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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Fadenspeicher- und -liefervorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei
Strickmaschinen, insbesondere Rundstrickmaschinen, werden normalerweise
zwei Arten von Fadenspeicher- und -liefervorrichtungen benutzt,
die unterschiedliche Arbeitsprinzipien aufweisen.
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Die
gebräuchlichste
Art arbeitet nach dem Prinzip der "positiven" Fadenzuführung, wobei z. B. pro Maschinenumdrehung
einer Rundstrickmaschine eine gegebene Fadenmenge zugeführt wird.
Typische Beispiele sind der IPF ("IRO Positive Feeder"), hergestellt von der Fa. IRO AB, Schweden,
und der MPF, hergestellt von der Fa. Memminger, Deutschland. Dieses
Prinzip ermöglicht
eine zufriedenstellende Arbeitsweise, wenn der Fadenverbrauch wie
z. B. bei glatten Strickwaren mehr oder weniger konstant ist. Das
Prinzip der positiven Lieferung führt zur höchsten Strickqualität, wenn
die Reibung zwischen dem Faden und den Nadeln/Platinen von geringer
Bedeutung für
die Fadenmengen ist, die von vorhergehenden Maschen zur Bildung
der laufenden Maschen entnommen werden.
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Beim
Jacquard-Stricken von Frotté oder ähnlichen
Materialien, wo das Muster durch abwechselndes Stricken glatter
und hervorstehender Warenteile gebildet wird, ändert sich der Fadenbedarf.
In Extremfällen kann
der Fadenbedarf zwischen einem glatten oder einem hervorstehenden
Warenteil um einen Faktor von z. B. 10 variieren. Bisher wird es
als unmöglich
angesehen, die Geschwindigkeit des Fadens oder die Drehzahl einer
Fadentrommel ausreichend schnell zu ändern, um der Bedarfsänderung
zu folgen. Eine bekannte Lösung
dieses Problems sieht daher einen Fadenzubringer vor, der nach dem Prinzip
der konstanten Fadenspannung arbeitet (
DE 36 27 731 C1 ). Hierzu
ist die Fadenspeicher- und -liefervorrichtung mit einer Regeleinrichtung
versehen, die die Winkelstellung eines am Faden anliegenden Schwenkarms
abtastet, der mittels eines Motors so vorgespannt ist, daß sich bei
kontinuierlicher positiver Lieferung eine vorgewählte Fadenspannung einstellt.
Tritt eine abrupte Änderung
des Fadenverbrauchs ein, kann entweder eine zusätzlich benötigte Fadenmenge aus einer
vom Schwenkarm zur Verfügung
gestellten Fadenreserve entnommen oder eine überschüssige Fadenmenge in die vom
Schwenkarm gebildete Fadenreserve geliefert werden. Gleichzeitig
wird die durch den veränderten
Fadenverbrauch bewirkte Änderung
der Winkelstellung des Schwenkarms abgetastet und die Drehzahl der
Fadentrommel dementsprechend vergrößert oder verkleinert, um die
Fadenspannung konstant zu halten. Nachteilig ist dabei allerdings,
daß die
Regeleinrichtungen immer erst dann reagieren und veränderte Fadenliefergeschwindigkeiten
einstellen kann, nachdem eine Änderung
des Fadenverbrauchs eingetreten und der Schwenkarm um ein gewisses
Mindestmaß verschwenkt
worden ist.
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Dieselbe
Fadenspeicher- und -liefervorrichtung kann durch Anwendung eines
zweiten Fadenrades auch für
kritische Garne wie z. B. Kräusel-
oder Effektgarne geeignet gemacht werden, bei denen benachbarte Windungen
zum Aneinanderhaften neigen (
DE 38 20 618 A1 ).
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Bei
Webmaschinen sind intermittierend arbeitende Fadenspeicher- und
-liefervorrichtungen bekannt (
US
4 651 786 ), die dem Zweck dienen, in einem ersten Schritt
abgemessene Fadenlängen
auf einer Speichertrommel aufzuwickeln und diese Fadenmenge in einem
zweiten Schritt als Schußfaden
in ein zuvor gebildetes Fach einzutragen. Derartige Einrichtungen
sind jedoch für
das Stricken mit positiver Fadenzufuhr bei unterschiedlichem Garnverbrauch
nicht geeignet.
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Es
sind auch Fadenzubringer verfügbar,
die beide Prinzipien beinhalten.
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Die
Verwendung eines Schwenkarmes, der mit einem von einem Fadenvorrat
abgehenden Strang des Fadens zusammenwirkt, ist ein bekanntes Merkmal
von Fadenzubringern. Jedoch ist dieser Schwenkarm durch eine Feder
gespannt und mit einem Positionssensor verbunden, dessen Ausgangssignal
zur Steuerung eines Fadenzubringermotors verwendet wird, so daß dieser
den Faden in einer solchen Weise liefert, daß der Arm in einem festgelegten
Winkel gehalten wird. Dabei nutzen die bekannten Fadenzubringer
das Prinzip der konstanten Fadenspannung und können im zuletzt genannten Anwendungsfall
nicht benutzt werden. Gegenwärtig
ist es physikalisch unmöglich,
einen durch eine Feder gespannten Schwenkarm dieser Art sinnvoll
anzuwenden, weil die Masse des Arms nicht genügend klein gemacht werden kann.
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In
einigen Fällen
wird vom Fadenzubringer gefordert, daß er mit der drehbaren Fadentrommel
eine konstante Fadenliefergeschwindigkeit ermöglicht. Ein Problem dabei besteht
allerdings darin, daß alle
existierenden Motoren ein bestimmtes, relativ hohes Trägheitsmoment
besitzen, das die Schnelligkeit einer Drehzahlerhöhung oder
-verminderung begrenzt, weil die verfügbare Leistung begrenzt ist.
Eine Nadel oder Platine in einer modernen Textilmaschine kann ihre
Geschwindigkeit sehr schnell ändern,
weil diese Teile extrem leicht sind und in einem Schlitz im stationären Teil
der Maschine geführt
werden, während
die Antriebsteile Bestandteil eines schweren, rotierenden Teils
der Maschine sind. Die Differenz an erforderlicher Leistung, um
eine Nadel oder Platine zur Ausführung
großer
oder kleiner Bewegungen zu veranlassen, ist vernachlässigbar.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Motor einer Fadenspeicher-
und -liefervorrichtung der eingangs bezeichneten Gattung vor einer
bevorstehenden Änderung
des Fadenbedarfs so zu beschleunigen oder abzubremsen, daß er so
früh, wie
es unter Berücksichtigung
seiner Konstruktion und der verfügbaren
Leistung möglich
ist, eine Drehzahl entsprechend dem Fadenbedarf einnimmt, und Mittel
vorzusehen, die die dadurch bedingten Änderungen der gelieferten Fadenmengen
ausgleichen.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind der Gegenstand der Unteransprüche.
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Zur Überwindung
des Problems der Verzögerungen
beim Beschleunigen bzw. Abbremsen des Motors benutzt die Erfindung
z. B. eine Speichereinrichtung in Form eines Schwenkarmes, der die
Weglänge
des Fadens verlängert.
Dieser Schwenkarm wird sehr leicht ausgebildet und vom Motor nur über einen
eng begrenzten Winkel angetrieben. Geeignete Motoren hierfür sind typisch
für die
Einheiten, die zum Positionieren eines Lesekopfes in einer Plattenspeichereinheit
benutzt werden. Bei der Erfindung wird das Problem durch eine exaktere
Festlegung von Konstruktion und Arbeitsweise des Schwenkarmes gelöst. Die
Erfindung schlägt
auch eine alternative Speichereinrichtung vor, die keinen Schwenkarm
benutzt. Hierzu ist ein Bürstenring
an oder auf der rotierenden Fadentrommel angeordnet. Die Fadenspeicher-
und -liefervorrichtung arbeitet in diesem Fall nur in kurzen Übergangsperioden
nach dem Prinzip der "konstanten
Fadenspannung".
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Die
vorliegende Erfindung löst
auch das Problem der Schaffung einer Fadenspeicher- und -liefervorrichtung
mit einem eigenen Antrieb. Dies wird durch einen Motor oder eine
Motoranordnung erreicht, die einen oder mehrere Motoren enthalten
kann.
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Die
Anwendung eines individuellen Motorantriebs erfordert ein relativ
anspruchsvolles Verfahren zur Steuerung des Motors oder der Motoranordnung.
