DE4416868A1 - Verfahren zur Synthese von 1-Alkyl-3-hydroxy-5-halogen-1,2,4-triazolen sowie neue Hydrazinderivate - Google Patents
Verfahren zur Synthese von 1-Alkyl-3-hydroxy-5-halogen-1,2,4-triazolen sowie neue HydrazinderivateInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Synthese von
1-Alkyl-3-hydroxy-5-halogen-1,2,4-triazolen der allgemeinen
Formel I
in der R eine Alkylgruppe und X ein Halogenatom bedeuten.
Diese Verbindungen stellen wichtige Zwischenprodukte bei der
Synthese von Pesticiden und insbesondere von Insecticiden
dar. Das Derivat, in dessen Formel R Isopropyl und X Chlor
bedeuten, ist beispielsweise ein Zwischenprodukt für die
Synthese von Isazofos, das einen dem Fachmann geläufigen
pesticiden Wirkstoff darstellt.
In US 3 992 398 ist die Synthese von 1-Alkyl-3-hydroxy-5-
chlor-1,2,4-triazolen durch Umsetzung von Phosgen mit einem
1-Alkyl-1-cyanohydrazin beschrieben, das durch Umsetzung
eines Alkylhydrazins mit Chlorcyan erhalten ist. Dieser
Syntheseweg wird bisher in erheblichem Umfang industriell
angewandt.
US 4 006 157 beschreibt ferner die Synthese von 1-Alkyl-3-
hydroxy-5-halogen-1,2,4-triazolen durch Umsetzung eines
Alkylhydrazins mit Dichlorisocyano-N-carbonsäurechlorid, das
seinerseits durch Umsetzung von Phosgen mit Chlorcyan er
halten ist.
Die Verwendung von Chlorcyan, das eine sehr toxische, reak
tionsfähige Verbindung darstellt, die früher als Kampfgas
verwendet wurde, bei diesen Verfahren ist entsprechend
außerordentlich nachteilig, weshalb die Fachleute beständig
auf der Suche nach einem Verfahren waren, bei dem diese
Verbindung nicht eingesetzt wird und das aus wirtschaft
licher Sicht wettbewerbsfähig ist.
Von B. Böhner, D. Dawes und W. Meyer, Kemia-Kemi 1 (9)
(1974) 585-9, wurde die Synthese von 1-Alkyl-3-hydroxy-5-
chlor-1,2,4-triazolen durch Umsetzung von Chlor mit einem 1-
Alkyl-3-hydroxy-1,2,4-triazol beschrieben, das seinerseits
durch Umsetzung eines 1-Alkyl-2-carbamoylhydrazins mit
Ameisensäure erhalten wurde. Dieses Verfahren erfordert al
lerdings zahlreiche Grundoperationen und ist daher sehr
aufwendig. Außerdem sind die damit erzielbaren Ausbeuten
nicht zufriedenstellend, weshalb diese Verfahrensweise aus
wirtschaftlicher Sicht zur Anwendung in technischem Maßstab
kein Interesse genießt.
Im Rahmen der Erfindung wurde nun in unerwarteter Weise
festgestellt, daß, insbesondere aufgrund der Verwendung
eines speziellen Katalysators, 1-Alkyl-3-hydroxy-5-halogen-
1,2,4-triazole durch Umsetzung eines 1-Alkyl-3,5-dioxo-
1,2,4-triazols (auch als 1-Alkylurazol bezeichnet) mit einem
Halogenierungsmittel vom ionischen Typ erhältlich sind,
sowie, daß diese ionische Halogenierungsreaktion selektiv
ist, d. h., daß sie sehr bevorzugt an der Carbonylfunktion
stattfindet, die sich in α-Stellung zu dem mit der Alkyl
gruppe substituierten Stickstoffatom befindet.
Die 1-Alkylurazole, die bekannte Verbindungen darstellen,
können aus Alkylhydrazinen nach Verfahren hergestellt
werden, bei denen keine Halogencyanverbindungen eingesetzt
werden. So ist beispielsweise in US 3 663 564 die Synthese
von 1-Isopropylurazol durch Umsetzung von Isopropylhydrazin
mit Diethylimidodicarboxylat beschrieben.
