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Die Erfindung betrifft eine Auslöseeinheit
für einen
Leistungsschalter.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene
Leistungsschalter bekannt, die zum Schutz nachgeschalteter Stromkreise
eingesetzt werden, um das Auftreten zu hoher Ströme (Kurzschlussströme) in den
nachgeschalteten Stromkreisen zu verhindern.
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Es besteht jedoch grundsätzlich das
Problem, dass bei in Reihe geschalteten Leistungsschaltern das Auslösen eines
nachgeschalteten Leistungsschalter bevorzugt erfolgen soll, d.h.
der vorgeschaltete Leistungsschalter soll erst dann auslösen, wenn
der nachgeschaltete Leistungsschalter bei einem Kurzschluss nicht
auslöst.
Mit anderen Worten, der Leistungsschalter soll ein nachfolgend als
selektiv bezeichnetes Auslöseverhalten
haben. Das Auslösen
des Leistungsschalters erfolgt durch eine Auslöseeinheit, die das Auslöseverhalten
des Leistungsschalters maßgeblich
bestimmt. Ein Beispiel für
eine nicht-selektive Auslöseeinheit
für einen
Leistungsschalter wird nachfolgend im Vorgriff auf die Figurenbeschreibung
erläutert.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 199 03 911 A1 sind
eine Auslöseeinheit
und ein in
18 gezeigter
Leistungsschalter bekannt. Dieser Schalter
100 hat einen
beweglichen Kontakt
102, der drehbar auf der Achse
103 einer
Schaltwelle
104 gelagert ist. Die Schaltwelle
104 selbst
ist in einem nicht dargestellten Polbahngehäuse gelagert und hat zwei diametral
gegenüberliegende
Satellit-Achsen
105 und
106,
die bei einer Drehung der Schaltwelle
104 um die Achse
103 mitgedreht
werden. Die Achse
105 ist der Angriffspunkt für einen
Gelenkmechanismus
107, der mit einem Klinkenhebel
108 verbunden
ist. Der Klinkenhebel
108 ist auf einer am Schaltergehäuse
109 positionierten
Achse
110 schwenkbar gelagert und wird bei einem Überstrom
bzw. Kurzschluss von einem Schaltschloss
111 freigegeben,
um den in
18 gezeigten
getrennten Zustand des Kontakts
102 zu ermöglichen.
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Das Schaltschloss 111 ist
durch einen um eine Drehachse 112 schwenkbaren Auslösehebel 113 betätigbar.
Der Auslösehebel 113 ist
einer Auslösewelle 114 zugeordnet,
die an einer Achse 115 am Schaltergehäuse 109 gelagert ist.
An der Auslösewelle 114 ist
ein Nocken 116 ausgebildet, der gegen die Kraft einer um
die Achse 115 gewickelten Feder (nicht gezeigt) im Uhrzeigersinn
in 18 schwenkbar ist.
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Im unteren Abschnitt des Leistungsschalters ist
am Schaltergehäuse 109 ein
Magnetjoch 117 montiert, das eine mit einem der Kontakte
des Schalters 100 verbundene stromführende Schiene 119 umgreift.
Der zu überwachende
Strom fließt
durch die Schiene 119. In Gegenüberlage zum Magnetjoch 117 ist
ein als Klappe ausgebildeter Anker 121 angeordnet, der
um eine Achse 118 schwenkbar mit einem ortsfesten Abschnitt
des Leistungsschalters oder mit der Schiene verbunden ist. Der Anker 121 ist
ferner mittels einer Feder 122 mit einem ortsfesten Abschnitt
der Schiene 119 oder des Leistungsschalters verbunden.
Die Feder spannt den Anker 121 im Uhrzeigersinn in eine
Ruhelage gegen einen Anschlagabschnitt (nicht gezeigt) vor. In seinem
in 18 oberen Abschnitt
ist der Anker 121 mit einem Schlagstück
123 versehen, das
durch eine Schwenkbewegung des Ankers 121 gegen den Nocken 116 anschlägt und die
Auslösewelle 114 dreht.
