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Die
Erfindung betrifft einen Leistungsschalter mit strombegrenzender Öffnung von
Schaltkontakten, bei dem zumindest ein bewegbarer der Schaltkontakte,
der als Kontakthebel ausgebildet ist, an einem schwenkbar gelagerten
Kontaktträger
schwenkbar gelagert ist und bei dem die Schaltkontakte in einer
Einschaltstellung des Kontaktträgers
unter der Kraft zumindest einer Kontaktkraftfeder entgegen einer
durch Stromfluss elektrodynamisch bewirkten, kontaktabhebenden Kraft
aneinander anliegen,
- – mit einer mittels eines mehrgliedrigen
Hebelsystems mit dem Kontaktträger
verbundenen Schaltwelle, die zum Schließen der Schaltkontakte aus einer
Ausschaltstellung in eine Einschaltstellung und zum Öffnen der
Schaltkontakte aus der Einschaltstellung in die Ausschaltstellung überführbar ist,
und
- – mit
einer in dem Hebelsystem enthaltenen Stützvorrichtung, die sich unter
Einwirkung der kontaktabhebenden Kraft, deren Wert unterhalb eines
Grenzwertes liegt, als starres Bauteil verhält und die bei einer Überschreitung
des genannten Grenzwertes bei in ihrer Einschaltstellung befindlicher
Schaltwelle den Kontaktträger
zum Überführen in
seine Ausschaltstellung freigibt.
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Leistungsschalter
der vorstehend charakterisierten Art sind z. B. durch die
DE 25 11 948 A1 oder die
EP 0 398 461 A2 bekannt
geworden. Bei dem Leistungsschalter nach der genannten
DE 25 11 948 A1 wird die
Stützvorrichtung
durch die Ausbildung des Hebelsystems als Kniehebelsystem gebildet,
das sich in der Einschaltstellung des Schaltkontaktes in seiner
Strecklage befindet. Durch eine Relativbewegung des Schaltkontaktes
gegenüber
seinem Kontaktträger
wird ein auf dem Kniegelenk sitzender zweiarmiger Knickhebel betätigt, wenn der
Schaltkontakt durch einen sehr hohen Strom entgegen der Wirkung
der Kontaktkraftfeder geöffnet
wird. Der Knickhebel stützt
sich dabei mit seinem einen Schenkel derart ab, daß das Kniegelenk
des Kniehebelsystems aus der Strecklage herausgedrückt wird
und damit der Kontaktträger
und der Schaltkontakt in die Ausschaltlage gelangen können. Dieser
Vorgang ist unabhängig
von der Stellung der Schaltwelle und kann daher in jedem Pol eines
mehrpoligen Leistungsschalters schneller stattfinden, als durch
eine normale Auslösung
durch einen Überstromauslöser.
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Ähnlich rasch
arbeitet der Leistungsschalter nach der erwähnten
EP 0 398 461 A2 . Hier enthält das Hebelsystem
als Stützvorrichtung
ein federbelastetes Spreizglied. Dieses wird unmittelbar durch eine Überschreitung
des Grenzwertes der Kraft, d.h. durch eine elektrodynamische Abstoßungskraft
am Schaltkontakt, betätigt.
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Beide
beschriebenen strombegrenzenden Leistungsschalter können wahlweise
auch als nicht strombegrenzende, also "dynamisch feste" Schalter eingesetzt werden, wenn die
Stützvorrichtung
durch ein starres Hebelglied ersetzt oder ihre kraftabhängige Auslösung blockiert
wird. Ein derartig „dynamisch fester" Schalter ist beispielsweise
aus der Druckschrift
DE
296 09 824 U1 bekannt)
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Aus
der Druckschrift
DE
37 25 860 A1 ist ein Schaltungsunterbrecher bekannt, der
keine Schaltwelle, sondern eine dem Fachmann auch als Traverse bekannte
Querschiene aufweist. Bei diesem Schaltungsunterbrecher ist nur
eine Poleinheit eigenständig
an ein mehrgliedriges Hebelsystems eines Betätigungsmechanismus angekoppelt.