Darüber hinaus wurde festgestellt, daß das 1-Isopropylurazol
aus Isopropylhydrazin nach zwei Syntheseverfahren herge
stellt werden kann, die sehr viel wirtschaftlicher durch
führbar sind als die bekannten Verfahren, da hierbei zwei
neue, im Rahmen der Erfindung synthetisierte Zwischenpro
dukte eingesetzt werden können, nämlich 1-Carbamoyl-1-
isopropylhydrazin und 2-Carbamoyl-2-isopropylhydrazin
carbonsäurealkylester.
Entsprechend läßt sich die Synthese von 1-Isopropyl-3-
hydroxy-5-halogen-1,2,4-triazolen ausgehend von Isopropyl
hydrazin nach wesentlich wirtschaftlicher arbeitenden Ver
fahren durchführen, wobei keine Halogencyanverbindungen als
Reaktanten erforderlich sind.
Der Erfindung liegt entsprechend die Aufgabe zugrunde, ein
neues Verfahren zur Synthese von 1-Alkyl-3-hydroxy-5-
halogen-1,2,4-triazolen anzugeben.
Die Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst. Die Unteransprüche
betreffen vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindungskon
zeption.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist gekennzeichnet durch
Umsetzung eines 1-Alkyl-3,5-dioxo-1,2,4-triazols mit einem
ionischen Halogenierungsmittel in Gegenwart eines stick
stoffhaltigen Katalysators, der ausgewählt ist unter den
tertiären Aminen, ihren Hydrohalogeniden, insbesondere den
Hydrochloriden und Hydrobromiden, unter den heterocyclischen
Aminen und ihren Hydrohalogeniden, insbesondere den Hydro
chloriden und Hydrobromiden, sowie unter den N,N-disubsti
tuierten Amiden.
Die tertiären Amine können aliphatische Amine, beispiels
weise Triethylamin, oder aromatische Amine sein, bei
spielsweise N,N-Dimethylanilin. Sie können ferner auch einen
oder mehrere nichtaromatische Ringe aufweisen, beispiels
weise einen Cyclohexyl- oder Cyclopentylring, die direkt
oder nicht am Stickstoffatom der Aminogruppe gebunden sind.
Unter heterocyclischen Aminen werden in der herkömmlichen
Weise Amine verstanden, deren Stickstoffatom eines der den
Ring aufbauenden Atome ist, wobei mindestens ein weiteres
Ringatom des Ringsystems kein weiteres Stickstoffatom ist.
Dieser Ring kann aromatisch sein, beispielsweise Pyridin,
oder nichtaromatisch, beispielsweise N-Methylmorpholin. Die
übrigen Ringatome können mindestens ein Kohlenstoffatom
und/oder weitere Heteroatome aufweisen, wie beispielsweise
bei N-Methylmorpholin.
Beispiele für heterocyclische Amine sind etwa die Pyridine,
beispielsweise Pyridin selbst und 4-Dimethylaminopyridin,
die Picoline, insbesondere 5-Ethyl-α-picolin, die Chinoline,
die N-substituierten Imidazole, die N-substituierten Pyrrole
sowie die N-substituierten Morpholine.
Beispiele für N,N-disubstituierte Amide sind etwa N,N-
Dialkylamide, insbesondere N,N-Dialkylformamide, wie N,N-
Dimethylformamid (DMF), und die N,N-Dialkylacetamide.
Allgemein können die Substituenten aliphatisch, cyclo
aliphatisch oder aromatisch sein oder auch einen Ring
bilden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich durch folgendes
Reaktionsschema darstellen:
wobei R und X die oben angegebene Bedeutung besitzen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden unter ionischen
Halogenierungsmitteln Halogenierungsmittel verstanden, die
dazu befähigt sind, in einem organischen Molekül nach einer
ionischen Reaktion eine Kohlenstoff-Halogen-Bindung zu er
zeugen. Diese Halogenierungsmittel vom ionischen Typ sind
nicht mit den Halogenierungsmitteln vom Radikaltyp zu ver
gleichen, wie beispielsweise N-Chlorsuccinimid oder N-Brom
succinimid, die zwar auch zur Erzeugung einer Kohlenstoff-
Halogen-Bindung befähigt sind, jedoch nach einer Radikal
reaktion, bei der freie Radikale, und keine Ionen, auftre
ten. Die ionischen Halogenierungsmittel sind dem Fachmann
geläufig. Beispiele für solche Halogenierungsmittel sind
POCl₃, POBr₃, SOCl₂, PCl₅, SOBr₂ und PBr₅.
