DE4416138C2 - Verschluß für Sicherheitsgurte - Google Patents
Verschluß für SicherheitsgurteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Verschluß für Sicherheitsgurte gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 40 09 272 A1 ist ein Schwenkriegel-Verschluß bekannt, bei dem
das als Platte ausgebildete Sperrglied durch eine Druckfeder gegen den
Schwenkriegel abgestützt ist und unmittelbar durch die Lösetaste verschoben
wird. Die an der Lösetaste und an der Sperrplatte durch Massenträgheit
auftretenden Kräfte am Ende eines Gurtstrafferhubes, durch den der Verschluß
zum Fahrzeugboden hin verlagert wird, sind in Öffnungsrichtung der Lösetaste
gerichtet, so daß besondere Maßnahmen ergriffen werden müssen, um ein
selbsttätiges Öffnen des Verschlusses zu verhindern. Zu diesem Zweck ist an der
Lösetaste eine Sperrklinke gelagert, die aufgrund ihrer Massenträgheit bei
plötzlicher Beschleunigung der Lösetaste verschwenkt wird und in eine
Rastöffung am Rahmen des Verschlusses eintaucht. Die Verschwenkung der
Klinke muß sehr schnell erfolgen, damit die beabsichtigte Blockierung der
Lösetaste eintritt. Bei extrem hohen Beschleunigungen des Verschlusses kann dies
nicht immer gewährleistet werden. Überdies nehmen die von der Klinke
aufzunehmenden Belastungen sehr hohe Werte an, in die sowohl die gesamte
Masse der Lösetaste als auch die der Sperrplatte und der Sperrklinke selbst
eingehen.
Ein gattungsgemäßer Verschluß ist aus der DE 90 14 634 U1 bekannt. Bei
diesem Verschluß ist ein schwenkbar am Gehäuse gelagertes Sperrelement
vorgesehen, das in eine im Verriegelungselement sperrende Verriegelungsstellung
bewegbar ist. Bei plötzlich auftretenden hohen Massekräften entriegelt sich der
Verschluß nicht unbeabsichtigt, da das Verriegelungselement aufgrund einer
Blockierung seiner Bewegungsbahn in der Kulisse durch das Sperrelement in
seiner sperrenden Position gehalten wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verschluß für Sicherheitsgurte zu
schaffen, der auch bei extrem hohen Beschleunigungswerten von 4000 g oder
mehr gegen unbeabsichtigtes Öffnen gesichert ist und keine prinzipiellen
Änderungen an der bewährten Bauform nach dem Schwenkriegel-Prinzip
erfordert.
Das Sperrglied, welches den Schwenkriegel in seiner
Verschlußstellung hält, ist durch wenigstens einen Sperrkörper in der
Sperrstellung blockiert, der quer zur Verschieberichtung des Sperrgliedes
zwischen einer Blockierstellung und einer Freigabestellung bewegbar ist. Das
Sperrglied spricht aufgrund seiner Beweglichkeit nur quer zur Verschieberichtung
des Sperrgliedes nicht auf Beschleunigungen an, deren Richtung mit der
Betätigungsrichtung der Lösetaste übereinstimmt. Daher verbleibt der Sperrkörper
auch bei extrem hohen Beschleunigungen in dieser Richtung in seiner
Blockierstellung. Der Sperrkörper ist
wiederum durch ein parallel zu der Verschieberichtung des Sperrgliedes
verschiebbares Blockierglied in seiner Blockierstellung arretierbar. Folglich ist
einerseits das Sperrglied durch den Sperrkörper gegen Beschleunigungen in
Betätigungsrichtung der Lösetaste gesichert, und andererseits
ist der Sperrkörper gegen Beschleunigungen
quer zu dieser Richtung durch das Blockierglied gesichert.
Daraus ergibt sich, daß der Verschluß insgesamt gegen Be
schleunigungen in jeder Richtung gesichert ist.
Zum Lösen des Verschlusses muß
erst das Blockierglied verlagert werden, um den Sperrkörper
freizugeben, der dann seinerseits eine Verschiebung des
Sperrgliedes ermöglicht, um den Schwenkriegel freizugeben.
