DE4409076C1 - Vorrichtung zur Beatmung von Patienten - Google Patents
Vorrichtung zur Beatmung von PatientenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beatmung von
Patienten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Vorrichtungen dieser Art sind als Beatmungsbeutel be
kannt. Sie werden in der Medizin eingesetzt, wenn ein Pa
tient nicht mehr in der Lage ist, richtig zu atmen, oder
wenn der Patient - z. B. bei Bewußtlosigkeit - überhaupt
nicht mehr atmet. Beatmungsbeutel gehören daher zur Stan
dardausrüstung nicht nur in Krankenhäusern, sondern ins
besondere beim Koffer der Not- bzw. Unfallärzte. Gerade
bei Notfällen sieht sich der Notarzt häufig veranlaßt,
den Patienten mit Hilfe des Beatmungsbeutels künstlich zu
beatmen.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
ist aus der DE 31 35 276 A1 bekannt.
In der täglichen Praxis zeigt sich allerdings, daß in
vielen Fällen die künstliche Beatmung mit dem bekannten
Beatmungsbeutel für den Patienten nicht ausreichend ist.
So besteht im Notfall bei einer oft anzutreffenden Ob
struktion (Verengung der Atemwege, z. B. Bronchialveren
gung) die Notwendigkeit, dem Patienten Pharmaka in Form
von Aerosolen zuzuführen.
Der Stand der Technik sieht hierfür zwei Möglichkeiten
vor, nämlich die inhalative Applikation mit einem Do
sieraerosol, wobei der Patient das Dosieraerosol einat
met, oder die intravenöse Applikation unter Verwendung
einer Spritze, wobei das Pharmakon als Injektionslösung
in die Blutbahn eingeleitet wird.
Für die inhalative Applikation sind seit langem Dosierae
rosole bekannt, die aus einem kleinen Kanister bzw. Be
hälter bestehen, welcher einen als Umhüllung des Kani
sters ausgebildeten Mantel in Form eines Aufsatzes mit
einem Mundstück besitzt. Der Aufsatz wird von Hand durch
Drücken betätigt, wobei dann aus dem Mundstück der Kani
sterinhalt über eine Sprühdüse entweicht. Der Benutzer
richtet das Mundstück auf seinen geöffneten Mund, so daß
er das Aerosol einatmen kann. Diese bekannten Dosieraero
sole setzen natürlich voraus, daß der Benutzer selbst zur
Bedienung in der Lage ist. Bei einem Notfall, wenn der
Patient dazu nicht in der Lage ist, können diese
Dosieraerosole demgegenüber nicht angewendet werden.
Daneben sind zum Zwecke der inhalativen Applikation auch
noch sogenannte Spacer bekannt. Kennzeichnend für einen
Spacer ist ein großvolumiger Beutel mit einem Mundstück
an seiner einen Seite und einem Dosieraerosolansatz an
seiner anderen Seite. Während die Wirkung des als Hand
sprühgerät zu bezeichnenden voranstehend beschriebenen
Dosieraerosols sehr begrenzt ist, zeichnet sich der
Spacer durch eine wesentlich erhöhte Wirksamkeit aus.
Dadurch, daß der Kanisterinhalt des Dosieraerosols bei
dem Spacer zunächst in den großvolumigen Beutel gesprüht
wird, tritt eine Vermehrung der intrapulmonalen Depo
sition des Aerosols ein, hervorgerufen durch eine
Volumenvergrößerung und bessere Verteilung. Der Vorteil
besteht darin, daß das Aerosol möglichst vollständig mit
der Einatmung des Patienten in seine Lunge gelangen kann.
Im Vergleich zum Handsprühgerät in Form des Dosier
aerosols bleibt bei Anwendung des Spacers nur wenig im
Mundraum des Patienten haften und der weitaus größte Teil
gelangt beim Einatmen in die Lunge.