Das Molverhältnis von stickstoffhaltigem Katalysator zu
1-Alkylurazol liegt vorzugsweise im Bereich von 0,001
bis 0,05.
Es ist ferner bevorzugt, als ionisches Halogenierungsmittel
ein Chlorierungsmittel einzusetzen, vorzugsweise POCl₃,
wodurch 1-Alkyl-3-hydroxy-5-chlor-1,2,4-triazole zugänglich
sind, oder auch ein Bromierungsmittel, was die Synthese von
1-Alkyl-3-hydroxy-5-brom-1,2,4-triazolen erlaubt.
Das ionische Halogenierungsmittel wird vorzugsweise in einem
starken Überschuß eingesetzt, da hierdurch die Verwendung
eines organischen Lösungsmittels vermieden werden kann. Er
forderlichenfalls, insbesondere, wenn das Medium sehr viskos
und entsprechend schwierig zu rühren ist, kann ein inertes
Lösungsmittel Verwendung finden, vorzugsweise ein Lösungs
mittel mit hohem Siedepunkt, das unter den aromatischen Lö
sungsmitteln, wie Toluol, Chlorbenzol, den Xylolen, Ethyl
benzol, o-Dichlorbenzol und 1,2,3-Trichlorbenzol ausgewählt
ist.
Wenn in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels gear
beitet wird, liegt das Molverhältnis von ionischem Halo
genierungsmittel zu 1-Alkylurazol vorzugsweise im Bereich
von 1 bis 3.
Die Reaktionstemperatur liegt allgemein im Bereich von 90
bis 250°C und vorzugsweise im Bereich von 140 bis 200°C.
Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist die 1-Alkyl-Kette des 1-Alkyl-3,5-dioxo-1,2,4-triazols
und damit die 1-Alkyl-Kette des erhaltenen 1-Alkyl-3-
hydroxy-5-halogen-1,2,4-triazols geradkettig, cyclisch oder
verzweigt und enthält 1 bis 6 und vorzugsweise 1 bis 4 C-
Atome.
Entsprechend einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist
diese Alkylkette eine Isopropylgruppe.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung wird das 1-Isopropyl-3-hydroxy-5-chlor-1,2,4-triazol
durch Umsetzung von 1-Isopropyl-5-dioxo-1,2,4-triazol mit
einem ionischen Chlorierungsmittel, vorzugsweise POCl₃,
hergestellt. Im Rahmen dieser besonders bevorzugten Verfah
rensvariante ist es möglich, 1-Isopropylurazol nach den be
kannten Verfahren zu synthetisieren, bei denen kein
Chlorcyan eingesetzt wird. Diese Verfahren sind allerdings
relativ aufwendig.
Im Rahmen der Erfindung wurden zwei neue und besonders
wirtschaftliche Synthesewege zur Herstellung von 1-
Isopropyl-3,5-dioxo-1,2,4-triazol aus Isopropylhydrazin
gefunden, wodurch schließlich das 1-isopropyl-3-hydroxy-5-
chlor-1,2,4-triazol aus Isopropylhydrazin nach wirtschaft
lich außerordentlich interessanten Verfahrensweisen zugäng
lich ist, die sich in technischem Maßstab durchführen lassen
und bei denen kein Chlorcyan eingesetzt wird.
Der erste Syntheseweg, der bevorzugt ist, da er der ein
fachste und wirtschaftlichste ist, besteht in der Her
stellung von 1-Isopropyl-3,5-dioxo-1,2,4-triazol durch
Phosgenierung von 1-Carbamoyl-1-isopropylhydrazin der Formel
Diese Verbindung stellt eine neue Verbindung dar, die durch
Umsetzung von Natrium- oder Kaliumcyanat mit Isopropyl
hydrazin erhältlich ist.
In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß die
Cyanate, im Gegensatz zu den Cyaniden und den Halogencyanen,
nicht toxisch sind.
Der zweite Syntheseweg besteht in der Herstellung von 1-
Isopropyl-3,5-dioxo-1,2,4-triazol durch Cyclisierung eines
2-Carbamoyl-2-isopropylhydrazincarbonsäurealkylesters, bei
spielsweise des Methylesters oder des Ethylesters, in einem
basischen Medium.