Der erforderliche Bewegungsablauf läßt sich leicht mittels
eines am Sperrglied schwenkbar gelagerten, zweiarmigen Um
lenkhebels erreichen, an dessen erstem Ende die Lösetaste
angreift und dessen zweites Ende an das Blockierglied ange
schlossen ist. Der Umlenkhebel, das Blockierglied und die an
diesem angreifenden Teile der Lösetaste sind gegenüber Be
schleunigung in Betätigungsrichtung der Lösetaste massenkom
pensiert, so daß sie auch bei extrem hohen Werten dieser Be
schleunigung relativ in Ruhe bleiben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen angegeben.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung und aus der Zeichnung, auf die
Bezug genommen wird. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Perspektivansicht der wesentli
chen Funktionsteile des Verschlusses;
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht des Verschlusses
im Zustand mit verriegelter Steckzunge und unbe
tätigter Lösetaste;
Fig. 3 denselben Verschluß bei beginnender Betätigung der
Lösetaste;
Fig. 4 den Verschluß in der Endphase der Betätigung der
Lösetaste; und
Fig. 5 den Verschluß im geöffneten Zustand bei vollstän
dig eingedrückter Lösetaste.
Der Verschluß für Sicherheitsgurte verbindet eine herkömm
liche Steckzunge 10 mit einem Beschlag 12, an dem ein Gurt
straffer, ein sogenannter Schloßstraffer, angreifen kann.
Der Verschluß umfaßt einen mit dem Beschlag 12 verbundenen
lasttragenden Rahmen 14, der in Draufsicht U-förmig gebogen
ist und zwischen dessen Schenkeln ein Schwenkriegel 16
schwenkbar gelagert ist. Im geschlossenen Zustand (Fig. 2)
greift der Schwenkriegel 16 mit einem Haken 16a an einer
Rastkante 10a der Steckzunge 10 an. In zwei zueinander und
zur Steckzunge 10 parallelen Führungsschlitzen 18 in den
Schenkeln des Rahmens 14 ist eine Sperrplatte 20 verschieb
bar geführt. Eine Druckfeder 22 ist zwischen der Sperrplatte
20 und einer Stützfläche 16b am Schwenkriegel 16 abgestützt
und beaufschlagt den Schwenkriegel 16 mit einem Öffnungsmo
ment, drückt aber gleichzeitig die Sperrplatte 20 in eine
Sperrstellung, in der sie einen Anschlag für einen hochge
zogenen Ansatz 16c auf der vom Haken 16a abgewandten Seite
des Schwenkriegels 16 bildet. Die Sperrplatte 20 hält daher
den Schwenkriegel 16 in seiner in Fig. 2 gezeigten Schließ
stellung.
Am Rahmen 14 ist ferner eine zweiteilige Lösetaste 24a, 24b
schwenkbar gelagert. Die beiden Teile 24a, 24b der Lösetaste
sind um eine gemeinsame Achse schwenkbar sowie an ihren
freien Enden durch Federkraft voneinander gespreizt. Dabei
liegt der Teil 24a der Lösetaste an der benachbarten Kante
der Sperrplatte 20 an.
An ihren beiden Seiten besitzt die Sperrplatte 20 je einen
abstehenden Lagerzapfen 26, auf dem jeweils ein zweiarmiger
Umlenkhebel 28 mittels eines Langlochs 28a schwenkbar gela
gert ist. An dem oberen Arm des Umlenkhebels 28 ist eine
Blockierplatte 30 gelenkig angeschlossen. Die Blockierplat
te 30 ist in zwei parallelen Führungsschlitzen 32 in den
beiden Schenkeln des Rahmens 14 parallel zur Sperrplatte 20
verschiebbar gelagert. Durch eine Druckfeder 34 wird die
Blockierplatte 30 in entgegengesetzter Richtung wie die
Sperrplatte 20 durch die Druckfeder 18 belastet.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Schließstellung liegt das von
dem Umlenkhebel 28 abgewandte Ende der Blockierplatte 30
über zwei Sperrkugeln 36, die in je einer Mulde 38 der
Sperrplatte 20 gelagert sind. Die Blockierplatte 30 verhin
dert ein Austreten der Sperrkugeln 36 aus den Mulden 38,
wodurch die Sperrplatte 20 in ihrer Stellung blockiert wird.
An seinem von der Blockierplatte 30 abgewandten Arm besitzt
der Umlenkhebel 28 einen Ansatz 28b, der durch eine Öffnung
40 in dem Teil 24a der Lösetaste ragt und an deren Teil 24b
anliegt. Die Massenverteilung und die beteiligten Hebel an
dem Teil 24b der Lösetaste, dem Schwenkriegel 28 und der
Blockierplatte 30 sind so gewählt, daß diese Teile gegenüber
Beschleunigungen in Betätigungsrichtung der Lösetaste mas
senkompensiert sind. Auch bei extrem hohen Beschleunigungen
in dieser Richtung bleiben diese Teile daher relativ zum
Rahmen 14 des Verschlusses unbewegt. Folglich sind die
Sperrkugeln 36 daran gehindert, aus den Mulden 38 auszutre
ten, wodurch die Sperrplatte 20 in ihrer Sperrstellung
blockiert ist und den Schwenkriegel 16 in seiner Schließ
stellung sichert. Bei Beschleunigung quer zur Betätigungs
richtung der Lösetaste können die Sperrkugeln 36 ebenfalls
nicht ausweichen, da sie zwischen der Sperrplatte 20 und der
Blockierplatte 30 eingeschlossen sind. Der Verschluß ist da
her gegen Beschleunigungen jeder Größe und in jeder Richtung
gesichert.
