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Die
Erfindung betrifft eine Fadenliefereinrichtung, insbesondere für Textilmaschinen.
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Textilmaschinen
benötigen
häufig
mehrere Fäden,
die der Textilmaschine beim Verarbeitungsvorgang gleichzeitig und
in vorgegebener Liefermenge zuzuführen sind.
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Aus
der
DE 197 33 263
A1 ist eine Fadenliefervorrichtung für eine Rundstrickmaschine bekannt. Zu
der Fadenliefervorrichtung gehören
mehrere Fadenliefergeräte,
die an der Rundstrickmaschine angeordnet sind. Jedes Fadenliefergerät weist
eine Fadenliefertrommel auf, die an einem Ende einer vertikal orientierten
und drehbar gelagerten Achse gehalten ist. Das obere Ende jeder
Achse ist mit einer Riemenscheibe versehen. Die Riemenscheiben liegen
in einer gemeinsamen Ebene und sind parallel zueinander orientiert.
Ein gemeinsamer Riemen läuft über alle
Riemenscheiben und eine Antriebsrolle sowie eine Riemenspanneinrichtung.
Die Antriebsrolle ist mit dem Antrieb der Strickmaschine verbunden
und wird somit von diesem mit angetrieben. Zur Einstellung unterschiedlicher
Fadenliefermengen ist der Durchmesser der Antriebsrolle verstellbar.
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Diese
Fadenliefervorrichtung erzeugt beim Anfahren der Strickmaschine
und beim Abstellen derselben sogenannte Standreihen, d.h. Abschnitte mit
Maschen, die eine andere Größe aufweisen
als im sonstigen Gestrick. Aus der
DE 28 20 747 A1 ist eine Fadenzuführeinrichtung
mit mehreren Fadenliefergeräten
und einem zentralen Elektromotor als Antrieb für diese bekannt. Der Elektromotor
wird mit einer Drehzahl betrieben, die der gewünschten Fadenliefermenge entspricht.
Dazu ist ein Fadensensor vorgesehen, der einen schwenkbar gelagerten
Hebel aufweist. Der von einem Fadenliefergerät gelieferte Faden läuft über ein
an einem Ende des Hebels vorgesehenes Fadenauflageelement und positioniert den
Hebel somit gegen die Kraft einer Vorspannfeder. Das andere Ende
des Hebels steht zwischen zwei elektrischen Schaltern, so dass eine
zu große Auslenkung
des Hebels in der einen oder der anderen Richtung jeweils einen
Stromkreis schließt. Über eine
geeignete Stelleinrichtung bewirkt dies ein Beschleunigen bzw. Verlangsamen
des Antriebsmotors der Fadenliefergeräte.
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Während diese
Einrichtung eine näherungsweise
konstante Fadenspannung bei Dauerbetrieb der Strickmaschine ermöglichen
kann, bleibt es doch schwierig, beim Anfahren und Abstellen der
Strickmaschine sichtbare Änderungen
der Gestrickqualität zu
vermeiden.
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Aus
der
DE 37 29 297 C1 ist
ein spannungsgeregeltes Fadenliefergerät mit einem Fadenlieferrad
bekannt, das von einem Schrittmotor angetrieben ist. Zur Bestimmung
der Fadensollliefermenge ist ein Fadenspannungssensor vorgesehen.
Zu diesem gehört
ein Drehmomentgeber, der mit einem schwenkbar gelagerten Arm verbunden
ist. Endseitig trägt
dieser Arm eine Öse,
durch die der Faden in spitzem Winkel läuft. Entsprechend der Fadenspannung schwenkt
der Hebel mehr oder weniger entgegen der Richtung des von dem Drehmomentgeber
aufgebrachten Drehmoments. Entsprechend wird die Fadenlieferung
durch den Schrittmotor erhöht
oder vermindert. Dabei berücksichtigt die
den Schrittmotor ansteuernde Schaltungsanordnung die jeweilige Anlauf-
bzw. Auslaufcharakteristik des Schrittmotors mit abgestimmten Zeitkonstanten.
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Aus
der
DE 44 13 750 A1 ist
ein Speicherfournisseur mit schräg
ablaufendem Faden bekannt. Die Fadenabzugsöse ist unterhalb der Fadenspeichertrommel
angeordnet und ist axial gegen die Drehachse des Fadenspeichers
versetzt. Es bildet sich ein schräg abgehender Fadenstrang. Diesem
ist ein Schwenkarm zugeordnet, der mit einem Antriebsmotor verbunden
ist. Eine Computereinheit dient zur Ansteuerung des Schwenkarms,
so dass bedarfsweise eine Fadenreserve aufgebaut oder freigegeben werden
kann. Auf diese Weise können
sehr schnelle Start- und Stoppvorgänge der belieferten Strickmaschine
ausgeglichen werden.
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Eine
echte Positivlieferung von Faden zu der Strickmaschine ist bei diesem
Speicherfournisseur nicht vorgesehen.
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Davon
ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Fadenliefereinrichtung
zu schaffen, die insbesondere für
Strickmaschinen einsetzbar ist und eine weitgehend gleichbleibende
Gestrickqualität auch
bei unterschiedlichen Arbeitsgeschwindigkeiten sicherstellt. Außerdem wird
angestrebt, die Bedienung der Fadenliefereinrichtung und somit der
Textilmaschine zu vereinfachen.
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Diese
Aufgabe wird alternativ mit einer Fadenliefereinrichtung nach Anspruch
1 oder 2 gelöst.
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Gemäß Anspruch
1 weist die Fadenliefereinrichtung wenigstens einen Antriebsmotor
auf, der wenigstens ein Fadenlieferrad, vorzugsweise aber die Fadenlieferräder mehrerer oder
aller Fadenliefergeräte
antreibt. Zur Übertragung
der Bewegung des Motors auf die Fadenlieferräder der Fadenliefergeräte dient
ein Getriebemittel, wie bspw. ein Riemen, der vorzugsweise schlupffrei
arbeitet. Bspw. kann er als Zahnriemen ausgebildet sein oder anderweitig
in formschlüssigem
Eingriff mit einer an dem Motor vorgesehenen Riemenscheibe sowie
mit Riemenscheiben stehen, die mit den Fadenlieferrädern verbunden sind.
