DE4410050A1 - Verfahren zur Herstellung einer Verbindung wenigstens zweier Formteile bzw. Elemente aus Holz oder Holzmaterial zu einem Bauteil sowie nach dem Verfahren hergestelltes Holzbauteil - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Verbindung wenigstens zweier Formteile bzw. Elemente aus Holz oder Holzmaterial zu einem Bauteil sowie nach dem Verfahren hergestelltes HolzbauteilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Verbindung wenigstens zweier Formteile bzw. Elemente aus
Holz oder Holzmaterial zu einem Bauteil wie Tür, Schrank
wand oder dergleichen, wobei die Formteile einzeln herge
stellt, dabei an vorgesehenen Verbindungsstellen mit Ver
bindungselementen ausgebildet, sodann zusammengefügt und
schließlich miteinander verleimt werden.
Übliche Verbindungselemente sind mit Nut und Feder form
schlüssig ineinander eingreifend ausgebildete Randprofile.
Hierbei kann zum Beispiel eines der Formteile eine Nut und
das andere Formteile eine darin eingreifende Feder aufwei
sen, es können aber auch beide Formteile eine Nut aufwei
sen, in die eine gemeinsame Feder eingepaßt und dann mit
beiden Nuten verleimt ist.
Die Ausbildung solcher Verbindungselemente verlangt ein
hohes Maß an Fertigungsgenauigkeit und Einhaltung enger
Toleranzen, weil schon geringe Abweichungen zu erheblichen
Störungen in der Produktion führen können. Zu berücksichti
gen ist dabei, daß die Ausbildung der Verbindungselemente
unterschiedlicher Formteile aus Gründen einer ungestört
fließenden Produktion zumeist an unterschiedlichen Maschi
nen, an unterschiedlichen Arbeitsplätzen und zu unter
schiedlichen Zeiten durchgeführt wird, ohne daß hierdurch
die Paßgenauigkeit leiden darf.
Weil trotz guter Arbeitsvorbereitung und Durchführung der
maschinellen Arbeiten eine Nacharbeit nicht immer vermieden
werden konnte, mußte oftmals eine erwünschte Oberflächenbe
schaffenheit durch Oberflächenbehandlung oder zumindest
Oberflächen-Nachbehandlung am fertigen Werkstück vorgenom
men werden. Beim Lackieren bedeutet dies, daß in unter
schiedlichen Oberflächenebenen verlaufende Bauteile wie
beispielsweise Rahmen und Füllung einer Tür mit der
Spritzpistole lackiert werden mußten, wobei im Gegensatz
zum Walzenauftrag höhere Arbeitszeiten anfallen, mehr Lack
verbraucht wird, mit Atemschutz oder Absaugvorrichtungen
gearbeitet werden muß und im übrigen die Qualität einer so
aufgebrachten Beschichtung von der Übung und Fähigkeit des
Lackierers abhängt. Entsprechend hoch sind demzufolge die
Kosten der Bearbeitung solcher Holzbauteile.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung einer Verbindung wenigstens zweier Formteile
aus Holz oder Holzmaterial anzugeben, womit die vorgenann
ten Schwierigkeiten, technischen Grenzen und Nachteile
überwunden werden und eine Vereinfachung in der Herstellung
zu einer Verbindung von höchster Qualität führt, die ins
besondere auch den optischen Eindruck einer "handwerk
lichen" Fertigung bietet.
Die Lösung der Aufgabe wird bei einem Verfahren der ein
gangs genannten Art mit der Erfindung dadurch erreicht, daß
an jedem der Elemente entlang ihrer gemeinsamen Verbin
dungsstelle eine Nut eingefräst und die Nut des übergrei
fenden Elementes relativ zur Eingriffsbreite des in die Nut
eingreifenden Elementes zumindest paßgenau oder mit Unter
maß ausgeführt wird.
