DE3725860A1 - Mehrpoliger schaltungsunterbrecher - Google Patents
Mehrpoliger schaltungsunterbrecherInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen mehrpoligen Schaltungsunter
brecher, bei dem eine erste Poleinheit mit einem
Betätigungsmechanismus und eine zweite Poleinheit ohne
Betätigungsmechanismus vorgesehen sind und bei dem ein
beweglicher Kontakt bewegt wird, der durch eine elektro
magnetische Abstoßungskraft öffnet, die bei einem starken
Strom unabhängig von dem Unterbrechungsbetrieb des
automatischen Schaltmechanismus auftritt.
Ein herkömmlicher Schaltungsunterbrecher, auf den sich
die Erfindung bezieht, wird nachstehend im Zusammenhang
mit Fig. 1 bis 8 erläutert. Fig. 1 zeigt eine Draufsicht
eines herkömmlichen mehrpoligen Schaltungsunterbrechers;
Fig. 2 ist ein vergrößerter Querschnitt längs der Linie
II-II in Fig. 1; Fig. 3 ist eine teilweise vergrößerte
Schnittansicht von Fig. 2 zur Erläuterung der EIN-Position;
Fig. 4 ist eine der Fig. 3 ähnliche Darstellung zur Erläuterung
der AUS-Position; Fig. 5 zeigt eine der Fig. 3 ähnliche
Darstellung, aber in der SCHALT-Position; Fig. 6 ist eine
der Fig. 3 ähnliche Darstellung, aber zur Erläuterung der
elektromagnetisch betätigten Position; Fig. 7 zeigt einen
vergrößerten Querschnitt längs der Linie VII-VII in Fig. 1;
und Fig. 8 zeigt eine vergrößerte Darstellung eines Teiles
von Fig. 7 zur Erläuterung der elektromagnetisch betätigten
Position.
In Fig. 1 ist ein mehrpoliger Schaltungsunterbrecher darge
stellt, der ein Gehäuse 1 aufweist, in welchem eine zentrale,
erste Poleinheit 2, die mit einem Betätigungsmechanismus ver
sehen ist, und seitliche, zweite Poleinheiten 3 an beiden
Seiten der ersten Poleinheit 2 untergebracht sind, wobei die
zweiten Poleinheiten 3 ohne Betätigungsmechanismus ausgerüstet
sind. Bei der ersten Poleinheit 2 ist ein Fenster 5 ausgebildet,
durch welches ein Betätigungsgriff 4 des Betätigungsmechanismus
sich hindurch erstreckt.
Wie aus Fig. 2 bis 6 ersichtlich, weist der Schaltungsunter
brecher ein elektrisch isolierendes Gehäuse 1 auf, das aus
einer Basis 1 a und einem Deckel 1 b besteht. Ein stationärer
versorgungsseitiger Leiter 6 ist an der Basis 1 a montiert
und hat einen stationären Kontakt 7, der daran befestigt ist.
Eine automatische Schalteinheit 8 ist in dem Gehäuse 1
montiert, und ein stationärer lastseitiger Leiter 9 ist mit
der automatischen Schalteinheit 8 elektrisch verbunden.
Ein beweglicher Kontakt 10 ist an einem beweglichen Teil 11
befestigt, welches mit der automatischen Schalteinheit 8
über einen flexiblen Leiter 12 und eine Verbindung 13 elektrisch
verbunden ist.
Das bewegliche Teil 11 wird von einer Kontaktarmanordnung 14
gehaltert, die einen ersten Kontaktarm 14 a, der in der
nachstehend näher beschriebenen Weise mit einem Betätigungs
mechanismus 20 verbunden ist, sowie einen zweiten Kontaktarm 14 b
aufweist, an dem das bewegliche Teil 11 mit einem ersten
Zapfen 15 drehbar gelagert ist. Die ersten Kontaktarme 14 a
für sämtliche Poleinheiten 2 und 3 sind außerdem mit einer
Querschiene 17 zur gleichzeitigen Bewegung der Poleinheiten
2 und 3 verbunden. Der erste Kontaktarm 14 a und der zweite
Kontaktarm 14 b sind unabhängig voneinander innerhalb des
Gehäuses 1 mit einem Drehzapfen 16 drehbar gelagert.