Der Motor ist mit einer Ansteuereinrichtung verbunden, die den Motor
mit einer gewünschten
Drehzahl betreibt. Die Drehzahl wird wiederum von einer Vorgabeeinrichtung
vorgegeben, die ein Eingangssignal erhält, das der Arbeitsgeschwindigkeit
der Textilmaschine, d.h. bspw. der Zylinderdrehzahl einer Rundstrickmaschine
entspricht. Hierdurch wird ein Übersetzungsverhältnis, d.h.
ein Verhältnis
zwischen der Motordrehzahl und der Drehzahl der Strickmaschine erreicht,
das nicht konstant ist. Es ist vielmehr abhängig von der Maschinendrehzahl
und kann mit der Maschinendrehzahl zu- oder abnehmen. Hierdurch
wird es möglich,
Fadendehnung, Fadenschlupf oder anderweitige von der Arbeitsgeschwindigkeit der
Strickmaschine abhängige
und die Maschengröße beeinflussende
Faktoren zu kompensieren, so dass bei unterschiedlichen Drehzahlen
der Strickmaschine Maschen mit gleichbleibender Größe gebildet werden.
Der nichtproportionale oder nichtlineare Zusammenhang zwischen der
Arbeitsgeschwindigkeit der Textilmaschine und der Motordrehzahl
kann so beschaffen sein, dass das Übersetzungsverhältnis (Verhältnis zwischen
Maschinendrehzahl und Motordrehzahl) mit zunehmender Arbeitsgeschwindigkeit zunimmt,
abnimmt oder ein oder mehrere lokale Minima oder Maxima aufweist.
Es kann als stetiger Zusammenhang in Form einer Kennlinie oder in
Form einer Rechenvorschrift vorgegeben sein, die von einer Recheneinheit
ausgeführt
wird. Außerdem
ist es möglich,
die Übersetzungsverhältnisse
für verschiedene
Maschinendrehzahlen als Tabelle ab zuspeichern. Damit gilt dann jeweils
ein Übersetzungsverhältnis für einen
mehr oder weniger großen
Bereich der Maschinendrehzahl. Der nichtlineare Zusammenhang kann
somit stetig nichtlinear oder durch mit unterschiedlicher Steigung
aneinander anschließende
Geradenstücke
gebildet sein.
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Die
Zuordnungstabelle und/oder die Rechenvorschrift sind vorzugsweise
parametrisiert. Wenn bspw. die Fadenart als Parameter zur Parametrisierung
herangezogen wird, wird für
jede zu verarbeitende Fadenart eine eigene Zuordnungstabelle hinterlegt.
Alternativ kann das von der Tabelle gelieferte Zwischenergebnis
oder der zur Tabelle gehende Wert zur Parametrisierung mit dem Parameterwert
in einem Rechenblock verknüpft
werden. Wird die Drehzahlabhängigkeit
des Übersetzungsverhältnisses
durch eine Formel bestimmt, geht die Fadenart als zusätzlicher
Faktor in die Formel ein. Andere Parameter, die einzeln oder zu
mehreren zur Parametrisierung herangezogen werden können, sind
das Nenn-Übersetzungsverhältnis, die
Garndicke, die Maschengröße, die
Temperatur der Strickmaschine – hier
insbesondere die Schlosstemperatur – die spezifische Fadenreibung,
die Fadenelastizität
oder die gewünschte
Fadenspannung.
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Die
einzelnen Zuordnungstabellen oder der gesamte parametrisierte Datensatz
können
von vorne herein in einem entsprechenden Speichermittel der Fadenliefereinrichtung
abgespeichert sein. Alternativ oder ergänzend kann eine Schnittstelle
zur Datenübertragung
vorhanden sein, bspw. in Form eines Diskettenlaufwerks, eines CD-ROM-Laufwerks
oder einer Datenverbindung (Netzwerk, Datenfernübertragung) zu einem zentralen
Datenspeicher, der bspw. von dem Strickmaschinenhersteller, dem
Garnhersteller oder dem Produktionsanlagenbetreiber unterhalten
wird. Hier ist es sowohl möglich,
den gesamten Datensatz, d.h. die gesamte parametrisierte Tabelle,
als auch Teildatensätze,
bspw. in Form garnspezifischer Tabellen zu übertragen.
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Die
Fadenliefereinrichtung nach Anspruch 2 weist eine Rechen- oder Zuordnungseinrichtung
auf, die aus zwei Eingangssignalen ein Ansteuersignal für die Ansteuereinrichtung
erzeugt. Die beiden Eingangssignale sind bspw. die gewünschte Maschengröße i (die
durch das Verhältnis
zwischen Maschinendrehzahl oder Maschinenarbeitsgeschwindigkeit und
Motordrehzahl sowie weitere Einflussfaktoren bestimmt wird) und
ein weiteres Signal, wie bspw. die Fadenspannung, die Schlosstemperatur,
die Fadenart, die Garndicke, die Maschengröße, die Reibung, die Fadenelastizität sowie
bedarfsweise ein zeitveränderlicher
Wert, der mit der Zeit auf einen neutralen Wert wie z.B. Eins geht
und beim Start bzw. Stopp der Textilmaschine ausgelöst wird.
Die Rechen- oder Zuordnungseinrichtung nach Anspruch 2 kann mit
einem nichtlinearen Signalübertragungsblock
nach Anspruch 1 kombiniert werden oder diesen bedarfsweise auch
ersetzen. Es kann durch die Berücksichtigung
der genannten verschiedenen Einflussgrößen der Einfluss jeder dieser
Größen auf
die Maschengrößen reduziert
oder eliminiert werden, so dass die Strickmaschine weitgehend unabhängig von äußeren Einflüssen Gestrick
mit der gewünschten
Maschengröße erzeugt.
Es können
unterschiedliche Drehzahlbereiche durchfahren werden, ohne dass sich
die Maschengröße merklich ändert. Insbesondere
bei der Ausführungsform,
bei der beim Anfahren und Stillsetzen der Strickmaschine ein zeitveränderlicher
Term von der Rechen- oder Zuordnungseinrichtung berücksichtigt
wird, kann die Ausbildung von Standreihen weitgehend unterbunden
werden.
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Die
Recheneinrichtung ist vorzugsweise durch einen Multiplikationsblock
gebildet, der die miteinander zu verknüpfenden Signale miteinander
multipliziert. Bedarfsweise können
die Signale vor der Multiplikation und/oder nach der Multiplikation über einen
nichtlinearen Kennlinienblock geleitet werden.
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Es
ist insbesondere vorteilhaft, zeitlich abhängige Faktoren einzuführen. Bspw.
kann der Multiplikationsblock die zu multiplizierenden Signale mit einem
weiteren Signal multiplizieren, das aus der zeitlichen Differenziation
eines die Maschinendrehzahl kennzeichnenden Signals abgeleitet wird.