Den Vorteilen des Spacers steht allerdings seine durch
den großvolumigen Beutel bedingte Größe und Unhandlich
keit entgegen. Während das bekannte Dosieraerosol, wel
ches in seinen Abmessungen kaum größer als ein Taschen
feuerzeug ist, problemlos mitgeführt werden kann, besitzt
der Spacer wesentlich größere Abmessungen. Gängig ist
beispielsweise eine Länge von etwa 15-20 cm und ein
Durchmesser von bis zu 13 cm. Mit diesen Größenordnungen
kann der Patient einen Spacer nicht dauernd bei sich füh
ren, weshalb die Anwendung des Spacers auch vorwiegend
auf den stationären oder häuslichen Bereich beschränkt
ist.
Der relativ große Platzbedarf des Spacers ist auch dafür
verantwortlich, daß für ihn in einem Koffer des Notarztes
kein Platz mehr ist, nachdem schon der ebenfalls großvo
lumige Beatmungsbeutel einen großen Raumbedarf bean
sprucht. Als weiterer Nachteil ist zu erwähnen, daß nach
dem Stand der Technik mehrere verschiedene Spacer bekannt
sind, weil der jeweilige Hersteller passend zu seinem Do
sieraerosol einen eigenen Spacer anbietet. Dies hat zur
Folge, daß nicht jeder Spacer zu jedem Dosieraerosol
paßt, und daß der Notfallarzt dementsprechend eine Mehr
zahl unterschiedlicher Spacer in seinem Koffer unterbrin
gen müßte, je nachdem, welches Dosieraerosol zur Anwen
dung gelangt.
Aus den genannten Gründen konnten somit bisher die Spacer
bei Notfällen außerhalb eines Krankenhauses nicht zur An
wendung gelangen, und es ist dann nur die alternative Lö
sung der intravenösen Applikation geblieben, da eine
hierfür benötigte Spritze entscheidend weniger Platz im
Koffer des Notarztes beansprucht als mehrere großvolumige
Spacer.
Zwar besteht also grundsätzlich in Notfällen die Möglich
keit, einen Patienten mit pharmakologisch wirksamen
Aerosolen zu versorgen, allerdings ist zu berücksich
tigen, daß der intravenösen Applikation gravierende
Nachteile anhaften. Es bestehen nämlich Nebenwirkungen
auf den Kreislauf und auf die Herztätigkeit. Schlimmsten
falls ist dabei sogar ein Herzstillstand nicht aus zu
schließen.
Hier greift die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde
liegt, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die auch
für die inhalative Applikation
von Aerosolen geeignet ist, wobei diese Vorrichtung Platz
in dem begrenzten Raum des Koffers eines Notarztes fin
den kann und somit also auch die Applikation von Aerosolen
außerhalb eines Krankenhauses direkt am Notfallort für
den Patienten ermöglicht ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die im kennzeich
nenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch
aus, daß das Ansaugventil mit einer Durchlaßöffnung ver
sehen ist, durch welche dem Balg einer gattungsgemäßen
Vorrichtung - also eines Beatmungsbeutels - der Inhalt
des Behälters eines Dosieraerosols zur inhalativen Appli
kation von Aerosolen zuführbar ist.
Durch diese Maßnahme wird in überraschender Weise mit
einfachen Mitteln die Möglichkeit geschaffen, einen an
sich bekannten Beatmungsbeutel neben seiner ursprüngli
chen Funktion wahlweise auch als Spacer verwenden zu kön
nen. Erstmals wird es dem Notarzt dadurch ermöglicht, an
Stelle der nachteiligen intravenösen Applikation für den
Patienten die vorteilhafte inhalative Applikation mit ei
nem Dosieraerosol vorzusehen.