Dadurch wird das Schaltschloss 111 über den Auslösehebel
betätigt
und der Leistungsschalter 100 wird ausgelöst.
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Wie sich aus der obigen Funktionsbeschreibung
ergibt, ist es durch Abstimmung der Vorspannkraft der Feder 122 mit
den beim Auslösestrom
auftretenden Magnetkräften
möglich,
das Auslöseverhalten
der Auslöseeinheit
zu beeinflussen. Jedoch erfolgt die Auslösung in der Regel sofort bei
Auftreten des Auslösestroms,
so dass es schwierig ist, eine gewünschte Auslösereihenfolge bei in Reihe
geschalteten Leistungsschaltern zu erreichen.
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Ferner ist aus der
DE 33 47 121 A1 ein Schalter
mit einem selektiv arbeitenden Auslöser bekannt. Es ist ein gegen
Federkraft schwenkbarer Sperrhebel vorgesehen, der eine erste Auslösebewegung
eines Magnetankers hemmt. Bei der Rückbewegung des Magnetankers
in seine Ruhelage, verfährt
der Anker trägheitsbedingt über die
Ruhelage hinaus und verschwenkt den Sperrhebel in eine Freigabestellung.
Während
der rasch nachfolgenden zweiten Auslösebewegung des Magnetankers
kann der Sperrhebel seine Sperrlage trägheitsbedingt nicht erreichen
und der Magnetanker kann den Auslösemechanismus betätigen.
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Ferner ist aus der
DE 32 19 368 ein Schalter bekannt,
der einen magnetischen Auslösemechanismus
und einen thermischen Auslösemechanismus mit
einem Bimetallstreifen hat.
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Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung,
eine Auslöseeinheit
für einen
Leistungsschalter zu schaffen, die einen vorgeschalteten Leistungsschalter
erst auslöst,
wenn ein nachgeschalteter Leistungsschalter oder Leitungsschutzschalter
im Kurzschlussfall nicht ausgelöst
hat.
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Die Aufgabe wird mit einer Auslöseeinheit mit
den in Patentanspruch 1 definierten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand
bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 eine
erste beispielhafte Ausführungsform
eines mit einer erfindungsgemäßen Auslöseeinheit
versehenen Leistungsschalters;
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2 bis 6 eine perspektivische Darstellung eines
Bewegungsablaufs einer Sperrplatte und eines Ankers ähnlich der
in 1 gezeigten Anordnung
in einer Auslöseeinheit;
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7 bis 11 eine zu den jeweiligen 2 bis 6 gehörige
schematische Darstellung des Bewegungsablaufs von Sperrplatte und
Anker, wobei die Blickrichtung senkrecht zur Sperrplatte ist;
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12 eine
alternative Ausführungsform
für einen
Anker einer erfindungsgemäßen Auslöseeinheit;
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13 bis 17 einen Bewegungsablauf
des Ankers aus 12 relativ
zur Sperrplatte in den gleichen Zeitschritten wie die vorhergehenden 2 bis 6; und
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18 eine
schematische Darstellung eines herkömmlichen Leistungsschalters.
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1 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels für einen
Leistungsschalter 1, der mit einer erfindungsgemäß weitergebildeten
Auslöseeinheit
versehen ist. Im Hinblick auf die Wirkung des Schaltschlosses 11 auf
den inneren Ablauf bei der Kontakttrennung in dem Leistungsschalter
wird auf die unter Bezugnahme auf 18 ausgeführte Beschreibung
des Stands der Technik verwiesen, in der das Zusammenwirken von
Schaltschloss und den in der Auslösereihenfolge nachgeordneten
Elementen zur Kontakttrennung dargelegt ist.
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Die erfindungsgemäße Auslöseeinheit ist mit einem solchen
Leistungsschalter kombinierbar, um die Erfindung zu verwirklichen.