Dadurch, daß beide miteinander zusammenzufügenden Elemente
an den Verbindungsstellen mit Nuten ausgebildet sind, wobei
die Nut des übergreifenden Elementes relativ zur Eingriffs
breite des eingreifenden Elementes zumindest paßgenau oder
bevorzugt mit Untermaß ausgeführt wird, wird an der Verbin
dungsstelle ein satter Formschluß erreicht, der unter Nut
zung der relativen Elastizität der genuteten Randpartien
diese sicher und einerseits ohne unzulässigen Zwang, ande
rerseits ohne unzulässigen Losegang ineinandergreifen
läßt. Damit sind fugendichte und unter Beachtung des Mase
rungs-Verlaufs der Holzfasern in Richtung der zu übertra
genden Kräfte formschöne Verbindungen an Holzbauteilen mit
äußerst wirtschaftlicher Fertigung herstellbar, die den
Charakter einer überwiegend "handwerklichen" Machart besit
zen.
Eine Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß die zu
einem Holzbauteil zusammenzufügenden Formteile bzw. -ele
mente in einem ersten Arbeitsschritt in die vorgegebene
Form geschnitten, sodann an den Verbindungsstellen die Nu
ten eingefräst und die so vorbereiteten Elemente an ihren
Sichtflächen einer Oberflächenbehandlung unterzogen und
zuletzt nach Zugabe von Bindemittel in die übergreifende
Nut zusammengefügt und die Verbindungsstellen aushärten
gelassen werden.
Eine Ausgestaltung sieht vor, daß das Zusammenfügen und
Verleimen der zum Ineinanderfügen im Zuschnitt sowie mit
Nuten und fertiger Oberflächenbehandlung vorbereiteten
Formteile bzw. -elemente ohne Nacharbeit durchgeführt wird.
Dabei sieht eine erfindungswesentliche Ausgestaltung des
Verfahrens vor, daß eine vorgesehene Oberflächenbehandlung
vor dem Zusammenfügen erfolgt.
Entsprechend dem Verfahren kann die vor dem Zusammenfügen
erfolgende Oberflächenbehandlung einen oder mehrere der
folgenden Arbeitsschritte umfassen:
Schleifen, Lackieren, Beizen, Polieren
Wachsen, Tränken, Färben, Beschichten.
Schleifen, Lackieren, Beizen, Polieren
Wachsen, Tränken, Färben, Beschichten.
Ein nach dem Verfahren entsprechend der Erfindung aus einer
Verbindung wenigstens zweier aus Holz oder Holzmaterial
bestehender Formteile hergestelltes Holzbauteil ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Formteile an ihren gemeinsamen Ver
bindungsstellen mit je einer Nut ausgebildet sind, von wel
chen die Nut eines Formteils das andere Formteil zumindest
im Bereich der Nuttiefe zangenartig übergreift und relativ
zur Eingriffs-Breite des eingreifenden Formteiles zumindest
paßgenau oder mit Untermaß ausgebildet ist.
Eine Ausgestaltung sieht vor, daß jedes zum Zusammenfügen
vorbereitete Formteil bzw. -element auf Maß zugeschnitten,
an den Verbindungsstellen mit Nuten versehen sowie an den
Sichtflächen mit einer fertigen Oberflächenbehandlung aus
gerüstet ist.
Dabei besteht ein wesentliches Merkmal für die Zuordenbar
keit des Holzbauteils zur Erfindung darin, daß jedes Form
teil an einer gemeinsamen Verbindungsstelle eine dem ande
ren Formteil entgegengerichtete Nut aufweist, von welchen
die Nut eines Formteils das andere Formteil zumindest paßgenau
oder bevorzugt mit Untermaß übergreift.
Ausführungen von Holzbauteilen nach dem Stand der Technik
sowie nach der Erfindung werden in rein schematischen
Zeichnungen dargestellt, wobei aus den Zeichnungen weitere
vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung entnehmbar sind. Es
zeigen:
Fig. 1 Im Schnitt zwei Nut und Feder aufweisende Formteile
aus Holz, vorbereitet zum Ineinanderfügen.
Fig. 2 Im Schnitt eine fertige Verbindung zweier Formteile
mit Nut und Feder.
Fig. 3 Ebenfalls im Schnitt zwei für eine Verbindung mit
entgegengerichteten Nuten ausgebildete Formteile.
Fig. 4 Eine andere Ausgestaltung einer Verbindung von
Formteilen mit entgegengesetzt gerichteten Nuten, ebenfalls
im Schnitt;
Fig. 5 Im Schnitt eine fertige Verbindung zweier mit Nuten
ausgebildeter Formteile.