Dieses Verfahren muß zur
Anpassung an schnelle Geschwindigkeitsänderungen (Beschleunigungen
und Verzögerungen)
der Fadengeschwindigkeit geeignet sein. Arbeitsfolgen in Textil-,
insbesondere Strickmaschinen sind schnell, und Änderungen in der Motordrehzahl müssen möglich sein.
Als eine ergänzende
oder alternative Maßnahme
wird daher erfindungsgemäß eine Fadenzubringung,
die ungeeignet ist, sich an Änderungen
in der Drehzahl der Motoranordnung anzupassen oder umgekehrt, in
geeigneter Weise abgeändert,
um eine effiziente Fadenlieferung zu sichern.
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Bei
einer Ausführungsform
werden Signale, welche die Fadenlieferung vorhersagen, oder Befehle,
die die Fadenlieferung steuern, derart erzeugt, daß Änderungen
der Motordrehzahl mit der vorgesehenen Fadenzubringerfunktion koordiniert
werden. In einer Ausführungsform
wird der Fadenbedarf unter Verwendung von Einzelheiten des Musters oder
Designs des fertigen Erzeugnisses vorhergesagt, das von der Maschine
hergestellt werden soll. Mit anderen Worten schlägt die Erfindung eine Erzeugung
von Signalen oder Steuerbefehlen auf der Grundlage einer Musterinformation
od. dgl. vor.
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Wenn
Vorhersageeinrichtungen benutzt werden, sind die Mittel zur Erzeugung
von geeigneten Steuerbefehlen wesentlich. Dieses Problem wird durch
die Erfindung dadurch gelöst,
daß ein
Steuerrechner verwendet wird, um Informationen betreffend den bevorstehenden
Fadenverbrauch zu erzeugen oder zu verwerten und diese Information
zur Erzeugung von Steuerbefehlen oder Signalen zu benutzen. Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist dazu bestimmt, zweckbestimmte Befehle oder Signalfunktionen
zu erhalten.
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Wird
als Speichereinrichtung ein motorisierter Schwenkarm geringer Masse
benutzt, nimmt dieser während
Perioden geringen Fadenverbrauchs eine erste Stellung ein, in welcher
die Fadenspeicher- und -liefervorrichtung als ein positiver Zubringer
arbeitet. Wenn der Fadenverbrauch auf einen hohen Wert wechselt, wird
der Motor beschleunigt und der Schwenkarm wird nach innen in eine
zweite Position bewegt, in welcher der geringe Fadenvorrat verbraucht
ist, wenn der Motor die richtige Geschwindigkeit erreicht.
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Beim
Wechsel von großem
zu kleinem Fadenbedarf nimmt der Arm den Überschuß durch Bewegung in die zweite
Position auf, während
der Motor abgebremst wird. Andere Varianten des Betätigungsmusters
können
eingeschlossen werden. Eine Bewegung des Arms in eine dritte Position
ermöglicht
den Aufbau eines Fadenvorrates vor einer Zunahme oder nach einer
Abnahme des Fadenbedarfs. Während
einer Periode konstanten Bedarfs wird der Fadenvorrat verbraucht,
indem der Arm nach innen schwingt. Eine besondere Eigenschaft dieser
Ausführungsform
ist es auch, daß der
Schwenkarm mittels eines eigenen Motors gesteuert wird und daß seine
Position mittels eines Positionsdetektors feststellbar ist. Das
Schwenkelement oder der Arm ist dabei vorzugsweise in einem Lager
gelagert, das in einem Schnittpunkt von zwei Tangenten oder Sehnen
angeordnet ist, die unter rechten Winkeln zueinander von der Fadenvorratfläche der
Fadentrommel extrapoliert sind. Das Schwenkelement oder der Arm
erstreckt sich dadurch um einen größeren oder kleineren Betrag über Teile der
Fadentrommel hinaus.
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Um
einen Fadenvorrat von etwa 45 mm aufzubauen, erfordert der Schwenkarm
eine Beschleunigung von 14000 bis 15000 rad/s2,
die, abhängig
von der Art des Motors, ein Drehmoment von 0,05 Nm aufbringen kann.
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Eine
alternative Ausführungsform
mit einer Anordnung ohne Schwenkarm benutzt beispielsweise einen
an oder auf der rotierenden Fadentrommel der Fadenspeicher- und
-liefervorrichtung angeordneten Bürstenring. Die Motordrehzahl
wird vor einer Zunahme des Verbrauchs gesteigert. In dieser Periode
wirkt der Bürstenring
in gleicher Weise, wie ein Fadenzubringer vom Typ mit konstanter
Fadenspannung, das heißt,
ein Fadenvorrat wird auf einen Teil des Umfangs der Speichertrommel
aufgewickelt, weil die Fadentrommel mehr Faden liefert, als die
Nadeln der Maschine verarbeiten können. Wenn die Nadeln mehr
Faden verbrauchen, als bei der vorliegenden Drehzahl der Fadentrommel
geliefert werden kann, wird die zusätzliche Menge aus den "Extralagen" entnommen, die auf
der Fadentrommel gespeichert sind. Das Entgegengesetzte passiert während eines Überganges
zu geringem Verbrauch. Wenn die Fadentrommel mehr Faden liefert,
als die Nadeln verarbeiten können,
wird eine "Extraschleife" gebildet, die anschließend verbraucht
wird, wenn der Motor abgebremst wird. In einigen Fällen kann
der Motor die Ausführung
eines geringen "Überschwingens" während des
Bremsens erfordern. Die Bürstenringausführung kann
so betrachtet werden, als habe sie eine Anzahl von kleinen Armen,
die auch als Federn wirken und so eine zufriedenstellende Gesamtfunktion
dieser Ausführungsform
sichern. Wenn bei der Bürstenringversion
der auslaufende Fadenstrang schlaff wird, bleibt der Faden straff
auf der Fadenträgerfläche, da
eine Extra-Teillage des Vorrates auf dieser Oberfläche verbleibt.
Diese Teillage sollte vorzugsweise weniger als 270° einnehmen.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
ist das Erzeugnismuster oder die Herstellungsfolge entweder programmiert
oder programmierbar in einer Computereinheit, die aus einer Hauptsteuereinheit
für die
Textilmaschine bestehen und der auch das Steuern der Arbeitsfolge
der Fadenspeicher- und -liefervorrichtung zugewiesen sein kann.
Die Computereinheit ist in der Lage, Funktionssteuerbefehle zu erzeugen,
die sowohl eine Beschleunigung oder Verzögerung als auch irgendwelche
zwischenzeitlich notwendigen Geschwindigkeitsänderungen auslösen und
diese an den Motor oder an die Motoranordnung weitergeben können, soweit dies
durch schnelle Änderungen
des Fadenverbrauchs in der Textilmaschine erforderlich ist.
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Bei
einer Ausführungsform
wird die Fadenspeichereinrichtung in Form des Schwenkarms durch
die erwähnte,
Computereinheit oder eine gesonderte Computereinheit auf der Grundlage
von Informationen hinsichtlich des gegebenen Fadenverbrauchs gesteuert.
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In
einer Ausführungsform
der Motorsteuereinrichtung ist eine Ein/Aus-Motorsteuerung verfügbar. Der Motor
wird eingeschaltet, wenn die untere Grenze des Fadenvorrates erreicht
ist, und läuft
dann ständig,
bis die obere Grenze erreicht ist. An diesem Punkt wird der Motor
gestoppt.
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Bei
einer vorgeschlagenen Ausführungsform
ist eine Auslauföse
der Fadenspeicher- und -Liefervorrichtung in Richtung der Mitte
der Strickmaschine versetzt angebracht, um den Rücksetzwinkel zu minimieren, wenn
der Faden von der rotierenden Fadentrommel oder einem sonstigen
Spulenkörper
abgewickelt wird.
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Bei
einer Vervollkommnung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird von der
Erkenntnis Gebrauch gemacht, die Fadenspeichereinrichtung so zu
steuern, daß die
Fadenspeicher- und
-lieferfunktionen an oder von der rotierenden Fadentrommel durchgeführt werden,
wenn der Fadenbedarf von demjenigen abweicht, welcher der gerade
vorhandenen Drehzahl des Motors oder der Motoranordnung entspricht.
Dieser Motor oder diese Motoranordnung wird durch eine Vorhersage-Steuereinheit
oder -Computereinheit in der Textilmaschine gesteuert, welche die
Drehzahl der Motoranordnung zumindest hauptsächlich als Funktion des Fadenverbrauchs ändert.