Da heute schon in jedem Koffer eines Notfallarztes ein
Beatmungsbeutel vorhanden ist, läßt sich dieser Erfolg
ohne zusätzlichen Platzbedarf für den ohnehin schon eng
begrenzten Notfallkoffer erreichen. Der grundlegende Ge
danke der Erfindung besteht also darin, den Balg des oh
nehin vorhandenen Beatmungsbeutels bei Bedarf als den er
forderlichen großvolumigen Beutel eines Spacers ausnutzen
zu können. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, daß
durch die erfindungsgemäße Maßnahme der relativ kleinen
Durchlaßöffnung in dem Ansaugventil des Beatmungsbeutels
dessen ursächliche Funktionsfähigkeit überhaupt nicht be
einflußt wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich
also trotz der erwähnten Durchlaßöffnung nach wie vor be
stimmungsgemäß als Beatmungsbeutel verwenden, daneben
schafft die Erfindung in vorteilhafter Weise die zusätz
liche Möglichkeit, den Patienten mit Hilfe des Beatmungs
beutels bei Bedarf auch inhalativ mit Aerosolen zu ver
sorgen, wobei der Beatmungsbeutel dann als Spacer wirkt.
Da Dosieraerosole bereits im Koffer des Notfallarztes
vorhanden sind, ergibt sich insofern durch die Erfindung
kein zusätzlicher Aufwand. Wie vom Spacer in an sich be
kannter Weise her bekannt, wird über das Sprühventil des
Dosieraerosols, dessen Kanister bzw. eigentlicher Behäl
ter die entsprechende Suspension in Treibgas enthält, der
Kanisterinhalt über die erfindungsgemäße Durchlaßöffnung
in den Balg des Beatmungsbeutels geleitet, wobei durch
die Volumenvergrößerung und Vernebelung der gleiche vor
teilhafte Effekt des Spacers beim Beatmungsbeutel er
reicht wird und die erwünschte inhalative Applikation für
den Patienten mit Aerosolen erzielbar ist. Somit kann
also direkt an einem Notfallort auf die risikoreiche und
mit Nachteilen behaftete intravenöse Applikation der
Pharmaka, zugunsten der inhalativen Therapie, verzichtet
werden.
Für das Dosieraerosol gilt dabei, daß lediglich der
nackte Kanister selbst erforderlich ist, daß also auf den
sonst üblichen Aufsatz mit dem Mundstück bzw. mit dem als
Umhüllung ausgebildeten Mantel verzichtet werden kann. Es
genügt nämlich, die Sprühdüse des Kanisters des Dosierae
rosols in den Eingangsbereich der erfindungsgemäßen
Durchlaßöffnung einzuführen und dabei die Sprühdüse durch
Druck bzw. durch Eindrücken zu betätigen, so daß der Ka
nisterinhalt in den Balg des Beatmungsbeutels eingesprüht
werden kann.
Der Durchmesser der rohrförmigen Sprühdüsen der bekannten
Dosieraerosole ist relativ gering, so daß auch die er
wähnte Durchlaßöffnung klein ausgebildet werden kann.
Dies ist von Bedeutung, weil dadurch gewährleistet wird,
daß durch die kleine Durchlaßöffnung im Ansaugventil des
Beatmungsbeutels dessen bestimmungsgemäße Funktion zur
künstlichen Beatmung des Patienten nicht beeinträchtigt
wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann also trotz
dieser kleinen Durchlaßöffnung nach wie vor auch als Be
atmungsbeutel eingesetzt werden.
Dabei ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, daß
die Durchlaßöffnung an ihrer dem Balg des Beatmungsbeu
tels abgewandten Seite eine Erweiterung in konusförmiger
Art besitzt.
Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß bei der Erfindung
unterschiedliche Dosieraerosole zur Anwendung gelangen
können, deren Sprühdüsen verschiedene Durchmesser aufwei
sen. Die Erfindung ist also unabhängig davon, welche Do
sieraerosole der Arzt am Unfallort gerade zur Verfügung
hat. Durch die konusförmige Erweiterung der Durchlaßöff
nung lassen sich unterschiedliche Typen von Dosieraeroso
len verwenden, wobei in jedem Fall gewährleistet ist, daß
die Sprühdüse bei Betätigung des nackten Kanisters des
Dosieraerosols das erforderliche Widerlager findet und
der Inhalt des Kanisters in das Volumen des Balges ver
sprüht wenden kann.
Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist
in dem Ansaugventil eine Bohrung vorgesehen, in welcher
ein Adapter angeordnet ist, der die Durchlaßöffnung auf
weist.
In Versuchen hat sich gezeigt, daß es ausreichend ist,
für die Durchlaßöffnung einen Innendurchmesser von etwa
1 mm oder etwas größer vorzusehen. Dieser geringe Durchmes
ser gewährleistet, daß die eigentliche bestimmungsgemäße
Funktion des Beatmungsbeutels durch die kleine Durchlaß
öffnung nicht spürbar beeinträchtigt wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben.
Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei
spiels wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die zeich
nerische Darstellung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine bekannte als Beatmungsbeutel
ausgebildete Vorrichtung,
Fig. 2 eine Querschnittsansicht eines An
saugventils einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 3 eine Detaildarstellung eines Adapters
mit einer Durchlaßöffnung gemäß Fig.
2, und
Fig. 4 ein Dosieraerosol zur Anwendung bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Die zeichnerische Darstellung gemäß Fig. 1 veranschau
licht zum besseren Verständnis der Erfindung zunächst
eine bekannte, als Beatmungsbeutel ausgebildete Vorrich
tung 10 mit einem Balg 12, der durch einen durchsichtigen
Silikonbeutel gebildet ist. Auf der einem Patienten zuge
wandten Seite der Vorrichtung 10 befindet sich ein Beat
mungsventil 14, und auf der gegenüberliegenden Seite ist
ein als ganzes mit der Bezugsziffer 16 bezeichnetes An
saugventil 16 vorgesehen. Sowohl das Beatmungsventil 14
als auch das Ansaugventil 16 sind transparent ausgebildet
und bestehen aus Polysulfon.
Die korrekte Strömung der Luft durch den Balg 12 wird in
bekannter Weise durch ein im Beatmungsventil 14 befindli
ches hier nicht näher dargestelltes doppellippiges Lamel
lenventil gewährleistet.
Das Ansaugventil 16 ist durch ein einfaches Lamellenven
til gebildet und besteht in bekannter Weise aus einem im
Inneren des Balges 12 befindlichen Lamellenventilteil 18
mit einer Gummilamelle 20 sowie einem außerhalb des Bal
ges 12 gegenüberliegend befindlichen Ringteil 50.
Zur besseren Übersicht sind das Lamellenventilteil 18 so
wie das Ringteil 50 in der Zeichnung voneinander getrennt
dargestellt. Im Gebrauchszustand bilden beide Teile eine
Einheit, die durch Verschraubung hergestellt wird, wobei
sich dann das offene rechte Ende des Balges 12 zwischen
dem Lamellenventilteil 18 und dem Ringteil 50 befindet.
Für den Luftstrom der Vorrichtung 10 ist es unerheblich,
ob er durch Komprimieren des Balges 12 oder durch Sog am
Patientenende, also am Beatmungsventil 14, zustande
kommt. Damit ist es möglich, sowohl assistiert als auch
kontrolliert zu beatmen.
Am Ringteil 50 befinden sich noch ein Stutzen 42 sowie
ein größerer Anschluß 52. Über diesen Anschluß 52 kann in
bekannter Weise eine Verbindung mit einem in der Zeich
nung nicht dargestellten Sauerstoff-Reservoir hergestellt
werden, während über den kleineren Stutzen zusätzlich
eine Beigabe von Sauerstoff in den Balg 12 ermöglicht
wird.
Fig. 2 zeigt in einer Querschnittsansicht das bei der
Vorrichtung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
verwendete Ansaugventil 16
mit einer kleinen Durchlaßöffnung 28,
die zentrisch im Lamellenventilteil 18 angeordnet ist.