In dem ersten Kontaktarm 14 a ist ein erstes Führungsloch 18
ausgebildet, das sich im wesentlichen in der Bewegungsrichtung
des Kontaktarmes 14 a erstreckt. Das Führungsloch 18 weist
ein Aussparungsteil 18 a, in welchem ein Gleitzapfen 20 auf
genommen ist, sowie ein Endteil 18 b auf, mit dem der Gleit
zapfen 20 bei der Trennung der Kontakte durch eine elektro
magnetische Abstoßung in Eingriff steht.
Das Führungsloch 18 weist ferner ein Zapfenbremsteil 180
auf, das in einer Zapfengleitfläche 18 c ausgebildet ist,
längs der der Gleitzapfen 20 gleitet und die eine schräge
Oberfläche ist, um ein Abprallen des Gleitzapfens 20 zu
verhindern, wenn er gegen das Endteil 18 b des Führungsloches
18 stößt.
In dem zweiten Kontaktarm 14 b ist ein zweites längliches
Führungsloch 19 ausgebildet, das sich in der Richtung der
Ausdehnung des zweiten Kontaktarmes 14 b und in einer Richtung
im allgemeinen senkrecht zur Erstreckungsrichtung des ersten
Führungsloches 18 erstreckt. Der Gleitzapfen 20 erstreckt sich
durch das erste und das zweite Führungsloch 18 bzw. 19, um
die relative Drehbewegung zwischen den ersten und zweiten
Kontaktarmen 14 a und 14 b zu begrenzen. Der Gleitzapfen 20 ist
zum freien Ende des zweiten Kontaktarmes 14 b durch eine
Spannfeder 21 vorgespannt, die zwischen dem Gleitzapfen 20
und dem Zapfen 15 montiert ist, der das bewegliche Teil 11
und den zweiten Kontaktarm 14 b drehbar verbindet.
Um eine Kontaktvorspannungskraft zwischen den beweglichen und
stationären Kontakten 10 und 7 auszubilden, ist eine Kontakt
druckfeder 22 zwischen dem beweglichen Teil 11 und dem
zweiten Kontaktarm 14 b angeordnet. Ein Betätigungsgriff 4
ist mit einem Betätigungsmechanismus 23 verbunden, der
eine lösbare Wiege oder Gabel 23 a mit einem Anschlagzapfen 24
und einem Paar von Gelenkhebeln 23 b und 23 c aufweist, die
zwischen der Gabel 23 a und dem ersten Kontaktarm 14 a angeordnet
und mit diesen mit Drehzapfen verbunden sind. Wie an sich
bekannt, ist ein Bogenlöscher 26 in der Weise angeordnet,
daß er einen Bogen löscht, der zwischen den getrennten
Kontakten während des Trennungsvorganges erzeugt werden kann.
Wie am deutlichsten aus Fig. 7 und 8 ersichtlich, ist der
Deckel 1 b des Gehäuses 1 der zweiten Poleinheit 3, die ohne
Betätigungsmechanismus ausgebildet ist, integral mit einem
Anschlag 27 ausgebildet, um die Bewegung des zweiten Kontakt
armes 14 b zu begrenzen.
Wenn die erste Poleinheit 2 mit dem Betätigungsmechanismus 23
des Schaltungsunterbrechers sich in der EIN-Position gemäß
Fig. 1 bis 3 befindet, fließt ein elektrischer Strom von dem
stationären versorgungsseitigen Leiter 6 zu dem stationären
lastseitigen Leiter 9 durch den stationären Kontakt 7, den
beweglichen Kontakt 10, das bewegliche Teil 11, den flexiblen
Leiter 12, die Verbindung 13 und die automatische Schaltein
heit 8 in der genannten Reihenfolge. Wenn die zweite Poleinheit 3
ohne Betätigungsmechanismus 23 sich in der EIN-Position gemäß
Fig. 1 und 7 befindet, fließt ein elektrischer Strom von dem
stationären versorgungsseitigen Leiter 6 zu dem stationären
lastseitigen Leiter 9 durch den stationären Kontakt 7, den
beweglichen Kontakt 10, das bewegliche Teil 11, den flexiblen
Leiter 12 und die Verbindung 13 in der genannten Reihenfolge.
