DE4416091C1 - Antriebsvorrichtung mit einer Sperrvorrichtung gegen ein Zurückprellen der Schaltwelle - Google Patents
Antriebsvorrichtung mit einer Sperrvorrichtung gegen ein Zurückprellen der SchaltwelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung eines
Leistungsschalters mit einer für mehrere Pole gemeinsamen
Schaltwelle, die einerseits über Kniehebel durch einen
Federspeicher im Einschaltsinn und andererseits durch
polseitige Ausschaltkräfte im Ausschaltsinn beaufschlagbar
ist, wobei als Schutz gegen ein Zurückprellen der Schaltwelle
aus ihrer Endlage beim Ausschalten eine mechanische
Sperrvorrichtung vorgesehen ist.
Eine Antriebsvorrichtung dieser Art ist durch die
US 4 468 533 bekannt geworden. Die Sperrvorrichtung umfaßt
dabei einen hakenartigen Hebel, dessen hakenartiger Bereich
beim Ausschalten in die Nähe eines ortsfesten Bolzens gelangt
und diesen übergreift. Der an einem auf der Schaltwelle
sitzenden Hebel gelagerte hakenartige Hebel ist mit einer
Rückstellfeder beaufschlagt, die den hakenartigen Hebel
wieder zurückzieht und die normale Bewegbarkeit der
Schaltwelle wieder herstellt.
Das Prellen der Schaltwelle beim Erreichen der
Ausschaltstellung ist von einer Reihe unterschiedlicher
Faktoren abhängig. Von Bedeutung sind in diesem Zusammenhang
nicht nur die mechanischen Eigenschaften der bewegten Teile,
d. h. ihre Masse, ihre durch die auftretenden Kräfte bewirkte
elastische Verformung und ihre Geschwindigkeit, sondern auch
der jeweils von den Schaltkontakten des Leistungsschalters zu
unterbrechende Strom, von dem eine elektrodynamische Wirkung
auf die bewegten Teile ausgeht. Daher bereitet es erhebliche
Schwierigkeiten, die erwähnte Sperrvorrichtung so auszubil
den, daß sie das Prellen im gesamten Leistungsbereich eines
Leistungsschalters, d. h. von normalen Betriebsströmen bis zu
den größten Kurzschlußströmen beherrscht. Beispielsweise kann
eine Sperrvorrichtung der genannten Art bei einem bestimmten
Schaltstrom wirksam sein, dagegen weder bei einem niedrigeren
noch bei einem höheren Strom.
Der Erfindung liegt daher die
Aufgabe zugrunde, eine Sperrvorrichtung der eingangs genann
ten Art so auszubilden, daß sie ungeachtet der Stärke des
Schaltvorganges wirksam ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
auf der Schaltwelle wenigstens ein Fangarm befestigt ist und
daß der Greifer um ein ortsfestes Lager schwenkbar angeordnet
ist, wobei der Fangarm eine Arbeitsfläche zur Beaufschlagung
des Greifers im Sinne einer Erfassung des Fangarmes besitzt.
Diese Anordnung ist unabhängig von den auf der Schaltwelle
sitzenden Hebeln verwendbar, durch welche die Antriebskräfte
in die Schaltwelle eingeleitet und von dieser weitergeleitet
werden. Daher ist die durch den Greifer gebildete Sperrvor
richtung an einer geeigneten Stelle anzubringen und bei
geeigneter Dimensionierung ggfs. auch mehrfach anwendbar.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der
Greifer einen einseitig offenen Hohlraum mit einer dem Fang
arm angepaßten bogenförmigen Außenwand ausgebildet sein und
eine Überdeckung zwischen dem Fangarm und dem Greifer kann
wesentlich größer bemessen sein, als dies zur Sperrung der
Schaltwelle gegen Zurückdrehen erforderlich ist. Auf diese
Weise wird der Arbeitsbereich der Sperrvorrichtung erheblich
erweitert, weil der Greifer den Fangarm unterschiedlich weit
übergreifen kann, ohne daß es zu einem Anschlag in einer
Endstellung kommt, was die Wirksamkeit der Vorrichtung beein
trächtigen könnte.
Der Hohlraum des Greifers kann eine bogenförmige Endwand
aufweisen, während der Fangarm eine gerade Endkante besitzt.
Hierdurch wird erreicht, daß eine Reflexion des Greifers
durch Prellen auch dann unterbleibt, wenn die Überdeckung
zwischen dem Fangarm und dem Greifer vollständig durchlaufen
wird und der Greifer mit der Endfläche seines Hohlraumes
gegen das Ende des Fangarmes stößt.