Dabei weist die eine Poleinheit einen ersten und einen zweiten Kontaktarm
auf, die unabhängig
voneinander drehbar gelagert sind. An dem ersten Kontaktarm ist
das mehrgliedrige Hebelsystem angekoppelt. Die Bewegung des zweiten
Kontaktarms wird mittels einer Querschiene auf eine weitere Poleinheit übertragen, die
keine eigenständige Ankopplung
an den Betätigungsmechanismus
aufweist. Der zweite Kontaktarm, der einen beweglichen Kontakt trägt, ist
mittels eines Gleitzapfens und einer Feder mit dem ersten Kontaktarm
federnd gekoppelt. Die federnde Kopplung ist notwendig, damit im
Kurzschlussfall der zweite Kontaktarm unter der Einwirkung elektrodynamischer
Stromkräfte
in Öffnungsrichtung
des beweglichen Kontaktes schwenken kann, wobei der erste Kontaktarm
eine Kulisse zum Führen
und Anschlagen des Gleitzapfens aufweist.
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Es
sind auch strombegrenzende Leistungsschalter bekannt geworden, bei
denen eine Erhöhung
von Kräften
in den Hebelsystemen der Schaltkontakte durch elektrodynamische
Wirkung auf andere Weise erfasst und hierdurch die Verklinkung der Schaltwelle
gelöst
wird (
DE 40 22 078
A1 ). Vorteilhaft ist hieran ein insgesamt geringerer mechanischer Aufwand,
weil die Erhöhung
der Kraft anstatt in jedem Pol eines mehrpoligen Leistungsschalters
nur an einer Stelle, beispielsweise an der Verklinkung der Schaltwelle,
zu erfassen ist. Jedoch wird sich hierdurch ein ebenso hohes Maß von Strombegrenzung, wie
es durch Stützvorrichtungen
nach den vorstehend behandelten Patentdokumenten erreicht wird, im
allgemeinen wegen der größeren zu
bewegenden Massen, nicht erreichen lassen.
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Aus
der Druckschrift
DE
15 13 341 A ist ein Selbstschalter mit strombegrenzendem
Kontaktsystem bekannt, bei dem Kontaktkraftfedern zwischen einem
Hebelsystem abgestützt
sind, das eine Schaltwelle mit einem Kontaktträger koppelt, und bei dem daher
der Kontaktträger
selbst – und
zwar gemeinsam mit einem an ihm gehaltenen beweglichen Kontakt – unter
der Einwirkung elektrodynamischer Stromkräfte geschwenkt wird, wodurch
sich eine Verklinkung des Kontaktträgers löst.
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Weiterhin
ist zu erwähnen,
dass auch strombegrenzende elektrische Schalter bekannt geworden sind,
bei denen im Unterschied zu den eingangs genannten, gattungsgemäßen Leistungsschaltern
die strombegrenzende Öffnung
des bewegbaren Kontak tes aufgrund einer Ansteuerung durch einen
elektromagnetischer Auslöser
erfolgt (
FR 1350385
A ,
FR 1456774
A ).
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Die
Erfindung geht demgegenüber
von einem Leistungsschalter der eingangs genannten, gattungsgemäßen Art
aus, für
den eine in jedem Pol angeordnete kraftabhängige Stützvorrichtung wesentlich ist.