Wenn der Betätigungsgriff 4 in die AUS-Position bewegt wird,
wie es mit einem Pfeil 28 in Fig. 3 angedeutet ist, so wird
die Kontaktarmanordnung 14 von dem Betätigungsmechanismus 23
angehoben, so daß der bewegliche Kontakt 10 zusammen mit dem
beweglichen Teil 11 von dem stationären Kontakt 7 wegbewegt
wird, wie es Fig. 4 zeigt, so daß die Kontakte 7 und 10 öffnen.
Da zu diesem Zeitpunkt der Gleitzapfen 20 sich in dem Aus
sparungssteil 18 a des Führungsloches 18 befindet, und zwar
aufgrund der Vorspannungsfunktion der Spannfeder 21, wird
der zweite Kontaktarm 14 b von dem Betätigungsmechanismus 23
in Öffnungsrichtung um den Drehzapfen 16 gedreht, und zwar
zusammen mit dem ersten Kontaktarm 14 a, bis er gegen den
Anschlagzapfen 24 anliegt.
Diese Bewegung der Kontaktarmanordnung 14 der ersten Polein
heit 2 mit Betätigungsmechanismus wird durch die Querschiene
17 auf die zweiten Poleinheiten 3 ohne Betätigungsmechanismus
übertragen, so daß der Kontaktarm 14 b darin öffnet, bis der
zweite Kontaktarm 14 b dieser Poleinheit gegen den Anschlag 27
anstößt, der an dem Deckel 1 b montiert ist.
In der EIN-Position gemäß Fig. 1 bis 3 und 7 wird dann, wenn
ein Überlaststrom durch den Schaltungsunterbrecher fließt,
die automatische Schalteinheit 8 betätigt, um die Wiege oder
Gabel 23 a des Betätigungsmechanismus 23 auszulösen, damit diese
sich in Richtung eines Pfeiles 29 in Fig. 3 drehen kann.
Dann drehen die Gelenkhebel 23 b und 23 c des Betätigungsmechanis
mus 23 die Kontaktarmanordnung 14 im Uhrzeigersinn bei der
dargestellten Anordnung, um den beweglichen Kontakt 10 von dem
stationären Kontakt 7 zu trennen, wie es Fig. 5 zeigt, so daß
der Überlaststrom dadurch unterbrochen wird.
Dies ist die sogenannte ausgelöste oder ausgeklinkte Position.
Da während dieses Betriebes der zweite Zapfen oder Gleitzapfen
20 sich in dem Aussparungsteil 18 a des Führungsloches 18
befindet, und zwar aufgrund der Wirkung der Spannfeder 21,
in gleicher Weise wie in der AUS-Position gemäß Fig. 4, wird
der zweite Kontaktarm 14 b von dem Betätigungsmechanismus 23
im Uhrzeigersinn um den Drehzapfen 16 gedreht, und zwar
zusammen mit dem ersten Kontaktarm 14 a, bis er gegen den
Anschlagzapfen 24 anliegt. Obwohl nicht eigens dargestellt,
wird die Kontaktarmanordnung 14 in der zweiten Poleinheit 3
ebenfalls getrennt, und zwar wegen der Querschiene 17, bis
der zweite Kontaktarm 14 b gegen den Anschlag 27 am Deckel 1 b
des Gehäuses 1 anliegt, und zwar in gleicher Weise wie vorstehend
beschrieben.
Wenn ein starker Strom, wie z. B. ein Kurzschlußstrom, durch
den Schaltungsunterbrecher in der EIN-Position gemäß Fig. 1
bis 3 und 7 fließt, wird eine elektromagnetische Abstoßungs
kraft zwischen dem stationären Leiter 6 und dem beweglichen
Teil 11 erzeugt, die dafür sorgt, daß das bewegliche Teil 11
sich sofort von dem stationären Leiter 6 trennt, wie es Fig. 6
zeigt. Da zu diesem Zeitpunkt der Betätigungsmechanismus 23
es dem ersten Kontaktarm 14 a nicht ermöglicht, betätigt zu
werden, da er selbst noch nicht betätigt worden ist, dreht
sich der zweite Kontaktarm 14 b im Uhrzeigersinn um den Dreh
zapfen 16, indem er den Gleitzapfen 20 gegen die Federkraft
der Spannfeder 21 aus dem Aussparungsteil 18 a des Führungs
loches 18 längs der Zapfengleitfläche 18 c in dem Führungs
loch 18 bewegt, bis der Gleitzapfen 20 gegen das Endteil 18 b
des Führungsloches 18 anliegt, wie es Fig. 6 zeigt.