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Mit anderen Worten, die nachfolgende
Beschreibung bezieht sich deshalb im Wesentlichen auf die Auslöseeinheit,
die die Auslösewelle 14 in 1 zum Auslösen des
Leistungsschalters über
das Schaltschloss 11 betätigt. Wie in 1 gezeigt ist, ist ein Magnetjoch 17 eine
stromführende
Schiene 19 umgebend angeordnet und liegt einem Anker 21 gegenüber, der
an einem Gelenk 18 schwenkbar angelenkt und mittels einer
Feder 22 in seine Ruhelage, d.h. in 1 im Gegenuhrzeigersinn, gegen einen Anschlag
vorgespannt ist. An dem in 1 oberen Ende
des Ankers 21 ist eine Sperrplatte 50 schematisch
gezeigt, die an dem Magnetjoch 17 angelenkt ist. Die Sperrplatte 50 wirkt
mit dem Anker 21 derart zusammen, dass der Anker 21 beim
Auftreten eines Kurzschlusses in einer ersten Halbwelle eines Kurzschlussstroms
die Auslösewelle 14 noch
nicht drehen kann, während
bei Auftreten der zweiten Halbwelle die Sperrplatte den Auslöseweg für den Anker 21 freigibt,
so dass die Auslösewelle 14 betätigt werden
kann und die Auslösung
des Leistungsschalters 1 über das Schaltschloss 11 erfolgt.
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Zur Theorie sei hierzu ausgeführt, dass
der die Schiene 19 durchfließende Kurzschlussstrom ein Magnetfeld
erzeugt, das durch das die Schiene 19 umgebende Magnetjoch 17 verstärkt und
auf den Anker 21 gerichtet wird. Die magnetische Anziehungskraft
zwischen dem Magnetjoch 17 und dem Anker 21 ist
von der Durchflussrichtung des Kurzschlussstroms unabhängig, d.h.
in jeder Halbwelle wird der Anker 21 von dem Magnetjoch 17 gegen
die Kraft der Feder 22 angezogen, d.h. in 1 im Uhrzeigersinn gedreht. Wie im Folgenden
näher erläutert wird,
sorgt das Zusammenspiel der Sperrplatte 50 und des Ankers 21 dafür, dass
der Anker 21 beim erstmaligen Anziehen in der ersten Halbwelle
den Auslösepunkt für die Auslösewelle
noch nicht erreicht, während
er in der zweiten, kurz darauffolgenden Halbwelle erneut angezogen
wird und dann die Auslösewelle
betätigen
kann. Wenn die zweite Halbwelle nicht auftritt, d.h. es erfolgt
keine zweite Auslösebewegung
des Ankers 21 unmittelbar nach der ersten Auslösebewegung,
so fällt
der Anker 21 der Kraft der Feder 22 folgend in
seine Ruhelage zurück.
Tritt zu einem späteren
Zeitpunkt ein Kurzschluss auf, so erfolgt zunächst wieder die erste Auslösebewegung,
die von der Sperrplatte 50 gehemmt wird, und falls die
zweite Halbwelle auftritt, erfolgt die zweite Auslösebewegung
des Ankers 21, die von der Sperrplatte 50 nicht mehr
gehemmt wird, so dass der Leistungsschalter auslöst.