Alternativ ist es möglich,
ein Signal zu nutzen, das von einem Start/Stopp der Textilmaschine
hergeleitet ist. Bspw. kann das zeitabhängige Signal nach dem Start der
Strickmaschine rampenförmig
von Null oder einem anderen, von Eins verschiedenen Wert auf Eins laufen,
um die Fadenlieferung an den Fadenbedarf anzupassen. Auf diese Weise
können
Standreihen vermieden werden.
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Gemäß Anspruch
3 ist es vorteilhaft, wenn mehrere Motoren zum Antrieb wenigstens
eines Fadenliefergeräts
oder vorzugsweise mehrerer Fadenliefergeräte dienen. Die Fadenlieferräder der
Fadenliefergeräte
sind über
ein Kraftübertragungsmittel
wie bspw. einen formschlüssig
kraftübertragenden
Riemen (Zahnriemen) mit den Motoren verbunden, die über das
Kraftübertragungsmittel
somit zwangsgekuppelt sind. Somit wirken mehrere Motoren beim Antrieb
der Fadenliefergeräte
zusammen. Das erforderliche Antriebsdrehmoment setzt sich somit
aus Teilantriebsdrehmomenten zusammen, die von unterschiedlichen
Motoren aufgebracht und an unterschiedlichen Stellen des Riemens
oder sonstigen zur Zwangskupplung verwendeten Getriebemitteln in dieses
eingeleitet werden. Beim An fahren und Stoppen der Textilmaschine
müssen
die Motoren der Fadenliefereinrichtung ebenfalls angefahren und
gestoppt werden. Das Antriebsdrehmoment wird auf verschiedene Stellen
verteilt in den Antriebsriemen eingeleitet, wodurch dessen antreibende
Abschnitte kürzer
werden, als wenn der Riemen nur mit einem Motor angetrieben würde. Dadurch
werden Lieferungenauigkeiten, die durch elastische Riemenlängung (Dehnung)
verursacht werden könnten,
verringert. Außerdem
tritt beim Lastwechsel, d.h. beim Stoppen der Textilmaschine gelegentlich
der Fall auf, dass die Motoren die laufende Fadenliefereinrichtung
bremsen müssen.
In diesem Fall wechseln Lasttrum und Lostrum, d.h. die vorher von
dem Motor angetriebenen oder geschleppten Bereiche des Riemens, über die
Antriebsdrehmoment von dem Motor zu den Fadenliefergeräten übertragen
worden ist, werden nun zu Riemenbereichen, die Bremsdrehmoment übertragen,
d.h. die Leistung von den Fadenliefergeräten zu dem Motor übertragen.
Auch in diesem Fall werden die Riemenlängen, die entsprechende Kräfte übertragen
müssen,
verkürzt
und entsprechend werden mögliche
Phasenänderungen
zwischen der Drehung der Fadenlieferräder und der Drehung der Antriebsmotoren
reduziert. Dadurch wird wiederum das zumindest kurzzeitige Auftreten
von Maschengrößenänderungen
beim Starten oder Stoppen der Strickmaschine vermindert oder verhindert.
Es ist möglich,
für jedes
Fadenlieferrad einen Antriebsmotor vorzusehen und alle anderen Motoren
bzw. Fadenlieferräder
untereinander über
ein Getriebemittel, z.B. einen Zahnriemen, zu koppeln. Dadurch können die
Motoren kleiner dimensioniert werden als für den Einzelbetrieb erforderlich,
weil pro Einzelmotor weniger Leistungs- bzw. Drehmomentreserven
erforderlich sind. Lastspitzen eines Lieferrads müssen nicht allein
von seinem Motor aufgebracht werden sondern können von anderen Motoren der
so gebildeten Gruppe anteilig mit übernommen werden.
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Die
Aufteilung der Antriebsmotoren einer Fadenliefergerätgruppe
in einen Mastermotor und einen oder mehrere Slavemotoren hat einen
weiteren Vorteil. Lediglich der Mastermotor muss mit einer Lageregelung
versehen sein und mit einer entsprechenden Regeleinrichtung definiert
angesteuert werden. Die anderen Motoren erhalten bspw. lediglich
einen Strom zur Erzeugung eines mehr oder weniger konstanten Drehmoments,
das den Mastermotor bei seiner Arbeit unterstützt. Es genügen billige Schalter oder Steuerungen
zur Ansteuerung der Slavemotoren. Außerdem wird ein Konflikt zwischen
zusammenwirkenden Antrieben durch geringfügig unterschiedliche Positionierziele
vermieden.
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Die
Slavemotoren sind vorzugsweise so bemessen, dass ihr kumuliertes,
momentanes Antriebsdrehmoment nicht ausreicht, um die angeschlossenen
Fadenliefergeräte
zu betreiben. Somit behält
der Mastermotor, der bspw. 40% des momentan geforderten Gesamtdrehmoments
aufbringen kann, die volle Kontrolle über die Bewegung des Gesamtsystems.
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(Das
Gesamtdrehmoment variiert je nach Betriebszustand, z.B. Losbrechphase,
Beschleunigungsphase, gleichmäßiger Lauf,
Verzögerungsphase.)
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Bedarfsweise
können
an einem Kraftübertragungsmittel
(Riemen) auch mehrere lagegeregelte Motoren angreifen. Dabei hat
es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn einer als Mastermotor
die Drehmomentkontrolle übernimmt.
Um eindeutige Drehmomentverhältnisse
zu schaffen ist es vorteilhaft, wenn die Motoren unterschiedliche
Maximaldrehmomente aufbringen können – etwa im
Verhältnis
Master/Slave = 60/40.
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Die
Verteilung der Antriebsleistung auf mehrere Motoren hat, ungeachtet
dessen, ob nur einer oder mehrere Motoren lagegeregelt arbeiten,
einen weiteren Vorzug. Weil mehrere Antriebsmotoren vorhanden sind,
verteilt sich die Antriebsleistung auf mehrere Antriebsritzel, die
dadurch einen kleineren Durchmesser aufweisen können als bei Übertragung der
gesamten Antriebsleistung über
ein einziges Ritzel oder eine einzige Riemenscheibe. Schneller laufende
kleine Ritzel weisen jedoch ein geringeres Schwungmoment auf. Außerdem ist
die Verwendung kleinerer Motoren möglich. Durch die Verteilung
der Antriebsleistung auf mehrere Eingriffsstellen an dem Riemen,
wird der Riemen selbst geschont. Darüber hinaus kann mit verminderter
Riemenspannung gearbeitet werden, was die Leichtgängigkeit
des gesamten Riementriebs verbessert, die Walkarbeit an dem Riemen
vermindert und somit den Wirkungsgrad verbessert.
