DE19931012C1 - Beatmungsbeutel und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents
Beatmungsbeutel und Verfahren zur Herstellung desselbenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen aufblähbaren Beatmungsbeutel aus einem gummielastischen Material mit einem eingefalteten Beutelteil mit einem Beutelboden und einer dem Beutelboden gegenüberliegenden Beutelöffnung für den Lufteintritt und -austritt und mit einer an die Beutelöffnung anschließenden Muffe mit durchgehendem Lumen für den Anschluß einer Atemgasleitung, wobei die Muffe aus dem gleichen Material wie das Beutelteil besteht und integral an dieses angeformt ist und im Beutelboden im der Beutelöffnung gegenüberliegenden Bereich eine Bodenöffnung vorgesehen ist, die mittels eines Verschlußelementes verschließbar ist sowie ein Verfahren zur Herstellung desselben.
Description
Die Erfindung betrifft einen aufblähbaren Beatmungsbeutel aus einem
gummielastischen Material mit einem eingefalteten Beutelteil mit einem
Beutelboden und einer dem Beutelboden gegenüberliegenden Beutelöffnung für
den Lufteintritt und -austritt und mit einer an die Beutelöffnung
anschließenden Muffe mit durchgehendem Lumen für den Anschluß einer
Atemgasleitung sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Derartige Beatmungsbeutel werden zur Atemgasversorgung von Patienten
verwendet, wenn diese nicht zu einer selbsttätigen Atmung in der Lage sind.
Die übliche Herstellungsweise derartiger Beatmungsbeutel besteht darin, einen
entsprechend der Innenkontur des gewünschten Beatmungsbeutels gestalteten
Formkern in ein entsprechendes gummielastisches Material, wie Latex, Silikon
oder dergleichen einzutauchen, bis die gewünschte Wanddicke des
Beatmungsbeutels erreicht ist. Hierdurch wird ein Beatmungsbeutel mit einem
aufblähbaren und eingefalteten Beutelteil hergestellt, der eine Beutelöffnung
für den Lufteintritt und -austritt aufweist. Nachfolgend ist es erforderlich, den
so gebildeten Beutel zu entformen, wozu der Formkern über die Beutelöffnung
aus dem gebildeten Beatmungsbeutel herausgezogen wird. Hierbei wird jedoch
die Beutelöffnung weit überdehnt, wodurch ein hoher Ausschuß entsteht.
Beatmungsbeutel aus einem gummielastischen Material mit zwei an
gegenüberliegenden Enden des Beutels ausgebildeten Öffnungen für den
Lufteintritt und Luftaustritt sind vielfältig bekannt, wozu beispielsweise auf die
DE 44 09 076 C1 und die DE 43 41 746 C1 verwiesen wird. Diese bekannten
Beatmungsbeutel weisen jedoch keine Seitenfalten und keine an die
Beutelöffnung anschließende Muffe auf, so daß zwar auf einen entsprechend
geformten Innenkern bei der Herstellung verzichtet werden kann und die
vorangehend beschriebenen Belastungen beim Entformen weitgehend
entfallen. Die so aufgebauten Beatmungsbeutel können jedoch aufgrund ihrer
abweichenden Gestaltung die Funktionen eines gattungsgemäßen
Beatmungsbeutels mit Seitenfalten und nur einer Beutelöffnung für den
Lufteintritt und -austritt und hieran anschließender Muffe nicht ersetzen.
Aus der DE 195 17 857 C1 ist ein gattungsgemäßer Beatmungsbeutel
bekannt, der durch Umspritzen eines Formkerns in einer geschlossenen Form
nach dem sog. Spritzgußverfahren hergestellt werden kann und bei dem zur
Schaffung einer ausreichenden Stabilität die an die Beutelöffnung
anschließende Muffe, die aus einem geeigneten stabilen Kunststoff hergestellt
ist, durch eine Klebeverbindung oder ein Vulkanisieren unverlierbar mit dem
zuvor spritzgegossenen Beatmungsbeutel verbunden wird. Auch bei diesem
bekannten Beatmungsbeutel tritt jedoch das Problem der großen Überdehnung
der Beutelöffnung während des Entformens, d. h. des Herausziehens des
Formkerns aus dem Beatmungsbeutel auf und darüber hinaus stellt das
Einkleben oder Vulkanisieren der als separates Teil ausgebildeten Muffe in die
Beutelöffnung einen zusätzlichen Aufwand dar.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, einen Beatmungsbeutel der
eingangs genannten Art vorzuschlagen, der aufgrund niedrigerer Belastungen
beim Entformungsvorgang mit geringerem Ausschuß herstellbar ist, so daß
insgesamt der Herstellungsaufwand für den erfindungsgemäßen
Beatmungsbeutel reduziert wird.