Die 2-Carbamoyl-2-isopropylhydrazincarbonsäurealkylester
besitzen die allgemeine Formel
Sie können beispielsweise durch Umsetzung von Natriumcyanat
mit einem 2-Isopropylhydrazincarbonsäurealkylester, also
einer bekannten und aus Isopropylhydrazin leicht zugäng
lichen Verbindung hergestellt werden.
Nur aufgrund der Synthese der neuen Hydrazinderivate, d. h.
von 1-Carbamoyl-1-isopropylhydrazin und und der 2-Carbamoyl-
2-isopropylhydrazincarbonsäurealkylester, war es im Rahmen
der Erfindung möglich, 1-Isopropyl-3-hydroxy-5-chlor-1,2,4-
triazol aus Isopropylhydrazin nach wirtschaftlich außeror
dentlich interessanten Verfahren herzustellen, die im groß
technischen Maßstab durchführbar sind und in denen kein
Chlorcyan eingesetzt wird.
Die Erfindung betrifft entsprechend auch die neuen Verbin
dungen 1-Carbamoyl-1-isopropylhydrazin sowie die 2-Carb
amoyl-2-isopropylhydrazincarbonsäurealkylester, insbesondere
den Methyl- und den Ethylester.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei
spielen näher erläutert, die nicht einschränkend sind.
10 g (76 mmol) 2-Isopropylhydrazincarbonsäuremethylester
wurden mit 8,5 g Wasser und 21,2 g Methanol versetzt. An
schließend wurden bei 7°C 2,2 ml konzentrierte Schwefel
säure aufgegossen, wonach das Reaktionsgemisch bei etwa
20°C 1 h gerührt wurde. Anschließend wurden langsam 5,1 g
(79 mmol) Natriumcyanat zugegeben, worauf das Reaktions
system noch etwa 10 h bei 20°C weiter gerührt wurde. Nach
Abtrennung der gebildeten Salze durch Filtration wurde das
Reaktionsmedium durch Eindampfen unter vermindertem Druck
aufkonzentriert, worauf das erhaltene Produkt in Methanol
umkristallisiert wurde.
Auf diese Weise wurden 11,3 g 2-Carbamoyl-2-isopropylhydra
zincarbonsäuremethylester (Ausbeute 85%) mit einem
Schmelzpunkt von 161°C in Form eines festen Produkts er
halten, das durch IR-Spektrometrie, ¹H-NMR-Spektrometrie und
Massenspektrometrie identifiziert wurde.
50 g (343 mmol) 2-Isopropylhydrazincarbonsäureethylester
wurden mit 39 g Wasser und 80 g Ethanol versetzt. An
schließend wurden bei 5°C 10,5 ml konzentrierte Schwefel
säure aufgegossen, wonach das Reaktionsmedium 1 h bei etwa
20°C gerührt wurde. Danach wurden langsam 25,7 g (395 mmol)
Natriumcyanat zugegeben, worauf das Reaktionsmedium etwa
10 h bei 20 bis 75°C weiter gerührt wurde. Nach Abfiltrie
ren der gebildeten Salze wurde das Reaktionsmedium durch
Eindampfen unter vermindertem Druck aufkonzentriert; das
erhaltene Produkt wurde in Ethanol umkristallisiert.
Auf diese Weise wurden 36,3 g (Ausbeute 73%) 2-Carbamoyl-2-
isopropylhydrazincarbonsäureethylester mit einem Schmelz
punkt von 185-187°C in Form eines festen Produkts er
halten, das durch IR-Spektrometrie, ¹H-NMR-Spektrometrie und
Massenspektrometrie identifiziert wurde.
Zu 50 ml einer wässerigen 4 N Kaliumhydroxidlösung wurden
bei 20°C 17,5 g (0,1 mol) 2-Carbamoyl-2-isopropylhydrazin
carbonsäuremethylester zugegeben, der nach Beispiel 1 er
halten war. Das Reaktionsmedium wurde auf 95°C erwärmt und
anschließend 40 min auf dieser Temperatur gehalten.
Danach wurde das Reaktionsmedium bei 20°C mit einer wässe
rigen 12 N Salzsäurelösung neutralisiert. Nach Aufkonzen
trieren des Reaktionsmediums durch Eindampfen unter vermin
dertem Druck und Erwärmen auf etwa 50°C wurde das ange
strebte Produkt mit Methanol extrahiert.