Auch in der zweiten Poleinheit 3, bei der kein Betätigungs
mechanismus vorgesehen ist, bewegt sich das bewegliche Teil 11
ebenfalls in der Öffnungsrichtung aufgrund der Abstoßungskraft,
wie es Fig. 8 zeigt, bis der Gleitzapfen 20 gegen das Endteil
18 b des Führungsloches 18 anliegt. In beiden Poleinheiten 2 und
3 ist der Gleitzapfen 20 einer Bremskraft durch das Zapfen
bremsteil 180 des Führungsloches 18 ausgesetzt, so daß der
Gleitzapfen 20 am Endteil 18 nicht abprallen kann.
Eine elektromagnetische Abstoßungskraft wird beim Auftreten
eines Kurzschlußstromes sehr rasch erzeugt, und somit wird die
Kontakttrennung erreicht, bevor die automatische Schalteinheit
betätigt wird, was ein hohes Strombegrenzungsvermögen ergibt.
Unmittelbar nachdem die elektromagnetische Abstoßungstrennung
erreicht ist, schaltet die automatische Schalteinheit 8 und
dreht den ersten Kontaktarm 14 a, um den Gleitzapfen 20 in das
Aussparungsteil 18 a zurückzuführen, und zwar längs der Zapfen
gleitfläche 18 c des Führungsloches 18, nachdem er die Position
gemäß Fig. 6 passiert hat, um die geschaltete oder ausgelöste
Position gemäß Fig. 5 einzunehmen.
Da zu diesem Zeitpunkt der erste Kontaktarm 14 a der Kontakt
armanordnung in der zweiten Poleinheit 3 über die Querschiene
17 geschaltet und aus der Abstoßungsposition gemäß Fig. 8
angehoben wird, bewegt sich der Gleitzapfen 20 auch längs
der Zapfengleitfläche 18 c durch das Zapfenbremsteil 180, bis
er in dem Aussparungsteil 18 a aufgenommen wird, um eine
geschaltete oder ausgelöste Position einzunehmen. Diese
Abstoßungswirkung erfolgt rascher als die Wirkung des
Betätigungsmechanismus 23, der über die Kontaktarmanordnung 14
mit dem beweglichen Teil 11 verbunden ist, so daß dadurch
die Strombegrenzungswirkung vergrößert wird.
Bei einem herkömmlichen mehrpoligen Schaltungsunterbrecher
der oben beschriebenen Bauart fallen die Zeitpunkte, bei
denen die Gleitzapfen 20 der jeweiligen Poleinheiten 2 und 3
sich durch die Zapfenbremsteile 180 der jeweiligen Führungs
löcher 18 während der Rückstellung der ersten Kontaktarme 14 a
bewegen, miteinander zusammen, was eine große Kraft erfordert,
um die ersten Kontaktarme 14 a zurückzusetzen, so daß der
Mechanismus mit großen Abmessungen ausgelegt sein muß.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen mehrpoligen
Schaltungsunterbrecher anzugeben, bei dem sich die Kontakt
armanordnung leicht zurückstellen läßt und eine geringe Kraft
erfordert, ohne daß die räumlichen Abmessungen des Schaltungs
unterbrechers groß werden.
Gemäß der Erfindung wird ein mehrpoliger Schaltungsunter
brecher angegeben, der eine erste Poleinheit mit Betätigungs
mechanismus sowie zweite Poleinheiten ohne Betätigungsmechanismus
aufweist. Der Schaltungsunterbrecher weist jeweils eine
Kontaktarmanordnung für jede Poleinheit auf, die so ausgelegt
ist, daß sie den beweglichen Kontakt haltert und lagert, der
aus einem ersten Kontaktarm und einem zweiten Kontaktarm
besteht, die drehbar mit einem gemeinsamen Zapfen gelagert sind.
