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Die
Erfindung betrifft ein Pressenwerkzeug, das in unterschiedlichen
Pressen einsetzbar ist.
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Es
ist bekannt, dass Presswerkzeuge, insbesondere bei Großteilstufenpressen
unter der Wirkung des Pressdrucks eine Durchbiegung erfahren. Die Durchbiegung
ist lastabhängig.
Das Werkzeug ist darauf eingerichtet eine bestimmt einkalkulierte
Solldurchbiegung zu erfahren.
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Die
sich durchbiegenden Werkzeugteile sind an dem Pressentisch bzw.
dem Pressenstößel gehalten.
Mit der Durchbiegung des Werkzeugteils erfahren auch der Pressentisch
und/oder der Pressenstößel eine
gewisse Durchbiegung. Die sich letztendlich einstellende Durchbiegung
hängt dadurch
nicht nur von der auf das Werkzeug einwirkenden Last (Presskraft)
sondern auch von den Steifigkeitseigenschaften des Stößels und/oder
des Pressentischs ab.
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Es
ist bereits versucht worden, die Durchbiegung des Werkzeugs zu vermeiden,
indem sie vollkommen kompensiert wird. Dazu schlagen die
DE 44 15 577 A1 und
die
EP 0 544 137 A2 eine
Werkzeugträgerplatte
bzw. einen Pressentisch vor, der mehrere hydraulische Aktoren enthält. Diese
sind über
ein hydraulisches System gesteuert, die ihrerseits von einem Weg-
bzw. Biegungssensor zum Regeln des Drucks an den Kompensationskolben
gesteuert werden. Die Druckschrift geht davon aus, dass der Pressentisch
und der Pressenstößel eine
Durchbiegung erfahren, die von den hydraulischen Aktoren vollständig ausgeglichen
wird, so dass der obere und der untere Werkzeugteil auch unter Last
keine Durchbiegung erfährt.
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Die
aktiv geregelte Werkzeugträgerplatte bzw.
der Pressentisch erfordert einen zusätzlichen Bauraum, der von der
zwischen Stößel und
Werkzeugtisch zu messenden lichten Höhe abgeht. Außerdem setzt
der Einsatz dieser Kompensationsplatte Werkzeuge voraus, die darauf
eingerichtet sind, sich bei ihrem Einsatz grundsätzlich nicht durchzubiegen.
Solche Werkzeuge sind aber ohne entsprechende Kompensationsplatte
infolge der dann unweigerlich auftretenden Durchbiegung praktisch
nicht einsetzbar. Sie müssen
demgemäß speziell
für den Einsatz
mit einer entsprechenden Kompensationsplatte gestaltet sein.
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Aus
der
DE 101 48 954
A1 ist eine Vorrichtung zur Kompensation von Verformungen
an Spannflächen
von Maschinen, insbesondere Pressen bekannt. Diese Vorrichtung weist
wenigstens ein im Bereich der Spannfläche angeordnetes Ausgleichselement
auf. Das Ausgleichselement verfügt über zumindest
zwei ortsabhängig
verschiedene Elastizitätsmodule.
Die Größe der jeweiligen
Elastizitätsmodule wird
so an die ortsabhängig
zu erwartende unterschiedliche Flächenpressung angepasst, dass
die Gesamtverformung der Maschine, inklusive Ausgleichselemente, über die
gesamte belastete Spannfläche
gesehen ortsunabhängig
innerhalb vorgegebener Grenzen gleich ausgebildet ist.
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Weiter
ist aus der
US 5,094,796 ein
elastisch deformierbares Gesenk bekannt, das zwei oder mehrere Teile
aufweist, die aus elastisch unterschiedlich verformbaren Materialien
ausgebildet sind. Damit soll letztendlich erreicht werden, dass
das Gesenk beim Massivumformen durch den erheblichen auf das Gesenk
ausgeübten
Druck diejenige Innenform enthält, die
das Werkstück
später
als Außenform
haben soll.
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Davon
ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit zu schaffen, mit
der die Durchbiegung des Werkzeugs auf einfache Weise beherrschbar
wird.
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Diese
Aufgabe wird mit dem Werkzeug für eine
Presse nach Anspruch 1 gelöst:
Es
ist ein Werkzeug für
eine Presse geschaffen, das es gestattet, die sich in Betrieb an
dem Werkzeug einstellende Durchbiegung gezielt unter Kontrolle zu bringen.