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Die
Erfindung schafft eine flexible, zweckbestimmte Fadenzubringer-Motorantriebsanordnung,
die eine zufriedenstellende Fadenlieferfunktion, im wesentlichen
vom Typ der konstanten Fadengeschwindigkeit, sichert. Das System
kann Steuerfunktionen einschließen,
die in der Lage sind, ein Voraussageverfahren zu benutzen, um der
Maschine genaue Fadenmengen zum genauen Zeitpunkt zu liefern. Die
Fadenspeicher- und -liefervorrichtung erleichtert die Arbeit an
der Strickmaschine oder einer gleichwertigen Maschine und kann in Kombination
mit der Fadenspeichereinrichtung unter Nutzung der Vorhersage-Steuerbefehle
einer Steuereinheit oder einer Computereinheit betrieben werden.
Das vorgeschlagene System bringt eine nahezu ideale Fadenlieferfunktion
hervor. Die Wechselsteuerfunktionen sind für eine unscharfe Logik (fuzzy
logic) und/oder für neuronale Netzwerkfunktionen
geeignet.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel
einer Fadenliefervorrichtung nach der Erfindung unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematische Vorderansicht einer Fadenspeicher- und -liefervorrichtung
mit einer Fadentrommel, die eine Fadenträgerfläche aufweist und der eine erfindungsgemäße Fadenspeichereinrichtung
in Form eines zur Speicherung von Fäden bestimmten Schwenkarms
zugeordnet ist;
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2 und 2a den Schwenkarm nach 1 in
verschiedenen Unteransichten;
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3, 3a und 3b verschiedene
Arbeitsphasen der erfindungsgemäßen Fadenspeichereinrichtung
in Vorderansichten;
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4 und 4a Seitenansichten
einer zweiten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Fadenspeichereinrichtung;
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5 eine
Steuervorrichtung für
die Fadenspeicher- und -liefervorrichtung nach 1 bis 4a;
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6 und 6a zwei
Ansichten einer zweiten Ausführungsform
des Schwenkarms nach 1; und
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7 eine
graphische Darstellung von verschiedenen Fadenparametern.
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1 zeigt
eine drehbare Fadentrommel 1, deren Oberfläche 2 als
Fadenträgerfläche in einer
Fadenspeicher- und -liefervorrichtung wirkt. Eine Fadenspeichereinrichtung
in Form eines Schwenkarms 3 ist mittels einer Zapfenlagerung 4 schwenkbar
gelagert. Ein von der Fadentrommel 1 auslaufender Fadenstrang 5 wird durch
eine Auslaßeinheit
oder Auslauföse 6 geliefert.
Der Schwenkarm 3 ist an seinem der Zapfenlagerung 4 entgegengesetzten
Ende mit einem z. B. um 90° abgewinkelten
Abschnitt 7 versehen, durch den der Schwenkarm 3 in
die Lage versetzt wird, mit dem auslaufenden Fadenstrang 5 zusammen zuwirken.
Der Aktionsradius des Schwenkarms 3 ist mit r1 und die
Drehachse der Fadentrommel 1 ist mit 8 bezeichnet.
Eine vertikale Linie oder Ebene durch diese Drehachse 8 ist
mit 9 bezeichnet. Ein Fadenstrang, der nicht durch den
Schwenkarm 3 beeinflußt
wird, ist durch eine unterbrochene Linie 10 dargestellt.
In 1 ist der Schwenkarm 3 in Wechselwirkung
mit dem auslaufenden Fadenstrang 5 dargestellt, dessen
Fadenabschnitte 5a und 5b er in einem Winkel hält. Der
von der Oberfläche 2 noch
nicht abgewickelte Fadenabschnitt 5a verläßt diese
Oberfläche 2 an
einem Punkt 11 tangential. Das Zentrum der Auslauföse 6 ist
mit 12 bezeichnet. Ein Abstand zwischen der Zapfenlagerung 4 des
Schwenkarms 3 und einer Mittelebene 13 durch die
Auslauföse 6 ist
mit a bezeichnet. Ein Abstand zwischen der Zapfenlagerung 4 und
einer horizontalen Ebene 14 wird mit b bezeichnet. Ein
Abstand zwischen der Zapfenlagerung 4 und der vertikalen
Ebene ist mit c bezeichnet. Im Ausführungsbeispiel ist der für a gewählte Wert
etwa 80 mm. Der Abstand b ist gleich dem Abstand c, und beide betragen
etwa 22,5 mm. Ferner ist in 1 der Winkel
zwischen den Fadenabschnitten 5a und 5b mit α und der
Winkel zwischen einem Radius r2, der sich von der Drehachse 8 der
Fadentrommel 1 zum Punkt 11 erstreckt, mit β bezeichnet. Zusätzlich wird
ein Winkel γ vom
Fadenabschnitt 5b und einer zur horizontalen Ebene 14 parellelen
Ebene 15 eingeschlossen. Es ist selbstverständlich,
daß sich
diese Winkel mit einem Schwenkarmwinkel ϕ ändern, der der
Winkel zwischen einer zur Ebene 14 parallelen, horizontalen
Ebene 16 und dem Schwenkarm 3 ist. Der Schwenkarm 3 hat
eine geringe Masse, typischerweise von 2 Gramm.
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In 2 ist
der Radius des Schwenkarms 3 mit r3 bezeichnet. Beim Ausführungsbeispiel
wurde für den
Radius r3 ein Wert von 60 mm gewählt.
Die Länge
des Abschnitts 7 ist etwa 20 mm. Die Länge d eines Trag- und Antriebszapfens 17 des
Schwenkarms 3 ist im Ausführungsbeispiel etwa 40 mm.
Der für
die verschiedenen Abschnitte des Schwenkarms 3 gewählte Durchmesser
ist 1,5 mm. Eine schematisch dargestellte Antriebsanordnung 18 für den Schwenkarm 3 besteht
aus einem auf dem Schwenkarm 3 befestigten Zahnrad 19,
einem dieses antreibenden Antriebszahnrad 21 und einem
Motor oder einer äquivalenten
Antriebseinrichtung 20 mit einer Ausgangswelle, auf der
das Antriebszahnrad 21 befestigt ist. Lager 19' und 19'' dienen zur drehbaren Lagerung
des Trag- und Antriebszapfens 17 um eine Achse, die vorzugsweise
parallel zur Drehachse 8 und zum Abschnitt 7 verläuft.
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In 3, 3a und 3b sind
drei Arbeitsphasen des Schwenkarms 3 dargestellt. In 3 ist
der Arm ganz auf der Seite und frei von den Fadenabschnitten 5a und 5b positioniert.
Ein Faden 5c ist durch eine Einlauföse hindurchgeführt und
unter Bildung einiger Lagen 23 um die Fadenträgerfläche der
Fadentrommel 1 gewickelt. Die Fadentrommel 1 kann
Fadentrennvorrichtungen in Form stabförmiger Elemente eines in diesem
Zusammenhang bekannten Typs aufweisen. Bei der in 3a dargestellten
Arbeitsphase ist der Schwenkarm 3 in Wechselwirkung mit
dem Faden 5c an einem Punkt 24 dargestellt, von
dem die Fadenabschnitte 5a und 5b ausgehen und
eine Fadenreserve bzw. einen Fadenvorrat bilden, der dazu dienen
kann, in Abhängigkeit
von der jeweiligen Fadenliefersituation einen Überschuß an Faden aufzunehmen. Bei
der in 3b dargestellten Situation hat
sich die Wechselwirkung verstärkt,
so daß die
Fadenbahn länger
und die gespeicherte Fadenreserve größer ist. Der Schwenkarm 3 nimmt
eine Position ein, in der er im wesentlichen rechtwinklig zur Längsachse
der Fadenspeicher- und -liefervorrichtung steht. Bezüglich der
Drehachse 8 der Fadentrommel 1 ist der Schwenkarm 3 versetzt
angeordnet. Bei einer Ausführungsform
ist die Zapfenlagerung 4 (1) im wesentlichen
in der Nähe
oder im Schnittpunkt von zwei Tangenten an die Fadentrommel 1 gelegen,
die senkrecht zur vertikalen Ebene 9 bzw. zur horizontalen
Ebene 14 erstreckt sind. Alternativ kann die Zapfenlagerung 4 auch
im Schnittpunkt von zwei Sehnen liegen, die sich parallel zur vertikalen
Ebene 9 bzw. zur horizontalen Ebene 14 erstrecken.