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Außerdem kann
durch Antrieb der Fadenliefergeräte
durch mehrere Motoren und einen einzigen Riemen oder mehrere Riemen,
die jeweils über
ihren eigenen Mastermotor und ein oder mehrere Slavemotoren gesteuert
sind und die Fadenliefergeräte gruppenweise
antreiben, eine sehr genaue Einstellung der gewünschten Drehzahl der Fadenlieferräder und
somit der Fadenmengen erreicht werden.
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Die
erfindungsgemäße Fadenliefereinrichtung
weist Motoren auf, deren Drehposition und Umdrehungszahl von den
Signalen vorgegeben ist, die die Ansteuereinrichtung 27 an
die Motoren abgibt. Die Motoren können bspw. als Stellmotoren
oder als Schrittmotoren ausgebildet sein. Damit ist das Motoransteuersignal
maßgeblich
für die
von dem Motor ausgeführten
Umdrehungen und somit auch für
die Umdrehungen des Fadenlieferrads. Es wird deshalb als vorteilhaft
angesehen, dieses an eine Registriereinrichtung zu liefern. Ersatzweise
kann, wenn ein Motorpositionssensor vorhanden ist, dessen Signal zu
der Registriereinrichtung geliefert werden. Die Registriereinrichtung
dient dazu, die Umdrehungen des Motors und somit die Umdrehungen
des Fadenlieferrads zu zählen.
Unter Zählen
wird sowohl die Erfassung ganzer Umdrehungen, als auch bedarfsweise die
Erfassung von Winkelschritten, d.h. Bruchteilen einer ganzen Umdrehung
verstanden.
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Dies
eröffnet
die Möglichkeit,
auf einfachste Weise die von der Fadenliefereinrichtung an die Textilmaschine
gelieferte Fadenmenge zu erfassen und anzuzeigen. Gesonderte Fadenzählwerke
oder dgl. können
entfallen – die
Registriereinrichtung bildet ein solches Zählwerk.
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Weitere
Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung, der Zeichnung oder
Unteransprüchen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Fadenliefereinrichtung,
die von der Arbeitsgeschwindigkeit einer Textilmaschine gesteuert
ist, in schematisierter und ausschnittsweiser Darstellung,
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2 eine
abgewandelte Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Fadenliefereinrichtung,
die von mehreren Steuersignalen gesteuert ist,
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3 die
Fadenliefereinrichtung nach 2, in schematisierter
Blockdarstellung,
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4 eine
erfindungsgemäße Fadenliefereinrichtung
mit mehreren Motoren, in schematisierter Blockdarstellung,
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5 eine
Fadenliefereinrichtung mit mehreren zu Gruppen zusammengefassten
Fadenliefergeräten
und mehreren Antriebsmotoren, in schematisierter Darstellung,
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6 eine
Fadenliefereinrichtung mit mehreren zu Gruppen zusammengefassten
Fadenliefergeräten
und mehreren Antriebsmotoren, in schematisierter Darstellung,
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7 eine
Fadenliefereinrichtung mit mehreren zu Gruppen zusammengefassten
Fadenliefergeräten
und mehreren Antriebsmotoren, in schematisierter Darstellung,
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8 eine
Fadenliefereinrichtung mit mehreren Motoren und deren Steuerung,
in schematisierter Blockdarstellung,
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9 eine
abgewandelte Ausführungsform der
Fadenliefereinrichtung nach 8, als schematisiertes
Prinzipschaltbild,
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10 eine
Recheneinrichtung für
ein Fadenliefergerät,
als Blockschaltbild,
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11 eine
abgewandelte Recheneinrichtung für
ein Fadenliefergerät,
als Blockschaltbild,
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12 und 13 Rechenblöcke zur
Erzeugung eines zeitabhängigen
Signals, in schematisierter Darstellung, und
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14 ein
Fadenliefergerät
für eine
Textilmaschine, in Seitenansicht.
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In 1 ist
eine Fadenliefereinrichtung 1 veranschaulicht, die zur
Lieferung von ein oder mehreren Fäden 2 an eine Textilmaschine 3 dient.
Die Textilmaschine 3 weist einen Ausgang 4 auf,
an den sie ein elektrisches Signal abgibt, das die Arbeitsgeschwindigkeit
der Textilmaschine 3 und somit deren Fadenbedarf kennzeichnet.
Alternativ kann die Textilmaschine 3 mit einer Sensoreinrichtung
versehen sein, die die Arbeitsgeschwindigkeit und/oder den Fadenbedarf
der Textilmaschine 3 bestimmt und die ein entsprechendes
elektrisches Signal erzeugt.
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Die
Fadenliefereinrichtung 1 weist wenigstens ein Fadenliefergerät 5 auf,
zu dem ein Fadenlieferrad 6 gehört. Dieses ist bspw. als Stabkäfig ausgebildet.
Zur Veranschaulichung wird auf 14 verwiesen.
In dieser ist das als Positivfournisseur ausgebildete Fadenliefergerät 5 separat
veranschaulicht. Es weist einen als Gehäuse ausgebildeten Halter 7 auf,
der eine Befestigungsklemme 8 zur Lagerung und Halterung
des Fadenliefergeräts 5 an
einem entsprechenden Tragring (Maschinenring) der Textilmaschine 3 (bspw.
eine Rundstrickmaschine) aufweist. An und in dem Halter 7 ist
eine in 14 nicht veranschaulichte Welle 8 (1)
drehbar gelagert. Die Welle 8 trägt an ihrem oberen Ende ein
oder mehrere Riemenscheiben 9, 10 und an ihrem
unteren Ende das Fadenlieferrad 6. Dieses ist ein- und
auslaufsetig jeweils konisch ausgebildet. Einlaufseitig wird die
konische Verjüngung
des Fadenlieferrads 6 durch entsprechende Formgebung von
Stäben 14 des
Stabkäfigs
gebildet, während
auslaufseitig eine durchgehende Schrägfläche 15 vorgesehen
ist, in die die Stäbe 14 eintauchen.
Der Faden 2 umschlingt das Fadenlieferrad 6 mehrmals
und wird ansonsten von Fadenleitösen 16, 17 sowie
von anderen Fadenleitelemen ten geführt. Bezogen auf die Laufrichtung
des Fadens 2 vor dem Fadenlieferrad 6 ist eine
Fadenbremse 18 mit zwei scheiben- oder ringförmigen Bremstellern 19 angeordnet,
um den Faden 2 mit definierter Spannung auf das Fadenlieferrad 6 gelangen
zu lassen. Vor und hinter dem Fadenlieferrad 6 sind Absteller 21, 22 angeordnet,
die ein Abschaltsignal liefern, wenn der Faden 2 unterbrochen
ist oder stark durchhängt.