Der erste Kontaktarm hat ein längliches Führungsloch, das sich
in der Bewegungsrichtung des beweglichen Kontaktes erstreckt,
und der zweite Kontaktarm hat ein Langloch, das sich im
wesentlichen in der Erstreckungsrichtung des zweiten Kontakt
armes erstreckt. Ein mit einer Feder vorgespannter Gleitzapfen
erstreckt sich durch das Langloch und das Führungsloch. Das
Führungsloch hat eine Zapfenbremsfläche, um die Bewegung des
Gleitzapfens bei der Abstoßung der Kontaktarme zu bremsen. Das
Führungsloch ist so ausgelegt und angeordnet, daß es eine
Zeitverzögerung zwischen den Rückstellbewegungen der Gleit
zapfen in der ersten und den zweiten Poleinheiten bewirkt.
Die Erfindung wird nachstehend, auch hinsichtlich weiterer
Merkmale und Vorteile, anhand der Beschreibung von Ausführungs
beispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 eine Draufsicht eines herkömmlichen mehr
poligen Schaltungsunterbrechers;
Fig. 2 einen vergrößerten Querschnitt längs der
Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 einen vergrößerten Teilschnitt der An
ordnung gemäß Fig. 2 in der EIN-Position;
Fig. 4 eine der Fig. 3 ähnliche Darstellung
zur Erläuterung der AUS-Position;
Fig. 5 eine der Fig. 3 ähnliche Darstellung zur
Erläuterung der SCHALT-Position;
Fig. 6 eine der Fig. 3 ähnliche Darstellung zur
Erläuterung der elektromagnetisch ausge
lösten Position;
Fig. 7 einen vergrößerten Querschnitt längs der
Linie VII-VII in Fig. 1;
Fig. 8 eine vergrößerte Darstellung eines Teiles
der Anordnung gemäß Fig. 7 zur Darstellung
der AUS-Position; und in
Fig. 9 eine vergrößerte Darstellung einer Kontakt
armanordnung einer Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen mehrpoligen Schaltungs
unterbrechers.
Im folgenden wird auf Fig. 9 Bezug genommen, die eine erste
Ausführungsform der Erfindung zeigt. Die Anordnung in Fig. 9
ist ähnlich der Anordnung in Fig. 8, in der die Abstoßungs
position der zweiten Poleinheit ohne Betätigungsmechanismus
dargestellt ist, so daß die gleichen Bezugszeichen auch gleiche
oder entsprechende Baugruppen wie in Fig. 8 bezeichnen.
Vergleicht man die Anordnung gemäß Fig. 9 mit der gemäß Fig. 8,
so erkennt man, daß der erste Kontaktarm 14 A der Kontaktarm
anordnung 140 der zweiten Poleinheit 3, die keinen Betätigungs
mechanismus hat, ein darin ausgebildetes Führungsloch 18 A
aufweist, das sich weiter nach oben erstreckt und länger aus
gebildet ist als das Führungsloch 18 in dem Kontaktarm 14 a
der zweiten Poleinheit 3, die beim herkömmlichen Schaltungs
unterbrecher ohne Betätigungsmechanismus ausgebildet ist,
wobei letzteres gleich dem Führungsloch 18 in dem ersten
Kontaktarm 14 a der zentralen, ersten Poleinheit 2 ist, die
mit einem Betätigungsmechanismus in dem erfindungsgemäßen
Schaltungsunterbrecher versehen ist.
Während das Führungsloch 18 A in dem ersten Kontaktarm 14 A
der Kontaktarmanordnung 140 der zweiten Poleinheit 3 ohne
Betätigungsmechanismus in Fig. 9 gemäß der Erfindung mit
einer ausgezogenen Linie dargestellt ist, ist das Führungsloch
18 in dem ersten Kontaktarm 14 a der Kontaktarmanordnung 140
der ersten Poleinheit 2 mit einem Betätigungsmechanismus
gemäß der Erfindung mit einer gestrichelten Linie dargestellt.
