DE4416019A1 - Wiederverschließbarer Behälter aus Wellpappe und Verfahren zur Herstellung von Wellpappe, die mit einem Schnitt versehen ist - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen wiederverschließbaren Behälter aus Wellpappe mit einem Aufreißdeckel und ein Verfahren zur Herstellung von mehrwelliger Wellpappe, bei welcher mindestens eine der Lagen einen längs der Fertigungsrichtung verlaufenden Schnitt aufweist.

Als wiederverschließbare Verpackungen aus Wellpappe sind Faltschachteln bekannt, bei denen ein umlaufender Aufreißfaden ein einfaches Öffnen der Verpackung durch den Verbraucher gewährleistet. Dabei ist meistens an einer Seite der Faltschachtel eine Ritzung vorgesehen, so daß nach dem Aufreißen ein aufklappbarer Deckel entsteht. Zur Führung des Deckels beim Wiederverschließen ist in die bekannten Verpackungen ein Innenring eingelegt, der in Richtung des Deckels über den Aufreißfaden um die Kragenhöhe hinausragt. Dieser Innenring wird beim Abpacker in die bereits aufgeschlagene Faltschachtel eingesetzt, was einen zusätzlichen Arbeitsaufwand bedeutet.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen wiederverschließbaren Behälter anzugeben, der mit möglichst geringem Aufwand beim Abpacker aufgeschlagen, befüllt und verschlossen werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wände des Behälters aus mehrwelliger Wellpappe bestehen, daß ein Schnitt in mindestens einer inneren Bahn zur Trennung des Aufreißdeckels vom übrigen Teil des Behälters vorgesehen ist und daß bezüglich der Höhe versetzt zwischen der geschnittenen inneren Bahn und mindestens einer äußeren Bahn ein Aufreißfaden eingelegt ist.

Der erfindungsgemäße Behälter hat den Vorteil, daß beim Abpacker kein zusätzlicher Innenring eingesetzt werden muß. Außerdem wird durch den Fortfall eines Innenringes eine Werkstoff- und Gewichtsersparnis erzielt.

Um zu verhindern, daß die Außenflächen des Kragens und die innere Umfangsfläche des Deckels miteinander verkleben, ist bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Behälters vorgesehen, daß zwischen der inneren Bahn und der äußeren Bahn im Flächenbereich zwischen dem Schnitt in der inneren Bahn und dem Aufreißfaden ein Papierstreifen eingelegt ist.

Für den erfindungsgemäßen Behälter eignet sich grundsätzlich mehrwellige Wellpappe, also beispielsweise auch dreiwellige Wellpappe. Für die meisten Anwendungsfälle ist es jedoch zweckmäßig, wenn der Behälter aus zweiwelliger Wellpappe besteht.

Eine Weiterbildung der Erfindung ermöglicht ein besonders einfaches Öffnen und Verschließen des erfindungsgemäßen Behälters dadurch, daß auf einer Seite des Behälters eine Ritzung auf der Höhe des Schnittes vorgesehen ist und daß auf den der Ritzung benachbarten Seiten von der Ritzung ausgehend in der äußeren Bahn jeweils ein schräg bis auf die Höhe des Aufreißfadens verlaufender weiterer Schnitt angeordnet ist, der auch den Aufreißfaden durchtrennt.

Bei dem erfindungsgemäßen Behälter ist es erforderlich, daß der Schnitt die innere Bahn vollständig durchtrennt, da sich sonst der Behälter nach dem Aufreißen nicht bzw. nur unter Anwendung von Gewalt öffnen läßt. Der Schnitt darf allerdings nur die innere Bahn betreffen, da ein Einschneiden in die äußere Bahn - das heißt in den Deckel des fertigen Behälters - aus Gründen der Stabilität und der Dichtheit verhindert werden muß.

Aufgabe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es daher, bei der Herstellung von mehrwelliger Wellpappe mindestens eine der Bahnen mit einem Schnitt zu versehen, der diese Bahn vollständig durchtrennt, ohne eine weitere Bahn zu beschädigen.

Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren, wobei in an sich bekannter Weise mindestens zwei einlagige Wellpappe-Bahnen nach Leimauftrag unter Einwirkung von Hitze zusammengeleimt werden, dadurch gelöst, daß die mit einem Schnitt zu versehene Bahn vor dem Zusammenleimen mit mindestens einer weiteren Bahn geschnitten wird. Vorzugsweise erfolgt das Schneiden nach dem Leimauftrag mit einem rotierenden Messer.

Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß zur Herstellung eines Behälters nach Anspruch 2 ein Papierstreifen nach dem Leimauftrag und vor dem Schneiden auf die zu schneidende Bahn aufgebracht wird. Dadurch wird die erforderliche Trennung zwischen der Innenfläche des Deckels und der Außenfläche des Kragens in besonders einfacher Weise sichergestellt.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Behälters,

Fig. 2 eine Teilansicht des Behälters nach Fig. 1,

Fig. 3 einen Schnitt durch einen Teil des Behälters nach Fig. 1,

Fig. 4 eine schematische Darstellung einer ersten Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und

Fig. 5 eine zweite Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in zwei Ansichten.

Gleiche Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Der in Fig. 1 dargestellte Behälter 1 ist als Faltschachtel ausgebildet, die in an sich bekannter Weise aus einem geeigneten Zuschnitt aus Wellpappe hergestellt, mit Ritzungen versehen und beim Abfüller aufgerichtet, befüllt und anschließend verschlossen worden ist. Das dargestellte Ausführungsbeispiel besteht aus zweiwelliger Wellpappe, wobei die innere Bahn umlaufend längs einer in Fig. 1 gestrichelten Linie 2 geschnitten ist. Unterhalb des Schnitts 2 ist zwischen die innere und die äußere Bahn ein Aufreißfaden 3 eingelegt. Zum Ergreifen des Aufreißfadens und der über dem Aufreißfaden liegenden Teile der äußeren Bahn ist die äußere Bahn bei 4 in Form eines liegenden H geschnitten.

Auf der nicht sichtbaren Rückseite ist die äußere Bahn in Höhe des Schnitts 2 geritzt. Ferner sind von dieser Ritzung ausgehend an den benachbarten Seiten jeweils schräg verlaufende Schnitte 5 bis auf die Höhe des Aufreißfadens 3 angelegt, die auch den Aufreißfaden unterbrechen, der an sich wegen der kontinuierlichen Fertigung den ganzen Behälter umläuft.

Nach dem Aufreißen des Behälters kann der Aufreißdeckel 6 in der durch den Pfeil angedeuteten Richtung aufgeklappt werden. Dabei erfolgt die Drehung um die Ritzung, die sich auf der Höhe des Schnitts 2 befindet, so daß auf der Seite 7 des Behälters kein Klemmen zwischen der Innenseite des Deckels 6 und dem von der inneren Bahn 8 gebildeten Kragen auftritt.

Fig. 2 zeigt den in Fig. 1 mit einem Kreis hervorgehobenen Teil des Behälters 1 bei geöffnetem Deckel. Die Wellung der inneren Bahn 8 ist zwischen dem Bereich des Schnitts 2 und dem durch das Aufreißen hergestellten Rand 9 der äußeren Bahn 10 von einem Papierstreifen 11 abgedeckt, der - wie im Zusammenhang mit Fig. 5 beschrieben - bei der Herstellung der Wellpappe eingebracht wird und ein Verkleben der Innenseite des Deckels mit der Außenseite des Kragens verhindert.

Fig. 3 zeigt einen Schnitt beispielsweise an der gestrichelten Linie in Fig. 2. Damit die einzelnen Teile besser zu erkennen sind, wurden sie voneinander entfernt und nicht der Wirklichkeit entsprechend aufeinanderliegend dargestellt. Fig. 3a zeigt den Zustand vor dem Aufreißen, Fig. 3b nach dem Aufreißen und dem teilweisen Öffnen des Deckels 6. In Fig. 3 ist unter anderem erkennbar, daß der Papierstreifen 11 etwas breiter als der Abstand zwischen Aufreißfaden 3 und Schnitt 2 ist. Dadurch ist sichergestellt, daß eventuell an den Rändern des Papierstreifens 11 zwischen diesen und die äußere Bahn gelangender Leim das Öffnen des Behälters behindert. Außerdem braucht das Einbringen des Papierstreifens dadurch nicht besonders genau zu erfolgen.