Ein Fadenspannungssensor ist nicht vorgesehen. Das Fadenliefergerät 5 wird über die
Riemenscheiben 9 oder 10 angetrieben, wobei zur
Auswahl eine verschiebbare Kupplungsscheibe 23 dient. Im
einfachsten Fall genügt
es jedoch, eine einzige Riemenscheibe vorzusehen, die fest mit der Welle 8 verbunden
ist. Das Fadenliefergerät 5 liefert Faden 2 entsprechend
der Umdrehungen des Fadenlieferrads 6, wobei sich die Fadenspannung
ungeregelt einstellt.
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Die
Textilmaschine 3 ist mit wenigstens einem, vorzugsweise
aber mehreren solchen Fadenliefergeräten 5 versehen und
zwar entsprechend der Anzahl der zu verarbeitenden Fäden 2.
Die Riemenscheiben 9 der Fadenliefergeräte 5 sind als Zahnriemenscheiben,
Lochriemenscheiben oder sonstige schlupffreie Riementriebe ausgebildet
und werden von einem Zahnriemen 24 angetrieben, der mit
den Riemenscheiben 9 in formschlüssigem Eingriff steht. Der
Zahnriemen 24 treibt dabei alle Fadenliefergeräte 5 oder
eine Untergruppe von Fadenliefergeräten 5 an. Er ist über wenigstens
ein Antriebsritzel 25 geführt, das mit dem Abtrieb eines
Motors 26 verbunden ist. Der Motor 26 ist mit
variabler Drehzahl betreibbar und von einer Ansteuereinrichtung 27 gesteuert.
Die Ansteuereinrichtung 27 legt dabei die Drehzahl des
Motors 26 fest. Sie ist dazu über ihren Ausgang 28 mit
dem Motor 26 verbunden.
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Die
Ansteuereinrichtung 27 weist einen Eingang 29 auf,
an dem sie ein Eingangssignal na erhält. Das
Eingangssignal na kennzeichnet die Drehzahl, mit
der der Motor 26 zu betreiben ist, oder die aktuelle Drehposition,
die der Motor 26 in jedem Zeitpunkt einzunehmen hat. Es
wird von einer Vorgabeeinrichtung 31 geliefert, an deren
Signalausgang 32 die Ansteuereinrichtung 27 angeschlossen
ist. Die Vorgabeeinrichtung 31 weist außerdem einen Signaleingang 33 auf,
der über
eine entsprechende Leitung 34 an den Ausgang 4 der
Textilmaschine 3 angeschlossen ist. An dem Signaleingang
erhält
die Vorgabeeinrichtung 31 ein Eingangssignal ne,
das die Arbeitsgeschwindigkeit und somit den Fadenbedarf der Textilmaschine 3 kennzeichnet.
Die Vorgabeeinrichtung 31 wandelt das Signal nein
das Signal na um, wobei das Ausgangssignal
na dem Eingangssignal ne wenigstens
in einigen Bereichen nicht proportional und somit insgesamt nicht
proportional ist. Das Verhältnis von
na zu ne stellt
ein Übersetzungsverhältnis ü zwischen
der Drehzahl des Fadenlieferrads 6 und der Drehzahl einer
entsprechenden, die Arbeitsgeschwindigkeit der Textilmaschine 3 bestimmenden Welle
dar. Maschinenseitig kann auch die Drehzahl anderer Maschinenelemente
wie bspw. die Drehzahl eines Nadelzylinders (bei einer Rundstrickmaschine) als
Maßstab
für die
Arbeitsgeschwindigkeit der Textilmaschine dienen.
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Das
nicht konstante Übersetzungsverhältnis ü wird bspw.
erreicht, indem die Vorgabeeinrichtung 31 ein Speichermittel
mit einer darin abgespeicherten Tabelle oder Liste aufweist. Hier
kann verschiedenen Eingangssignalen ne1,
..., nen jeweils eine Ausgangsdrehzahl na1, ..., nan zugeordnet
sein. Die Aufteilung der verschiedenen Eingangsdrehzahlbereiche
und somit die Rasterung der Festlegung verschiedener Übersetzungsverhältnisse
für verschiedene Eingangsdrehzahlen
(ne) kann in unterschiedlichen Drehzahlbereichen
unterschiedlich fein sein.
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Das
vorgestellte Fadenliefergerät 5 passt sein Übersetzungsverhältnis, d.h.
das Verhältnis
zwischen der Drehzahl des Fadenlieferrads 6 und der Arbeitsgeschwindigkeit
der Textilmaschine 3 automatisch der Arbeitsgeschwindigkeit
der Textilmaschine 3 an. Bspw. kann bei Arbeitsgeschwindigkeiten,
bei denen aufgrund der vorliegenden Fadenlaufgeschwindigkeit eine
gewisse Fadendehnung und somit Erhöhung der Fadenspannung zu erwarten
ist, die Drehzahl des Fadenlieferrads 6 etwas erhöht werden,
um Fadendehnung, Fadenschlupf oder sonstige Störeinflüsse auszugleichen. Ist die
Textilmaschine 3 eine Strickmaschine, kann damit erreicht werden,
dass die Strickmaschine bei Durchlaufen verschiedener Drehzahlbereiche,
wie es beim Anfahren und Abstellen der Fall ist oder wie es der
Fall ist, wenn die Arbeitsgeschwindigkeit der Strickmaschine willkürlich verstellt
wird, einheitlich große
Maschen erzeugt. Die Qualität
des Gestricks ist somit weniger abhängig von der Arbeitsgeschwindigkeit
der Strickmaschine.
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Die
Fadenliefereinrichtung 1 nach 1 ist außerdem mit
einem Zählwerk
Z versehen, dessen Eingang Z1 an den Ausgang 28 der Ansteuereinrichtung 27 angeschlossen
ist. Der Motor 26 ist so beschaffen, dass seine Drehung
genau den Vorgaben der Ansteuereinrichtung 27 entspricht.
Beispielsweise ist der Motor M ein Schrittmotor, ein Synchronmotor
oder ein ähnlicher
Motor. Die Registriereinrichtung Z weist außerdem eine Anzeigeeinrichtung
Z2 auf, die die aus den Ansteuersignalen ermittelten Umdrehungen
des Motors 26 zur Anzeige bringt. Eine Bedieneinrichtung
Z3 in Form einer oder mehrerer Tasten dient dazu, die Anzeige Z2
gezielt zu beeinflussen, bspw. zu nullen. Die Registriereinrichtung Z
zeigt somit die von dem Motor 26 oder bei entsprechender
Kalibrierung von dem Fadenlieferrad 6 vollführten Umdrehungen
an. Alternativ kann die gelieferte Fadenlänge angezeigt werden.