Die Steuerung des Schwenkarms 3 erfolgt mittels Steuerbefehlen
i1 (2), die die Antriebseinrichtung 20 betätigen. Die
Steuerbefehle i1 können,
wie weiter unten beschrieben wird, von einer Computereinheit geliefert
werden. Die von dem Schwenkarm 3 bewirkte Verlängerung
der Fadenbahn beträgt
etwa das Doppelte der Länge
des Schwenkarms 3. Wenn es die Fadenzuführung erfordert, kann Faden
aus dieser Verlängerung
bzw. Reserve des Fadens mittels modifizierter Steuerbefehle i1 freigegeben
werden. Dazu kann der Schwenkarm 3 beispielsweise veranlaßt werden,
verschiedene Zwischenpositionen einzunehmen, natürlich auch solche zwischen
den in 3 und 3a dargestellten Positionen.
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In
den 4 und 4a ist eine Fadenspeicher- und
-liefervorrichtung 25 von einem Rahmenteil 26 einer
Textil-, insbesondere Strickmaschine 27 gehalten. Eine
Einlaufseite ist mit 28 und eine Auslaufseite ist mit 29 bezeichnet.
Die Fadenspeicher- und -liefervorrichtung 25 ist vertikal
montiert, so daß der
Faden an einer Oberseite 30 zu- und an einer Unterseite 31 abgeführt wird,
jeweils bezogen auf die Lage einer Fadentrommel 32. Die Fadentrommel 32 besteht
z. B. aus einer Anzahl von stabförmigen
Elementen oder Stiften, die in Längsrichtung
der Fadenspeicher- und -liefervorrichtung 25 angeordnet
sind und eine Fadenlagen-Trenneinrichtung bilden, die in an sich
bekannter Weise funktioniert und demzufolge hier nicht im Detail
beschrieben werden wird. Eine Anzahl von Fadenlagen 34 wird
auf die als Fadenträgerfläche wirkende
Oberfläche 33 der Fadentrommel 32 aufgewickelt.
Ein auslaufender Fadenstrang 35 durchläuft eine Friktion- bzw. Bremseinrichtung 36,
die im vorliegenden Fall aus einer Bürstenanordnung besteht, die
einen Ring 37 und von diesem parallel abstehende Bürstenelemente 38 enthält und in
an sich bekannter Weise ausgeführt
ist. Die Bürstenelemente 38 schleifen
im Prinzip federnd auf einer Ober- oder Umfangsfläche 39 am Fadenauslaßende der
Fadentrommel 32. Infolge ihrer Federwirkung stützen sich
die Bürstenelemente 38 auf
der Oberfläche 39 ab,
wobei der Fadenstrang 35 dazwischen durchläuft. Daher
läuft der
Fadenstrang 35 durch den Ring 37 und wird durch
die Bürstenanordnung
gegen die Oberfläche 39 gedrückt. Der
Fadenstrang 35 läuft
dann von der Bürstenanordnung
weiter zu einer Auslauföse 40,
in die ein Ring 41 aus Keramik oder einem anderen verschleißfesten
Material eingepaßt
ist. Eine Vertiefung für
die Auslauföse 40 ist
mit 42 bezeichnet. Der einlaufende Fadenstrang 35 ist
auch in 4a dargestellt.
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Ein
Fadenstrang 43 läuft
von einer Vorratsspule ab, die nicht dargestellt ist, und wird dann
durch eine Einlauföse 45,
die der Auslauföse
entspricht, und über
eine Laufrolle 44 geführt
und danach um den Umfang der Oberfläche 33 gewickelt.
Der Fadenstrang 35 zwischen der auslaufenden Lage und der
Bürstenbaugruppe wird
durch diese Anordnung unter konstanter Spannung gehalten. Wenn die
Fadenlieferung derart schneller wird, daß die Fadentrommel 32 nicht
ausreichend schnell beschleunigt werden kann, wird ein Fadenvorrat
in Form von Extralagen aufgebaut, die auf der Fadentrommel 32 verbleiben.
Wenn umgekehrt die Fadentrommel 32 nicht in ausreichender
Zeit verzögert
werden kann, wird Faden von diesem Fadenvorrat entnommen. Diese Anordnung
kann daher je nachdem als eine Verlängerung oder Verkürzung der
Fadenbahn zum Zwecke der Sicherung einer wirksamen Fadenlieferung
zu jedem Zeitpunkt der Erzeugung einer speziellen Masche angesehen
werden, wobei Fadenzieher vermieden werden.
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Bei
der Darstellung nach 4 ist die Rücklaufrichtung des Fadenstranges 35 im
wesentlichen senkrecht zu den Bürstenelementen 38 der
Bürstenanordnung.
Der einlaufende Fadenstrang 43 wird auf die Oberfläche 33 im
wesentlichen unter einem rechten Winkel zu einer Ebene aufgewickelt,
die sich senkrecht zur Zeichenebene erstreckt und die Drehachse 46 der
Fadentrommel 32 enthält.
Die Auslauföse 40 ist
unter einem Winkel zur Längsrichtung
des Fadenstranges 35 angeordnet. Erste und zweite Rahmenabschnitte
sind mit 47 bzw. 48 bezeichnet. Die Fadenspeicher-
und -liefervorrichtung 25 wird mittels einer Klammer 49 in
ihrer Stellung befestigt.
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Entsprechend 5 ist
die beschriebene Einrichtung in einem Gehäuse 50 enthalten.
Eine Steuereinheit 51, die entweder in eine Textilmaschine,
insbesondere eine Strickmaschine eingebaut oder ein Bestandteil derselben
sein kann, wird beispielsweise zur Steuerung der Fadenlieferung
zu einem Stricksystem entsprechend einem Steuerbefehl verwendet,
der in einem Massenspeicher vom Festplattentyp gespeichert ist.
Die Fadenspeicher- und -liefervorrichtung sollte dazu geeignet sein,
die exakte Menge (Länge)
an Faden zu liefern, die im fertigen Erzeugnis verwendet wird. Die
gewünschte
Fadenlänge
ist auf der Grundlage von Informationen festgelegt, die im Speicher
z. B. der Strickmaschine (in der Steuereinheit 51) gespeichert
sind.
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Die
Erfindung beruht auf der Anwendung eines leistungsfähigen Mikroprozessors,
einer schnellen und leistungsfähigen
Datenübertragung
und eines schnellen Motors. Der Motor kann ein an sich bekannter
Typ eines Wechselstrommotors, eines Permanentmagnetmotors od. dgl.
sein und zusammen mit einem anderen Motor einen Teil einer Motoranordnung
bilden, die zusätzlich
zu einem oder mehreren Motoren auch die zugehörige Steueranordnung enthält (siehe
auch weiter unten).
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Beim
Stricken in unterschiedlichen Farben und mit unterschiedlicher Maschengröße kann
die Strickgeschwindigkeit solch hohe Werte wie 500 Maschen pro Sekunde
und der Fadenverbrauch 1000 mm/s für kleine Maschen und 4000 mm/s
für große Maschen
erreichen. Unter diesen Bedingungen werden z. B. eine Durchschnittsgeschwindigkeit
von 2286 mm/s für
einen roten Strang und von 2714 mm/s für einen grünen Strang festgestellt. Die
Strickmaschinensteuerung steuert das Stricksystem derart, daß der Strang
kleine oder große
Maschen bildet, und diese Information steht der Fadenspeicher- und
-liefervorrichtung zur Verfügung, die
so konstruiert ist, daß sie
dem Stricksystem die exakte Fadenmenge zuliefert, welche die Nadel
in das Material einbringt. Die Fadenspeicher- und -liefervorrichtung
muß wissen,
wann die Masche gebildet und wieviel Faden in der Masche verwendet
wird. Die Anzahl der Maschengrößen ist
normalerweise streng begrenzt, was es leicht macht, eine Liste der
Größen zu speichern
und jede Größe beispielsweise
durch eine Zahl zu identifizieren. Im Verlauf des Strickens informiert
das Steuersystem die Fadenspeicher- und -liefervorrichtung, welche
Masche anzuwenden und wann genau das Stricken durchzuführen ist.
Die Zeit und Betriebsweise können durch
Benutzung eines Zeitsignals, das Takte setzt, oder einfach durch
Aussenden eines Signals vor dem Start eines neuen Strickzyklus synchronisiert
werden, d. h. im oben beschriebenen Beispiel 500 mal pro Sekunde. Die
Fadenspeicher- und -liefervorrichtung muß beispielsweise 2 mm Faden
für jede
zu strickende kleine Masche und 8 mm Faden für jede große Masche liefern. Eine geringe
Addition oder Subtraktion kann infolge der besonderen Fadengeometrie,
die in der Wechselperiode vorherrscht, jedes Mal vorgenommen werden,
wenn die Maschengröße geändert wird.