Durch Abkühlen der Methanolphase auf 0°C konnten durch
Ausfällung 11,2 g (Ausbeute 78%) 1-Isopropylurazol mit
einem Schmelzpunkt von 186°C in Form eines festen Produkts
gewonnen werden, daß durch IR-Spektrometrie, ¹H-NMR-Spek
trometrie und Massenspektrometrie identifiziert wurde.
Bei etwa 20°C wurden 1,05 g (7,1 mmol) nach Beispiel 3 er
haltenes 1-Isopropylurazol, 21,3 g (0,14 mol) POCl₃, 0,2 g
(1,6 mmol) 5-Ethyl-α-picolin und 80 g o-Dichlorbenzol ge
mischt. Das Reaktionsgemisch wurde dann 24 h auf 160 bis
170°C erwärmt, worauf das angestrebte Produkt durch Säu
lenchromatographie an Kieselsäure unter Elution mit Di
chlormethan isoliert wurde.
Auf diese Weise wurden 0,30 g (Ausbeute 96%) 1-Isopropyl-3-
hydroxy-5-chlor-1,2,4-triazol mit einem Schmelzpunkt von
105,5°C in Form eines Feststoffs erhalten, der durch
¹H-NMR-Spektrometrie, ¹³C-NMR-Spektrometrie und Massenspek
trometrie identifiziert wurde.
Außerdem konnte kein 1-Isopropyl-3-chlor-5-hydroxy-1,2,4-
triazol in dem Reaktionsmedium gefunden werden.
Parallel zu dem erfindungsgemäßen Beispiel 4 wurde ein Ver
gleichsbeispiel ohne 5-Ethyl-α-picolin durchgeführt, wobei
alle übrigen Bedingungen streng gleich waren. Es wurde
festgestellt, daß das Reaktionsmedium kein 1-Isopropyl-3-
hydroxy-5-chlor-1,2,4-triazol enthielt. Dieses Vergleichs
beispiel erweist die Notwendigkeit der Verwendung des
stickstoffhaltigen Katalysators.
251 g einer 15,1-%igen wässerigen Lösung von Isopropylhy
drazin (entsprechend 51,2 mmol Isopropylhydrazin), die auf
0°C abgekühlt war, wurden tropfenweise unter Aufrechter
haltung einer Temperatur von 0°C mit 2,87 g (28,2 mmol)
konzentrierter Schwefelsäure und danach mit 3,56 g
(54,7 mmol) Natriumcyanat versetzt. Das Reaktionsmedium
wurde etwa 14 h bei 20°C gerührt und danach filtriert. Die
bei der Filtration erhaltene flüssige Phase wurde durch
Eindampfen unter vermindertem Druck aufkonzentriert; das
erhaltene Produkt wurde in Ethanol umkristallisiert.
Auf diese Weise wurden 4,1 g (Ausbeute 69%) 1-Carbamoyl-1-
isopropylhydrazin in Form eines weißen Feststoffs erhalten,
der durch IR-Spektrometrie, ¹H-NMR-Spektrometrie, ¹³C-NMR-
Spektrometrie und Massenspektrometrie identifiziert wurde.
In 50 ml Toluol wurden 1,1 g (27,5 mmol) Magnesiumoxid und
3 g (25,6 mmol) nach Beispiel 5 erhaltenes 1-Carbamoyl-1-
isopropylhydrazin suspendiert. Nach Abkühlen auf 0°C wurden
bei 0°C 5,15 g (52 mmol) gasförmiges Phosgen eingebracht.
Nach Erwärmen auf 35°C und Entfernung des überschüssigen
Phosgens wurde das Reaktionsmedium durch Eindampfen unter
vermindertem Druck aufkonzentriert. Anschließend wurde das
angestrebte Produkt durch Säulenchromatographie an Kiesel
säure unter Elution mit einem Methanol-Chloroform-Gemisch
(1 : 9 V/V) isoliert.
Auf diese Weise wurden 1,8 g (Ausbeute 50%) 1-Isopropyl
urazol in Form eines festen Produkts mit einem Schmelzpunkt
von 184°C erhalten, das durch IR-Spektrometrie, ¹H-NMR-
Spektrometrie und Massenspektrometrie identifiziert wurde.