Dabei liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Öffnungsgeschwindigkeit
der Schaltkontakte zu erhöhen
und einen erwünschten
Grenzwert für das
Ansprechen der Stützvorrichtung
mit einer geringeren Streuung einzuhalten, als dies bisher möglich war.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Leistungsschalter
dadurch gelöst,
dass
- – die
Stützvorrichtung
einen am Kontaktträger schwenkbar
gelagerten Kulissenhebel und einen zu dem Hebelsystem gehörenden,
in die Kulisse eingreifenden Kupplungsbolzen umfasst,
- – wobei
die Kulisse einen ersten Kulissenabschnitt und einen gegenüber dem
ersten Kulissenabschnitt abgewinkelt angeordneten zweiten Kulissenabschnitt
besitzt, von denen der erste Kulissenabschnitt den Kupplungsbolzen
beim Schließen
und Öffnen
des Schaltkontaktes aufnimmt, wenn der Wert der kontaktabhebenden Kraft
unterhalb des genannten Grenzwertes liegt, und der zweite Kulissenabschnitt
als Gleitbahn für den
Kupplungsbolzen mit solcher Länge
ausgebildet ist, dass der Schaltkontakt bei einer Überschreitung
des genannten Grenzwertes in seine geöffnete Stellung überführbar ist,
- – wobei
der Kulissenhebel als Widerlager der Kontaktkraftfeder ausgebildet
ist und unter Einwirkung der kontaktabhebenden Kraft, deren Wert oberhalb
des genannten Grenzwertes liegt, derart schwenkt, dass der Kupplungsbolzen
aus dem ersten Kulissenabschnitt heraustreten und in den zweiten
Kulissenabschnitt eintreten kann,
- – wobei
der Kulissenhebel um ein etwa in der Höhe der Kontaktkraftfeder am
Kontaktträger
angeordnetes Schwenklager bewegbar ist und
- – wobei
ein Endteil des Kulissenhebels als Arbeitsfläche zur Einwirkung des bewegbaren Schaltkontaktes
ausgebildet ist, gegen die der bewegbare Schaltkontakt stößt, wenn
dieser aufgrund des Auftretens einer kontaktabhenden Kraft eine
Schwenkbewegung relativ zu dem Kontaktträger ausführt, um den Kulissenhebel gegenüber dem
Kontaktträger
zu schwenken und hierdurch den Kupplungsbolzen aus dem ersten Kulissenabschnitt
in den zweiten Kulissenabschnitt zu überführen.
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Der
nach der ersten Ausführungsform
der Erfindung vorgesehene Kulissenhebel ermöglicht eine sehr rasche Überführung des
Schaltkontaktes in seine geöffnete
Stellung, weil mit dem Übertritt
des Kupplungsbolzens in den zweiten Kulissenabschnitt sofort die
größtmögliche Beschleunigung
des Kontaktträgers
mit dem Schaltkontakt erzielbar ist. Andererseits findet dieser Übertritt
des Kupplungsbolzens aus dem ersten in den zweiten Kulissenabschnitt
bei einer genau definierten Winkelstellung des Kulissenhebels statt,
die von den Kräften
am Schaltkontakt direkt abhängt.
Bis zum Anstoß des
beweglichen Kontaktes an der Arbeitsfläche weist der Kulissenhebel eine
stabile Stellung relativ zu dem Kontaktträger auf.
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Die
Funktion dieser ersten Ausführungsform der
Erfindung entspricht zu Beginn des Öffnungsvorganges anderen bekannten
Leistungsschaltern darin, dass der bewegbare Schaltkontakt unmittelbar unter
dem Einfluss der an ihm angreifenden Kräfte geöffnet wird und dass die hiermit
verbundene Bewegung zur Betätigung
der Stützvorrichtung
dient.
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Soll
demgegenüber
diese anfängliche Öffnungsbewegung
unterbleiben, so ist dies nach einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung bei einem gattungsgemäßen Leistungsschalter durch
die Merkmale des Anspruchs 2 zu erreichen.
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Die
Schwenkung des Kulissenhebels zur Freigabe des Kupplungsbolzens
kommt bei dieser Ausführungsform
dadurch zustande, dass eine Relativbewegung zwischen dem bewegbaren
Schaltkontakt und seinem Kontaktträger ausgenutzt wird, bevor
der Schaltkontakt geöffnet,
d.h. von seinem Gegenkontakt getrennt wird.