Diese Aufgabe wird durch Ausgestaltung eines Beatmungsbeutels gemäß den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Muffe
aus dem gleichen Material wie das Beutelteil besteht und integral an dieses
angeformt ist und im Beutelboden im der Beutelöffnung gegenüberliegenden
Bereich eine Bodenöffnung vorgesehen ist, die mittels eines
Verschlußelementes verschließbar ist.
Ein solchermaßen ausgebildeter erfindungsgemäßer Beatmungsbeutel läßt sich
zum einen nach dem Spritzgußverfahren wesentlich vereinfacht herstellen, da
die Muffe bereits integral an das Beutelteil angeformt ist, wodurch ein
nachträglicher Arbeitsgang mit Einsetzen und Verkleben bzw. Vulkanisieren
einer als separates Teil ausgebildeten Muffe eingespart wird. Ferner erlaubt die
im Beutelboden ausgebildete Bodenöffnung ein besonders schonendes
Entformen eines solchermaßen hergestellten Beatmungsbeutels, da das
Entformen des Beatmungsbeutels, d. h. das Entnehmen des Formkernes über
die Bodenöffnung erfolgen kann, wodurch Überdehnungen der Beutelöffnung
und der integral an diese angeformten Muffe ausgeschlossen sind. Nach dem
Entformen kann sodann die Bodenöffnung mittels eines geeigneten
Verschlußelementes verschlossen werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Ansprüchen 2 bis 11 angegeben.
Als gummielastisches Material für das Beutelteil und die angeformte Muffe
wird bevorzugt ein Silikonelastomer oder ein thermoplastisches Elastomer
(TPE) mit einer Shorehärte A von 20 bis 70 vorgesehen. Auch hierbei ist die
erfindungsgemäße Ausgestaltung des Beatmungsbeutels mit einer der
Beutelöffnung gegenüberliegenden Bodenöffnung besonders vorteilhaft, da
diese den Einsatz eines durchgehenden Formkerns erlaubt, der an seinen
beiden Enden im Bereich der Muffe und der Bodenöffnung mittels je eines
Formkernlagers zweifach im Werkzeug fixiert werden kann. Hierdurch ist
insbesondere der Einsatz von hohen Spritzdrücken in einem
Spritzgußwerkzeug ermöglicht, da der Formkern durch die zweifache
Einspannung stabil in seiner fixierten Position verbleibt, was insbesondere für
die Verarbeitung von thermoplastischen Elastomeren von besonderer
Bedeutung ist.
Das Verschlußelement zum Verschließen der Bodenöffnung des
erfindungsgemäßen Beatmungsbeutels kann beispielsweise einen Haltering
aufweisen. Ebenso ist es möglich, daß das Verschlußelement einen
Schlauchanschluß aufweist, der bei in die Bodenöffnung eingesetztem
Verschlußelement mit dem Innenraum des Beutelteiles kommuniziert.
Zur Schaffung einer ausreichenden Stabilität wird vorgeschlagen, daß das
Verschlußelement eine Shorehärte A von 50 bis 80, vorzugsweise 60 bis 70
aufweist.
Um die Handhabung des erfindungsgemäßen Beatmungsbeutels zu erleichtern,
kann gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein,
daß die Muffe im Übergangsbereich zum Beutelteil eine außenseitig radial
vorstehende Ringwulst aufweist.