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In einer praktischen Anwendung wird
der Leistungsschalter gemäß 1 in Reihe vor eine Anzahl
parallel geschalteter weiterer Leistungsschalter oder Leitungsschutzschalter
geschaltet. Tritt nun ein Kurzschluss in einem Stromkreis der nachgeordneten
Leitungsschutzschalter auf, so durchläuft die erste Halbwelle des
Kurzschlussstroms sowohl den in 1 gezeigten
Leistungsschalter, als auch den nachgeordneten Leitungsschutzschalter,
in dessen Stromkreis der Kurzschluss auftritt. Löst nun der nachgeordnete Leistungsschutzschalter
ordnungsgemäß im Ansprechen
auf die erste Halbwelle des Kurzschlussstroms aus, so unterbleibt
die zweite Halbwelle, d.h. der in 1 gezeigte
Leistungsschalter wird nicht mehr von der zweiten Halbwelle des Kurzschlussstroms
durchflossen, so dass keine Auslösung des
gezeigten Leistungsschalters erfolgt. Der Vorteil ist darin zu sehen,
dass bei Auftreten eines Kurzschlusses in einem der nachgeordneten
Stromkreise nicht gleich alle parallel geschalteten nachgeordneten
Stromkreise stillgelegt werden. Dieses sogenannte selektive Schaltverhalten
unterscheidet zwischen der ersten und der zweiten Halbwelle, und, wenn
die zweite Halbwelle ausbleibt, so wird erkannt, dass der nachfolgende
Leitungsschutzschalter ausgelöst.
Tritt jedoch die zweite Halbwelle in dem in 1 gezeigten Leistungsschalter auf, so
bedeutet dies, dass in dem nachfolgenden Stromkreis der Kurzschluss
weiterhin besteht, so dass der Leistungsschalter gemäß 1 dann auslöst.
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In dem in 1 gezeigten Leistungsschalter ist die
Sperrplatte 50 schwenkbar an dem Magnetjoch 17 angebracht.
Einerseits dient die schwenkbare Lagerung dem Zusammenspiel zwischen
der Sperrplatte 50 und dem Anker 21, andererseits
kann die Sperrplatte 50 auch hochgeklappt und in dieser Stellung
arretiert werden, so dass das selektive Verhalten des in 1 gezeigten Leistungsschalters
abgeschaltet werden kann. Mit anderen Worten, wenn die Sperrplatte 50 hochgeklappt
ist, löst
der Leistungsschalter 1 schon bei Auftreten der ersten
Halbwelle des Kurzschlussstroms aus.
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In den nachfolgenden 2 bis 6 sowie 7 bis 11 wird das Zusammenspiel von Anker 21 und
Sperrplatte 50 näher
erläutert.
Die 7 bis 11 zeigen einen Blick auf
die Hauptebene der Sperrplatte, um die Relativbewegungen von Anker
und Sperrplatte zu verdeutlichen.
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Wie in 2 zu
erkennen ist, ist der Anker 21 mit zwei Fortsätzen 23 und 24 versehen,
die mit der Sperrplatte 50 in Eingriff sind. Die Sperrplatte 50 ist
an einer Achse 60 schwenkbar und verschiebbar aufgenommen.
Wie in 3 gezeigt ist,
sind an der Sperrplatte Schrägführungen 51, 52 und 53 ausgebildet,
die mit den Fortsätzen 23 und 24 des
Ankers 21 in Eingriff gelangen können. In den 2 bis 6 und 7 bis 11 erfolgt die magnetische Anziehung
des Ankers 21 bei Auftreten des Kurzschlussstroms in jeder
der beiden Halbwellen von links nach rechts, d.h. die Fortsätze 23 und 24 sind
bestrebt, sich der Magnetkraft des Magnetjochs (nicht gezeigt) folgend
nach links zu bewegen, während
die Rückstellfeder 22 den Anker 21 bzw.
die Fortsätze 23 und 24 in
den 2 bis 6 und 7 bis 11 nach
rechts vorspannt. 2 und 7 zeigen die Ausgangsstellung,
d.h. der Anker 21 ist der Kraft seiner Rückstellfeder
(nicht gezeigt) folgend in seine Ruhelage vorgespannt. Ebenso ist
die an der Achse 60 verschiebbar gehaltene Sperrplatte 50 in ihrer
Ruhestellung. Wie in 7 gut
zu erkennen ist, ist der Fortsatz 24 des Ankers 21 in
Anlage mit der Schrägfläche 51 der
Sperrplatte 50 in dieser Ruhelage. Gemäß 3 erfolgt nun im Ansprechen auf die erste
Halbwelle eines Kurzschlussstroms eine Bewegung des Ankers 21 in
Richtung des Pfeils b, während
sich die Sperrplatte 50 in der Pfeilrichtung a bewegt.