Bei der in Fig. 4 schematisch dargestellten Vorrichtung laufen zwei Pappbahnen 21, 22, die bereits mit je einer Welle 23, 24 verklebt sind, über je eine Beklebemaschine 25, 26, wo sie einen Leimauftrag erhalten. Zusammen mit einer weiteren Pappbahn 27 werden sie mit Hilfe einer Rolle 28 und eines umlaufenden Bandes 29 zusammengeführt und über eine Trockenpartie 30 geleitet, so daß eine Verklebung der Bahnen und Wellen zu zweiwelliger Wellpappe erfolgt. Vor dem Zusammenführen werden die Bahn 21 und die Welle 23 mit Hilfe eines rotierenden Messers 31 geschnitten. Das Messer 31 wird über eine Welle 32, beispielsweise mit einer Umdrehungszahl von 1000 min^-1, angetrieben. In Fig. 4 ist zwar nur ein Messer 31 dargestellt; werden jedoch mehrere Schnitte benötigt, kann eine entsprechende Anzahl von Messern angeordnet werden.

Fig. 5 stellt einen Teil einer Wellpappenmaschine dar, die zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Behälters ausgelegt ist. Wie bei der Vorrichtung nach Fig. 4 ist nach einer in Fig. 5 nicht dargestellten Beklebemaschine ein umlaufendes Messer 31 vorgesehen. Bevor das Messer jedoch in die Bahn 21 und die Welle 23 einschneidet, wird über eine Walze 33 der Papierstreifen 11 von einer Rolle 34 zugeführt. Dadurch wird auch der Papierstreifen 11 geschnitten. Zwischen die Welle 23 und die Pappbahn 22 wird ferner der Aufreißfaden 3 von einer Vorratsrolle 35 eingeführt. Zur Sicherung der genauen Lage des Aufreißfadens 3 ist eine seitliche Führung 36 vorgesehen. Die Pappbahnen, die Wellen, der Papierstreifen und der Aufreißfaden werden dann in an sich bekannter Weise miteinander verleimt.

Claims (8)

1. Wiederverschließbarer Behälter aus Wellpappe mit einem Aufreißdeckel, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände des Behälters aus mehrwelliger Wellpappe bestehen, daß ein Schnitt in mindestens einer inneren Bahn zur Trennung des Aufreißdeckels vom übrigen Teil des Behälters vorgesehen ist und daß bezüglich der Höhe versetzt zwischen der geschnittenen inneren Bahn und mindestens einer äußeren Bahn ein Aufreißfaden eingelegt ist.

2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der inneren Bahn und der äußeren Bahn im Flächenbereich zwischen dem Schnitt in der inneren Bahn und dem Aufreißfaden ein Papierstreifen eingelegt ist.

3. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter aus zweiwelliger Wellpappe besteht.

4. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Seite des Behälters eine Ritzung auf der Höhe des Schnittes vorgesehen ist und daß auf den der Ritzung benachbarten Seiten von der Ritzung ausgehend in der äußeren Bahn jeweils ein schräg bis auf die Höhe des Aufreißfadens verlaufender weiterer Schnitt angeordnet ist, der auch den Aufreißfaden durchtrennt.

5. Verfahren zur Herstellung von mehrwelliger Wellpappe, bei welcher mindestens eine der Lagen einen längs der Fertigungsrichtung verlaufenden Schnitt aufweist, wobei in an sich bekannter Weise mindestens zwei einlagige Wellpappe-Bahnen nach Leimauftrag unter Einwirkung von Hitze zusammengeleimt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die mit einem Schnitt zu versehene Bahn vor dem Zusammenleimen mit mindestens einer weiteren Bahn geschnitten wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneiden nach dem Leimauftrag erfolgt.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneiden mit einem rotierenden Messer erfolgt.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung eines Behälters nach Anspruch 2 ein Papierstreifen nach dem Leimauftrag und vor dem Schneiden auf die zu schneidende Bahn aufgebracht wird.