Man erkennt ferner, daß der Anschlag 27 A, der mit einer
ausgezogenen Linie dargestellt ist und der sich in integraler
oder einstückiger Weise von dem Deckel 1 b des Gehäuses 1
des mehrpoligen Schaltungsunterbrechers aus erstreckt, kürzer
ist als der Anschlag der herkömmlichen Anordnung, die mit
einer strichpunktierten Linie angedeutet ist. Daher stört der
Anschlag 27 A nicht die Bewegung des zweiten Kontaktarmes 14 B,
der sich wegen des nach oben ausgedehnten Führungsloches 18 A
über einen größeren Winkel drehen kann.
In der beschriebenen Weise erstreckt sich das Führungsloch 18 A
des ersten Kontaktarmes 14 A weiter nach oben und ist länger
als das Führungsloch 18 in der ersten Poleinheit 2, und der
Anschlag 27 A ist kürzer als bei der herkömmlichen Anordnung.
Wenn daher der erste Kontaktarm 14 A der zweiten Poleinheit 3
aus der Abstoßungsposition gemäß Fig. 9 zurückzustellen ist,
beginnt der Gleitzapfen 20 der zweiten Poleinheit 3 zuerst,
an der Zapfenbremsfläche 180 des Führungsloches 18 A der
Kontaktarmanordnung 140 entlangzugleiten, und zwar gegen die
Wirkung der Spannfeder 21 in der zweiten Poleinheit 3.
Der Gleitzapfen 20 in der ersten Poleinheit 2 mit Betätigungs
mechanismus 23 beginnt erst, an der Zapfenbremsfläche 180 des
Führungsloches 18 A entlangzugleiten, nachdem der Gleitzapfen 20
der zweiten Poleinheit 3 die Zapfenbremsfläche 180 verlassen
hat und sich auf der Zapfengleitfläche 18 c bewegt, auf der
der Gleitzapfen 20 sich relativ leichter bewegen kann. Somit
kann die erforderliche Rückstellkraft, um den Gleitzapfen 20
aus dem oberen Endteil 18 b in das untere Aussparungsteil 18 a
des Führungsloches 18 A zu bewegen, erheblich reduziert werden.
Während die Bewegung des zweiten Kontaktarmes 14 b in der
zweiten Poleinheit 3 ohne Betätigungsmechanismus durch den
Anschlag 27 A begrenzt ist, der sich von dem Deckel 1 b des
isolierenden Gehäuses 1 erstreckt, kann dieser Anschlag zur
Begrenzung der Bewegung des zweiten Kontaktarmes 14 b auch
an der Basis 1 a angebracht sein. Alternativ dazu kann der
zweite Kontaktarm 14 b so angeordnet sein, daß er gegen die
Basis 1 a anliegt, wenn er über einen vorgegebenen Winkel
gedreht wird.
Während der Gleitzapfen 20 der zweiten Poleinheit 3 sich
zuerst über die Zapfenbremsfläche 180 bei der oben beschriebenen
Ausführungsform bewegt, kann dieser Gleitzapfen 20 der
seitlichen Poleinheit 3 auch so ausgelegt sein, daß er sich
als letzter über die Zapfenbremsfläche 180 bewegt. Weiterhin
kann die Anordnung so getroffen sein, daß sich eine der
beiden zweiten Poleinheiten 3, die ohne Betätigungsmechanismus
ausgerüstet sind, eher als die andere bewegt.
Da gemäß der vorstehenden Beschreibung die Zeitverzögerungs
einrichtung in dem Führungsloch vorgesehen ist, um für eine
Zeitverzögerung zwischen den Rückstellbewegungen der Gleit
zapfen in den ersten und zweiten Poleinheiten zu sorgen,
beginnt der Gleitzapfen 20 in der ersten Poleinheit 2 mit
Betätigungsmechanismus 23 sich erst längs der Zapfenbrems
fläche 180 des Führungsloches 18 A zu bewegen, also zu gleiten,
nachdem der Gleitzapfen 20 der zweiten Poleinheit 3 die
Zapfenbremsfläche 180 verlassen hat und sich auf der Zapfen
gleitfläche 18 c bewegt, auf der sich der Gleitzapfen 20
relativ leicht bewegen kann. Somit wird die Rückstellkraft,
die zur Bewegung des Gleitzapfens 20 von dem oberen Endteil
18 b zum unteren Endteil oder Aussparungsteil 18 a des Führungs
loches 18 A erforderlich ist, erheblich reduziert.