Nach dieser Bewegung ist gemäß 8 der Fortsatz 23 des
Ankers 21 an der Schrägfläche 531 der
Schrägführung 53 abgeglitten
und liegt an einem in Fortsetzung der Schrägfläche 53 ausgebildeten Anschlag
an. Dadurch ist die weitere Bewegung des Ankers 21 in Auslöserichtung
gehemmt. Bei seiner Abgleitbewegung auf der Schrägfläche 531 der Schrägführung 53 wurde
die Sperrplatte 50 synchron ebenfalls in Richtung a verschoben.
Dies ist durch den Abstand s in 8 angedeutet.
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Ausgehend von der Stellung in 3 bzw. 8 klingt nun die erste Halbwelle des
Kurzschlussstroms ab, wodurch eine Bewegung des Ankers gemäß den 4 bzw. 9 erfolgt. Wie in 4 zu sehen ist, bewegt sich der Anker
der nachlassenden Magnetkraft seiner Rückstellfeder folgend in Pfeilrichtung
c. Durch die Querverschiebung der Sperrplatte längs der Achse 60,
greift der Zwischenraum zwischen den Fortsätzen 23 und 24 bei
der Rückwärtsbewegung des
Ankers in die zweite Schrägführung 52 ein.
Mit anderen Worten, die Innenkante des Fortsatzes 24 des
Ankers 21 gleitet entlang der Schrägfläche 521 der Schrägführung 52 ab
und drückt
die Sperrplatte 50 weiter in Pfeilrichtung a, wodurch der
Abstand s zu einem ortsfesten Lagerpunkt nahezu 0 wird. In dieser Stellung,
die in 9 gezeigt ist,
erfolgt in etwa der Nulldurchgang des Kurzschlussstroms. Nach dem Nulldurchgang
steigt der Kurzschlussstrom erneut schnell an, so dass der Anker 21 wieder
in Pfeilrichtung b wie in 5 gezeigt
ist, angezogen wird. Durch die zweite Schrägführung 52 wurde der
Anker gemäß 9 in eine Stellung geführt, in
der der Fortsatz 23 dem Anschlag der ersten Schrägführung 53 nicht
mehr gegenüberliegt,
so dass, wie in 10 gezeigt
ist, der Anker 21 nun diesen Anschlag passieren kann und
sich in Auslösestellung
bewegen kann, wo er den Leistungsschalter auslöst. In 10 ist gezeigt, dass der Anker 21 den
Bereich der Sperrplatte 50 verlassen hat. Wie in den 2 bis 5 bzw. 7 bis 10 gezeigt ist, bewirkt das
Zusammenspiel zwischen der Sperrplatte 50 und den Fortsätzen des
Ankers 21 zusammenfassend den folgenden Ablauf: Beim erstmaligen
Anziehen des Ankers 21 gelangt dieser über die erste Schrägführung 52 an
einen daran ausgebildeten Anschlag. Weil der Anker 21 an dem
Anschlag gehalten ist, erfolgt bei dieser Auslösebewegung keine Auslösung des Leistungsschalters.
Wenn sich der Kurzschlussstrom dem Nulldurchgang nähert, d.h.
die Magnetwirkung des Ankers nimmt ab, bewegt sich der Anker relativ
zu der Sperrplatte so, dass Anker und Sperrplatte durch die zweite
Schrägführung relativ
zueinander verstellt werden, so dass der Bewegungspfad des Ankers
für eine
erneute Auslösebewegung
frei ist, d.h. außerhalb
des Bereichs des Anschlags liegt. Erfolgt nun tatsächlich die
zweite Auslösebewegung,
so kann der Anker in die Auslösestellung
gelangen, ohne durch den Anschlag daran gehindert zu werden.