Eine ausreichende Elastizität des Beutelteiles bei gleichzeitig hoher Stabilität
der an die Beutelöffnung angeformten Muffe wird dadurch erreicht, daß das
Beutelteil eine Wanddicke von 0,6 bis 0,9 mm, vorzugsweise 0,7 bis 0,8 mm
und der Übergangsbereich zwischen Muffe und Beutelteil eine Wanddicke von
1,2 bis 1,8 mm und die Muffe eine Wanddicke von 5 bis 12 mm aufweist. Die
entsprechenden Wanddickenverläufe des erfindungsgemäßen Beatmungs
beutels lassen sich durch eine entsprechende Formgebung des Werkzeuges
und des Formkerns, die für die Herstellung des erfindungsgemäßen
Beatmungsbeutels verwendet werden, leicht einstellen.
Um ein problemloses Entformen des erfindungsgemäßen Beatmungsbeutels zu
ermöglichen, weist die Bodenöffnung mindestens den gleichen Durchmesser
wie die Beutelöffnung im Übergangsbereich zur Muffe, vorzugsweise einen
mindestens 5% größeren Durchmesser als die Beutelöffnung im
Übergangsbereich zur Muffe auf.
Ferner kann gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung vorgesehen sein, daß der die Bodenöffnung umgebende Bereich des
Beutelbodens wulstförmig verdickt ausgebildet ist, wodurch sich ein fester,
dauerhafter und gasdichter Sitz des die Bodenöffnung verschließenden
Verschlußelementes im erfindungsgemäßen Beatmungsbeutel erzielen läßt.
Der erfindungsgemäß vorgeschlagene Beatmungsbeutel wird hierbei vorteilhaft
einstückig aus Beutelteil und Muffe nach dem Spritzgußverfahren hergestellt.
Das im Rahmen der Erfindung vorgeschlagene Verfahren zum Herstellen eines
erfindungsgemäßen Beatmungsbeutels mit einem eingefalteten Beutelteil
beruht darauf, daß der Beatmungsbeutel im Spritzgußverfahren mit einem
Spritzgußwerkzeug mit Formkern hergestellt wird. Um ein besonders
schonendes Entformen des im Spritzgußverfahren hergestellten
Beatmungsbeutels sicherzustellen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
ein Formkern verwendet wird, dessen Längsachse der Beutellängsachse
entspricht und der an seinen beiden Enden gelagert wird, wobei nach dem
Spritzgießen des Beatmungsbeutels und Entfernen des Spritzgießwerkzeuges
das Lager des Formkernes im Bereich des Beutelbodens entfernt und die
Bodenöffnung freigelegt wird und nachfolgend der Beatmungsbeutel vom
Beutelboden her außenseitig über den Formkern in Richtung auf die
Beutelöffnung mit Muffe geschoben wird und der so freigelegte Formkern in
entgegengesetzter Richtung aus der Muffe durch den zusammengeschobenen
Beatmungsbeutel herausgezogen wird und anschließend die Bodenöffnung
mittels eines Verschlußelementes verschlossen wird.
Auf diese Weise wird ein Beatmungsbeutel nach dem Spritzgußverfahren
hergestellt, dessen integral an das Beutelteil angeformte Muffe beim
Entformen, d. h. Herausziehen des Formkerns keinerlei nennenswerte Dehnung
erfährt, da das Entformen des Formkerns aus dem erfindungsgemäßen
Beatmungsbeutel ausschließlich über die im Beutelboden angeordnete
Bodenöffnung erfolgt, welche nachfolgend mittels eines Verschlußelementes
gasdicht verschlossen wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles in der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a eine Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen Beatmungsbeutel,
Fig. 1b einen Schnitt durch den Beatmungsbeutel gemäß Linie C-C in
Fig. 1a
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung einen Teilschnitt durch die Muffe des
erfindungsgemäßen Beatmungsbeutels,
Fig. 3a die Seitenansicht eines Verschlußelementes für den
erfindungsgemäßen Beatmungsbeutel,
Fig. 3b eine weitere Ausführungsform eines Verschlußelementes für den
erfindungsgemäßen Beatmungsbeutel,
Fig. 4 die Herstellung eines erfindungsgemäßen Beatmungsbeutels,
Fig. 5 den Entformvorgang des erfindungsgemäßen Beatmungsbeutels
während seiner Herstellung.