Der Durchmesser der Durchlaßöffnung 28 kann bei 1-2 mm
liegen und ist in jedem Fall so klein bemessen, daß durch
das Vorhandensein der Durchlaßöffnung die eigentliche be
stimmungsgeinäße und bekannte Funktion der Vorrichtung 10
nicht spürbar beeinträchtigt wird.
Im übrigen verdeutlicht die Querschnittsansicht gemäß
Fig. 2, daß das Lamellenventilteil 18 neben der Gummila
melle 20 noch mehrere Luftöffnungen 22 besitzt, um die
gewünschte Strömung der Luft durch den Balg 12 zu ermög
lichen. Auf seiner dem Ringteil 50 zugewandten Seite be
sitzt das Lamellenventilteil 18 ferner einen ersten Ge
windering 24 mit einem Innengewinde 26. Passend dazu ist
das Ringteil 50 mit einem zweiten Gewindering 36 und ei
nem Außengewinde 54 ausgestattet, so daß sich das Lamel
lenventilteil 18 und das Ringteil 50 zu einer Einheit zu
sammenschrauben lassen.
Das Ringteil 50 weist ferner eine Führungshülse 38 auf,
der sowohl beim Anfassen durch die Hand als Handhabungs
hilfe dient und außerdem auch die Funktion zur Führung
des in seiner Öffnung einführbaren und in Fig. 4 darge
stellten Behälters 46 des Dosieraerosols 44 übernimmt.
Schließlich besitzt das Ringteil 50 noch den oben bei
Fig. 1 schon erwähnten Stutzen 42 mit einer Durchgangs
bohrung 40 zum Zwecke einer zusätzlichen Beigabe von Sau
erstoff.
Die für die Erfindung entscheidende Maßnahme besteht
darin, die Durchlaßöffnung 28 zu schaffen, durch welche
dem Balg 12 der Inhalt des Behälters 46 des Dosieraero
sols 44 zur inhalativen Applikation von Aerosolen
zuführbar ist. Dadurch ist es möglich, die Vorrichtung 10
nicht nur als Beatmungsbeutel, sondern daneben in
überraschender und neuartiger Weise als Spacer zu
verwenden.
Im Ergebnis ist dadurch erstmals eine inhalative Therapie
direkt an einem Notfallort durch den Notfallarzt möglich,
da ein Beatmungsbeutel stets zur Standardausrüstung im
Koffer eines Notfallarztes gehört, während es aus Platz
gründen nicht möglich war, neben einem Beatmungsbeutel
auch noch einen Spacer mit sich zu führen, der einen er
heblichen Platz beansprucht.
In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist im Lamellen
ventilteil 18 eine zentrische Bohrung 34 vorgesehen, in
welcher ein Adapter 30 angeordnet ist. Dieser Adapter 30
besitzt die eigentliche Durchlaßöffnung 28, welche auf
ihrer dem Ringteil 50 zugewandten Seite eine konisch ver
laufende Erweiterung 32 aufweist. Der Adapter 30 mit der
Durchlaßöffnung 28 und der konischen Erweiterung 32 sind
in Fig. 3 in vergrößertem Maßstab dargestellt.
Fig. 4 zeigt ein nacktes Dosieraerosol 44 ohne die sonst
bei dem bekannten als Handsprühgerät ausgebildeten Do
sieraerosol übliche Umhüllung bzw. Ummantelung, die bei
der Erfindung nicht benötigt wird und somit eingespart
werden kann. Das Dosieraerosol 44 weist in bekannter
Weise ein Sprühventil 48 auf, bei dessen Betätigung in
Richtung des Pfeiles 60 der Inhalt des Behälters 46 ver
sprüht wird.