Fig. 1 zeigt zwei Formteile 1 und 2 aus Holz oder Holzbau
material. Unter Holzbaumaterial wird dabei beispielsweise
Spanplattenmaterial verstanden. Das Formteil 1, beispiels
weise ein Rahmen für eine Füllung, ist mit einer parallelen
Nut 3 und das Gegenstück, das Formteil 2 mit einer Feder 4
ausgebildet. Um eine Verbindung dieser beiden Formteile 1,
2 mit gutem Formschluß zu erreichen, muß sowohl die Nut 3
als auch die Feder 4 sehr genau passend gefertigt und tole
riert sein. Bei Übermaß der Feder 4 würde ein unzulässiger
Zwang entstehen und möglicherweise die Nut 3 aufplatzen,
wodurch das Teil 1 als Ausschuß verworfen werden müßte. Bei
Untermaß der Feder 4 im Verhältnis zur Nut 3 würde sich
eine unsichere Verbindung ergeben, wobei dann möglicherwei
se durch den zu großen Spalt zwischen Nut 3 und Feder 4
Bindemittel hochquellen und die Verbindungsstelle verunrei
nigen würden.
In der Fig. 2 ist eine fertige Verbindung üblicher Art mit
Nut und Feder dargestellt.
Fig. 3 zeigt zwei Formteile 1 bzw. 2 vor dem Zusammenfügen.
Beide Formteile 1, 2 sind erfindungsgemäß mit entgegenge
setzt gerichteten Nuten 10, 11 ausgebildet. Dabei ist die
Nut 10 mit einem Spaltmaß "S" ausgebildet, welches gegen
über der Eingriffsbreite "b" des Formteils 2 ein geringes
Untermaß aufweist, wobei dieses einige Zehntelmillimeter
betragen kann. Selbstverständlich können auch die beiden
Maße "S" sowie "b" miteinander exakt und damit paßgenau
übereinstimmen.
Fig. 4 zeigt eine etwas andere Ausführung der Verbindung
der beiden Formteile 1 bzw. 2 mit entgegengesetzt gerichte
ten Nuten 11 und 12. Dabei weist das Formteil 2 am Ende der
Eingriffstiefe seines Verbindungselementes eine Verbreite
rung auf, so daß im zusammengefügten Zustand die jeweiligen
Oberflächen in einer gemeinsamen Ebene liegen.
Eine fertige Verbindung der erfindungsgemäßen Art ist in
der Fig. 5 dargestellt. Dabei ist zu sehen, daß die Nut 11
des Formteils 1 das Formteil 2 an seinem genuteten Ende mit
der Nut 12 satt unter Formschluß übergreift und damit eine
zuverlässige und problemlos herzustellende Verbindung er
gibt.
Die Verbindung nach der Erfindung ist unkompliziert, ein
fach in der Herstellung und von höchster Qualität. Sie er
laubt auch eine vorbereitende Ausführung der Oberflächenbe
handlung an den zusammenzufügenden Formteilen 1 bzw. 2 und
ermöglicht so in vielen Fällen das Lackieren der Sichtflä
chen mit sparsamem Walzenauftrag bei hoher Oberflächenqua
lität.