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Die
insoweit beschriebene Fadenliefereinrichtung 1 arbeitet
wie folgt:
In Betrieb gibt die Textilmaschine 3 an
ihrem Ausgang 4 ein Signal ab, das ihre Arbeitsgeschwindigkeit kennzeichnet.
Die Vorgabeeinrichtung 31 bestimmt daraus die passende
Drehzahl des Fadenlieferrads 6 und gibt ein entsprechendes
Ausgangssignal na ab. Dieses veranlasst
die Ansteuereinrichtung 27, den Motor 26 mit der
dazu passenden Drehzahl laufen zu lassen. Wird die Textilmaschine 3 ein-
oder ausgeschaltet, durchläuft
sie verschiedene Drehzahlbereiche, wobei die Vorgabeeinrichtung 31 für jeden
Drehzahlbereich das passende Übersetzungsverhältnis ü = (na/ne) festlegt, so
dass das Fadenlieferrad 6 in allen Drehzahlbereichen mit
der entsprechenden passenden Drehzahl läuft.
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Die
Vorgabeeinrichtung 31 kann anstelle einer einzelnen Tabelle
für verschiedene Übersetzungsverhältnisse
auch eine parametrisierte Tabelle aufweisen. Bspw. kann das Übersetzungsverhältnis ü für alle Drehzahlbereiche
zwar konstant, aber abhängig
von einem weiteren Parameter sein. Das Übersetzungsverhältnis ü kann zusätzlich abhängig von
der Arbeitsgeschwindigkeit der Textilmaschine 3 sein, wie
es in 1 veranschaulicht ist. Ist die Tabelle der Vorgabeeinrichtung 31 bspw.
hinsichtlich der Fadenart parametrisiert, ist für jede Fadenart eine eigene
Tabelle hinterlegt. Die Tabellen sind dann bspw. nach Fadenkennnummern sortiert.
Sie können bedarfsweise
nach und nach ergänzt
werden, indem die entsprechenden Daten (Tabellen) über Datenträger oder
Datenfernübertragung
an die Vorgabeeinrichtung 31 zur Abspeicherung übermittelt
werden. Die Daten können
auch im Teach-In-Verfahren eingegeben werden, wobei dann Tabellen
oder Kennlinien z.B. anhand einzelner Betriebspunkte und der in
der Nähe
des Betriebspunkts anzutreffenden Kennliniensteigung eingegeben
oder eingelesen werden. Bei einer komfortablen Ausführungsform
genügt
die Eingabe oder das Einlesen weniger Betriebspunkte, zwischen denen
die Vorgabeeinrichtung 31 dann interpoliert. Die Parametrisierung
kann weitere Parameter umfassen. Dies kann bspw. die Maschengröße (gewünschtes
Nenn-Übersetzungsverhältnis),
die Garndicke, das Fadenmaterial, insbesondere die Reibung und/oder
die Elastizität
des Fadens, die Fadenspannung oder eine sonstige Größe, wie
bspw. die Maschinentemperatur, insbesondere die Temperatur des Schlossmantels
sein. Während
einige der Größen, wie
bspw. die gewünschte
Maschengröße oder die
Garndicke oder Fadenart, vorgegeben werden, können andere Parameter durch
Sensoren, wie bspw. einen Fadenspannungssensor oder einen Temperatursensor,
erfasst werden.
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Während die
Zuordnung des jeweils passenden Übersetzungsverhältnisses
für die
vorhandene Arbeitsgeschwindigkeit der Textilmaschine mittels parametrisierter
Tabellenliste sehr flexibel ist, kann es auch zweckmäßig sein,
die Vorgabeeinrichtung als Rechen- oder Zuordnungseinrichtung auszubilden,
wobei sie dann mehrere Signaleingänge aufweist. Dies ist in 2 veranschaulicht. 2 veranschaulicht
auch, dass der Riemen 24 mehrere Fadenliefergeräte 5 antreibt.
Die Ansteuereinrichtung 27 des Motors 26 ist mit
einer Rechen- und Zuordnungseinrichtung 37 verbun den, die
einen Signalausgang 38 und mehrere Signaleingänge 39 aufweist.
Dies sind bspw. ein Signaleingang für die Drehzahl ne der
Textilmaschine, ein Signaleingang für die gewünschte Fadenspannung i, ein
Signaleingang für
eine an der Textilmaschine gemessene Temperatur t sowie ein Signaleingang
R für ein
Rampensignal, d.h. ein Signal, dessen Einfluss nach dem Auslösen allmählich verschwindet.
Weitere Signaleingänge
können
vorgesehen sein – bedarfsweise können auch
einzelne Signaleingänge
entfallen oder auf ein festes Potential geklemmt werden.
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Die
Rechen- und Zuordnungseinrichtung 37 und die Ansteuereinrichtung 27 gehen
aus 3 hervor. Die Rechen- und Zuordnungseinrichtung 37 enthält bspw.
zunächst
die Vorgabeeinrichtung 31, die aus der Arbeitsgeschwindigkeit
ne der Textilmaschine eine Vorgabedrehzahl
na bestimmt. Dies kann durch eine Recheneinrichtung,
wenn der formelmäßige Zusammenhang
bekannt ist oder mit Hilfe einfacher Tabellen, wie sie im Zusammenhang
mit 1 veranschaulicht sind, erfolgen. An die Vorgabeeinrichtung 31 ist
ein Multiplikationsblock 41 mit einem Eingang 42 angeschlossen.
Weitere Eingänge 43, 44, 45 des Multiplikationsblocks 41 sind
mit den Signaleingängen 39 der
Rechen- und Zuordnungseinrichtung 37 verbunden. Bspw. bildet
der Multiplikationsblock 41 somit das Produkt aus der Vorgabedrehzahl
na, der gewünschten Fadenspannung i, der
vorhandenen Schlosstemperatur der Strickmaschine und einem Signal
R, das in der Regel Eins ist und nur nach dem Start oder Stopp der
Textilmaschine kurzzeitig einen von Eins verschiedenen Wert annimmt.
An ihrem Ausgang gibt die Rechen- und Vorgabeeinrichtung somit als
Führungsgröße ein Signal
ne·ü·i·t·r ab,
wobei das Übersetzungsverhältnis ü vorzugsweise drehzahlabhängig ist.
Die Abhängigkeit
kann auch beschrie ben werden als Ausgangssignal s = i·t·r·f(ne). Dieses Signal wird an die Ansteuereinrichtung 27 übergeben.