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Der
Schaltkontakt wird bei der elektrodynamischen Öffnung in bekannter Weise stark
beschleunigt. Dies kann dazu führen,
dass der Schaltkontakt am Ende des Öffnungsweges in Richtung der
Einschaltstellung zurückgeworfen
wird. Diese störende Erscheinung
kann nach einer Ausgestaltung der Erfindung dadurch vermieden werden,
dass der Kulissenhebel einen sich an den zweiten Kulissenabschnitt
anschließenden
und diesem gegenüber
etwa rechtwinklig angeordneten dritten Kulissenabschnitt zur Aufnahme
des Kupplungsbolzens am Ende des Öffnungsweges des Schaltkontaktes
besitzt. Durch die Abwinklung des dritten Kulissenabschnittes gegenüber dem
zweiten Kulissenabschnitt wird erreicht, dass der Kupplungsbolzen
festgehalten wird und daher nicht zurückgeworfen werden kann. Zur Vorbereitung
einer erneuten Einschaltung des Leistungsschalters wird das Hebelsystem
durch die Schaltwelle wieder auseinandergezogen. Der Kupplungsbolzen
gelangt dabei aus dem dritten Kulissenabschnitt heraus, gleitet
entlang dem zweiten Kulissenabschnitt und erreicht wieder seine
Ausgangslage im ersten Kulissenabschnitt.
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Die
beiden Ausführungsformen
der Erfindung werden im Folgenden anhand der in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
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Die 1 bis 4 zeigen
in schematischer Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel eines Pols eines
Niederspannungs-Leistungsschalters
in verschiedenen Schaltzuständen.
Dabei stellt die 1 den stationären Einschaltzustand
dar. Die 2 veranschaulicht eine Zwischenstellung
beim Auftreten eines hohen Stromes. In seiner aufgrund der elektrodynamischen
Wirkung des hohen Stromes vollständig
geöffneten
Stellung ist der Pol in der 3 gezeigt.
Die 4 zeigt die Rückstellung
eines zu dem Pol gehörenden
Hebelsystems zur Vorbereitung einer erneuten Einschaltung.
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In
einer den 1 bis 4 entsprechenden Darstellung
zeigen die 5 und 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel,
bei dem die Freigabe eines bewegbaren Schaltkontaktes unter dem
Einfluss eines hohen Stromes ohne vorherige Kontaktöffnung erfolgt.
Dabei stellt die 5 den normalen Einschaltzustand
dar, während
die 6 die beginnende Öffnung des bewegbaren Schaltkontaktes
aufgrund elektrodynamischer Kräfte
veranschaulicht.
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Der
in der 1 gezeigte Pol 1 eines Leistungsschalters
weist einen feststehenden Schaltkontakt 2 sowie einen bewegbaren
Schaltkontakt 3 auf. In bekannter Weise ist der bewegbare
Schaltkontakt 3 als Kontakthebel ausgebildet, der um ein
Schwenklager 4 bewegbar ist, das an einem Kontaktträger 5 angeordnet
ist. Der Kontaktträger 5 ist
seinerseits um ein ortsfestes Schwenklager 6 bewegbar.
Gleichfalls in bekannter Weise sind der feststehende Schaltkontakt 2 und
der bewegbare Schaltkontakt 3 mit Kontaktauflagen 7 bzw. 8 aus
einem zum Führen
und Unterbrechen hoher Ströme
geeigneten Kontaktwerkstoff versehen.
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Der
bewegbare Schaltkontakt 3 ist durch einen biegsamen Leiter 9 mit
einem ortsfesten Anschlussstück 10 des
Pols 1 verbunden. Die Strombahn durch den Pol 1 erstreckt
sich somit von dem feststehenden Schaltkontakt 2, der zugleich
ein Anschlussstück
bildet, über
den bewegbaren Schaltkontakt 3 und den biegsamen Leiter 9 zu
dem Anschlussstück 10.
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Eine
Schaltwelle 11 sowie ein mehrgliedriges Hebelsystem 12 dienen
zum Schließen
und Öffnen des
bewegbaren Schaltkontaktes 3. Zu dem Hebelsystem 12 gehört ein fest
auf der Schaltwelle 11 sitzender Hebelarm 13,
ein Kniehebel 14 sowie ein Gelenkbolzen 15 zur
gelenkigen Verbindung der Hebelarmes und des Kniehebels 14.