Im Sinne der Erfindung wird das Dosieraerosol 44 gemäß
Fig. 4 in Richtung des Pfeiles 58 in die Führungshülse 38
(vgl. Fig. 2) eingeführt (vgl. dort den Pfeil 56), bis das
vordere Ende des Sprühventils zum Anschlag in der koni
schen Erweiterung 32 der Durchlaßöffnung 28 gelangt. Da
bei ist durch die Erweiterung 32 gewährleistet, daß un
terschiedliche Typen von Dosieraerosolen 44 zum Einsatz
gelangen können, und zwar unabhängig vom Durchmesser des
jeweiligen Sprühventils 48.
Wenn das Dosieraerosol 44 dann weiter in Richtung der
Pfeile 56 bzw. 58 bewegt wird, ist das Sprühventil 48
freigegeben und in Funktion gesetzt. Die in dem Behälter
46 befindliche Suspension in Treibgas wird nun durch die
Durchlaßöffnung 28 in den Balg 12 gesprüht, der dabei in
an sich bekannter Weise die Funktion eines Spacers über
nimmt. Anschließend kann der Patient den Inhalt des Bal
ges inhalieren oder er wird weiter beatmet. Das Dosierae
rosol 44 kann zum Beatmen an Ort und Stelle belassen wer
den; es behindert die Wiederauffüllung des Balges 12
nicht.
Da der Balg 12 durchsichtig ist, kann der behandelnde
Arzt den Aerosolstoß im Balg 12 optisch wahrnehmen. Mög
liche Verunreinigungen sind dabei schnell und sicher aus
zuschließen. Nach einigen Dosieraerosolapplikationen wird
eine Reinigung des Balges mit warmem Wasser erforderlich.
Da der Balg 12 im Normalbetrieb - bei Anwendung als Beat
mungsbeutel - ohnehin nach jeder Anwendung gereinigt und
desinfiziert wird, stellt dies in der Praxis keinen Mehr
aufwand dar.
Claims (9)
1. Vorrichtung (10) zur Beatmung von Patienten, mit ei
nem Balg (12), welcher an seinem einen Ende ein Beat
mungsventil (14) für den Patienten aufweist, und an des
sen anderem Ende ein Ansaugventil (16) zum Ansaugen frischer
Umgebungsluft und/oder zur zusätzlichen Zufuhr von
Sauerstoff vorgesehen ist, wobei das Ansaugventil (16)
eine Durchlaßöffnung (28)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Durchlaßöffnung (28) so klein bemessen ist, um die Funktion der Vorrichtung (10) nicht spürbar
zu beeinträchtigen, daß über die Durchlaßöffnung (28) dem Balg (12) der Inhalt des Behälter
(46) eines Dosieraerosols (44) zur inhalativen Applikation
von Aerosolen zuführbar ist, und daß dazu
die Durchlaßöffnung (28) an ihrer dem
Balg (12) abgewandten Seite eine Erweiterung (32) zur
Aufnahme des Sprühventils (48) des Dosieraerosols (44)
aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß in dem Ansaugventil (16) eine Bohrung (34) vor
gesehen ist, in welcher ein Adapter (30) angeordnet ist,
der die Durchlaßöffnung (28) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Erweiterung (32) nach außen hin konisch ver
läuft.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche
1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlaßöffnung
(28) an ihrer schmalsten Stelle einen maximalen Durchmes
ser von 4 mm besitzt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Adapter (30) aus Kunststoff besteht.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das An
saugventil (16) aus einem im Inneren des Balges (12) an
geordneten Lamellenventilteil (18) und einem äußeren, auf
das Lamellenventilteil (18) aufschraubbaren Ringteil (50)
besteht, und daß sich die Durchlaßöffnung (28) im Lamel
lenventilteil (18) befindet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ringteil (50) eine Führungshülse (38) zur zumin
dest teilweisen Aufnahme des mit einem Sprühventil (48)
versehenen Behälters (46) des Dosieraerosols (44) be
sitzt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ringteil (50) mit einer Durchgangsbohrung (40)
sowie mit einem Stutzen (42) für die zusätzliche Zufuhr
von Sauerstoff versehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Durchlaßöffnung (28) zentrisch in der Mitte des Ansaug
ventils (16) angeordnet ist.
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