Diese ist vorzugsweise als Regeleinrichtung ausgebildet. Dazu ist
der Motor 26 mit einem Positionsgeber, bspw. einem inkrementalen
Geber 46 verbunden, der ein dem Drehwinkel der Motorwelle
oder der Drehzahl der Motorwelle entsprechendes Signal abgibt. Der
Positionsgeber kann direkt an dem Motor vorgesehen sein oder mit
dem Riemen zusammenwirken, über
eine Riemenscheibe angetrieben oder in einen Fournisseur eingebaut
sein. Das Signal wird über
eine Rückführungsleitung 47 an
einen Differenzbildner 48 gegeben. Die gebildete Differenz zwischen
Ist-Signal (erfasst durch den Sensor 46) und Soll-Signal
(vorgegeben durch die Rechen- und Zuordnungseinrichtung 37)
gelangt an einen Verstärker 49,
der außerdem
Integrations- und/oder Differenziationselemente enthalten kann (PID-Regler).
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Bei
der Ausführungsform
nach 2 ist die Registriereinrichtung Z mit ihrem Eingang
Z1 an den Eingang der Ansteuereinrichtung 27 angeschlossen. Das
hier anstehende Signal ist ein Vorgabesignal, wobei die Ansteuereinrichtung 27 dafür sorgt,
dass der Motor 26 genau die geforderte Drehung ausführt. Der
Motor 26 kann bspw. ein im Rahmen einer Regelschleife geführter Stellmotor
oder ein beliebiger anderer von der Ansteuereinrichtung 27 entsprechend getriebener
Motor sein. Die an dem Eingang der Ansteuereinrichtung 27 vorhandenen
Signale kennzeichnen die gewünschten
Umdrehungen des Motors 26 und des Fadenlieferrads 6 eindeutig
und werden deshalb von der Registriereinrichtung Z zur Bestimmung
der vollführten
Umdrehungen registriert. Alternativ kann die Registriereinrichtung
Z, wie aus 3 hervorgeht, mit ihrem Eingang
Z1 auch an den Sensor 46 angeschlossen sein. Dies ist insbesondere
dann zweckmäßig, wenn der
Motor 26 als Stellmotor ausgebildet ist und den Sensor 46 ohnehin
aufweist.
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Bei
der vorliegenden Ausführungsform
steuert die Ansteuereinrichtung 27 zumindest einen Motor 26 – im vorliegenden
Falle genau einen Motor 26. Es ist jedoch, wie 4 veranschaulicht,
durchaus möglich,
der Ansteuereinrichtung 27 mehrere Motoren 26, 26a, 26b,
..., 26n zuzuordnen. Die Motoren treiben dann als Motorengruppe über den
dann gemeinsamen Riemen 24 mehrere Fadenliefergeräte 5 an.
Bspw. kann für
jeden Motor 26, 26a, 26b eine eigene
Regeleinrichtung gemäß 3 als
Bestandteil der Ansteuereinrichtung 27 vorhanden sein.
Jeder Motor 26, 26a, 26b führt dabei
die von dem Vorgabesignal der einzigen Vorgabeeinrichtung 31 oder
Rechen- und Zuordnungseinrichtung 37 vorgegebenen Drehbewegungen
aus. Wie in 5 veranschaulicht, kann dabei
jeder Motor 26, 26a, 26b seine eigene Gruppe 51, 51a, 51b von
Fadenliefergeräten 5 antreiben.
Dazu dient jeweils der Zahnriemen 24 bzw. 24a, 24b.
Die Fadenliefergeräte 5 können dabei
in beliebig viele gleiche oder unterschiedlich große Gruppen aufgeteilt
sein. Gleichgroße
Gruppen werden bevorzugt. Nachdem jeder Motor 26, 26a, 26b nur
wenige Fadenliefergeräte 5 antreiben
muss, kann der betreffende Riemen 24, 24a, 24b relativ
kurz ausfallen. Die Riemenelastizität, die insbesondere beim Beschleunigen
und Bremsen zu Lieferfehlern führen
könnte, verliert
somit an Einfluss und beim Anfahren und Stoppen der Textilmaschine,
bspw. einer Strickmaschine, können
Qualitätsveränderungen,
wie bspw. vorübergehende
Veränderungen
der Maschengröße, minimiert
oder verhindert werden.
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Bei
der Ausführungsform
der Fadenliefereinrichtung 1 nach 5 weist
jede Gruppe 51, 51a, 51b genau einen Antriebsmotor
auf. Dieser ist positionsgeregelt. Es ist jedoch auch möglich, in
jeder Gruppe 51, 51a, 51b jeweils mehrere
Motoren 26, 52, 26a, 52a, 26b, 52b anzuordnen.
Wie 7 veranschaulicht, kann auch ein durchgehender
Riemen 24 für
alle Fadenliefergeräte 5 vorgesehen
sein, wobei der Riemen 24 die Antriebsritzel mehrerer Motoren 26, 52, 52a, 52b, 52c umfasst.
Dabei sind die Motoren in beiden Fällen (6 und 7)
jeweils in möglichst
gleichen Abständen
bezüglich
der Riemenlänge
zueinander angeordnet. Jeder Riemen 24 bzw. 24a, 24b wird
somit von zumindest zwei Motoren 26, 52 angetrieben.
Ggfs. können,
wie 7 veranschaulicht, weitere Motoren 52a, 52b, 52c vorgesehen
sein. Die Ansteuerung der Motoren 26, 52, 52a, 52b, 52c erfolgt
wiederum mittels der Ansteuereinrichtung 27 gemäß 8.
Nur der Motor 26 ist an den Lageregler angeschlossen, wie
er im Einzelnen in 3 veranschaulicht ist. Der Motor 26 nimmt
damit zu jedem Zeitpunkt die von dem Lageregler vorgegebene definierte
Position ein. Die übrigen
Motoren 52, 52a, 52b arbeiten nicht lagegeregelt,
sondern erzeugen lediglich eine ihrem Erregerstrom entsprechende
Kraft. Den Erregerstrom erhalten sie über Leitungen 55,
die an die Ansteuereinrichtung 27 angeschlossen sind. Die
Ansteuereinrichtung 27 weist zur Ansteuerung der Motoren 52, 52a, 52b bspw. schaltbare
Stromquellen 56, 56a, 56b usw. auf. Die Stromquellen 56, 56a können an
den Lageregler angeschlossen und von diesem geschaltet sein. Bspw. können sie
so ausgebildet sein, dass sie einen positiven Strom zu den Motoren 52, 52a usw.
liefern, wenn Antriebsdrehmoment gefordert ist, dass sie keinen
Strom liefern, wenn kein Antriebsmoment erforderlich ist, und dass
sie einen negativen Strom erhalten, wenn ein Bremsmoment aufgebracht
werden soll. Die Motoren 52, 52a usw. sind somit
entweder inaktiv (Strom = 0) oder antreibend (Strom positiv) oder
bremsend (Strom negativ). Alternativ kann auf eine Bremswirkung
jedoch auch verzichtet werden – die
Motoren sind dann entweder ein- oder
ausgeschaltet. In jedem Fall bildet der Motor 26 somit
einen Mastermotor, der die Drehung aller von dem Zahnriemen 24 angetriebenen
Riemenscheiben 9 präzise vorgibt.
