DE4415754A1 - Durchlaufofen für Backwaren - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Durchlaufofen für Backwaren mit einem langgestreckten Backraum mit oberen und unteren, von Heizgasen durchströmten Strahlungsheizern, einem endlosen umlau­ fenden Backband mit einem, das zu backende Gut durch den Backraum transportierenden oberen Backbandtrum und einem Wärmetauscher zum Erwärmen der Backraumluft, wobei die Strahlungshei­ zer an zumindest einen Heizgaskreislauf angeschlossen sind, welcher einen Abgasabzug, eine Frischluftzufuhr und zumindest einen Heizgaserzeuger aufweist.

Bei einem aus der DE-OS 15 32 904 bekannten Wanderherd-Backofen wird der Backraum von den in einer Brennkammer erzeugten Heizgasen beheizt, die durch die oberhalb bzw. unterhalb des Backraumes angeordneten als Strahlungsheizer ausgebildeten Heizgaskanäle geleitet und an­ schließend als Abgase abgeleitet werden. Die Backraumluft wird abgesaugt und durch vorgewärm­ te Frischluft ersetzt, die zuerst am rücklaufenden Backband oder in einem, von der abgesaug­ ten Backraumluft durchströmten Wärmetauscher vorgewärmt und dann durch einen, von den Ofenab­ gasen beheizten Rekuperator geleitet wird, bevor sie stoßweise in den Backraum eingeblasen wird. Die Frischluft kann auch in der die Ofenheizgase erzeugenden Brennkammer weiter aufge­ wärmt werden. Ein Heizgaskreislauf ist nicht vorgesehen.

Aus der EP 0 334 001 A1 ist ein Durchlaufofen für Backwaren mit zwei getrennten und getrennt regelbaren Heizgaskreisläufen für Oberhitze und Unterhitze bekannt, bei welchem die jeweils die Heizgase erzeugenden Brenner in dem jeweiligen, direkt oberhalb bzw. unterhalb des Back­ raumes angeordneten Heizgaskanal entlang der Backraumlänge im Abstand voneinander angeordnet sind. Dieser Durchlaufofen ist mit zwei, den oberen Heizgaskanal durchsetzenden Schwadenabzü­ gen und einer im letzten Drittel des Ofens angeordneten Schwadenumwälzung quer zur Laufrich­ tung des Backbandes versehen. Eine Zufuhr von vorgewärmter Backraumluft ist nicht vorgesehen.

Aus der CH-PS 356 100 ist ein Wanderherd-Brotbackofen mit indirekt beheiztem Backraum und mit einer entlang der Backraumlänge variablen Backraumluftumwälzung bekannt. Der Backraum wird durch einen oberen und einen unteren, jeweils von Heizgasen durchströmten Heizgaskanal beheizt. Die Backraumluft wird mittels zweier Ventilatoren und mittels eines, an über die Backraumlänge verteilten Absperrorganen in den Backraum mündenden Kanalsystemes entlang von unterschiedlich langen Abschnitten der Backraumlänge umgewälzt, wobei sowohl ein einziger Backraumluft-Umwälzkreis als auch zwei getrennte und hintereinander angeordnete Backraumluft- Umwälzkreise vorgesehen werden können. In dem Kanalsystem sind auch zwei Kanäle für die Zufuhr von allenfalls vorgewärmter Frischluft vorgesehen. Eine Zufuhr von über einen Wärme­ tauscher vorgewärmter Backraumluft ist nicht vorgesehen.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Durchlaufofen für Backwaren mit einem höheren Ofenwir­ kungsgrad anzugeben.

Dies wird bei einem Durchlaufofen der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch er­ reicht, daß der Wärmetauscher einerseits von der zu erwärmenden und dem Backraum zuzuführen­ den Backraumluft und anderseits von den, von den Strahlungsheizern zum Heizgaserzeuger eines Heizgaskreislaufes zurückgeführten Heizgasen durchströmt wird, daß der Wärmetauscher in ei­ nem, einen Schwadenabzug und eine Frischluftzufuhr aufweisenden, mit dem Backraum verbundenen Backraumluftkreislauf zwischen der Frischluftzufuhr und dem Backraum angeordnet ist und daß der Wärmetauscher in einem Heizgaskreislauf zwischen den Strahlungsheizern und dem Abgasabzug angeordnet ist.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung werden die zum Heizgaserzeuger zurückgeführten Heizga­ se bis zum Abgasabzug so weit wie möglich abgekühlt, so daß die über den Abgasabzug abziehen­ den Heizgase die niedrigste Temperatur im Heizgaskreislauf aufweisen und somit der durch die abziehenden Heizgase verursachte Wärmeverlust möglichst gering ist, und gleichzeitig wird die vorzuwärmende Backraumluft durch die rückgeführten Heizgase des Heizgaskreislaufes vor dem Einleiten der Backraumluft in dem Backraum auf die gewünschte Eintrittstemperatur aufgeheizt.

Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungs­ beispieles näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 schematisch einen erfindungsge­ mäßen Durchlaufofen in Seitenansicht,

Fig. 2 schematisch einen Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 1 in vergrößerter Darstellung,

Fig. 3 eine Seitenansicht des Durchlaufofens und

Fig. 4 schematisch eine Draufsicht auf den Durchlaufofen.

Der erfindungsgemäße Durchlaufofen besitzt einen langgestreckten Backraum 1 und oberhalb und unterhalb des Backraumes 1 angeordnete Heizgaskanäle 2, 3, die als Strahlungsheizer ausgebil­ det sind und Strahlungswärme an den Backraum 1 abgeben. Durch den Backraum 1 läuft das obere Trum eines endlosen, umlaufenden Backbandes 4 hindurch, welches das zu backende Gut durch den Backraum 1 transportiert, an außerhalb des Ofens angeordneten Umlenkstationen 4′, 4′′ umge­ lenkt wird und unterhalb des Durchlaufofens zurückläuft.

Die Heizgase werden von einem Heizgaserzeuger 5, z. B. einem Gas- oder Ölbrenner, erzeugt und über eine mit den Heizgaskanälen 2 und 3 verbundene vordere Sammelkammer 6 dem einlaufseiti­ gen Ende der Heizgaskanäle 2, 3 zugeführt. An ihrem auslaufseitigen Ende münden die Heizgaska­ näle 2, 3 in eine hintere Sammelkammer 7, aus der die Heizgase mittels eines Gebläses 8 abge­ saugt und über einen Rückführkanal 9 zum Brenner 5 zurückgeführt werden. Dem Brenner 5 werden sowohl die im Rückführkanal 9 zurückgeführten Heizgase als auch über eine Frischluftzufuhr 10 Frischluft zugeführt. Vom Rückführkanal 9 zweigt vor dem Brenner 5 ein mit einer steuerba­ ren Abgasklappe 11 versehener Abgasabzugskanal 12 ab. Der Rückführkanal 9 ist durch einen der Einmündung 13 des Abgas-Abzugskanals 12 vorgeschalteten Wärmetauscher 14 hindurchgeführt, in welchem die rückgeführten Heizgase Wärme an die, die Kammer 15 des Wärmetauschers 14 durch­ strömende Backraumluft abgeben. Die als Strahlungsheizer ausgebildeten oberen und unteren Heizgaskanäle 2 und 3 bilden zusammen mit der vorderen Sammelkammer 6 und der hinteren Sammel­ kammer 7 und dem Rückführkanal 9 einen Heizgaskreislauf für die Oberhitze und die Unterhitze des Durchlaufofens, wobei der im Heizgaskreislauf durch die Zufuhr von Frischluft zum Brenner 5 entstehende Überdruck über den Abgas-Abzugskanal 12 bzw. durch den natürlichen Abzug des an den Abzugskanal 12 angeschlossenen (nicht dargestellten) Kamines abgebaut wird. Auf diese Weise entspricht die über den Abgas-Abzugskanal 12 entweichende Heizgasmenge bzw. Abgasmenge exakt der für die Verbrennung benötigten, über die Frischluftzufuhr 10 zugeführten Frischluft­ menge. Die im Heizgaskreislauf des Durchlaufofens zirkulierende Heizgasmenge hängt von der Größe des Durchlaufofens und von jeweils zu backenden Produkt ab. Die zirkulierende Heizgas­ menge liegt je nach Ofengröße im Bereich zwischen 3000 m³/h und 10 000 m³/h, wobei die Heiz­ gastemperatur nach dem Brenner 5 im Bereich von 400°C bis 500°C liegt und bei der hinteren Sammelkammer 7 im Bereich von 300°C bis 400°C liegt.

Die Backraumluft wird über einen der hinteren Heizgas-Sammelkammer 7 unmittelbar vorgelager­ ten hinteren Sammelkanal 16 aus dem Backraum 1 mittels eines Ventilators 17 abgesaugt, der in einem vom hinteren Sammelkanal 16 zum Wärmetauscher 14 führenden hinteren Backraumluftkanal 18 angeordnet ist. Der Ventilator 17 drückt die aus dem Backraum 1 abgesaugte Backraumluft durch die Kammer 15 des Wärmetauschers 14 hindurch und durch einen, an diesen nach vorne anschließenden, vorderen Backraumluftkanal 19 in die vordere Einblaskammer 20, die nach unten in den Backraum 1 mündet. In den hinteren Backraumluftkanal 18 mündet ein mit einer steuerba­ ren Frischluftklappe 21 versehener Frischluft-Zufuhrkanal 22, dessen Mündung 23 dem Ventila­ tor 17 vorgeschaltet ist. Zwischen dem hinteren Sammelkanal 16 und dem Frischluft-Zufuhrkanal 22 zweigt ein Schwadenabzugskanal 24 vom hinteren Backraumluftkanal 18 ab. Im Schwadenabzugs­ kanal 24 ist eine regelbare Abzugsklappe 25 und ein Ventilator 26 vorgesehen.

Je nach dem zu backenden Produkt und je nach Ofengröße werden von dem im hinteren Backraum­ luftkanal 18 angeordneten Ventilator 17 bis zu 3000 m³/h an Backraumluft durch den Wärmetau­ scher 14 hindurch bis in den Backraum 1 geblasen und durch den hinteren Sammelkanal 16 wieder abgesaugt, wobei die Backraumluft im Wärmetauscher 14 auf 250°C bis 300°C aufgeheizt wird. Von der in den Backraum 1 eingeblasenen und aus ihm wieder abgesaugten Backraumluft werden, in Abhängigkeit vom jeweils zu backenden Produkt 1%-100% über dem Schwadenabzugskanal 24 abgeführt und die entsprechende Menge an Frischluft über den Zufuhrkanal 22 in den hinteren Backraumluftkanal 18 zugeführt. Die jeweils restliche Backraumluftmenge wird wieder zum Wärme­ tauscher 14 zurückgeführt, so daß je nach Produkt bis zu 99% der Backraumluftmenge vom hinter­ en Sammelkanal 16, durch den hinteren Backraumluftkanal 18, durch den Wärmetauscher 14 und den vorderen Backraumluftkanal 19 zur vorderen Einblaskammer 20 zurückgeführt werden.

Claims (1)

1. Durchlaufofen für Backwaren mit einem langgestreckten Backraum mit oberen und unteren, von Heizgasen durchströmten Strahlungsheizern, einem endlosen umlaufenden Backband mit einem, das zu backende Gut durch den Backraum transportierenden oberen Backbandtrum und einem Wärmetau­ scher zum Erwärmen der Backraumluft, wobei die Strahlungsheizer an zumindest einen Heizgas­ kreislauf angeschlossen sind, welcher einen Abgasabzug, eine Frischluftzufuhr und zumindest einen Heizgaserzeuger aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher (14) einerseits von der zu erwärmenden und dem Backraum (1) zuzuführenden Backraumluft und anderseits von den, von den Strahlungsheizern (2, 3) zum Heizgaserzeuger (5) eines Heizgaskreislaufes zurück­ geführten Heizgasen durchströmt wird, daß der Wärmetauscher (14) in einem, einen Schwadenab­ zug (24) und eine Frischluftzufuhr (22) aufweisenden, mit dem Backraum (1) verbundenen Back­ raumluftkreislauf zwischen der Frischluftzufuhr (22) und dem Backraum (1) angeordnet ist und daß der Wärmetauscher (14) in einem Heizgaskreislauf zwischen den Strahlungsheizern (2, 3) und dem Abgasabzug (12) angeordnet ist.