle weist eine Drehachse auf, die im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung der Rolle ist. Zur Erzeugung der Vorspannkraft ist zwischen der Drehachse der Vorspannrolle und der Halteeinrichtung mindestens ein Federelement angeordnet, welches auf die Drehachse der Vorspannrolle eine Druckkraft ausübt, durch die die Vorspannrolle gegen die Oberflächenschicht der Rolle gedrückt bzw. gepresst wird.
- Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind in der Halteeinrichtung der Walze zwei nutartige Ausnehmungen vorgesehen, in welche jeweils ein Ende der Drehachse der Vorspannrolle ragt. Die Enden der Drehachse der Vorspannrolle können in den nutartigen Ausnehmungen verschoben werden. Dadurch ist sichergestellt, dass die Vorspannrolle in jedem Biegezustand der Rolle gegen die Rolle drückt.
- Im Folgenden wird die Erfindung im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
-
1 Eine Rakel bzw. Walze gemäß dem Stand der Technik; -
2 ,3 ein Ausführungsbeispiel einer Walze gemäß der Erfindung; und -
4 eine speziell gestaltete Federstahlachse gemäß der Erfindung. -
1 zeigt eine herkömmliche Walze1 , bestehend aus einer Halteeinrichtung2 und einer Rolle3 , die über eine die Rolle3 durchsetzende starre Achse4 an der Halteeinrichtung1 drehbar gelagert ist. - Die
2 und3 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Walze gemäß der Erfindung. Die Walze1 weist eine Halteeinrichtung2 und eine drehbar daran angeordnete Rolle3 auf. Die Rolle3 wiederum weist einen hier nicht näher dargestellten biegeelastischen Rollenträger und eine darauf aufgebrachte bzw. daran angeordnete Oberflächenschicht3a auf. Die Oberflächenschicht3a ist ebenfalls biegeelastisch und zusätzlich druckelastisch. Sie kann beispielsweise durch eine Elastomerschicht oder durch eine Filzschicht gebildet sein. Die Rolle3 ist bei dem in den2 ,3 gezeigten Ausführungsbeispiel von einer biegeelastischen Federstahlachse4 durchsetzt, deren Enden4a ,4b in zugeordneten Armen2a ,2b der Halteeinrichtung2 befestigt bzw. gelagert sind. - Es kann vorgesehen sein, dass die Rolle
3 drehbar auf der Federstahlachse4 gelagert ist. Alternativ oder ergänzend dazu kann vorgesehen sein, dass die Rolle3 drehfest auf der Federstahlachse4 angeordnet ist und die Federstahlachse4 an den Armen2a ,2b der Halteeinrichtung2 drehbar gelagert ist. - Wesentlich ist, dass die Rolle einschließlich des Rollenträgers und der darauf aufgebrachten bzw. daran angeordneten Oberflächenschicht
3a und die Federstahlachse4 biegeelastisch sind. - Die Walze
1 weist ferner eine Vorspannrolle5 auf, die mittels einer Drehachse6 in einer Ausnehmung7 der Halteeinrichtung2 gelagert ist. Analog zur Rolle kann vorgesehen sein, dass die Vorspannrolle5 auf der Drehachse6 drehbar gelagert ist oder dass die Vorspannrolle5 fest auf der Drehachse6 gelagert ist und diese drehbar relativ zur Halteeinrichtung2 ist. Wie am besten aus3 ersichtlich ist, sind die beiden Ende der Drehachse6 der Vorspannrolle5 längsverschieblich in nutartigen Ausnehmungen8 ,9 der Halteeinrichtung2 angeordnet. In den nutartigen Ausnehmungen8 ,9 können Vorspannfedern angeordnet sein, welche die Drehachse6 und somit die Vorspannrolle5 gegen den Außenumfang der Rolle3 pressen. - Es kann vorgesehen sein, dass, wie in
3 dargestellt, im unbelasteten Zustand der Walze1 die Vorspannrolle5 so fest gegen die Rolle3 drückt, dass sich diese ”konvex” durchbiegt. Bei einer Belastung der Rolle3 wird die Anpresskraft zu einem Teil von der Vorspannrolle5 aufgenommen, was zum ”Einfedern” der Vorspannrolle5 führt. Die Vorspannrolle5 kann sich also relativ zur Halteeinrichtung2 verschieben, was durch den Doppelpfeil10 angedeutet ist. -
4 zeigt einen Schnitt durch eine Rolle3 gemäß der Erfindung. Die Rolle3 weist die bereits erwähnte Oberflächenschicht3a und einen Rollenträger3b auf, der drehbar auf einer Federstahlachse4 gelagert ist. Bei dem in4 gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Federstahlachse4 einen sich in Längsrichtung11 der Rolle3 verändernden kreisförmigen Querschnitt auf. Der Querschnitt der Federstahlachse4 muss nicht notwendigerweise kreisförmig sein, sofern die Rolle3 nicht drehbar auf der Federstahlachse4 gelagert ist, sondern, wie oben als Alternativbeispiel erwähnt, die Rolle3 fest auf der Federstahlachse4 und die Federstahlachse4 drehbar relativ zur Halteeinrichtung2 angeordnet ist.