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6 und 11 zeigen den Bewegungsablauf von
Anker und Sperrplatte, wenn keine zweite Halbwelle des Kurzschlussstroms
durch den Leistungsschalter fließt, d.h. die zweite Auslösebewegung
erfolgt nicht. In diesem Fall bewegt sich der Anker seiner Rückstellfederkraft
folgend in Pfeilrichtung c wie in 6 gezeigt
ist. Dieser Bewegung folgend stößt der Anker
mit seinem Fortsatz 24 gegen eine dritte Schrägführung 51,
mittels der, zusammen mit einer gegebenenfalls vorhandenen Rückstellfeder
der Sperrplatte, der in 2 bzw. 7 gezeigte Zustand wiederhergestellt
wird. Mit anderen Worten, der Anker bewegt sich in 11 nach rechts und drückt dabei die Sperrplatte durch
Abgleiten an der Schrägführung 51 nach
oben. Durch diese Vorgehensweise wird die ursprüngliche Ruhelage wiederhergestellt, so
dass bei einem Auftreten eines Kurzschlusses die Vorrichtung erneut
bereit ist, um selektiv den Leistungsschalter nicht bei der ersten
Halbwelle sondern erst bei der zweiten Halbwelle auszulösen.
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Es ist anzumerken, dass verschiedene
Modifikationen dieses Ausführungsbeispiels
möglich
sind; so sind insbesondere die Schrägführungen als Zwangsführungen
ausgebildet, so dass keine Federbelastung oder Federvorspannung
der Sperrplatte in Richtung ihrer Schwenkachse 60 erforderlich
ist. Es ist jedoch möglich,
eine solche Federvorspannung vorzusehen, wobei in diesem Fall eine
Dämpfung
der Bewegungen der Sperrplatte sinnvoll ist, um die Bewegung der
Sperrplatte gegenüber
den des Ankers zu verzögern.
Es ist zudem möglich,
die Sperrplatte starr und den Anker relativ verschieblich dazu auszubilden.
Ferner kann die Sperrplatte auch unschwenkbar aber verschiebbar
ausgebildet sein, wobei in diesem Fall für eine ausreichende Eingriffstiefe
zwischen dem Anker und der Sperrplatte zu sorgen ist, um die durch
die Schwenkbewegung bedingte Längenänderung
des Ankers relativ zur Sperrplatte zu kompensieren. Es ist ferner
eine alternative Ausgestaltung des Ankers zum Zusammenwirken mit
einer starren Sperrplatte möglich,
die nachfolgend unter Bezugnahme auf die 12 und 13 bis 17 im Einzelnen erläutert wird.
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14 zeigt
eine alternative Ausführungsform
des Ankers, der im wesentlichen unverändert den in 1 gezeigten Anker ersetzen kann. Dieser Anker 21 ist
um eine Achse 18 schwenkbar und hat einen elastisch verformbaren
Fortsatz 25, der hier stiftförmig dargestellt ist. Dieser
stiftförmige
Fortsatz ist vorzugsweise in sich elastisch, er kann aber auch ein
in einem elastischen Lager aufgenommener starrer Stift oder ein
entsprechend schwenkbar gehaltener, federbelasteter Stift sein.
Es ist anzumerken, dass auch ein lediglich ungefederter beweglicher
Stift verwendet werden kann, wenn die an der Sperrplatte ausgebildeten
Schrägführungen
passend bemessen werden, um Zwangsführungen für den Stift zu bilden.
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13 bis 17, zeigen jeweils die gleichen nicht-Auslösezustände bzw.
Auslösezustände, wie sie
in 2 bis 6 bzw. 7 bis 11 erläutert wurden. 13 zeigt den Ausgangszustand, im welchem
der Anker 21 in seiner Ruhelage ist, wobei der Stift 25 des
Ankers an einer Schrägführung 51 anliegt.