Infolge der Materialeigenschaften kann sich diese Änderung
während
eines Wechsels von 2 mm auf 8 mm gegenüber einem Wechsel von 8 mm
auf 2 mm unterscheiden. Normalerweise ist diese Differenz jedoch
vernachlässigbar
klein. Die Fadenspeicher- und -liefervorrichtung wird mit Informationen
bezüglich
der Maschengröße (Fadenverbrauch)
versorgt, und zwar rechtzeitig bevor das Stricksystem die Masche
im Material bildet. In diesem Zusammenhang bedeutet "rechtzeitig" eine Größenordnung
von 10 bis 200 Millisekunden, was bedeutet, daß die Fadenspeicher- und -liefervorrichtung
eine interne Liste von 10 bis 500 Maschen im voraus vor dem Strickvorgang
speichern muß.
Diese Information ist für
die Fadenspeicher- und -liefervorrichtung wesentlich, damit sie
sich an schnelle Änderungen
des Fadenverbrauchs anpassen kann, der sich im vorhergehenden Beispiel
innerhalb von 2 Millisekunden von 1 m/s auf 4 m/s ändern kann.
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Die
erfindungsgemäße Elektronik
besteht aus einer Anzahl von Hauptkomponenten und -funktionen: Netzteil,
Datenübertragung
und Motorsteuerung hinsichtlich Drehzahl und/oder Position. In einigen
Fällen kann
es erforderlich sein, zwei Motoren zu steuern, um eine ausreichend
schnelle Steuerung zu erreichen. In den meisten Fällen werden
auch Fadendetektoren vorgesehen, um das System zu warnen, wenn der
Faden aus irgendeinem Grund verschwindet. In 5 sind die
rotierenden Komponenten der Fadenspeicher- und -liefervorrichtung
symbolisch mit 87 dargestellt. Die rotierende Fadentrommel,
welche den Fadenvorrat 84 trägt, ist mit 83 bezeichnet.
Der Motor ist durch 82 dargestellt. Die Elektronik ist
auf einer Montageplatte 85 angeordnet. Die in einer Einheit 88 enthaltene
Elektronik und zugehörigen
Komponenten müssen
an eine Einheit angeschlossen werden, die mit den vollständigen Informationen
darüber
programmiert ist, wie das zu strickende Material aus Maschen zusammengesetzt
ist. Diese Einheit ist normalerweise die Steuereinheit 51,
die die Strickmaschine steuert, weil die zu diesem Zweck erforderlichen
Basisinformationen die gleichen sind, die auch zum Steuern der Fadenspeicher-
und -liefervorrichtung benötigt
werden. Wenn die Strickmaschine eine einfache Ausführung mit
einem festen mechanischen Programm ist, muß sie mit einer Einheit, die
mit Einzelheiten dieses Systems programmiert ist, sowie mit Einrichtungen
zur Synchronisation mit dem mechanischen System ausgerüstet werden.
Diese Einheit kann dann rechtzeitig Steuersignale an jede Fadenspeicher-
und -liefervorrichtung übermitteln.
Es ist möglich,
die Fadenspeicher- und -liefervorrichtung direkt an das jeweilige Stricksystem
anzuschließen
und das Wiederholungsprogramm direkt in der Fadenspeicher- und -liefervorrichtung
zu speichern. Die Fadenspeicher- und -liefervorrichtung kann mit
einer Datenübertragungsschnittstelle ausgerüstet werden,
durch die sie geeignet ist, mit Strickmaschinen aller Art zusammenzuarbeiten.
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Ein
Verbinder 59 enthält
normalerweise zwei Stromversorgungsleiter und zwei Datenübertragungsleiter
zwischen der Einheit 88 und der Steuereinheit 51.
Ein Bus 86, der sowohl Stromversorgungs- als auch Datenübertragungsleiter
aufweist, wird normalerweise zu allen oder einigen Fadenspeicher-
und -liefervorrichtungen geführt.
Die Anzahl an Fadenspeicher- und
-liefervorrichtungen, die an ein und denselben Bus angeschlossen
werden, ist durch die maximale Leistung, welche der Stromversorgungsleiter übertragen
kann, und durch die Menge an Daten, die vom Datenübertragungssystem übertragen
werden können,
begrenzt. Andere Gründe
können
es wünschenswert
machen, das System in kleinere Untersysteme zu unterteilen. Wenn
mehrere Busse benutzt werden, muß die Steuereinheit 51 mit
mehreren Anschlüssen
für Busse
der gleichen Art, z. B. 86, versehen sein. Eine Einheit 60 enthält diejenigen
Komponenten, die zur Bereitstellung einer ausreichenden Stromversorgung
für die
verschiedenen Komponenten der Einheit 88 erforderlich sind.
Das Netzteil hat eine normale Konstruktion, wenn es erwünscht ist,
eine einzige Art von Stromversorgung, beispielsweise von 24 V Gleichstrom,
für das
ganze System zu verwenden. Die Art der Stromversorgung wird durch
den Bedarf des Motors bestimmt, weil dieser der größte Stromverbraucher
ist. Eine Gleichstromversorgung mit einer durch die Motor stromleistung
bestimmten Spannung ist geeignet, wenn die Elektronik zur Steuerung
der Motordrehzahl und -position benutzt wird. Weil der Motor sehr
schnell gestartet und gestoppt werden muß, ist die Stromversorgung
mit Einrichtungen zur Energiespeicherung ausreichender Größe versehen,
um sich an die Vergrößerung oder
Verkleinerung der kinetischen Energie anzupassen, die auftritt,
wenn Drehzahländerungen von
Motor und Fadentrommel auftreten. Für diese Einrichtungen werden
normalerweise Elektrolytkondensatoren genommen, obwohl auch andere
Arten der elektronischen oder elektromechanischen Energiespeicherungen
in Betracht gezogen werden können.
Die Verwendung einer Gleichstromversorgung bei dieser Art von Fadenspeicher-
und -liefervorrichtung ist vorteilhaft, weil ein Energieüberschuß zur Stromversorgung
zurückgeführt werden
kann. Im Normalfall ist es so, daß wenn der Fadenverbrauch an
einem Punkt abnimmt, er bei einer anderen Fadenspeicher- und -liefervorrichtung
erhöht
werden muß,
wodurch in einem solchen Fall die meiste Energie zwischen den Fadenspeicher-
und -liefervorrichtungen übertragen
werden muß und
die einzige Energie, die zugeliefert werden muß, die zum Ausgleich der Systemverluste
erforderliche Energie ist. Obwohl auch eine Wechselstromversorgung
verwendet werden könnte,
wenn in jede Einheit ein Gleichrichter eingebaut würde, ist
es weniger kostspielig, die Umwandlung zentral vorzunehmen, so daß eine direkt
für die
Anforderungen der Motoren geeignete Spannung erhalten wird. Die
Einheit 60 kann einige Filterarten enthalten, um Störungen von
außen
zu unterdrücken
und umgekehrt sicherzustellen, daß keine inneren Fehler oder
Störungen
durch die Anschlußleitungen übertragen
werden und andere Einheiten beeinträchtigen. In den meisten Fällen sind
bestimmte Formen der Spannungswandlung auch dazu vorgesehen, um
eine für
die Prozessoren und das Analogmeßsystem geeignete Spannung
zu erhalten. Alle diese Funktionen können durch Benutzung bekannter
Techniken implementiert werden.
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Prinzipiell
besteht die Motorleistungsstufe 57 aus einer Anzahl von
Transistoren, die die Stromversorgung in einer Anzahl von Arten
mit den Motorwicklungen verbinden können. Im Ausführungsbeispiel
ist der Motor mit einem Rotor aus magnetischem Material und einem
Stator mit drei Wicklungen ausgestattet. Die Anzahl der Magnetpole
auf dem Rotor und die Anzahl der Statorpole kann mit Hilfe der auf
diesem Fachgebiet bekannten Technologie variiert werden. Die drei
Wicklungen werden als mit einem gemeinsamen Punkt verbunden angesehen,
und der Stator hat drei Leitungen, von denen jede an ein Transistorenpaar
angeschlossen ist, so daß die
Leitung mit der Energieversorgungserde i6 oder der Gleichstromversorgung
i5' verbunden werden kann.