Als weitere vorteilhafte Maßnahme zur Erweiterung des Ar
beitsbereiches der Sperrvorrichtung können an der Schaltwelle
zwei gleiche Anordnungen aus Fangarm und Greifer angeordnet
und die Rückstellfedern der beiden Greifer können unter
schiedlich stark bemessen sein.
Für die Wirksamkeit der beschriebenen Sperrvorrichtung ist es
günstig, wenn der Fangarm nahe einem möglichst tragfähigen
Lager abgestützt ist. Dies kann insbesondere bei der Anord
nung mit zwei Fangarmen und Greifern dadurch erreicht werden,
daß die beiden Greifer symmetrisch zu zwei Tragplatten ange
ordnet sind, welche zwischen sich die Kniehebel aufnehmen und
an denen sich Wellenlager für die Schaltwelle befinden.
Hierbei können die Greifer an einem die Tragplatten verbin
denden, über die Tragplatten überstehenden und zugleich einen
Anschlag für die Ausschaltstellung der Schaltwelle bildenden
Tragbolzen gelagert sein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die Fig. 1 zeigt eine Schaltwelle eines Niederspannungs-
Leistungsschalters mit angrenzenden Teilen einer Antriebs
vorrichtung mit zwei Sperrvorrichtungen gegen ein Prellen der
Schaltwelle.
In der Fig. 2 ist in einem gegenüber der Fig. 1 größeren
Maßstab eine der Sperrvorrichtungen in einer Seitenansicht
dargestellt.
Die in den Figuren gezeigte Schaltwelle 1 ist an zwei Trag
platten 2 und 3 gelagert, die parallel zueinander und starr
miteinander verbunden angeordnet sind. Die Tragplatten 2 und
3 nehmen zwischen sich eine Hebelanordnung auf, zu der insbe
sondere eine Antriebskraft auf die Schaltwelle übertragende
Kniehebel 4 gehören. Ein zwischen den Tragplatten 2 und 3
angeordneter, in den Figuren nicht sichtbarer Federspeicher
ist durch einen seitlich der Tragplatte 3 angeordneten Hand
hebel 5 spannbar. Die zur Verklinkung des Federspeichers in
gespanntem Zustand sowie zur Übertragung der Federkraft auf
die Schaltwelle und von dort zu den Schaltkontakten dienenden
Teile sind bei. Niederspannungs-Leistungsschaltern allgemein
bekannt und werden daher im vorliegenden Zusammenhang nicht
näher beschrieben.
Als Sperrvorrichtung gegen ein Zurückdrehen der Schaltwelle 1
in Richtung der geschlossenen Stellung der Schaltkontakte,
nachdem die Schaltwelle im Zuge des Ausschaltens ihre End
stellung erreicht hat, sind zwei Sperrvorrichtungen vorgese
hen, die als Ganzes mit 6 bezeichnet und symmetrisch zu den
Tragplatten 2 und 3 angeordnet sind. Jede der Sperrvorrich
tungen 6 umfaßt einen auf der Schaltwelle 1 sitzenden Fangarm
7 mit einer aus der Fig. 2 ersichtlichen Form. Ferner gehört
zu jeder der Sperrvorrichtungen 6 ein Greifer 10, dessen
Gestalt gleichfalls näher aus der Fig. 2 hervorgeht. Wie man
erkennt, weist der Fangarm 7 eine bogenförmige Kontur mit
einer im wesentlichen geraden Endkante 11 auf. Auf dem über
stehenden Endteil 12 eines die Tragplatten 2 und 3 verbinden
den Tragbolzens 13 ist der Greifer 10 schwenkbar gelagert.
Als Rückstellfeder 14 dient eine Drahtbiegefeder, deren einer
Schenkel 15 an der Schaltwelle 1 und deren anderer Schenkel
16 an dem Greifer 10 anliegt, wobei die Windungen gleichfalls
den überstehenden Endteil 11 des Tragbolzens 13 umschließen.
Der Greifer 10 besitzt einen einseitig offenen Hohlraum 17
mit einer bogenförmigen Außenwand 20, die der Kontur des
Fangarmes 7 angepaßt ist. Unterschiedlich ist jedoch eine
bogenförmige Endwand 21 des Hohlraumes 17, die eine flächen
hafte Berührung des Endes des Fangarmes 7 mit dem Greifer 10
ausschließt.
Der Fangarm 7 besitzt ferner eine Arbeitsfläche 22, die mit
einem dem Hohlraum 17 bezüglich der Schwenkachse des Greifers
10 gegenüberliegenden Fortsatz 23 zusammenwirkt.