Dies geschieht durch Anpassung des Pressentischs und/oder des Werkzeugs,
d. h. zumindest eines Werkzeugteils desselben, an die Steifigkeit
des es tragenden Pressenteils (d. h. des Stößels bzw. Tischs der Presse,
in der das Werkzeug eingesetzt werden soll). Das Werkzeugteil und/oder
das Pressenteil weist eine einstellbare Steifigkeit auf, so dass sich
beim Einsatz in unterschiedlichen Pressen mit unterschiedlich steifen
Stößeln und/oder
unterschiedlich steifen Werkzeugtischen jeweils die gewünschte Gesamtsteifigkeit
des betreffenden Werkzeugteils in Verbindung mit dem konkreten Stößel und/oder
dem konkreten Pressentisch ergibt. Beim Einrichten der Presse wird
somit die Steifigkeit des Werkzeugteils und/oder das Pressenteil
auf den gewünschten
Wert abgestimmt bzw. eingestellt. Wird das Werkzeug beispielsweise
in einer Presse mit weniger steifem Stößel und/oder Pressentisch eingesetzt,
wird die Steifigkeit des betreffenden Werkzeugteils auf einen höheren Wert
eingestellt. Wird das Werkzeug hingegen in einer Presse mit hoher
Steifigkeit des Stößels und/oder
des Pressentischs eingesetzt, wird die Steifigkeit des entsprechenden
Pressenteils z. B. durch Wegnahme eines Koppelelements auf einen
niedrigeren Wert eingestellt. In beiden Fällen ist die Gesamtsteifigkeit,
die sich aus der Steifigkeit des Werkzeugteils und des zugeordneten Pressenteils
(Stößel und/oder
Pressentisch) ergibt, jeweils im Wesentlichen gleich.
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An
dem Werkzeug sind entsprechende Mittel zur Einstellung der Steifigkeit
des Werkzeugteils und/oder des Pressenteils vorgesehen. Diese Mittel können vielfältiger Natur
sein. Im einfachsten Fall handelt es sich dabei beispielsweise um
mechanische kraftübertragende
Elemente, die an oder in dem Werkzeugteil oder zwischen dem Werkzeugteil
und dem Stößel bzw.
Pressentisch gehalten sind. Diese kraftübertragenden Elemente können beispielsweise in
Ausnehmungen des Werkzeugteils und/oder des Pressenteils einlegbare
Bolzen, Platten, Leisten, Stäbe
oder dergleichen sein. Bei den kraftübertragenden Elementen kann
es sich auch um Zwischenplatten oder -leisten oder andere Elemente
handeln, die zwischen dem Werkzeugteil und dem Pressentisch bzw. dem
Stößel anzuordnen
sind. Erfindungsgemäß ist das
kraftübertragende
Element eine Zwischenplatte, die in einem zwischen dem Werkzeugteil
und einem das Werkzeugteil tragenden Pressenteil vorgesehenen Zwischenraum
herausnehmbar angeordnet ist. Die Veränderung der an dem Werkzeug
insgesamt wirksam werdenden Steifigkeit erfolgt z. B. durch Veränderung
der Kraftübertragungs-
oder Kopplungsverhältnisse
zwischen dem Pressenteil und dem Werkzeugteil. Als entsprechende
Mittel dienen die o. g. Zwischenplatten.
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Die
Steifigkeit der Gesamtanordnung bestehend aus Werkzeugteil und Stößel bzw.
Pressentisch lässt
sich zumindest zwischen zwei verschiedenen Werten ändern, indem
die Zwischenplatte in seine vorgesehene Montageposition überführt oder
von dem Werkzeugteil weg genommen wird. Die Zwischenplatte bildet
ein aussteifendes Element. Seine Eigensteifigkeit ist von untergeordneter
Bedeutung. Bedeutsamer ist, dass es die Kopplung zwischen dem Werkzeugteil
und dem Pressenteil beeinflusst.
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Es
ist des Weiteren möglich,
einen Vorrat verschiedener Zwischenplatten bereitzuhalten, um so über ein
Mittel zu verfügen,
durch Auswahl des jeweils geeigneten Zusatzteils die jeweils gewünschte Kopplung
zwischen dem Werkzeugteil und dem Pressenteil und damit den Beitrag
der Steifigkeit des Pressenteils einzustellen, der auf das Werkzeugteil weitergegeben
wird. Dadurch wird letztlich die Steifigkeit des Werkzeugs einjustiert.