In den Fig. 1a und 1b ist ein Beatmungsbeutel zur künstlichen
Atemgasversorgung eines Patienten dargestellt. Der Beatmungsbeutel 1
umfaßt ein aufblähbares Beutelteil 10, welches in an sich bekannter Weise zur
besseren Aufblähbarkeit seitlich eingefaltet, d. h. beidseits mit Seitenfalten 11
versehen ist. An einem Ende des Beutelteiles 10 ist eine als Lufteintritts- und
-austrittsöffnung dienende Beutelöffnung 100 vorgesehen, an welche in
Verlängerung derselben eine integral an das Beutelteil 10 angeformte Muffe
12 mit einem von der Muffe 12 umgebenen durchgehenden Lumen 120
anschließt.
Auf der der Beutelöffnung 100 gegenüberliegenden Seite des
Beatmungsbeutels 1, d. h. im Bereich des Beutelbodens 130, ist eine
Bodenöffnung 13 vorgesehen, die beispielsweise einen runden oder ovalen
Querschnitt aufweisen kann und mittels eines dort eingesteckten
Verschlußelementes 2 verschlossen ist.
Es ist auf diese Weise möglich, den in den Fig. 1a und 1b dargestellten
Beatmungsbeutel 1 zur Beatmung eines Patienten zu verwenden, indem an die
Muffe 12 eine Atemgasleitung (hier nicht dargestellt) angeschlossen wird.
Sodann kann die Atemluft gemäß Pfeil L in an sich bekannter Weise über das
Lumen 120 in der Muffe 12 und die Beutelöffnung 100 in das Beutelteil 10
des Beatmungsbeutels 1 einströmen und in umgekehrter Richtung aus diesem
wieder ausströmen.
Wie in näheren Einzelheiten auch aus der vergrößerten Darstellung gemäß
Fig. 2 ersichtlich ist, ist die Muffe 12 integral an das Beutelteil 10 des
Beatmungsbeutels angeformt, was beispielsweise durch Herstellung des
Beatmungsbeutels 1 nach dem Spritzgußverfahren mittels eines nachfolgend
noch näher dargestellten Formkerns und eines den Formkern umgebenden
Werkzeugs bewirkbar ist.
Die Muffe 12 weist in ihrem das durchgehende Lumen 120 umgebenden
Innenraum zur Austrittsöffnung A hin einen abgestuften Verlauf der
Innenwandung 121 auf, so daß sich übliche Atemgasleitungen hier
konnektieren lassen. Die spezifische Gestaltung der Innenwandung 121 kann
beispielsweise an genormte Anschlüsse von Atemgasleitungen angepasst sein,
um den Beatmungsbeutel an andere Normteile für Atemgasleitungen
anschließen bzw. mit diesen kombinieren zu können.
Aufgrund der integralen Anformung der Muffe 12 an das Beutelteil 10 sind
sowohl das Beutelteil 10 wie auch die Muffe 12 aus dem gleichen
gummielastischen Material, beispielsweise einem Silikonelastomer oder einem
thermoplastischen Elastomer (TPE) mit einer Shorehärte A von etwa 38
hergestellt, wobei durch entsprechende Auswahl der Wanddicken der
Muffenwandung 12a, des Übergangsbereichs 123 zum Beutelteil 10 und des
Beutelteils 10 sowohl eine notwendige Stabilität der Muffe 12 wie auch eine
gute Aufblähbarkeit des Beutelteiles 10 erreicht werden kann.
Beispielsweise kann bei Herstellung des in der Fig. 1 dargestellten
Beatmungsbeutels aus einem thermoplastischen Elastomer (TPE) die Muffe 12
eine abgestufte Wanddicke d3 von etwa 6 bis 10 mm, der Übergangsbereich
123 zwischen Muffe 12 und Beutelteil 10 eine Wanddicke von etwa 1,4 mm
aufweisen, der sich bis hin zum Beutelteil 10 auf dessen Wanddicke d1 von
etwa 0,7 mm kontinuierlich verjüngt.
Zur besseren Handhabung des Beatmungsbeutels ist überdies die Muffe 12 im
Übergangsbereich 123 zum Beutelteil 10 mit einem radial nach außen
vorstehenden Ringwulst 122 versehen.