Ferner gehört
zu dem Hebelsystem 12 ein Kulissenhebel 16, der
nachstehend näher
beschrieben wird.
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Es
sei erwähnt,
dass alle übrigen
Komponenten des Leistungsschalters nicht gezeigt sind, da sie für das Verständnis der
Erfindung nicht benötigt werden.
Daher können
eine Antriebsvorrichtung zur Betätigung
der Schaltwelle 11, eine Lichtbogenlöschkammer zur Aufnahme eines
an den Schaltkontakten 2 und 3 auftretenden Schaltlichtbogens,
ein elektronischer Auslöser
sowie Gehäuse
und Bedienelemente jede geeignete Bauart aufweisen.
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Wie
die 1 zeigt, ist der Kulissenhebel 16 außerhalb
seines Zentrums um ein Schwenklager 17 schwenkbar, das
durch einen im Kontaktträger 5 sitzenden
Lagerbolzen gebildet ist. In beiderseits des Schwenklagers 17 angeordneten
Aufnahmetaschen 18 des Kulissenhebels 16 sind
Kontaktkraftfedern 19 aufgenommen, die an dem bewegbaren
Schaltkontakt 3 anliegen. Ferner ist der Kulissenhebel 16 mit einer
Kulisse 20 versehen, die drei Kulissenabschnitte 21, 22 und 23 aufweist.
In der Einschaltstellung gemäß der 1 befindet
sich ein am Ende des Kniehebels 14 angebrachter Kupplungsbolzen 24 in
dem ersten Kulissenabschnitt 21. Durch die relative Zuordnung
des Kulissenabschnittes 21, des Schwenklagers 17 und
der Kontaktkraftfedern 19 ergibt sich eine stabile Stellung
des Kulissenhebels 16 relativ zu dem Kontaktträger 5 und
zugleich eine Kontaktkraft geeigneter Größe zwischen dem feststehenden Schaltkontakt 2 und
dem bewegbaren Schaltkontakt 3.
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In
bekannter Weise kann der Pol 1 gemäß der 1 in seine
Ausschaltstellung überführt werden,
in dem die Schaltwelle 11 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht
und hierdurch mittels des Hebelarmes 13, des Kniehebels 14 und
des an dem Kulissenhebel 16 angreifenden Kupplungsbolzens 24 der Kontaktträger 5 mit
dem bewegbaren Schaltkontakt 3 von dem feststehenden Schaltkontakt 2 getrennt wird.
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Der
Kulissenhebel 16 bildet zusammen mit dem Kniehebel 14 und
dem Kupplungsbolzen 24 eine Stützvorrichtung, deren Verhalten von
den Kräften abhängt, die
in der Strombahn des Pols 1 wirken. Dies wird nachstehend
näher erläutert.
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Im
normalen Betrieb eines mit dem Pol 1 ausgerüsteten Leistungsschalters
verhält
sich die Stützvorrichtung
dadurch wie ein starres Bauteil, dass die vom Strom ausgeübten Kräfte unterhalb
eines Grenzwertes liegen und der Kupplungsbolzen 24 stets
in Eingriff mit dem ersten Kulissenabschnitt 21 des Kulissenhebels 16 verbleibt.
Unter dem normalen Betrieb wird dabei ein Bereich von Strömen bis
in den Überlastbereich
verstanden.