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Durch
die vorgestellte Maßnahme
gelingt es, weitgehend unabhängig
von der Steifigkeit der Presse und insbesondere ihres Stößels und
ihres Pressentischs bei gegebener Last eine gewünschte Durchbiegung des Werkzeugs
bzw. seiner Werkzeugteile zu erhalten. Vorzugsweise wird dabei diejenige
Durchbiegung eingestellt, die bei der Herstellung und Einarbeitung
des Werkzeugs zugrunde gelegt worden ist. Somit stellt die Erfindung
Maßnahmen
zur Verfügung,
die mit einfachsten Mitteln eine Verbesserung der Qualität des Produktionsausstoßes der
Presse bzw. des Werkzeugs gestattet.
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Die
nachfolgende Beschreibung beschränkt sich
auf wesentliche Aspekte der Erfindung sowie sonstiger Gegebenheiten.
Die Zeichnung ergänzt
die Beschreibung in für
den Fachmann gewohnter Weise. Sie ist nicht maßstäblich. Die Unteransprüche offenbaren
Einzelheiten von vorteilhaften Ausführungsformen und Weiterbildungen
des Erfindungsgegenstands.
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In
der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
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1 eine
Presse mit Werkzeug in schematisierter Darstellung,
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2 den
Pressentisch und den unteren Werkzeugteil gemäß 1 nebst
Zusatzteil in schematisierter Explosionsdarstellung,
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3 eine
abgewandelte Ausführungsform des
Zusatzteils nach 2 in schematisierter Seitenansicht,
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4 eine
abgewandelte Ausführungsform des
unteren Werkzeugteils mit Ausnehmung zur Aufnahme eines Aussteifungsteils,
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5 eine
abgewandelte Ausführungsform des
unteren Werkzeugteils mit mehreren Ausnehmungen zur Aufnahme mehrerer
Aussteifungsteile in schematisierter Darstellung,
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6 eine
Ausführungsform
der Erfindung mit Aussteifungsteil in Form einer Zwischenplatte
in schematisierter Darstellung,
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7 die
typische Gestaltung eines Ziehwerkzeugs nebst Pressentisch und Stößel in ausschnittsweiser
Darstellung,
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8 einen
unteren Werkzeugteil auf einem Pressentisch mit geringer Steifigkeit
und hoher Durchbiegung,
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9 das
Werkzeug nach 8 auf einem Pressentisch mit
hoher Steifigkeit und geringer Durchbiegung,
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10 einen
ausgesteiften Pressentisch in schematisierter perspektivischer Prinzipdarstellung,
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11 ein
Pressentisch-Aussteifungselement in schematisierter perspektivischer
Prinzipdarstellung,
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12 das
Werkzeug nach 7 und 8 montiert
auf einem Pressentisch mit Zusatzelement zur Beeinflussung der Steifigkeit,
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13 die
Montage des Werkzeugs auf einem steifen Pressentisch mit geringer
Kopplung und
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14 die
Montage des Werkzeugs auf dem steifen Pressentisch mit hoher Kopplung.
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In 1 ist
eine Presse 1 veranschaulicht. Diese weist ein Pressengestell 2 auf,
zu dem Pressenständer 3, 4,
ein von diesen getragenes Kopfstück
und ein Pressentisch 6 gehören. Der Pressentisch 6 kann
beispielsweise als Schiebetisch ausgebildet sein, der in einer vorgegebenen
Richtung aus dem Pressengestell 2 herausfahrbar ist.
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Oberhalb
des Pressentischs 6 ist ein Stößel 7 angeordnet,
der auf den Pressentisch 6 hin und von diesem weg im vorliegenden
Ausführungsbeispiel vertikal
verfahrbar ist. Zu dem Stößel 7 gehört ein Pressenantrieb 8,
der in oder an dem Kopfstück 5 untergebracht
ist. Der Antrieb 8 bewegt den Stößel 7 z. B. über Pleuel 9, 10.
Der Stößel 7 vollführt eine
Bewegung, die in 1 durch einen Pfeil 11 angedeutet ist.