Gemäß der Darstellung in Fig. 9 haben die Führungslöcher
18 und 18 A eine umgekehrte C-förmige Konfiguration, wobei die
Aussparungsteile 18 a und die Endteile 18 b jeweils schräg
an eine im wesentlichen gerade Gleitfläche 18 c anschließen.
Claims (4)
1. Mehrpoliger Schaltungsunterbrecher, mit einer ersten
Poleinheit (2), die mit einem Betätigungsmechanismus (23)
versehen ist, und mit einer zweiten Poleinheit (3), die
ohne Betätigungsmechanismus ausgerüstet ist, wobei der
Schaltungsunterbrecher durch eine elektromagnetische
Abstoßungskraft beim Auftreten eines großen Überstromes
durch das Trennen eines beweglichen Kontaktes (10) von
einem stationären Kontakt (7) öffnet, unabhängig von
einem automatischen Schaltbetrieb des Betätigungsmechanismus,
gekennzeichnet durch
- - jeweils eine Kontaktarmanordnung (140) für jede Poleinheit (2, 3), die den beweglichen Kontakt (10) lagert, bestehend aus einem ersten Kontaktarm (14 a) und einem zweiten Kontakt arm (14 b), die von einem gemeinsamen Zapfen (16) drehbar gelagert sind, wobei der erste Kontaktarm (14 a) in der ersten Poleinheit (2) mit Betätigungsmechanismus (23) direkt mit dem Betätigungsmechanismus (23) verbunden ist und der erste Kontaktarm (14 A) in der zweiten Poleinheit (3) ohne Betätigungsmechanismus (23) mit dem Betätigungs mechanismus (23) über eine Querschiene (17) verbunden ist, wobei der erste Kontaktarm (14 a) ein längliches Führungs loch (18), das sich in der Bewegungsrichtung des beweglichen Kontaktes (10) erstreckt, und der zweite Kontaktarm (14 b) ein Langloch (19) aufweist, das sich im wesentlichen in der Erstreckungsrichtung des zweiten Kontaktarmes (14 b) erstreckt;
- - einen mit einer Feder (21) vorgespannten Gleitzapfen (20), der sich durch das Langloch (19) und das Führungsloch (18) erstreckt;
- - eine Zapfenbremsfläche (180) in dem Führungsloch (18), die in einer Zapfengleitfläche des Führungsloches (18) ausge bildet ist, auf der sich der Gleitzapfen (20) gleitend bewegt, um zu verhindern, daß der Gleitzapfen (20) bei der Abstoßung der Kontaktarme (14 a, 14 b) von dem Endteil (18 b) des Führungsloches (18) abprallt; und
- - eine Zeitverzögerungseinrichtung, die in dem Führungsloch (18) ausgebildet ist, um für eine Zeitverzögerung zwischen der Rückstellbewegung des Gleitzapfens (20) längs der Zapfenbremsfläche (180) des Führungsloches (18 A) in der zweiten Poleinheit (3) und der Rückstellbewegung des Gleitzapfens (20) längs der Zapfenbremsfläche (180) des Führungsloches (18) in der ersten Poleinheit (2) zu sorgen.
2. Schaltungsunterbrecher nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeitverzögerungseinrichtung in den ersten und zweiten
Poleinheiten (2, 3) Führungslöcher (18, 18 A) unterschiedlicher
Länge aufweist.
3. Schaltungsunterbrecher nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsloch (18 A) der zweiten Poleinheit (3) sich
weiter nach oben erstreckt als das Führungsloch (18) der
ersten Poleinheit (2), so daß der Gleitzapfen (20) in der
zweiten Poleinheit (3) sich über die Zapfenbremsfläche (180)
des Führungsloches (18) bewegt, bevor der Gleitzapfen
(20) in der ersten Poleinheit (2) die entsprechende Stelle
passiert.
4. Schaltungsunterbrecher nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß Anschläge (27, 27 A) in dem Gehäuse (1) vorgesehen sind,
welche die Bewegung der zweiten Kontaktarme (14 b) begrenzen,
wobei die Anschläge (27, 27 A) der ersten und zweiten Polein
heiten (2, 3) sich mit unterschiedlicher Länge in den Innen
raum des Gehäuses (1) erstrecken.
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