In der Fig. 2 ist die Sperrvorrichtung im Ruhezustand darge
stellt, in welcher die Schaltwelle 1 zwischen ihren Endstel
lungen beliebig drehbar ist. Beim Ausschalten führt die
Schaltwelle 1 eine Drehung in Richtung des in der Fig. 2
gezeigten Pfeiles 24 aus. Dabei trifft die Arbeitsfläche 22
des Fangarmes 7 gegen den Fortsatz 23 des Greifers 10 und
veranlaßt den Greifer 10 entgegen der Kraft der Rückstellfe
der 14 zu einer Schwenkung entgegen dem Drehsinn der Schalt
welle 1. Somit bewegen sich die Endkante 11 und der Hohlraum
17 aufeinander zu. Je nach der Stärke des Aufschlages der
Arbeitsfläche 22 auf den Fortsatz 23 übergreift der Greifer
10 mit seinem Hohlraum 17 den Fangarm 7 unterschiedlich weit.
Sobald eine gewisse Überdeckung zwischen diesen Teilen er
reicht ist, kann die Schaltwelle 1 nicht zurückprellen. Erst
nach dem Abklingen des Prellvorganges kehrt der Greifer 10 in
die dargestellte Ausgangslage zurück und gibt den Fangarm 7
wieder frei. Dieser Vorgang ist in einem beträchtlichen
Bereich von Kräften wirksam, denen die Schaltwelle bei den
unterschiedlichen Schaltvorgängen ausgesetzt ist. Dabei
bleibt der Greifer 10 stets eine gewisse Zeit im Eingriff mit
dem Fangarm 7, weil ein radiales Zusammenstoßen des Fangarmes
7 und des Greifers 10 in der Regel nicht stattfindet und
somit der Greifer 10 nicht vorzeitig durch Prellen zurückge
worfen werden kann. Selbst dann, wenn bei einem besonders
heftigen Aufprall die Endkante 11 des Fangarmes 7 zur Anlage
an der Endwand 21 gelangt, führt dies nicht zu einem Zurück
prellen, weil aufgrund der gewählten Form der Teile überwie
gend in Richtung der Lagerung des Greifers 10 wirkende Stoß
kräfte entstehen.
Wie bereits erwähnt, ist zu beiden Seiten der Tragplatten 2
und 3 je ein Fangarm 7 und ein Greifer 10 angeordnet. Unter
schiedlich ist lediglich die Stärke der Rückstellfeder 14,
wodurch die eine der Vorrichtungen bei geringeren und die
andere Vorrichtung bei größeren Geschwindigkeiten des Aus
schaltvorganges wirksam ist.
Claims (6)
1. Antriebsvorrichtung eines Leistungsschalters mit einer für
mehrere Pole gemeinsamen Schaltwelle (1), die einerseits über
Kniehebel (4) durch einen Federspeicher im Einschaltsinn und
andererseits durch polseitige Ausschaltkräfte im Ausschalt
sinn beaufschlagbar ist, wobei als Schutz gegen ein Zurück
prellen der Schaltwelle (1) aus ihrer Endlage beim Ausschal
ten ein durch eine Rückstellfeder (14) beaufschlagter Greifer
(10) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der
Schaltwelle (1) wenigstens ein Fangarm (7) befestigt ist und
daß der Greifer (10) um ein ortsfestes Lager (12) schwenkbar
angeordnet ist, wobei der Fangarm (7) eine Arbeitsfläche (22)
zur Beaufschlagung des Greifers (10) im Sinne einer Erfassung
des Fangarmes (7) besitzt.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Greifer (10) einen einseitig offenen Hohlraum (17) mit einer
dem Fangarm (7) angepaßten bogenförmigen Außenwand (20)
ausgebildet ist und daß eine Überdeckung zwischen dem Fang
arm (7) und dem Greifer (10) wesentlich größer bemessen ist,
als dies zur Sperrung der Schaltwelle (1) gegen Zurückdrehen
erforderlich ist.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Hohlraum (17) des Greifers (10) eine bogenförmige Endwand
(21) aufweist und daß der Fangarm (7) eine gerade Endkante
(11) besitzt.
4. Antriebsvorrichtung nach einem der vorangehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an der
Schaltwelle (1) zwei gleiche Anordnungen aus Fangarm (7) und
Greifer (10) angeordnet sind und daß die Rückstellfedern (14)
der beiden Greifer (10) unterschiedlich stark bemessen sind.
5. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Greifer (10) symmetrisch zu zwei Tragplatten (2, 3)
angeordnet sind, welche zwischen sich die Kniehebel (4)
aufnehmen und an denen sich Wellenlager für die Schaltwelle
(1) befinden.
6. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Greifer (10) an einem die Tragplatten (2, 3) verbindenden,
über die Tragplatten (2, 3) überstehenden und zugleich einen
Anschlag für die Ausschaltstellung der Schaltwelle (1) bil
denden Tragbolzen (13) gelagert sind.
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