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Im
Störungsfall,
d. h. insbesondere beim Auftreten eines Kurzschlussstromes, sind
die Kräfte
wesentlich höher
und überschreiten
daher den genannten Grenzwert. Um den bewegbaren Schaltkontakt 3 in
diesem Fall so schnell wie möglich
zu öffnen,
ist die Möglichkeit
einer Kontaktöffnung
aufgrund der elektrodynamischen Wirkung des über die Strombahn des Pols 1 fließenden Stromes
vorgesehen. Der Kulissenhebel 16 besitzt hierzu einen oberen
Endteil 25, der als mit dem bewegbaren Schaltkontakt 3 zusammenwirkende
Arbeitsfläche
ausgebildet ist. In der 2 ist der Zustand veranschaulicht,
dass der bewegbare Schaltkontakt 3 unter Bildung eines
Schaltlichtbogens gegen die Kraft der Kontaktkraftfedern 19 abgehoben
worden ist und nahe seinem oberen Ende gegen den Endteil 25 stößt. Dies
bewirkt eine Schwenkung des Kulissenhebels 16 um das Schwenklager 17 in
der Richtung eines Feiles 26 in der 2, wodurch
sich die Stellung des Kulissenabschnittes 21 relativ zu
dem Kniehebel 14 mit dem Kupplungsbolzen 24 verändert. Der
Kupplungsbolzen 24 kann nun aus dem ersten Kulissenabschnitt 21 heraustreten
und in den gegenüber
dem Kulissenabschnitt 21 abgewinkelt angeordneten zweiten
Kulissenabschnitt 22 eintreten. Nun kann die aus dem Kontaktträger 5,
dem bewegbaren Schaltkontakt 3 und dem Kulissenhebel 16 bestehende
Einheit nach rechts in ihre geöffnete
Stellung gelangen. Am Ende dieser Bewegung tritt der Kupplungsbolzen 24 gemäß der 3 in
den an den zweiten Kulissenabschnitt 22 anschließenden,
etwa rechtwinklig zu diesem stehenden dritten Kulissenabschnitt 23 über, wodurch
der Kulissenhebel 16 und damit der Kontaktträger 5 mit
dem bewegbaren Schaltkontakt 3 daran gehindert ist, in
die Einschaltstellung zurückzuprellen.
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Während der
anhand der 2 und 3 erläuterten
Vorgänge
behält
die Schaltwelle 11 mit dem daran befestigten Hebelarm 13 ihre
Stellung bei. In ihrer Ausschaltstellung gelangt die Schaltwelle 11 entsprechend
der Darstellung in der 4 erst dann, wenn der hohe Strom,
der die elektrodynamische Öffnung
des Schaltkontaktes 3 bewirkt hat, auch von einem in bekannter
Weise im Leistungsschalter vorgesehenen Überstromauslöser erfasst
und verarbeitet worden ist, um die Verklinkung der Schaltwelle 11 freizugeben.
Diese führt
nun eine Drehung in der Richtung eines in der 4 gezeigten
Feiles 27 aus. Der Kupplungsbolzen 24 wird hierbei
aus dem dritten Kulissenabschnitt 23 herausgezogen und
entlang dem zweiten Kulissenabschnitt 22 wieder zum Eingriff
mit dem ersten Kulissenabschnitt 21 gebracht. Ausgehend
von dieser Stellung gemäß der 4 kann
der Pol 1 durch eine Drehung der Schaltwelle 11 in
der Richtung eines Feiles 28 in die Einschaltstellung gemäß der 1 überführt werden.
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In
dem Ausführungsbeispiel
gemäß den 1 bis 4 ist
Voraussetzung für
die elektrodynamische Öffnung
des bewegbaren Schaltkontaktes 3, dass zunächst der
den Schaltkontakt 3 bildende Kontakthebel eine Schwenkung
um sein Schwenklager am Kontaktträger 4 ausführt und
hierdurch gegen den Endteil 25 des Kulissenhebels 16 gedrückt wird. Die
hiermit verbundene frühzeitige
Einfügung
eines Schaltlichtbogens in die mit einem hohen Strom belastete Strombahn
des Pols 1 ist vorteilhaft, weil der Schaltlichtbogen eine
sofortige Strombegrenzung bewirkt. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass der
fehlerhaft hohe Strom abklingt, bevor aufgrund der Bewegung des
bewegbaren Schaltkontaktes der Kulissenhebel 16 beaufschlagt
und die beschriebene Freigabe des Kupplungsbolzens 24 erfolgt.