Insofern stellt die Erfindung eine optimale Lösung der zu
grundeliegenden Aufgabe dar.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung wenigstens
zweier Formteile (1, 2) aus Holz oder Holzmaterial zu einem
Bauteil wie Tür, Schrankwand oder dergleichen, wobei die
Formteile einzeln hergestellt, an vorgesehenen Verbindungs
stellen mit Verbindungselementen ausgebildet, sodann zusam
mengefügt und schließlich miteinander verleimt werden, da
durch gekennzeichnet, daß an jedem der Formteile (1, 2) ent
lang ihrer gemeinsamen Verbindungsstellen je eine Nut
(10, 11) eingefräst und die Nut (10) des übergreifenden
Formteils (1) relativ zur Eingriffsbreite (b) des in die
Nut (10) eingreifenden Formteils (1) zumindest paßgenau
oder mit Untermaß ausgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die zu einem Holzbauteil zusammenzufügenden Formteile (1, 2)
in einem ersten Arbeitsschritt in die vorgegebene Form ge
schnitten, sodann an den Verbindungsstellen Nuten (10, 11)
eingefräst und die so vorbereiteten Formteile bzw. Elemente
(1, 2) an ihren Sichtflächen einer Oberflächenbehandlung
unterzogen und zuletzt nach Zugabe von Bindemittel in die
übergreifende Nut (10) zusammengefügt und die Verbindungs
stellen aushärten gelassen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Zusammenfügen und Verleimen der zum Ineinan
derfügen im Zuschnitt sowie mit Nuten (10, 11) und fertiger
Oberflächenbehandlung vorbereiteten Formteile bzw. Elemente
(1, 2) ohne Nacharbeit durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß eine vorgesehene Ober
flächenbehandlung der Formteile (1, 2) vor dem Zusammenfügen
erfolgt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die vor dem Zusammenfügen
erfolgende Oberflächenbehandlung einen oder mehrere der
folgenden Arbeitsschritte umfaßt:
Schleifen, Lackieren, Beizen, Polieren
Wachsen, Tränken, Färben, Beschichten.
Schleifen, Lackieren, Beizen, Polieren
Wachsen, Tränken, Färben, Beschichten.
6. Nach dem Verfahren entsprechend den Ansprüchen 1 bis 5,
durch Verbindung zweier Formteile aus Holz hergestelltes
Holzbauteil, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile
(1, 2) an ihren gemeinsamen Verbindungsstellen mit je einer
Nut (10, 11) ausgebildet sind, von welchen die Nut (10) ei
nes Formteils (1) das andere Formteil (2) im Bereich der
Nuttiefe zangenartig übergreift und relativ zur Eingriffs-
Breite "b" des eingreifenden Formteils (2) zumindest paßgenau
oder mit Untermaß ausgebildet ist.
7. Holzbauteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
jedes zum Zusammenfügen fertig vorbereitete Formteil (1, 2)
auf Maß zugeschnitten, an den Verbindungsstellen mit Nuten
(10, 11) versehen und an den Sichtflächen mit einer Ober
flächenbehandlung ausgerüstet ist.
8. Holzbauteil nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß jedes Formteil (1) an gemeinsamen Verbindungsstel
len eine gegen das andere Formteil (2) gerichtete Nut
(10, 11) aufweist, von welchen die Nut (10) eines Formteils
das andere Formteil (2) paßgenau oder mit Untermaß über
greift.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944410050 DE4410050A1 (de) | 1994-03-23 | 1994-03-23 | Verfahren zur Herstellung einer Verbindung wenigstens zweier Formteile bzw. Elemente aus Holz oder Holzmaterial zu einem Bauteil sowie nach dem Verfahren hergestelltes Holzbauteil |
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DE4410050A1 true DE4410050A1 (de) | 1995-10-05 |
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ID=6513635
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DE19944410050 Ceased DE4410050A1 (de) | 1994-03-23 | 1994-03-23 | Verfahren zur Herstellung einer Verbindung wenigstens zweier Formteile bzw. Elemente aus Holz oder Holzmaterial zu einem Bauteil sowie nach dem Verfahren hergestelltes Holzbauteil |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4410050A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1170456A1 (de) * | 2000-07-04 | 2002-01-09 | Sweedor Holding AB | Plattentür mit gleicher Vorder- und Rückseite |
DE19963011B4 (de) * | 1999-12-22 | 2004-09-02 | Peter Hermsdorf | Eckverbindung von Fenster- oder Türrahmen oder -flügeln aus Holz |
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DD152747A1 (de) * | 1980-08-29 | 1981-12-09 | Klaus Radloff | Nut-federverbindung,insbesondere zur anwendung im moebel-und innenausbau |
DE3820396A1 (de) * | 1988-06-15 | 1989-12-28 | Wilhelm Von Dipl Ing Dreden | Holzzapfenverbindung |
US4974389A (en) * | 1989-12-05 | 1990-12-04 | Nordel | Wooden structural member |
-
1994
- 1994-03-23 DE DE19944410050 patent/DE4410050A1/de not_active Ceased
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Legal Events
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