Diese Versorgung der Motorleistungsstufe 57 ist in der
Figur nicht dargestellt, weil sie in bekannter Weise ausgeführt wird.
Der Transistortyp kann verschieden sein, jedoch ist er normalerweise
vom MOS-Typ, obwohl auch IGBT oder bipolare Transistoren verwenden
werden können.
Im Ausführungsbeispiel
werden die Transistoren entweder in den voll leitenden oder in den
voll nichtleitenden Zustand gesteuert. In der vorgeschlagenen Ausführungsform
wird ein Transistor benutzt, der im leitenden Zustand einen extrem
niedrigen Widerstand besitzt und im ausgeschalteten Zustand vollständig blockiert.
Die Transistorschaltzeit ist so kurz, wie es im Hinblick auf die
Entstehung von Störungen
möglich
ist. Eine geeignete Wahl für
diesen Anwendungsfall ist ein MOS-Transistor vom n-Typ mit einem
extrem hohen Widerstand (Leckstrom unter 1 mA) im ausgeschalteten Zustand
und einem Widerstand unter 0,1 Ohm im eingeschalteten Zustand. Obwohl
die Ein/Aus-Steuerung solcher Transistoren im Prinzip mittels Signalen
i5 direkt von digitalen Ausgängen
aus auf der Grundlage von Software-Werten durchgeführt werden
kann, werden die Signalpegel in vielen Fällen verändert. Spezielle Treiberschaltungen
wie z. B. IR121 von International Rectifiers oder andere, die dieselbe
Funktion gewährleisten, können ebenfalls
eingesetzt werden. Spezielle Treiberschaltungen für ähnliche
Arten von Motorsteuerungen wie z. B. ETD3002 von Portescap, sind
ebenfalls verfügbar
und vermindern die Anforderungen an den Mikroprozessor hinsichtlich
Motorüberwachung
und -steuerung. Bei dieser Anwendung ist eine zufriedenstellende Motorsteuerung
ohne Überwachung
der Wicklungsströme
möglich.
Jedoch ergeben Strommessungen eine zusätzliche Kontrolle und verbessern
zugleich den Wirkungsgrad und die Beschleunigung. Die Steuerung
kann im Hinblick auf die Drehzahlregelung durch bloße Messung
des Gesamtstromes in den Wicklungen noch weiter verbessert werden.
Für Positionierzwecke
muß der
Strom für
eine Vollstromsteuerung in mindestens zwei Wicklungen gemessen werden.
Im einfachsten Fall wird der Strom durch Messung des Spannungsabfalls über einem
bekannten Widerstand gemessen. In 5 wird dieser
Spannungsabfall mit i7 bezeichnet und einem A/D-Wandler 68 zugeführt, der
zum Gebrauch in demjenigem Softwarebereich dient, der den Motor
steuert.
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Die
bisherige Beschreibung ist auf einen Dreiphasen-Motor mit magnetisiertem
Rotor anwendbar. Es kann im Rahmen dieser Anwendung aber auch vorteilhaft
sein, einen Schrittmotor anzuwenden, weil eine längenabhängige Fadenlieferung erwünscht ist.
Ein Schrittmotor ist normalerweise nur mit zwei Spulen ausgestattet.
Weil diese jedoch in der Schaltung unabhängig voneinander angeschlossen
werden, sind in diesem Fall vier Paare von Transistoren wie oben
beschrieben und zwei Stromversorgungen pro Spule erforderlich. Die
Steuerung eines Schrittmotors dieses Typs wird in bekannter Weise
durchgeführt.
Ein P532-Motor von Portscap ist ein preiswerter und schneller, für diese
Anwendung geeigneter Typ.
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Die
Steuerung eines Motors 77 für einen oben erwähnten Schwenkarm 78 wird
prinzipiell in der gleichen Weise wie im eben beschriebenen Fall
durchgeführt.
Da die Kräfte
hier geringer sind, kann ein Motor 77 für diese Zwecke extrem klein
gemacht werden. Das Trägheitsmoment
des Schwenkarms 78 wird entsprechend klein gemacht, was
dem Motor 77 eine extrem schnelle Arbeitsweise verleiht.
Derartige Motortypen sind z. B. auf dem Gebiet der Computertechnik
bekannt, wo sie zur Positionierung der Leseköpfe in Festplatten-Antrieben
benutzt werden. Der Motor 77 für den Schwenkarm 78 und
eine Fadenöse 80 kann
ein Motor mit Magneten im Rotor und Schritteinrichtungen als Funktion
des Statorwicklungsstromes sein. Diese Art von Motor kann normalerweise
durch eine von mehreren Einrichtungen zur Steuerung des Statorwicklungsstroms
gesteuert werden, wie es in der Literatur für diesen Motor beschrieben
ist. Der Strom wird mittels einer Anzahl von Transistoren 75 gesteuert,
die prinzipiell die gleichen sein können, die für die Motorleistungsstufe 57 verwendet
werden, mit der Ausnahme, daß der
Strombedarf der einzelnen Komponenten differieren kann. Die Transistoren 75 können direkt
durch digitale Ausgänge
des Prozessors oder mit Hilfe einer Motorsteuerelektronik 74 gesteuert
werden.
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Eine
direkte Steuerung des Fadenvorrates ist bei dieser Art von Fadenspeicher-
und -liefervorrichtungen nicht erforderlich, weil diese Funktion
zu 100% von der Fadenspeicher- und -liefervorrichtung selbst gesteuert
wird. Weil jedoch der Faden möglicherweise
reißen
oder auf andere Weise verschwinden kann, kann die Lieferfunktion
verlorengehen, so daß die
Strickmaschine gestoppt werden muß. Wenn das System mit einer
Zweirichtungs-Datenübertragung
ausgerüstet
ist, kann die Fadenspeicher- und -liefervorrichtung ein Not-Stoppsignal
an das Steuersystem übertragen.
Wenn dieses Signal von einer Art ist, die von allen anderen Fadenspeicher-
und -liefervorrichtungen verstanden werden kann, können diese
ebenfalls für
einen Not-Stopp vorbereitet werden. Da die Art und Weise, wie die
Maschine auf einen Not-Stopp reagieren wird, im voraus bekannt sein dürfte, kann
die letztere Funktion in organisierten Formen durchgeführt werden.
Wenn das Not-Stoppsignal von anderen Fadenspeicher- und -liefervorrichtungen
nicht verstanden werden kann, kann die Steuereinheit ein oder mehrere
Signale zu anderen Einheiten übermitteln,
um Not-Stopps anzuordnen. Als Alternative kann das Steuersystem
die Drehzahl in der gleichen Weise, wie unter normalen Laufbedingungen, auf
Null reduzieren. In diesem Fall können die Fadenspeicher- und
-liefervorrichtungen nicht zwischen normalem und Not-Stopp unterscheiden.
In manchen Fällen
wird jedoch keines von beiden erforderlich sein.
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Detektoreinheiten
enthalten einfache, herkömmliche
elektronische Einrichtungen 61' und 62', die zugehörige Leuchtdioden 61 und 62 mittels
digitaler Steuersignale zünden
und löschen,
so daß Lichtsignale
i1 und i2 aktiviert und deaktiviert werden können. Die Leuchtdioden 61, 62 können sichtbares
Licht oder für
das Auge unsichtbares Licht im kurzen Wellenlängenbereich des Infrarot aussenden.
Beim vorausgesetzten Typ der Fadenspeicher- und -liefervorrichtung
sind zwei Meßpunkte
ausreichend, um zu prüfen,
ob der Faden einerseits aufgewickelt und andererseits an das Stricksystem
geliefert wird. In einigen Fällen
kann ein zusätzlicher
optischer Sensor erforderlich sein, um gegebenenfalls die Motorstellung
zu überwachen.
-
Sensoren 63 und 64,
die das Licht i3 und i4 feststellen, sind im vorliegenden Fall Photodioden,
doch können
auch andere Arten von lichtempfindlichen Elementen verwendet werden.
Die Sensoren 63 und 64 sind an herkömmliche
Verstärker-
und Filtereinheiten 63', 64' angeschlossen,
um sicherzustellen, daß von
den Sensoren 63, 64 die tatsächlich wichtigen Informationen
erhalten werden. Im Ausführungsbeispiel
wird zur Durchführung
der Filterfunktion eine Kombination von analogen und digitalen Verfahren
angewandt. Der Algorithmus zur Durchführung der Filterfunktionen
wird weiter unten beschrieben.