Erfolgt nun das Anziehen des Ankers 21 durch Magnetkraft
bei Auftreten einer ersten Halbwelle eines Kurzschlussstroms, so
wird der Anker 21 in 13 nach links
bewegt, und gleitet entlang der zweiten Schrägführung 52 bis zur ersten
Schrägführung 53,
die den Anschlag ausgebildet hat. Dieser Zustand ist in 14 gezeigt, wo der in 14 nach oben ausgelenkte
Stift 25 des Ankers 21 an einem Anschlag an der
Schrägführung 53 anliegt.
Der Anschlag kann zusätzlich
eine kleine Vertiefung aufweisen, wodurch der Halt des Stifts an
dem Anschlag verbessert ist. Der Kurzschlussstrom nähert sich
nun dem Nulldurchgang, wodurch die auf den Anker wirkende Magnetkraft
nachlässt,
und der Anker seiner Rückstellfederkraft
folgend nach rechts bewegt wird. In diesem Fall wird, wie in 15 gezeigt ist, der Stift 25 des Ankers
durch die Schrägführung 52 in 15 nach unten gebogen oder
gekippt und hat beim Nulldurchgang des Stroms etwa die in 15 gezeigte Stellung. Nach
dem Nulldurchgang steigt, wenn der Kurzschluss weiter vorliegt,
der Strom erneut an und der Anker 21 wird erneut durch
Magnetkraft angezogen. In diesem Fall ist der Weg für den Anker
in die Auslösestellung
frei, die er, wie in 16 gezeigt
ist, der Magnetkraft folgend erreicht. Dabei hat der Stift 25 des
Ankers den Anschlag passiert. Der Ablauf in den 13 bis 16 lässt sich
demnach so zusammenfassen, dass der Anker beim Ansprechen auf die
erste Halbwelle eines Kurzschlussstroms zu einem Anschlag geführt und
dort gehalten wird, nach vorübergehendem
Nachlassen der Magnetkraft infolge des Stroms in der zweiten Halbwelle
erneut angezogen wird und nun einem Bewegungspfad folgt, der an dem
Anschlag vorbeiführt,
so dass der Anker seine Auslösestellung
erreichen kann.
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17 zeigt
den Fall, in welchem die zweite Halbwelle des Kurzschlussstroms
nicht auftritt, d.h. dass ein nachgeordneter Leitungsschutzschalter oder
Leistungsschalter den Strom bereits im Ansprechen auf die erste
Halbwelle eines Kurzschlussstroms abgeschaltet hat. In diesem Fall
wird der Anker wie in 17 gezeigt
ist, seiner Rückstellfederkraft
folgend nach rechts bewegt und dabei über die Führung 51 wieder in
die Ausgangsposition gemäß 13 verbracht.
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Zuvor wurden zwei verschiedene Ausführungsbeispiele
der Erfindung im Einzelnen genauer erläutert. Es ist anzumerken, dass
verschiedene Modifikationen möglich
sind, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. So kann insbesondere
die Sperrplatte auch seitlich an dem Magnetjoch angebracht sein,
und der Anker kann mit einem entsprechenden verlagerbaren, ggf.
gefederten Führungszapfen
versehen sein, der beispielsweise die in den 13 bis 17 gezeigte
Sperrplatte bei seiner Bewegung abfährt. Alternativ ist es auch
möglich,
einen entsprechenden Fortsatz seitlich an dem Anker anzubringen,
so dass eine verschiebbar an dem Magnetjoch seitlich angebrachte
Sperrplatte dem Muster der 2 bis 6 folgend eingesetzt werden
kann, um den gewünschten selektiven
Effekt zu erreichen. Ferner ist anzumerken, dass die erfindungsgemäße Auslöseeinheit
mit weiteren Auslöseelementen
versehen sein kann. Dies sind insbesondere Bimetallelemente, die
bei einer Überlast
den Leistungsschalter auslösen.
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Die Sperrplatte kann ein einfaches
Kunststoffteil sein, so dass sich eine selektive Auslöseeinheit
durch geringfügige Änderungen
an herkömmlichen
Auslöseeinheiten
für Leistungsschalter
erreichen lässt.