Claims (12)
- Walze (
1 ), insbesondere zum Glattwalzen einer auf eine unebene Fläche aufzuklebenden Folie, mit einer Halteeinrichtung (2 ) und einer drehbar relativ zur Halteeinrichtung angeordneten Rolle (3 ), wobei die Rolle (3 ) einen Rollenträger (3b ) und eine auf den Rollenträger (3b ) aufgebrachte bzw. daran angeordnete Oberflächenschicht (3a ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (3 ) einschließlich des Rollenträgers (3b ) in sich biegeelastisch um Achsen, die quer zur Längsrichtung (11 ) der Rolle (3 ) sind, ist. - Walze (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (3 ) im Bereich ihrer beiden Enden an der Halteeinrichtung (2 ) gelagert ist. - Walze (
1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollenträger (3b ) auf einer biegeelastischen Achse (4 ) aus Federstahl gelagert ist. - Walze (
1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse (4 ) den Rollenträger (3b ) in Längsrichtung (11 ) der Rolle (3 ) durchsetzt. - Walze (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenschicht (3a ) aus Elastomermaterial besteht. - Walze (
1 ) nach einem Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenschicht (3a ) eine Filzschicht ist. - Walze (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der Halteeinrichtung (2 ) mindestens eine Vorspannrolle (5 ) drehbar angeordnet ist, welche gegen die Oberflächenschicht (3a ) der Rolle (3 ) drückt und bei einer Drehung der Rolle (3 ) auf der Rolle (3 ) abwälzt. - Walze (
1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannrolle (5 ) eine Drehachse (6 ) aufweist, die im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung (11 ) der Rolle (3 ) ist. - Walze (
1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Drehachse (6 ) der Vorspannrolle (5 ) und der Halteeinrichtung (2 ) mindestens ein Federelement angeordnet ist, welches die Drehachse (6 ) der Vorspannrolle (5 ) in Richtung (10 ) der Rolle (3 ) drückt. - Walze (
1 ) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Halteeinrichtung (2 ) zwei den beiden Enden der Drehachse (6 ) der Vorspannrolle (5 ) zugeordnete nutartige Ausnehmungen (8 ,9 ) vorgesehen sind, in die die Enden der Drehachse (6 ) hineinragen und in denen die Enden bei einem Durchbiegen der Rolle (3 ) verschiebbar sind, so dass sichergestellt ist, dass die Vorspannrolle (5 ) in jedem Biegezustand der Rolle (3 ) gegen die Oberflächenschicht (3a ) der Rolle (3 ) drückt. - Verfahren zum Applizieren einer Lackfolie auf die Oberfläche eines Karosserieteils eines Fahrzeugs, wobei zum Andrücken und/oder Glattstreichen der Lackfolie gegen bzw. auf der Oberfläche des Karosserieteils eine Walze (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 verwendet wird. - Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze (
1 ) an einer automatisiert gesteuerten Fertigungseinrichtung, insbesondere an einem Roboterarm, angeordnet ist und dass die Lackfolie automatisiert gesteuert mittels der Walze (1 ) gegen die Oberfläche des Karosserieteils gedrückt auf der Oberfläche des Karosserieteils glatt gestrichen wird.
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