Bei etwa 20°C wurden 1,05 g (7,1 mmol) nach Beispiel 6 er
haltenes 1-Isopropylurazol, 3,15 g (14 ml) POCl₃, 0,1 g
(0,8 mmol) 5-Ethyl-α-picolin und 50 g o-Dichlorbenzol
gemischt. Das Reaktionsmedium wurde dann 36 h auf 160 bis
170°C erwärmt; anschließend wurde das angestrebte Produkt
durch Säulenchromatographie an Kieselsäure unter Elution mit
Dichlormethan isoliert.
Auf diese Weise wurde 0,25 g (Ausbeute 21,5%) 1-Isopropyl-
3-hydroxy-5-chlor-1,2,4-triazol mit einem Schmelzpunkt von
105°C erhalten, das durch IR-Spektrometrie, ¹H-NMR-Spek
trometrie, ¹³C-NMR-Spektrometrie und Massenspektrometrie
identifiziert wurde.
Claims (15)
1. Verfahren zur Synthese von 1-Alkyl-3-hydroxy-5-halogen-
1,2,4-triazolen,
gekennzeichnet durch
Umsetzung eines 1-Alkyl-3,5-dioxo-1,2,4-triazols mit
einem ionischen Halogenierungsmittel in Gegenwart eines
stickstoffhaltigen Katalysators, der unter den tertiären
Aminen und ihren Hydrohalogeniden, den heterocyclischen
Aminen und ihren Hydrohalogeniden sowie den N,N-disub
stituierten Amiden ausgewählt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein stickstoffhaltiger Katalysator eingesetzt wird, der
unter den tertiären Aminen, den heterocyclischen Aminen
und den N,N-disubstituierten Amiden ausgewählt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
als heterocyclische Amine aromatische heterocyclische
Amine eingesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
als aromatische heterocyclische Amine Pyridine eingesetzt
werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
als stickstoffhaltiger Katalysator 5-Ethyl-α-picolin ein
gesetzt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5,
dadurch gekennzeichnet, daß
als ionisches Halogenierungsmittel ein Chlorierungsmit
tel oder ein Bromierungsmittel eingesetzt wird, vorzugs
weise POCl₃.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6,
dadurch gekennzeichnet, daß
1-Alkyl-3-hydroxy-5-halogen-1,2,4-triazole hergestellt
werden, deren 1-Alkyl-Gruppe 1 bis 6 C-Atome und vor
zugsweise 1 bis 4 C-Atome aufweist.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Umsetzung bei einer Temperatur im Bereich von 90 bis
250°C durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8,
dadurch gekennzeichnet, daß
das ionische Halogenierungsmittel in einem Überschuß
eingesetzt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der stickstoffhaltige Katalysator in einer Menge von 0,1
bis 50 mol-%, bezogen auf das 1-Alkyl-3,5-dioxo-1,2,4-
triazol, eingesetzt wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
10,
dadurch gekennzeichnet, daß
1-Isopropyl-3-hydroxy-5-chlor-1,2,4-triazol durch Um
setzung von 1-isopropyl-3,5-dioxo-1,2,4-triazol mit
einem ionischen Chlorierungsmittel hergestellt wird.
12. Verfahren zur Synthese von 1-Isopropyl-3-hydroxy-5-
chlor-1,2,4-triazol nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
das 1-Isopropyl-3,5-dioxo-1,2,4-triazol durch Cyclisie
rung eines 2-Carbamoyl-2-isopropylhydrazincarbonsäure
alkylesters in einem basischen Milieu hergestellt wird.
13. Verfahren zur Synthese von 1-Isopropyl-3-hydroxy-5-
chlor-1,2,4-triazol nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
das 1-Isopropyl-3,5-dioxo-1,2,4-triazol durch Phosge
nierung von 1-Carbamoyl-1-isopropylhydrazin hergestellt
wird.
14. 1-Carbamoyl-1-isopropylhydrazin.
15. 2-Carbamoyl-2-isopropylhydrazincarbonsäure
ester.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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FR9305753A FR2705345B1 (fr) | 1993-05-13 | 1993-05-13 | Procédé de synthèse de 1-alkyl-3-hydroxy-5-halogéno-1,2,4-triazoles et nouveaux dérivés d'hydrazine. |
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DE (1) | DE4416868A1 (de) |
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1994
- 1994-03-31 CH CH97394A patent/CH688149A5/fr not_active IP Right Cessation
- 1994-05-13 DE DE19944416868 patent/DE4416868A1/de not_active Withdrawn
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FR2705345B1 (fr) | 1995-07-07 |
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CH688149A5 (fr) | 1997-05-30 |
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