Das Verschlußelement 2 zum Verschließen der im Beutelboden 130
ausgebildeten Bodenöffnung 13 kann gemäß einer in der Fig. 3a dargestellten
Ausführungsform von einem den eigentlichen Verschluß bewirkenden
Verschlußteil 20 mit einem außenseitig hieran angeformten Haltering 22
gebildet werden, an welchem der Beatmungsbeutel 1 beispielsweise getragen
und/oder aufgehangen werden kann. Vorteilhaft weist das Verschlußteil 20
auf seiner dem Beutelteil 10 zugewandten Seite einen vorstehenden
Einsteckvorsprung 21 auf, mit welchem er in die Bodenöffnung 13 des
Beatmungsbeutels 1 einsteckbar und dort beispielsweise verschweißt oder
anvulkanisiert werden kann, so daß ein gasdichter Abschluß des
Beatmungsbeutels 1 bewirkbar ist.
Um einen festen Sitz des in die Bodenöffnung 13 des Beatmungsbeutels 1
eingesetzten Verschlußelementes 2 zu gewährleisten, ist der die Bodenöffnung
13 umgebende Bereich 131 des Beutelbodens 130 wulstförmig verdickt
ausgebildet, so daß eine gasdichte Verklebung, Verschweißung oder ähnliche
Fügeverfahren angewendet werden können.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform eines Verschlußelementes 2, welches
in der Fig. 3b dargestellt ist, kann das Verschlußteil 20 auch mit einem ggf.
verschließbaren Schlauchanschluß 23 ausgebildet sein, der bei in die
Bodenöffnung 13 eingesetztem Verschlußelement 2 mit dem Innenraum des
Beutelteiles 10 kommuniziert und beispielsweise der Zuspritzung von
Medikamenten und ähnlichen Anwendungen dienen kann. Auch hierbei ist es
wiederum möglich, einen Haltering 22 an einer geeigneten Stelle am
Verschlußelement 2 anzubringen.
Das Verschlußteil 2 ist z. B. aus einem thermoplastischen Elastomer mit einer
Shorehärte A von 65 ausgebildet, was ihm eine gute Stabilität verleiht.
Wie bereits eingangs erwähnt, wird der in den Zeichnungen dargestellte
Beatmungsbeutel vorteilhaft nach dem Spritzgußverfahren hergestellt, welches
in der Fig. 4 näher dargestellt ist.
Zur Herstellung des Beatmungsbeutels wird ein Formkern 3 verwendet, der
eine der Innenkontur des Beatmungsbeutels entsprechende Gestaltung mit
einem der Abformung des Beutelteiles 10 dienenden Beutelbereich 31 und
einem sich integral hieran anschließenden, der Abformung der Muffe 12
dienenden Muffenbereich 30 aufweist. An seinen beiden in Richtung der
Längsachse LA liegenden Enden wird der Formkern beidseitig von je einem in
der Fig. 4 schematisiert dargestellten Formkernlager 4, 5 fixiert und
abgestützt. Das Formkernlager 5 ist hierbei beispielsweise nach Art einer
Pinole mit einem vorstehenden Eingriffszapfen 50 ausgebildet und in Richtung
der Längsachse LA verschiebbar, und der Formkern weist eine in Richtung der
Längsachse LA durchgehende Bohrung 33 auf, so daß es möglich ist, durch
ein axiales Verschieben des Formkernlagers 5 den Eingriffszapfen 50 in Eingriff
mit der Bohrung 33 des Formkernes 3 zu bringen und damit eine
Wirkverbindung zwischen dem Formkernlager 5 und dem Formkern 3
auszubilden. Der Eingriff des Eingriffszapfens 50 des Formkernlagers 5 ist
hierbei über die im Beatmungsbeutel 1 auszubildende Bodenöffnung 13
ermöglicht.
In analoger Weise greift auf der gegenüberliegenden, der Ausformung der
Muffe 12 dienenden Seite das Formkernlager 4 ebenfalls nach Art einer Pinole
mit einem vorstehenden Eingriffszapfen 40 in die Bohrung 33 des Formkerns 3
in dessen Muffenbereich 30 ein.
Aufgrund dieser zweiseitigen Einspannung des Formkernes 3 zwischen den
Formkernlagern 4, 5 wird der Formkern nahezu unverrückbar in einer
vorbestimmten Position gehalten.