In diesem Fall besteht die Gefahr, dass der be wegbare Schaltkontakt 3 in
seine Einschaltstellung zurückkehrt
und mit dem feststehenden Schaltkontakt 2 verschweißt. Auch
bei der Verwendung an sich schweißwidriger Kontaktstoffe für die Kontaktauflagen 7 und 8 ist
diese Verschweißung
nicht völlig
auszuschließen.
Anhand der 5 und 6 wird nachfolgend
ein weiteres Ausführungsbeispiel
beschrieben, bei dem eine vorzeitige Trennung der Schaltkontakte
vermieden und damit die Gefahr einer Kontaktverschweißung vermieden
wird.
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In
den 5 und 6 sind die mit den 1 bis 4 übereinstimmenden
Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Im Folgenden werden
daher vor allem die unterschiedlichen Teile und die hierdurch bewirkten
Funktionen beschrieben.
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Wesentlich
für den
Schaltpol 30 gemäß den 5 und 6 ist
ein Kulissenhebel 31, dessen Kulisse 20 mit den
Kulissenabschnitten 21, 22 und 23 mit
dem Kulissenhebel 16 gemäß den 1 bis 4 übereinstimmt.
Ein Schwenklager 32 zur schwenkbaren Lagerung des Kulissenhebels 31 an dem
Kontaktträger 5 durchsetzt
jedoch den Kulissenhebel 31 in seinem oberen Bereich, d.
h. oberhalb der Kontaktkraftfedern 19. Ferner ist der Kulissenhebel 31 an
seinem unteren, d. h. dem Schwenklager 32 gegenüberliegenden
Ende durch eine Stützfeder 33 gegenüber dem
Kontaktträger 5 abgestützt. Seine aus
der 5 ersichtliche Stellung nimmt der Kulissenhebel 31 unter
dem Einfluss der von der Schaltwelle 10 ausgeübten Antriebskraft
und der Kräfte
der Kontaktfedern 19 sowie der Stützfeder 33 ein.
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Beim
Auftreten eines sehr hohen Stromes ermöglicht die veränderte Anordnung
der Lagerung des Kulissenhebels 31 eine Schwenkung des
Kontaktträgers 5 um
sein Schwenklager 6 bei gleichzeitig bestehender Berührung des
feststehenden Schaltkontaktes 2 und des bewegbaren Schaltkontaktes 3. Dies
führt zu
einer Schwenkung des Kulissenhebels 31 um sein Schwenklager 32 im
Sinne des Feiles 34, da der Kupplungsbolzen 24 seine
Stellung unverändert
beibehält.
Mit Rücksicht
auf die ge wählten
Hebellängen
genügt
hierzu eine sehr geringe Schwenkung des Kontaktträgers 5 Um
sein Schwenklager 6.
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Im
folgenden ändert
sich in der gleichen Weise, wie dies anhand der 2 beschrieben
wurde, die Winkelstellung der Kulisse 20 relativ zu den Kupplungsbolzen 24 derart,
dass der Kupplungsbolzen aus dem ersten Kulissenabschnitt 21 in
den zweiten Kulissenabschnitt 22 übertreten kann. Die weiteren
Vorgänge
entsprechen den 3 und 4 sinngemäß.
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Es
ist zu erwähnen,
dass die beschriebenen Schaltpole 1 bzw. 30 hinsichtlich
der Schaltkontakte und des Hebelsystems jede geeignete Bauart aufweisen
können.
Hierzu gehört
insbesondere die zur Erzielung eines symmetrischen Kraftangriffes übliche Ausführung des
Hebelsystems einschließlich
des Kulissenhebels mit gleichen und parallel angeordneten Hebeln.
Gleichfalls können
in einem Kontaktträger mehrere
parallele bewegbare Schaltkontakte angeordnet sein. Werden die Kulissenhebel
aus einem geeigneten isolierenden Kunststoff hergestellt, so können sie
als Polisolierung gegenüber
der Schaltwelle 11 und weiteren, nicht dargestellten Antriebsteilen dienen.