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Zwischen
dem Stößel 7 und
dem Pressentisch 6 ist ein Werkzeugaufnahmeraum 12 ausgebildet,
der einerseits von einer Aufspannfläche 13 des Stößels 7 und
andererseits von einer Aufspannfläche 14 des Pressentischs 6 begrenzt
wird.
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In
dem Werkzeugaufnahmeraum 12 ist ein Werkzeug 15 angeordnet,
zu dem ein oberer Werkzeugteil 16 und ein unterer Werkzeugteil 17 gehören. Das
Werkzeug 15 dient der Umformung eines Werkstücks, beispielsweise
eines Blechteils, wie z. B. eines Karosserieteils (z. B. Kotflügel, Karosserieseitenteil,
Dach, Motorhaube, Fahrzeugboden usw.). Das Werkzeug 15 nimmt
bei jedem Presshub an dem von einer nicht weiter veranschaulichten
Transfereinrichtung in das Werkzeug 15 eingelegten Blechteil
die gewünschte
Umformoperation vor.
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Der
obere Werkzeugteil 16 ist an der Aufspannfläche 13 des
Stößels 7 gehalten.
Der untere Werkzeugteil 17 ist an der Aufspannfläche 14 des Pressentischs 6 gehalten.
Zumindest einer der Werkzeugteile 16, 17, im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
beide, sind jeweils mit einem Mittel zur Veränderung der Steifigkeit des
betreffenden Werkzeugteils 16 bzw. 17 gegen Durchbiegung
unter Last versehen. Dieses Mittel besteht in beiden Fällen jeweils
aus einer Ausnehmung 18, 19, die an der der jeweiligen Aufspannfläche 13, 14 zugewandten
Seite jedes Werkzeugteils 16, 17 angeordnet ist. 2 veranschaulicht
dies näher
anhand des unteren Werkzeugteils 17 und dem Pressentisch 6,
wobei die nachfolgenden Ausführungen
entsprechend auch für
den oberen Werkzeugteil 16 und den Stößel 7 gelten.
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Die
Ausnehmung 19 ist der Aufspannfläche 14 zugewandt und
zu dieser hin offen. An zumindest zwei einander gegenüber liegenden
Seiten der Ausnehmung 19 weist der Werkzeugteil 17 Auflageflächen 20, 21 auf.
Mit diesen liegt der Werkzeugteil 17 unmittelbar an der
Aufspannfläche 14 an.
Die Ausnehmung 19 wird dabei einerseits von der Aufspannfläche 14 und
andererseits von dem Ausnehmungsboden 22 begrenzt. Der
Ausnehmungsboden 22 kann als Planfläche ausgebildet sein. Ebenso
kann die Aufspannfläche 14 als
Planfläche
ausgebildet sein. Sowohl der Ausnehmungsboden 22 als auch die
Aufspannfläche 14 können bedarfsweise
mit Strukturen, Ausnehmungen, wie Öffnungen, Nuten, Vorsprüngen und
dergleichen versehen sein.
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In
montiertem Zustand wird zwischen dem Ausnehmungsboden 22 und
der Aufspannfläche 14 ein
Schlitz bzw. Spalt begrenzt. In diesen Schlitz kann bedarfsweise
ein Zusatzteil 23 eingesetzt werden. Dies ist im Ausführungsbeispiel
nach 2 als ebene Platte 24 ausgebildet. Die
Dicke dieser Platte 24 stimmt vorzugsweise mit der Tiefe
der Ausnehmung 19, d. h. dem Abstand der Aufspannfläche 14 von
dem Ausnehmungsboden 22 überein. Die Abmessungen können dabei
so abgestimmt sein, dass die Platte 24 in der Ausnehmung 19 festgeklemmt wird,
wenn das Werkzeugteil 17 auf dem Pressentisch 6 montiert
wird. Hinsichtlich der Länge
und Breite der Platte 24 können die Abmessungen, wie dargestellt,
von denen der Ausnehmung 19 abweichen. Es ist aber auch
möglich,
die Platte 24 so auszubilden, dass sie die Ausnehmung 19 ganz ausfüllt. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
ist die Platte 24 eine durchgehende Parallelplatte mit
ebenen Flachseiten 25, 26.