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Wenn
der zu messende Bereich 58 und 58' des auf der Fadentrommel 83 gespeicherten
Fadenvorrats 84 in einem ausreichenden Abstand von einem
stabförmigen
Element bzw. Stift gelegen ist, wird die Messung wie folgt vorgenommen:
- – Zünde die
Leuchtdiode,
- – warte
50 Mikrosekunden,
- – schließe den Schalter,
um das Sensorsignal direkt auf das Filter zu leiten,
- – warte
(Meßzeit)
Mikrosekunden,
- – lösche die
Leuchtdiode,
- – warte
50 Mikrosekunden,
- – schließe den Schalter,
um das invertierte Sensorsignal auf das Filter zu leiten,
- – warte
(Meßzeit)
Mikrosekunden.
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Die
oben festgelegte Meßzeit
kann typischerweise 100 Mikrosekunden sein. Die festgelegte Zeit
kann in Abhängigkeit
von dem Wert, der die beste und einfachste Messung liefert, ein
wenig variieren. Die genannten 50 Mikrosekunden Wartezeit werden
gewählt,
um eine ausreichende Zeit für
das Zünden
und das vollständige
Löschen
der Leuchtdiode zu ermöglichen,
bevor die Messung jeweils durchgeführt wird. Wenn die Leuchtdiode
extrem schnell und der Faden nicht selbstleuchtend ist, kann diese
Zeit weniger als 1 Mikrosekunde sein. In diesem Zusammenhang ist
der wichtigste Faktor derjenige, daß die Meßzeit so kurz sein soll, daß das Hintergrundlicht
keine ausreichende Zeit hat, sich im Verlauf der oben beschriebenen
Meßfolge
zu ändern.
Beispielsweise ist bei extrem hohen Drehzahlen von z. B. 30 Umdrehungen
pro Sekunden die Zeit zwischen zwei Stiften 1280 Mikrosekunden.
Während
dieser Zeit müssen
drei Messungen ausgeführt
werden, da berücksichtigt
werden muß,
daß die
Stifte selbst einen Teil dieser Zeit in Anspruch nehmen. Wenn ein
Stift bei dieser Drehzahl in 300 Mikrosekunden durchläuft, beträgt die verbleibende
Zeit 980 Mikrosekunden entsprechend drei Intervallen von 325 Mikrosekunden.
Bei einer Messung, wie oben beschrieben, muß die gewählte Meßzeit kleiner als 113 Mikrosekunden
oder, wenn zwei Messungen auszuführen
sind, kleiner als 31 Mikrosekunden sein. Diese Zeiten können in
Abhängigkeit
von verschiedenen technischen Faktoren noch Änderungen unterliegen. Beispielsweise
kann es möglich
sein, beide Messungen gleichzeitig durchzuführen, wenn sie sich einander
nicht stören
oder wenn Messungen des ausgeleuchteten Punkts einzeln durchgeführt werden,
bei gleichzeitiger Messung nicht ausgeleuchteter Bereiche aller
Meßpunkte.
Die Meßreihenfolge
kann in den Fällen
beeinflußt
werden, in denen die Meßpunkte
nicht in derselben Beziehung zum Stift angeordnet sind. In diesem
Fall können
ein oder zwei Meßpunkte
gegenüber
einem Stift liegen, während
die anderen an der Seite liegen. Da die Fadentrommel und die Stifte
rotieren, kann es angebracht sein, mit dem Stift selbst oder mit
einer reflektierenden Fläche
oben auf der Fadentrommel zu synchronisieren. Da die Drehzahl relativ
konstant ist, ist es nach der Synchronisierung möglich, die Meßbereiche
zeitlich zu definieren, was die Ausführung einer Messung über mehrere
Stifte ermöglicht,
bevor eine erneute Synchronisierung erforderlich ist.
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Langsame Änderungen
der Hintergrundbeleuchtung können,
wie schon beschrieben, durch Filtern ausgeschaltet werden. Daher
ist das erhaltene Signal ein Maß für das Licht
von der Leuchtdiode, das zum Detektor zurückgestreut wurde. Die Geometrie
des optischen Systems ist eine solche, daß nur Licht feststellbar sein
soll, welches den Faden berührt
hat. Daher ist das Signal ein Maß für das Licht vom Faden und wird
zu Null, wenn kein Faden vorliegt. Die Amplitude des Signals wird
mit der Größe des vom
Faden bedeckten Bereiches und der Menge des vom Faden reflektierten
Lichts wachsen. Falls das Signal von einem Prozessor interpretiert
werden soll, ist es zweckmäßig, es
mit Hilfe des Analog/Digital-Wandlers (A/D-Wandlers) 68 in eine
digitale Form umzuwandeln und durch Vergleich mit digital gespeicherten
Referenzwerten festzustellen, ob ein Faden im Meßbereich vorhanden ist oder
nicht.
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Das
Signal vom Photodiodenverstärker
kann in bestimmten Fällen
oder auch parallel zum oben erwähnten
Filter an einen Komparator 71 angeschlossen werden, der
im Falle bestimmter Prozessoren eine integrierte Unterfunktion 53 sein
kann. Dies ist insbesondere für
ein Signal von der Oberkante der Fadentrommel geeignet, das normalerweise
nur zum Synchronisieren bestimmter fester Positionen rund um den
Umfang benutzt wird. Falls ein Prozessor für die Steuerung verwendet wird,
wird das digitale Signal vom Komparator 71 an einen Digitaleingang 70 mit
Interrupt-Funktion angeschlossen, die alle anderen Funktionen auf
die festgestellte Position der Fadentrommel von neuem synchronisieren
kann. Wenn ein Prozessor verwendet wird, kann der Signalpegel zum
Komparator 71 mittels eines Analogausgangs 72,
der vom PWM-Typ sein kann, eingestellt werden. Diese Art der Kalibrierung
ist nicht notwendig, wenn der Motor eine ausreichende Schrittzahl
pro Umdrehung aufweist, um eine zufriedenstellende Auflösung zu
sichern. Es kann jedoch als eine Ergänzung zur Fadenüberwachung
angesehen werden, da diese Information dazu benutzt werden kann,
sicherzustellen, daß die
Synchronisation des Motors mit dem rotierenden elektrischen Feld
nicht verlorengeht, was einen Stopp des Motors verursachen würde.
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Der
Mikroprozessor 53 sollte vorzugsweise ein Typ sein, in
welchem die erforderlichen Komponenten in ein und derselben Schaltung
integriert sind, z. B. ein Hitachi H8/350, ein NEC 78328, ein Siemens SAB83C166
oder ein Äquivalent
von denselben oder anderen Herstellern. Einheiten dieser Art sind
mit einem RAM 55 und einem ROM 56 ausgestattet,
wobei der ROM 56 maschenprogrammiert oder vom OTP-, UVROM- oder "Flash"-Typ sein kann. Die Ausführung des
im ROM 56 gespeicherten Programms erfolgt im Block 54, der
mit Speichern und anderen Einheiten über einen Bus 53' Informationen
austauscht. Die Art der beschriebenen Prozessorschaltung weist auch
Digitaleingänge 70,
Digitalausgänge 67, 69 und 76,
Analogeingänge 68 und
einen Analogausgang 72 auf. Da der Informationsaustausch
mit der Steuereinheit 51 verschiedene Formen haben kann,
enthält
eine Einheit 66 Digitalein- und/oder -ausgänge oder
einige Arten serieller Datenübertragung.
Der Analogausgang 72 kann auch vom PWM-Typ sein, was eine
digitale Eigenschaft ist, die aber extern mittels einer Filterfunktion
einen reinen Analogausgang zu ersetzen vermag. Die Arbeitsweise
der Schaltung wird nicht im Detail beschrieben, weil sie und ihre
Leistungsfähigkeit
in den Dokumentationen der Lieferanten beschrieben sind. Einige
der oben beschriebenen Schaltungen sind mit Ausgängen versehen, deren Funktion
darin besteht, den Strom zu den zuvor beschriebenen Motoren zu steuern.
Normalerweise sind jedoch die Ausgänge dieses Typs nur zum Steuern
eines einzigen Motors ausgelegt, während die oben beschriebene
Anordnung zwei Motoren enthält.
