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Sicherheitsvorrichtung an Absperrorganen für Druckleitungen. In Bergbaubetrieben
mehren sich die Fälle, wo bergfremde Arbeiter durch Außerachtlassen der erforderlichen
Sorgfalt ihr eigenes und hauptsächlich das Leben ihrer :Mitarbeiter gefährden. Insbesondere
sind es vor allem die Freifahrten in Aufbrüchen, Gesenken und Bremsbergen, die die
Leute, ohne -laß...sich. ein Bedienungsmann an dem Förderhaspel befindet, um Fahrtenklettern
zu sparen, dadurch ausführen, daß sie die Bremse am Förderhaspel lüften sowie die
Preßluftleitung öffnen und itn letzten Augenblick auf die auf- oder abwärts gehende
Förderschale springen. Wenn sich die Förderschale am Ende des Blindschachtes oder
Bremsberges aufgesetzt hat, läuft der Haspel weiter, wobei, wenn. die
Bremse
nicht ganz offen ist, die Bremsklötze durch die Reibung heiß werden und schließlich
Feuer fangen. Auch bei geöffneter Bremse ergeben sich Gefahrenquellen dadurch, daß
die Seilscheibe am Förderseil vorbeireibt und dieses erhitzt.
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Alle dieseUmstände hatten schon eine Reihe erheblicher Betriebsstörungen
und leider auch oft Verluste von Menschenleben zur Folge.
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Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, durch eine besondere
Ausgestaltung der für die hauptsächlichen Druckleitungen in Frage kommenden Abschlußorgane
mit Sicherheit zu verhindern, daß ein Unbefugter in der Lage ist, sie zu öffnen.
. Hierbei war jedoch zu berücksichtigen, daß die bekannten abnehmbaren Vierkantschlüssel
oder Räder keine genügende Sicherheit boten, da mit Zangen u. dgl. trotzdem leicht
ein Öffnen der Ventile herbeigeführt werden konnte. Die Erfindung ging vielmehr
von der bei Selbstschlußventilen bekannt gewordenen öffnungsart aus. Bei derartigen
Einrichtungen, die hauptsächlich zum Abschluß von Leitungen bei Rohrbrüchen verwendet
werden, wird der Betriebsdruck zum Öffnen der Absperrorgane herangezogen, und zwar
ist zu diesem Zweck eine Umgehungsleitung für das Druckmittel vorgesehen.
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Diese Art, ein Ventil zu öffnen, verwendet auch die vorliegende Erfindung,
wobei jedoch im Gegensatz zu den bekannten Einrichtungen das Neue darin besteht,
daß die Umgehungsleitung abnehmbar und für Unbefugte unzugänglich angeordnet ist,
so daß die in an sich bekannter Weise von Hand oder nach Lösen einer Haltevorrichtung
vermittels Federkraft in Abschlußstellung gebrachten Organe nur unter Heranziehung
der Umgehungsleitung geöffnet werden können.
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Auf diese Weise ist mit größtmöglicher Sicherheit vermieden, daß Unbefugte
auch unter Zuhilfenahme von Zangen oder anderen Werkzeugen in der Lage sind, die
Absperrorgane, wenn sie einmal in Abschlußstellung sich befinden, irgendwie zu öffnen.
Die abgenommene Umgehungsleitung wird entweder sicher verwahrt oder der verantwortliche
Bedienungsmann führt sie während seiner Abwesenheit vom Betriebsort dauernd mit
sich. Öffnen und Schließen der Absperrorgane vollziehen sich denkbar einfach, während
die Bauart der Ventile oder Schieber mit geringen Herstellungskosten verbunden ist.
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In der Zeichnung ist im Schnitt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt. Abb. t zeigt ein Ventil in geschlossener, Abb.2 in geöffneter
Stellung. Die Pfeile zeigen den Weg der Preßluft oder des Dampfes an. Das Gehäuse
a nimmt den Zylinder b mit Kolben c auf. Der Kolben steht an einem Ende unter Federdruck.
Er wird im Zylinder und durch die Kolbenstange d im Zylinderdeckel geführt. Die
Kolbenstange besitzt eine Vorrichtung, welche den Kolben bei geöffnetem Ventil festhält.
Ist das Ventil geschlossen, so steht der Luftdruck senkrecht auf dem Kolben. Ein
Öffnen des Ventils von außen her ist unmöglich, da kein Teil soweit ror steht, daß
er faßbar ist.
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Soll das Ventil geöffnet werden, so muß zwischen A und B eine Verbindung
durch eine Umgehungsleitung (Schlauch oder Rohrstück) hergestellt werden. Hierdurch
wird der Kolben mittels des Betriebsdruckes zurückgedrückt. Der Kolben wird dann
festgelegt, in Abb. 2 beispielsweise durch eine Gabel dargestellt. Nachdem so der
Kolben festgestellt und der Weg für das Druckmittel zum Haspel freigegeben ist,
wird die Verbindung zwischen A und B beseitigt und unter Verschluß genommen.
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Der verantwortliche Bedienungsmann entfernt im Bedarfsfalle die Gabel,
die Feder drückt dann den Kolben etwas im Zylinder voran, und der Haspel wird, soweit
die Spannung des Druckmittels im Rohre zwischen Schutzventil und Haspel es zuläßt,
in Bewegung gesetzt oder das Druckmittel durch das Schlauchanschlußventil A abgeblasen.
In diesem Augenblick drückt die Feder den Kolben ganz vor, und dieser sperrt dem
Druckmittel den Weg zum Haspel vollständig ab. Eine Inbetriebsetzung des Haspels
ist nunmehr erst möglich, nachdem durch Verbindung von A und B der Kolben wieder
in die Betriebsstellung zurückgedrängt ist.
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Es ist nicht nur möglich, das Achutzventil als Eckventil auszubilden,
es kann auch nach geringen Änderungen in eine gerade Leitung eingebaut werden.
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Zum gleichen Ziele kommt man auch durch eine Klappe, die gegen einen
Anschlag schlägt, oder bewegliche Ventildeckel u. dgl.