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Das
Werkzeug 15 wirkt insbesondere hinsichtlich seiner Aussteifung
wie folgt:
In Betrieb wirken auf die Werkzeugteile 16, 17 hohe Lasten
insbesondere in Richtung des Pfeils 11 ein. Dadurch neigt
der untere Werkzeugteil 17 dazu, sich nach unten durchzubiegen,
während
der obere Teil 16 dazu neigt, sich nach oben durchzubiegen.
Ist das Zusatzteil 23 nicht vorhanden, wird die Durchbiegung des
Werkzeugteils 16, 17 nur in sehr geringem Maße auf den
Stößel 7 bzw.
den Pressentisch 6 übertragen. Die
Durchbiegung wird deshalb vor allem von der Steifigkeit des Werkzeugteils 16 bzw. 17 bestimmt. Diese
Einstellung der Presse 1 ist insbesondere zweckmäßig, wenn
mit einem Stößel 7 und
einem Pressentisch 6 gearbeitet wird, die eine sehr große Eigensteifigkeit
aufweisen. Es wird eine Durchbiegung von den Werkzeugteilen 16, 17 erreicht,
die einen definierten Wert hat.
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Wird
das gleiche Werkzeug 15 nun in einer anderen Presse 1 eingesetzt,
deren Stößel 7 und Pressentisch 6 eine
geringere Eigensteifigkeit haben, wird in die Ausnehmung 19 das
Zusatzteil 23 eingesetzt. Dies führt hinsichtlich der Durchbiegung
der Werkzeugteile 16, 17 zu einer Kopplung mit
dem Stößel 7 und
dem Pressentisch 6. Es wird nun eine Gesamtsteifigkeit
wirksam, die in größerem Maße von der
Eigensteifigkeit des Stößels 7 und
des Pressentischs 6 beeinflusst ist. Mit anderen Worten,
die Werkzeugteile 16, 17 sind nun fester an den
Stößel 7 und
den Pressentisch 6 gekoppelt und obwohl die Steifigkeit
des Stößels 7 und
des Pressentischs 6 eigentlich geringer ist, tragen sie
nun wieder in dem gleichen Maße
zur Aussteifung der Werkzeugteile 16, 17 bei,
wie die im erstgenannten Beispiel erwähnten steiferen Pressenteile
(Stößel 7 und
Pressentisch 6). Damit hat die Durchbiegung der Werkzeugteile 16, 17 in
diesem zweiten Fall bei gleicher Last wie im vorigen Fall auch den
gleichen Wert.
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Zur
Anpassung an unterschiedliche andere Pressen kann es zweckmäßig sein,
auswechselbare Zusatzteile 23 vorzusehen, die eine andere
Kopplung zwischen dem Werkzeugteil 16 und/oder 17 und
dem jeweiligen Pressenteil 6 und/oder 7 gestatten. 3 veranschaulicht
beispielhaft eine Platte 27, die z. B. an einer ihrer Flachseiten
mit Ausnehmungen 28, 29, 30 versehen
ist. Diese ändern
die Kopplung zwischen dem betreffenden Werkzeugteil 16 oder 17 und
dem betreffenden Pressenteil 6 oder 7 und ermöglichen
somit die Anpassung der Gesamtsteifigkeit auf einen anderen Wert.
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Eine
abgewandelte Ausführungsform
des Werkzeugteils 17 ist in 4 als Werkzeugteil 17a dargestellt.
Das Werkzeugteil 17a weist eine schlitzartige Ausnehmung 19a auf,
die zwischen Teilen 31, 32 des Werkzeugteils 17a ausgebildet
ist. Vorzugsweise ist die schlitzartige Ausnehmung 19a parallel zu
der Auflagefläche 33 des
Werkzeugteils 17a orientiert. Sie dient wiederum der Aufnahme
eines Zusatzteils 23, z. B. in Form der Platte 24.
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Eine
weitere abgewandelte Ausführungsform
des Werkzeugteils 17 ist als Werkzeugteil 17b in 5 veranschaulicht.
An Stelle der Ausnehmung 19 ist nun eine ganze Reihe von
Ausnehmungen 19b, 19c usw. vorgesehen, die z.
B. in der Nähe
der Auflagefläche 34 angeordnet
sind. Die Ausnehmungen 17b, 17c usw. können alternativ
zur erfindungsgemäßen Ausgestaltung
auch als Bohrungen, z. B. Durchgangsbohrungen oder Sackbohrungen
ausgebildet sein. Sie mindern die Biegesteifigkeit des Werkzeugteils 17b.
Den als Bohrung ausgeführten Ausnehmungen 19b, 19c usw.
können
Bolzen zugeordnet sein, die die Bohrungen 19b, 19c usw.
ausfüllen
und die Steifigkeit des Werkzeugteils 17b erhöhen, wenn
sie in die Bohrungen eingesetzt sind. Auf diese Weise ist ebenfalls
ein Mittel zur Einstellung bzw. Veränderung der Biegesteifigkeit
des Werkzeugteils 17b gegeben.
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6 veranschaulicht
eine weitere abgewandelte Ausführungsform
des Mittels zur Aussteifung des Werkzeugteils. Der Werkzeugteil
ist hier als Werkzeugteil 17c dargestellt, der unter Zwischenlage einer
Zwischenplatte 35 auf die Aufspannfläche 14 aufzusetzen
ist. Die Zwischenplatte 35 wird zwischen der Auflagefläche 36 und
der Aufspannfläche 14 festgeklemmt.
Anhand der Formgebung der Zwischenplatte 35 lässt sich
die Steifigkeit des Werkzeugs 17c einstellen. Im ersten
Fall ist die Zwischenplatte 35 eine unterbrechungsfreie
Platte mit zueinander parallelen Flachseiten 37, 38.
Diese Zwischenplatte 35 dient der Montage des Werkzeugteils 17c auf
einem Pressentisch 6 mit geringerer Steifigkeit. Soll das Werkzeug 17c auf
einem Pressentisch 6 mit höherer Steifigkeit montiert
werden, wird dazu eine Zwischenplatte 39 vorgesehen, die
eine oder mehrere Ausnehmungen 40 aufweist. Die Ausnehmung
kann beispielsweise in der oberen oder unteren Flachseite 37 oder 38 vorgesehen
sein. Sie führt
dazu, dass die Durchbiegung des Werkzeugteils 17c nur teilweise auf
den Pressentisch 6 übertragen
wird. Die Zwischenplatte 39 ist zur Montage des Werkzeugteils 17c auf
steiferen Pressentischen 6 vorgesehen.
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Es
können
unterschiedliche Zwischenplatten 39 mit verschieden groß bemessenen
Ausnehmungen 40 bereitgehalten werden, um einen Bausatz
zu bilden, der die Anpassung des Werkzeugteils 17c an Pressen
mit ganz unterschiedlich steifen Pressentischen 6 gestattet.
Entsprechendes gilt hinsichtlich des Werkzeugteils 16 und
des Stößels 7 nebst
entsprechender Zwischenplatten.
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7 veranschaulicht
den Pressentisch 6 und den Werkzeugteil 17 in
einer Ausbildung als Ziehpresse. Zu dem Werkzeugteil 17 gehört in dieser Ausführungsform
ein Blechhaltering 41, der über Druckstifte 42 auf
einem Ziehkissen 43 abgestützt ist. Der gesamte Aufbau
ist von einem Fahr- oder Schiebetisch 44 aufgenommen. Der
Schiebetisch 44 ruht auf einem Pressenbett 45.
Unter dem Ziehkissen 43 ist eine entsprechende Krafterzeugungseinrichtung 46,
beispielsweise mit mehreren Hydraulikzylindern vorgesehen, um eine
auf das Ziehkissen 43 einwirkende, nach oben gerichtete
Kraft zu erzeugen. Konventionellerweise weist der Schiebetisch 44 eine
relativ geringe Biegesteifigkeit auf.
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8 veranschaulicht
dazu unter Zugrundelegung gleicher Bezugszeichen und Weglassung nicht
erklärungsrelevanter
Details, die Durchbiegung des Schiebetischs 44 in übertriebener
Darstellung. Die Durchbiegung des Schiebetischs 44 ist
durch schwarze Linien angedeutet, die den durchgebogenen Schiebetisch 44' symbolisieren.
Die Durchbiegung liegt im flexiblen Bereich. Auch der Werkzeugteil 17 unterliegt
einer entsprechenden Durchbiegung, die jedoch nicht dargestellt
ist.