Die übrigen
Motoren 52, 52a usw. sind Slavemotoren, die die
Bewegung des Haupt- oder Mastermotors 26 unterstützen, ohne
dessen Positionierung zu verändern.
Sie übernehmen
somit einen Teil der Antriebsleistung, ohne selbst geregelt werden
zu müssen.
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Eine
abgewandelte Ausführungsform
ist aus 9 ersichtlich. Hier weist die
Ansteuereinrichtung 27 für den Mastermotor 26 die
Regeleinrichtung nach 3 auf. Die Slavemotoren 52, 52a usw.
sind nicht an einem Regler, sondern an gesteuerte Stromquellen 56, 56a angeschlossen.
Die Stromquellen 56, 56a werden direkt von dem
Führungssignal
gesteuert, das die Ansteuereinrichtung 27 und ihr Regler
an dem Eingang 29 als Ansteuersignal erhalten. Somit sind
für jede über einen
gemeinsamen Riemen 24 angetriebene Fadenliefergerätegruppe 51 jeweils
ein positionsgeregelter Mastermotor und ein- oder mehrere fest bestromte
oder gesteuert bestromte Slavemotoren vorgesehen.
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In 10 ist
eine weitere Ausführungsform einer
Rechen- und Zuordnungseinrichtung 27 veranschaulicht. Wie
zuvor enthält
diese den Multiplikationsblock 41, der das Produkt aus
der Maschinendrehzahl na einem gewünschten
festen oder in Abhängigkeit
von na vorgegebenen Übersetzungsverhältnis ü, der gewünschten
Fadenspannung i, einer Temperatur t und ggfs. weiteren Größen bildet,
um ein Führungssignal
i' zu erzeugen.
Zu den weiteren Signalen kann ein Faktor G gehören, der von der Garnart abhängig ist.
Zur Erzeugung des Faktors G kann eine Speichereinrichtung 61 vorgesehen
sein, die als Eingangssignal eine Garnkennnummer oder einen Garnnamen
erhält
und die an ihrem Ausgang das entsprechende Garnsignal G abgibt.
Die Speichereinrichtung 61 kann dazu entsprechende abgespeicherte
Tabellen enthalten.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform,
deren Struktur und Funktion auf der in 11 angegebenen
Struktur beruht ist die Speichereinrichtung 61 dazu vorgesehen,
Maschinen-Einstellparameter für unterschiedliche
Produkte abzuspeichern. Als Eingangssignal dient ein Kenncode oder
ein Produktname P. Jedem P ist ein Faktor p zugeordnet, der an die Multiplikationsstufe
M weitergegeben wird. Zusätzlich
oder alternativ können
jedem Produktcode P Wichtungsfaktoren w (wt,
wü,
wi, wr) zugeordnet
sein, mit denen die Einzelsignale (ü, i, t, R) multipliziert werden,
bevor sie miteinander multipliziert werden. Die Speichereinrichtung 61 kann
dazu entsprechende abgespeicherte Tabellen enthalten. Dieser Aufbau kann
auch zur Anpassung an unterschiedliche Garnarten genutzt werden – es werden
dann entsprechend andere Tabellen zugrundegelegt und anstelle des
Eingangssignals P wird das Eingangssignal G benutzt.
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Als
weiteren Faktor kann der Multiplikationsblock 41 ein zeitveränderliches
Signal R erhalten, das normalerweise den Wert 1 hat und nur dann
vorübergehend
davon abweicht, wenn das Drehzahlsignal na größere Änderungen
erfährt.
Das Signal R wird auch als Rampensignal bezeichnet. Wie in 12 veranschaulicht,
kann es bspw. durch Zeitdifferenziation des Drehzahlsignals na gewonnen werden. Dazu dient ein entsprechender
Block 62. Alternativ kann das Signal mit einem Block 63,
wie in 13 veranschaulicht, aus einem Start/Stoppsignal
E/A gewonnen werden. Springt das Ein- oder Ausschaltsignal E/A von einem
Signalwert auf einen anderen, was das Starten oder Stoppen der Textilmaschine
kennzeichnet, nimmt das Signal r vorübergehend einen von 1 abweichenden
Wert an und fällt
dann wieder auf 1 ab bzw. steigt wieder auf 1 an. Der Anstieg kann linear
oder exponentiell oder davon abweichend sein. Es soll das Zeitverhalten
des Fadenliefersystems abbilden. Entsprechendes gilt für den Abfall.
Damit lassen sich Einschwingvorgänge
beim Starten und Stoppen der Textilmaschine ausgleichen. Auch diese Maßnahme dient
zur Verminderung oder Vermeidung der Ausbildung von Standreihen.
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Eine
Fadenliefereinrichtung 1 für eine Textilmaschine 3 weist
einen oder mehrere Motoren 26, 52 auf, die in
Abhängigkeit
von einem von der Textilmaschine 3 abgeleiteten Signal
gesteuert werden. Die Steuerung der Motoren erfolgt vorzugsweise
in nichtlinearer Abhängigkeit
von dem Führungssignal
na. Außerdem
werden vorzugsweise weitere Signale mit dem Führungssignal na verknüpft. Sind
mehrere Motoren zum Antrieb der Fadenliefergeräte 5 mit einem Riemen
vorgesehen, ist es zweckmäßig, die
Motoren gruppenweise zusammenwirken zu lassen, wobei lediglich ein
Motor 26 der Gruppe positionsgeregelt ist und somit als
Mastermotor die Führung übernimmt. Die
anderen Motoren 52, 52a usw. unterstützen den Mastermotor
durch Erzeugung eines entsprechenden Drehmoments, folgen diesem
jedoch entsprechend seiner Positionierung und wirken somit als Slavemotoren.
Jede der einzelnen Maßnahmen
verbessert die Anpassung der Fadenliefermenge an die tatsächlichen
Bedürfnisse
und verringert somit insbesondere beim Drehzahlwechsel der Textilmaschine 3 die
Ausbildung von Standreihen oder sonstigen Qualitätsfehlern. Die Summe der Maßnahmen
ermöglicht es,
Standreihen ganz oder Rückwirkungen
anderer Parameter auf die Maschenlänge zu vermeiden.