Nachfolgend wird der solchermaßen eingespannte Formkern 3 von einem
zweigeteilten Spritzgußwerkzeug mit Werkzeugoberteil 6a und
Werkzeugunterteil 6b unter Belassung einer Kavität H bzw. Hohlraumes
umschlossen, die die Form und Wanddicke des herzustellenden
Beatmungsbeutels definiert. Über eine hier nicht näher dargestellte Einrichtung
wird sodann das zur Herstellung des Beatmungsbeutels 1 dienende
gummielastische Material, beispielsweise ein thermoplastisches Elastomer in
thermoplastischem Zustand in die Kavität H unter hohem Druck eingespritzt,
wodurch der Beatmungsbeutel 1 mit Beutelteil 10, einer integral angeformten
Muffe 12 und einer im Beutelboden 130 ausgebildeten Bodenöffnung 13
hergestellt wird. Aufgrund der beidseitigen Einspannung und Fixierung des
Formkernes zwischen den Kernlagern 4, 5 können hierbei auch hohe
Einspritzdrücke gefahren werden, ohne daß sich der Formkern innerhalb des
Spritzgußwerkzeuges verlagert. Hierdurch wird insbesondere die Herstellung
des Beatmungsbeutels 1 aus einem thermoplastischen Elastomer mit hoher
Präzision ermöglicht, da thermoplastische Elastomere beim Spritzgießen die
vorangehend erläuterten hohen Spritzdrücke erfordern.
Nach einer kurzen Aushärtephase können sodann die Werkzeughälften 6a, 6b
in an sich bekannter Weise entfernt werden, so daß um den Formkern 3
herum ein Beatmungsbeutel in der gewünschten Materialdicke und Gestalt
zurückbleibt, was in der Darstellung gemäß Fig. 5 anhand des teilweise
gestrichelt dargestellten Verlaufes des Beatmungsbeutels 1 angedeutet ist.
Nunmehr muß zum Entformen des solchermaßen hergestellten
Beamtungsbeutels noch der Formkern 3 aus dem Innern des
Beatmungsbeutels 1 entfernt werden, was üblicherweise als Entformen
bezeichnet wird.
Zu diesem Zweck wird das nach Art einer Pinole ausgebildete Formkernlager 5
durch eine in Richtung der Längsachse LA des Formkernes erfolgende
Verschiebebewegung gemäß Pfeil K1 außer Eingriff mit der Bohrung 33 des
Formkernes 3 gebracht. Nunmehr kann der Beatmungsbeutel über die im
Beutelboden ausgebildete und freigelegte Bodenöffnung 13 gemäß Pfeilen P1
in Richtung auf die Muffe 12 über den Formkern im Beutelbereich 31
übergestreift bzw. geschoben werden, wodurch lediglich die Bodenöffnung 13
des Beatmungsbeutels 1 eine Dehnung erfährt, die jedoch aufgrund der
elastischen Materialeigenschaften des Beatmungsbeutels 1 vertretbar ist.
Infolge dieser Bewegung faltet sich der Beutelteil 10 des Beatmungsbeutels 1
in die in der Fig. 5 mit ausgezogenen Linien dargestellte Position auf. Eine
gute Verschiebbarkeit der Bodenöffnung 13 über den Formkern 3 wird
dadurch erreicht, daß die Bodenöffnung 13 einen mindestens 5% größeren
Durchmesser als die Beutelöffnung 100 aufweist. Nun ist bereits der
Beutelbereich 31 des Formkernes 3 freigelegt.
Nachfolgend ist es sodann möglich, den Formkern 3 durch ein Abziehen in
entgegengesetzter Pfeilrichtung P2 noch aus der Muffe 12 über den
zusammengeschobenen Beatmungsbeutel herauszuziehen und vom Formkern
3 zu entformen, wobei wiederum lediglich die Bodenöffnung 13 des
Beatmungsbeutels 1 eine vertretbare Dehnung erfährt, die für die
Gasdichtigkeit jedoch entscheidende Muffe 12 nahezu überhaupt keine
Dehnung erfährt, was sich in einer hohen Produktionssicherheit des
Beatmungsbeutels 1 niederschlägt.