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9 veranschaulicht
die Verhältnisse
hinsichtlich der Durchbiegung des gleichen Werkzeugteils 17 auf
einem steiferen Schiebetisch 44a. Dieser ist, wie auch 10 erkennen
lässt,
mit einer Aussteifungsstruktur 47 versehen, die beispielsweise durch
Träger,
Rippen, Tragprofile oder dergleichen gebildet wird. Unter der Aussteifungsstruktur 47 ist ein
Verstärkungselement 48 angeordnet
(11), das der weiteren Aussteifung des Pressentischs dient.
Es kann Rippen oder ähnliche
Tragelemente und im Ganzen eine Kastenform aufweisen und an seiner
Oberseite mit der Aussteifungsstruktur 47 bzw. dem Schiebetisch 44a verbunden
sein. Dieser so gebildete und ausgesteifte Pressentisch ist relativ steif.
Seine Durchbiegung ist deutlich geringer als der Pressentisch nach 8.
Der durchgebogene Pressentisch 44a' ist in 9 durch
dick ausgezogene Linien symbolisch veranschaulicht.
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12 veranschaulicht
nun die Anordnung nach 9, wobei zwischen dem Pressentisch 44a bzw.
seiner Aussteifungs struktur 47 und dem Verstärkungselement 48 das
Zusatzteil 23 in Form einer Platte angeordnet ist.
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Wie
der Vergleich zwischen den 13 und 14 zeigt,
kann das Zusatzteil 23 vorgesehen oder auch weg gelassen
werden, womit die Steifigkeit des Aussteifungselements 48 wahlweise
an den Werkzeugteil 17 angekoppelt wird oder nicht. Damit lassen
sich Werkzeuge, die für
wenig steife Pressen vorgesehen sind, auch auf Pressentischen einsetzen,
die sehr steif sind, weil sie beispielsweise durch das Verstärkungselement 48 eine
hohe Eigensteifigkeit aufweisen. In diesem Fall ist, wie 13 zeigt, der
Schiebetisch 44a nur an seinem äußeren Rand unterstützt während er
in seinem Mittelbereich mit dem Verstärkungselement 48 einen
horizontalen Schlitz begrenzt. Die wirksame Steifigkeit des Werkzeugteils 17 wird
hier durch „Umschalten” der Steifigkeit
des Schiebetischs 44a erreicht, indem dieser mittels der
Zwischenplatte 23 entweder an das Verstärkungselement 48 angekoppelt
wird (14) oder indem durch Weglassen
dieser Zwischenplatte 23 die Ankopplung unterbleibt (13).
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Es
ist ein Werkzeug für
eine Presse geschaffen worden, das zumindest einen Werkzeugteil
aufweist, dessen Steifigkeit einstellbar ist. Die Einstellung der
Steifigkeit erfolgt durch Änderung
der Ankopplung des Werkzeugteils an den Stößel 6 und/oder den
Pressentisch 7 hinsichtlich der Übertragung von Verformungen
durch Durchbiegung. Werden der Werkzeugteil und der Pressenteil
(Stößel oder
Tisch) als Biegefedern betrachtet, besteht das Mittel zur Einstellung
der Steifigkeit des Werkzeugteils in einem Mittel zur Änderung
der Kopplung zwischen den beiden Biegefedern.
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- 1
- Presse
- 2
- Pressengestell
- 3,
4
- Pressenständer
- 5
- Kopfstück
- 6
- Pressentisch
- 7
- Stößel
- 8
- Antrieb
- 9,
10
- Pleuel
- 11
- Pfeil
- 12
- Werkzeugaufnahmeraum
- 13,
14
- Aufspannfläche
- 15
- Werkzeug
- 16,
17
- Werkzeugteil 17a, 17b, 17c
- 18,
19
- Ausnehmungen
- 20,
21
- Auflageflächen
- 22
- Ausnehmungsboden
- 23
- Zusatzteil
- 24
- Platte
- 25,
26
- Flachseite
- 27
- Platte
- 28,
29, 30
- Ausnehmung
- 31,
32
- Teile
- 33,
33, 34
- Auflagefläche
- 35
- Zwischenplatte
- 36
- Auflagefläche
- 37,
38
- Flachseiten
- 39
- Zwischenplatte
- 40
- Ausnehmung
- 41
- Blechhaltering
- 42
- Druckstifte
- 43
- Ziehkissen
- 44,
44', 44a, 44a'
- Schiebetisch
- 45
- Pressenbett
- 46
- Krafterzeugungseinrichtung
- 47
- Aussteifungsstruktur
- 48
- Verstärkungselement