Zum Öffnen des Verschlusses wird wie bei einem herkömmlichen
Schwenkriegel-Verschluß die Lösetaste in einer Richtung be
tätigt, die der Einsteckrichtung der Steckzunge 10 entspricht.
Der Teil 24b der Lösetaste schiebt zunächst den Ansatz 28b
des Umlenkhebels 28 vor und verschwenkt diesen, wodurch die
Blockierplatte 30 entgegen der Kraft der Druckfeder 34 in
den Führungsschlitzen 32 verschoben wird, bis die Sperrku
geln 36 freikommen. In diesem, in Fig. 3 gezeigten Zustand
liegen die Teile 24a und 24b der Lösetaste aneinander, so
daß nunmehr nach dem einleitenden ersten Betätigungshub über
einen zweiten Betätigungshub die Sperrplatte 20 entgegen der
Kraft der Druckfeder 22 verschoben wird.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, werden nun die Sperrkugeln
36 aus den Mulden 38 herausgedrückt, so daß die Sperrplatte
20 unbehindert weiter vorgeschoben werden kann, bis sie den
Schwenkriegel 16 freigibt. Dieser wird nun durch die Druck
feder 22 im Uhrzeigersinn verschwenkt, wobei der Haken 16a
von der Rastkante 10a der Steckzunge 10 gelöst wird und die
se nunmehr aus dem Verschluß herausgezogen werden kann.
Claims (7)
1. Verschluß für Sicherheitsgurte, mit einem Schwenkriegel (16), der in
einem lasttragenden Rahmen (14) gelagert ist und in seiner Sperrstellung an einer
Rastkante einer Steckzunge (10) angreift, einem Sperrglied (20), das am Rahmen
(14) quer zur Schwenkrichtung des Schwenkriegels (16) zwischen einer
Öffnungsstellung, in der es den Schwenkriegel freigibt, und einer Sperrstellung, in
der es den Schwenkriegel in seiner Eingriffsstellung blockiert, verschiebbar
gelagert ist, und einer gleichfalls am Rahmen gelagerten Lösetaste (24a, 24b),
durch deren Betätigung das Sperrglied (20) in die Öffnungsstellung verschiebbar
ist, wobei das Sperrglied (20) seinerseits durch wenigstens einen Sperrkörper (36)
in der Sperrstellung blockierbar ist, der quer zur Verschieberichtung des
Sperrgliedes (20) zwischen einer Blockierstellung und einer Freigabestellung
bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrkörper (36) durch ein parallel
zu der Verschieberichtung des Sperrgliedes (20) verschiebbares Blockierglied
(30) in seiner Blockierstellung arretierbar ist.
2. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösetaste
(24a, 24b) an dem einen und das Blockierglied (30) am anderen Arm eines
zweiarmigen, schwenkbar gelagerten Umlenkhebels (28) angreift.
3. Verschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Umlenkhebel (28) an dem Sperrglied (20) schwenkbar gelagert ist.
4. Verschluß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösetaste
(24a, 24b) über einen ersten Betätigungshub erst an dem Umlenkhebel (28)
angreift sowie nach Überführung des Blockiergliedes (30) in eine den Sperrkörper
(36) freigebende Stellung mit einem weiteren Betätigungshub an dem Sperrglied
(20) angreift.
5. Verschluß nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Umlenkhebel (28) mittels eines Langlochs (28a) auf einem Lagerzapfen (26) am
Sperrglied (20) gelagert ist.
6. Verschluß nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sperrkörper (36) durch einen Wälzkörper gebildet ist, der
in eine Mulde (38) des Sperrgliedes (20) eingreift.
7. Verschluß nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Umlenkhebel (28), das Blockierglied (30) und die an
diesem angreifenden Teile der Lösetaste (24b) gegenüber Beschleunigung in
Betätigungsrichtung der Lösetase massenkompensiert sind.
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DE3707956C2 (de) | Höhenversteller, insbesondere in Kraftfahrzeugen |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |