DE4415577A1 - Einrichtung zur Kompensation bzw. gezielten Einstellung von Durchbiegungen in Pressen der Umformtechnik - Google Patents
Einrichtung zur Kompensation bzw. gezielten Einstellung von Durchbiegungen in Pressen der UmformtechnikInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Kompensation
bzw. gezielten programmierbaren Einstellung von Durch
biegungen in Pressen der Umformtechnik, insbesondere in
hydraulischen Tuschier- und Probierpressen.
Der Kostendruck in den Preßwerken hat zur Reduzierung der
Anzahl der Umformstufen und zu Großteilen der Blech
umformung geführt. Das Federungsverhalten der erforder
lichen Produktionspressen rückt aufgrund der großflächigen
Werkzeugräume in den Vordergrund. Akzeptable Verformungen
im Tisch- und Stößelbereich sind nur durch einen gewaltigen
Materialeinsatz realisierbar.
Zum Zwecke der Kompensation der Durchbiegung wurde in der
DE-PS 9 05 574 ein Hydraulikkolben mit einem zeitlich
gleichbleibenden Kompensationsdruck vorgeschlagen, während
gemäß DE-PS 34 18 099 zwischen dem ebenen Werkzeug und dem
elastisch verformten Werkzeugtisch eine Vielzahl von
miteinander hydraulisch kommunizierenden Kolben angeordnet
ist.
Nach DE-OS 41 23 517 und DE-OS 42 14 818 soll die durch
biegungsfreie Abstützung des Werkzeuges bei variablem
Preßkraftverlauf durch einen oder mehrere Hydraulikkolben
mit je einem zugehörigen Weggeber und Hydraulikventil
erfolgen.
Die praktischen und theoretischen Untersuchungen (FEM)
haben ergeben, daß mit einem großflächigen Kolben keine
zufriedenstellende Ebenheit erreichbar ist, während die
Erhöhung der Anzahl der Kolben die Ebenheit verbessert.
Diese Lösung erfordert z. B. bei ca. 40 Stück Kurzhubkolben
mit, wie vorgeschlagen, gleicher Anzahl Weggeber und
Ventile einen nicht gerechtfertigten Geräte- und
Steuerungsaufwand. Dennoch ist die erstrebte Ebenheit nicht
befriedigend.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Ebenheit der Werkzeug
träger einerseits und bei Bedarf eine lastabhängige und
programmierbare Durchbiegung mit akzeptablem technischen
und wirtschaftlichen Aufwand zu erreichen.
Erfindungsgemäß wird das durch die in den kennzeichnenden
Teilen des Patentanspruches 1 beschriebenen Merkmale
erreicht. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Ansprüchen 2 bis 10 beschrieben.
Der Vorteil der Lösung besteht auch im einfachen Einsatz
von Distanzstücken, wenn keine Biegekompensation benötigt
wird.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungs
beispiels näher beschrieben. Die zugehörigen Zeichnungen
zeigen:
Fig. 1 Vorderansicht einer Umformmaschine,
Fig. 2 Darstellung der Einrichtung in einem unteren
Werkzeugträger,
Fig. 3 Querschnittdarstellung einer Einschubleiste bei
montierten Distanzstücken,
Fig. 4 Querschnittdarstellung einer Einschubleiste
einschließlich Kissenbolzen in einem engen
Rastermaß,
Fig. 5 Darstellung der Befestigung der Einrichtung am
Werkzeugträger.
In der Fig. 1 ist in einer Prinzipdarstellung einer
Umformmaschine die erfindungsgemäße Lösung eingesetzt.
Auf dem Maschinentisch 12 sind die Seitenständer 11
angeordnet, auf denen wiederum das Kopfstück 1 sitzt. Der
Antrieb des Oberwerkzeugträgers 3 (Stößel) erfolgt über die
Pleuel 2. Dieser kann aber auch mittels nicht dargestellter
Hydraulikzylinder erfolgen. An den beiden Werkzeugträgern,
dem Oberwerkzeugträger 3 und dem Maschinentisch 12, sind
die erfindungsgemäßen Einrichtungen, bestehend aus
Kompensationsplatte 4 und Oberwerkzeugplatte 5 bzw. Unter
werkzeugplatte 9 und Kompensationsplatte 10, angeordnet,
und unten mit den Spanneinheiten 26 befestigt. Die Biege
kompensationseinrichtungen tragen das Oberwerkzeug 6 bzw.
das Unterwerkzeug 8. Zwischen den beiden Werkzeughälften
ist das Blechteil 7 eingelegt. Die erfindungsgemäße
Einrichtung für die untere Werkzeughälfte besteht aus der
getrennt ausgeführten Kompensationsplatte 10 und der
Werkzeugplatte 9. Beide sind durch Dehnschrauben 15
miteinander verbunden. Zwischen der Werkzeugträgerplatte 9
und der Kompensationsplatte 10 sind nach Fig. 2 mehrere
Einschubleisten 16 montiert. In jeder Einschubleiste 16
wirken beispielsweise 10 Stück Kompensationskolben 14 nach
Fig. 3 oder drei Kompensationskolben 14 pro Quadratmeter
Werkzeugträgerfläche. In der oberen Einrichtung sind die
Kompensationskolben 13 analog angeordnet. Mittels der
Zupaßscheiben 22 ist es möglich, die Kompensationskolben
14, abhängig von der Biegelinie einmalig zuzupassen und
dadurch standardisierte, baugleiche Kompensationskolben 14
einzusetzen. Die Kompensationskolben 14 sind in der
Einschubleiste 16 durch einen gemeinsamen Anschluß
miteinander verbunden. Die Einschubleisten 16 werden durch
ein Stetigventil 17 gemeinsam gesteuert. Der momentane
Druckölbedarf wird durch den Blasenspeicher 18 gedeckt. Um
das System gegen Überlastung im Versagensfall zu schützen,
ist ein Druckbegrenzungsventil 19 eingesetzt. Eine Drossel
20 im Bypaß wirkt schwingungsdämpfend während der aktiven
Regelung. Die Drossel 20 sorgt für einen zusätzlichen
Volumenstrom, der dem Volumenstrom zum Druckaufbau bzw.
-abbau überlagert ist. Damit wird der Arbeitspunkt des
Stetigventils 17 so eingestellt, daß bei kleinen Signal
änderungen der Steuerkolben des Stetigventils 17 schon
ausreichend weit ausgelenkt ist und das Stetigventil 17
nicht mehr im Überdeckungsbereich regelt. Auf der Werkzeug
trägerplatte 9 ist ein Weg- bzw. Biegungssensor 21
angeordnet. Sind mehrere Kraftfelder für die Biege
kompensation erforderlich, dann sind die Weg- bzw.
Biegungssensoren 21 lokal am Ort der größten elastischen
Verformung angebracht. In einer ausgestalteten Variante
wäre es denkbar, daß jeder Quadrant des unteren
Werkzeugträgers mit je einem Feld von Kompensationskolben
14 belegt ist. Jeder Quadrant würde dann einen autarken
Regelkreis, bestehend aus Weg- bzw. Biegungssensor 21,
Stetigventil 17 und Kompensationskolben 14, darstellen.
Zur Verbindung der Kompensationsplatte 10 mit dem unteren
Werkzeugträger sind vorzugsweise an den Schmalseiten der
Kompensationsplatte 10 jeweils Spanneinheiten 26
angeordnet, die bei Überschreitung der Spannkraft mittels
Federpaketen 24 nachgiebig sind. Die Kompensationskolben 14
sind bei geringem Druckbolzenabstand mit Durchgangs
bohrungen für Ziehstifte 23 versehbar.
Mit dem Einschalten des nicht näher dargestellten Antriebs
der Umformmaschine wird über Pleuel 2 oder Hydraulik
zylinder der Stößel 3 mit den an ihm befestigten
Kompensationsplatte 4 und Oberwerkzeugträgerplatte 5 das
Oberwerkzeug 6 in Schließstellung gebracht und das
Blechteil 7 geformt. Die Verformungskräfte bewirken eine
elastische Verformung des unteren und oberen Werkzeug
trägers. Der Verformungsbeginn wird vom Weg- bzw. Biegungs
sensor 21 erfaßt. Die Meßgröße wird über Verstärker und
Regler als Stellgröße auf das Stetigventil 17 gewandelt, so
daß durch Druckbeeinflussung in den Kompensationskolben 14
der Verformung entgegengewirkt wird. Wenn die Presse ohne
die erfindungsgemäße Einrichtung betrieben wird, ist das
konventionelle Arbeiten möglich, indem beim Werkzeugwechsel
die Ausgleichsbolzen 25 gemäß Fig. 3 eingesetzt werden. Die
Wirkungsweise der oberen Einrichtung ist analog.
Claims (10)
1. Einrichtung zur Kompensation bzw. gezielten Einstellung
von Durchbiegungen in Pressen der Umformtechnik,
die im unteren Werkzeugträger bzw. Maschinentisch
angeordnet ist und eine Werkzeugträgerplatte (9) und
eine Kompensationsplatte (10) aufweist, zwischen denen
eine Kompensationseinrichtung angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kompensationseinrichtung aus mehreren mit einer ausreichenden Anzahl von Kompensationskolben (14) bzw. (13) ausgerüsteten Einschubleisten (16) besteht und die Kompensationskolben (14) bzw. (13) jeder Einschub leiste (16) untereinander hydraulisch wirkverbunden sind und bevorzugt nur über ein in einem Regelkreis angeordnetes Stetigventil druckbeaufschlagbar sind,
daß auf der Werkzeugträgerplatte (9) bzw. (5) mindestes ein Weg- bzw. Biegungssensor (21) zum Regeln des Druckes an den Kompensationskolben (14) bzw. (13) angeordnet ist und
daß die Werkzeugträgerplatte (9) bzw. (5) und die Kompensationsplatte (10) bzw. (4) durch vorzugsweise Dehnschrauben (15) miteinander verbunden sind.
daß die Kompensationseinrichtung aus mehreren mit einer ausreichenden Anzahl von Kompensationskolben (14) bzw. (13) ausgerüsteten Einschubleisten (16) besteht und die Kompensationskolben (14) bzw. (13) jeder Einschub leiste (16) untereinander hydraulisch wirkverbunden sind und bevorzugt nur über ein in einem Regelkreis angeordnetes Stetigventil druckbeaufschlagbar sind,
daß auf der Werkzeugträgerplatte (9) bzw. (5) mindestes ein Weg- bzw. Biegungssensor (21) zum Regeln des Druckes an den Kompensationskolben (14) bzw. (13) angeordnet ist und
daß die Werkzeugträgerplatte (9) bzw. (5) und die Kompensationsplatte (10) bzw. (4) durch vorzugsweise Dehnschrauben (15) miteinander verbunden sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verbindung der Kompensationsplatte (10) mit dem
unteren Werkzeugträger bzw. mit dem Oberwerkzeugträger
(3) an den Schmalseiten der Kompensationsplatte (10)
bzw. (4) jeweils Spanneinheiten (26) angeordnet sind,
die bei Überschreitung der Spannkraft mittels Feder
paketen (24) nachgiebig sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kompensationskolben (14) mit Zupaßscheiben (22)
versehbar sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Schutze der Einrichtung im Versagensfall des
Regelkreises ein Druckbegrenzungsventil (19) wirksam
wird.
5. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Schwingungsdämpfung bei der aktiven Regelung im
Regelkreis eine Drossel (20) angeordnet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Weg- bzw. Biegungssensoren (21) an der Stelle
der größten Verformung ihres autarken Wirkungsbereiches
angeordnet sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kompensationskolben (14) bei geringem
Druckbolzenabstand mit Durchgangsbohrungen für
Ziehstifte (23) versehbar sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Weg- bzw. Biegungssensor (21) ein Trian
gulationssensor mit einem gespannten Band aus
Faserverbundwerkstoff als Geradheitsfrequenz eingesetzt
wird.
9. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Distanzstücke (25) zwischen dem Maschinentisch (12)
und der Kompensationsplatte (10) montiert sind, wenn
die Biegekompensation nicht wirksam sein soll.
10. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die analoge Kompensationseinrichtung, bestehend
aus Kompensationsplatte (4) für den
Oberwerkzeugträger, Kompensationskolben (13) und
Oberwerkzeugplatte (5), zwischen dem Stößel (3) und
dem Oberwerkzeug (6) wirksam ist.
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