Nachdem der Formkern 3 vollständig aus dem Innern des Beatmungsbeutels 1
herausgezogen worden ist, wird ein gemäß der Fig. 1 ausgebildeter
Beatmungsbeutel 1 erhalten, der nun noch durch Einsetzen eines
entsprechenden Verschlußelementes 2 in die Bodenöffnung 13 verschlossen
werden muß und sodann einsatzfähig ist.
Claims (12)
1. Aufblähbarer Beatmungsbeutel aus einem gummielastischen Material mit
einem eingefalteten Beutelteil mit einem Beutelboden und einer dem
Beutelboden gegenüberliegenden Beutelöffnung für den Lufteintritt und
-austritt und mit einer an die Beutelöffnung anschließenden Muffe mit
durchgehendem Lumen für den Anschluß einer Atemgasleitung, dadurch
gekennzeichnet, daß die Muffe (12) aus dem gleichen Material wie das
Beutelteil (10) besteht und integral an dieses angeformt ist und im
Beutelboden (130) im der Beutelöffnung (100) gegenüberliegenden Bereich
eine Bodenöffnung (13) vorgesehen ist, die mittels eines
Verschlußelementes (2) verschließbar ist.
2. Beatmungsbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
gummielastisches Material für das Beutelteil (10) und die angeformte Muffe
(12) ein Silikonelastomer oder ein thermoplastisches Elastomer (TPE) mit
einer Shorehärte A von 20 bis 70 vorgesehen ist.
3. Beatmungsbeutel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verschlußelement (2) einen Haltering (22)
aufweist.
4. Beatmungsbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verschlußelement (2) einen Schlauchanschluß
(23) aufweist, der bei in die Bodenöffnung (13) eingesetztem
Verschlußelement (2) mit dem Innenraum (I) des Beutelteiles (10)
kommuniziert.
5. Beatmungsbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verschlußelement (2) eine Shorehärte A von 50
bis 80 aufweist.
6. Beatmungsbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Muffe (12) im Übergangsbereich (123) zum
Beutelteil (10) eine außenseitig radial vorstehende Ringwulst (122)
aufweist.
7. Beatmungsbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Beutelteil (10) eine Wanddicke (d1) von 0,6 bis
0,9 mm und die Muffe (12) eine Wanddicke
(d3) von 5 bis 12 mm und der Übergangsbereich (123) zwischen Muffe
(12) und Beutelteil (10) eine Wanddicke (d2) von 1,2 bis 1,8 mm aufweist.
8. Beatmungsbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bodenöffnung (13) mindestens den gleichen
Durchmesser wie die Beutelöffnung (100) im Übergangsbereich (123) zur
Muffe (12) aufweist.
9. Beatmungsbeutel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bodenöffnung (13) einen mindestens 5% größeren Durchmesser als die
Beutelöffnung (100) im Übergangsbereich (123) zur Muffe (12) aufweist.
10. Beatmungsbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der die Bodenöffnung (13) umgebende Bereich
(131) des Beutelbodens (130) wulstförmig verdickt ausgebildet ist.
11. Beatmungsbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Beutelteil (10) und die Muffe (12) einstückig
nach dem Spritzgußverfahren hergestellt sind.
12. Verfahren zum Herstellen eines Beatmungsbeutels mit einem
eingefalteten Beutelteil gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 im
Spritzgußverfahren mit einem Spritzgußwerkzeug mit Formkern, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Formkern (3) verwendet wird, dessen
Längsachse (LA) der Beutellängsachse entspricht und der an seinen
beiden Enden gelagert wird, wobei nach dem Spritzgießen des
Beatmungsbeutels (1) und Entfernen des Spritzgießwerkzeuges (6a, 6b)
das Lager (5) des Formkernes (3) im Bereich des Beutelbodens (130)
entfernt und die Bodenöffnung (13) freigelegt wird und nachfolgend der
Beatmungsbeutel (1) vom Beutelboden (130) her außenseitig über den
Formkern (3) in Richtung (P1) auf die Beutelöffnung (100) mit Muffe (12)
geschoben wird und der so freigelegte Formkern (3) in entgegengesetzter
Richtung (P2) aus der Muffe (12) durch den zusammengeschobenen
Beatmungsbeutel (1) herausgezogen wird und anschließend die
Bodenöffnung mittels eines Verschlußelementes (2) verschlossen wird.
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