Als Folge davon muß einer
der Motoren von anderen Ausgängen,
kombiniert mit einer entsprechenden Software, gesteuert werden,
um dieselbe Funktion zu erhalten. Alternativ kann die Fadenspeicher- und -liefervorrichtung
mit zwei Prozessoren oder mit einer zusätzlichen Schaltung 74 zum
Steuern des Motors 77 ausgestattet werden, der seinerseits
die Länge
eines Fadens 79 einstellt. Dies ermöglicht es, den Arm 78 zur
Ausführung
schneller, kurzzeitiger Änderungen
zu verwenden, während
der Motor 82 Änderungen
längerer
Dauer ausführt.
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In
modernen Fadenzubringern erfolgt der Informationsaustausch normalerweise
mittels einer kleinen Anzahl digitaler Leiter 81. Der Fadenzubringer
soll jedoch normalerweise ein Signal an die Steuereinheit 51 liefern,
wenn ein Fadenbruch festgestellt wird, so daß der fragliche Fadenzubringer
gestoppt und der Fehler behoben werden kann. Die Ausgänge dieser
Fadenzubringer sind normalerweise offene Kollektorausgänge, so
daß alle Fadenzubringer
diese Signalisierungsfunktion unter Nutzung eines und desselben
Leiters ausführen
können.
In bestimmten Fällen
kann das System ein "RUN"-Signal liefern,
welches anzeigt, daß die
Maschine läuft
und dabei Faden verbraucht. Daher kann der Fadenzubringer dieses
Signal nutzen, um durch Registrierung des Fadenverbrauchs von der
Fadentrommel festzustellen, ob es zwischen der Fadentrommel und
der Maschine einen Fadenbruch gibt. Ein anderes Signal, das benutzt
werden kann, ist ein Synchronisationssignal vom zentralen Steuersystem,
wenn es erforderlich ist, den Motor der jeweiligen Einheit synchron
zur Maschinendrehzahl zu betreiben. Normalerweise sind alle diese
Signale vom Digitaltyp mit einer Spannung zwischen 0 und 24 V. Jedoch
können
auch analoge Signale oder serielle Datenübertragungen zur Lösung des
gleichen Problems benutzt werden. Bei der Feststellung eines Systemfehlers
sollte der jeweilige Fadenzubringer den Fehler normalerweise sowohl
mittels des oben beschriebenen Signals als auch durch irgendeine
optische Anzeige, z. B. durch eine Leuchtdiode 73, anzeigen,
um es dem Personal zu ermöglichen,
die fehlerhafte Einheit zu lokalisieren, die z. B. eine von neunzig
sein kann.
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Wenn
die Einheit mit einer Datenübertragung
ausgerüstet
ist, kann diese für
die Übertragung
aller Daten benutzt werden. Dies bedeutet, daß die Anzahl aller Übertragungsleiter
auf einen Zwei-Wege-Datenkanal reduziert wird. Ein Datenkanal dieser
Art kann aus einem Leiter bestehen, in welchem sich die Spannung
auf eine gemeinsame Erdung bezieht. Jedoch werden in den meisten
Fällen
zwei Leiter benutzt, die von irgendeiner standardisierten Leistungsstufe,
z. B. einer RS-485 oder ISO-11898, betrieben werden, um eine Übertragung
zu erhalten, die immun gegen elektrische Störungen ist, die normalerweise
in der Umgebung vorkommen. In einigen Fällen brauchen die Einheiten
für die
Datenübertragung
nicht galvanisch verbunden sein. Diese wird dann durch den Einsatz
eines Transformators, optischen Schalters oder Lichtleiters zwischen
den Einheiten und/oder zwischen der Einheit und dem Busleiter erreicht.
Derartige Ausführungen
sind auf dem Computersektor bekannt, wo ähnliche Systeme zur Datenübertragung
zwischen verschiedenen Rechnern benutzt werden. Im Falle eines Fadenbruchs
kann das verwendete System nicht nur zur Anzeige des jeweiligen Bruchs,
sondern auch zur Anzeige dessen benutzt werden, welcher spezielle
Strang gebrochen ist.
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Der
oben erwähnte
Motor von dem Typ, der zum Positionieren des Lesekopfes in einem Festplattenlaufwerk
verwendet wird, ist in 6 (Horizontalansicht) und 6a (Seitenansicht)
dargestellt. Der Motor ist mit einer Wicklung 89 versehen,
die am Anlenkende 90 eines Armes angeordnet ist. Der Arm
ist auf einer Spindel 91 mit einer magnetischen Einrichtung 93 in
einem Gehäuse 92 schwenkbar
gelagert. Die Stromversorgungsleitung ist mit 94 bezeichnet.
In 6 ist der Arm in einer Position 95 (volle
Umfangslinie) dargestellt, von wo er in eine Position 96 (gestrichelte
Umfangslinie) geschwenkt werden kann. Der Arm wird, wie oben beschrieben,
betrieben und durch das(die) Signal(e) i1' gesteuert. Die Sensoranordnung aus
einem oder mehreren Sensoren G, G' ist für jeden verwendeten Motor in
die Schwenkmechanismen eingebaut, wie 2 und 6a zeigen.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann sich der Fadenbedarf beispielsweise von 1 m/s
im Falle glatter Bereiche auf 8 m/s verändern, wenn Frottémaschen
gestrickt werden sollen. Ein ideales Verfahren zur Berücksichtigung
dieser Änderungen
besteht erfindungsgemäß darin,
den Motor unmittelbar vor einer Änderung
von geringem auf hohen Verbrauch zu beschleunigen und dem Arm zu
ermöglichen,
wie beispielsweise in den 6 und 6a dargestellt
ist, eine Fadenreserve aufzubauen, die verwendet wird, wenn der
Wechsel beginnt. Während
dieser Phase und bevor der Motor die gleichbleibende Drehzahl für den hohen Verbrauch
erreicht hat, wird der Arm allmählich
zur Ausgangsposition zurückkehren
und Faden liefern. In der Zeit, in welcher der Arm die Ausgangsposition
erreicht hat, hat der Motor die von den neuen Bedingungen geforderte
Drehzahl erreicht. Das Entgegengesetzte passiert bei einer Änderung
vom hohen zum geringen Verbrauch. Ein Beispiel einer solchen Arbeitsfolge,
bei der das Muster aus abwechselnd gestrickten 40 großen und
40 kleinen Maschen besteht und in diesem Zusammenhang als ein schwieriges
Muster angesehen werden kann, ist nachstehend angegeben:
-
Beispiel
-
Geringer
Verbrauch: |
1
m/s |
Hoher
Verbrauch: |
8
m/s |
-
Eine Änderung
des Fadenvorrats wird 14 Mikrosekunden vor der tatsächlichen Änderung
des Verbrauchs begonnen.
Anzahl
der Nadelsysteme: | 96 |
Anzahl
der Nadeln pro System: | 27 |
Anzahl
der aktiven Nadeln: | 13,5 |
Maschinendrehzahl: | 2
rad/s |
Motor
der Fadenspeicher- und -liefervorrichtung:
Beschleunigung: | 8000
rad/s |
Maximale
Drehzahl: | 310
rad/s |
Minimale
Drehzahl: | 0
rad/s |
Durchmesser
der Fadentrommel: | 60
mm |
Fadenvorrat:
Länge des
Schwenkarms: | 70
mm |
Maximaler
Fadenvorrat: | 150
mm. |
-
Der
gesamte Fadenverbrauch 98, die Fadengeschwindigkeit 99,
die Größe 100 des
Fadenvorrates und die Gesamtmenge 97 an geliefertem Faden
sind in 7 aufgetragen, wobei die Maßstäbe so gewählt wurden,
daß die
Zeitverhältnisse
deutlich werden. Dazu ist der Fadenverbrauch 98 (in m/s)
in einem Maßstab von
1:1, die Fadengeschwindigkeit 99 (in m/s) in einem Maßstab von
1:10, die Größe 100 des
Fadenvorrates (in dm) in einem Maßstab von 1:1 und die Gesamtmenge 97 des
gelieferten Fadens (in m) in einem Maßstab von 1:1 dargestellt.
Aus 7 wird beispielsweise deutlich, daß der erforderliche
Gesamt-Fadenvorrat etwa 90–100
mm beträgt.
Die senkrechte Achse gibt die Längen-
und Geschwindigkeitskoordinaten an, während die Zeit im Bereich von
0,05 bis 0,25 Sekunden auf der waagerechten Achse angetragen ist.
Die Kennzeichnungen "+1" und "–1" sind Positionen auf der senkrechten
Achse. Die Kennzeichnung "0" ist eine Zwischenposition.
-
Die
Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
kann im Rahmen der beigefügten
Ansprüche
und des Erfindungsgedankens in vielfacher Weise abgewandelt werden.