DE102005039502B4 - Mundstück für einen Medikamenteninhalator - Google Patents
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Abstract
– mit einer Innendüse (3) und mit einer doppelwandigen Umfangswandstruktur, welche eine die Innendüse (3) umschließende Aussendüse (4) bildet, wobei
– die Innendüse (3) mit dem Medikamenteninhalator (2) in Gasströmungsverbindung steht und in Gasströmungsrichtung mit abnehmender Querschnittsfläche ausgebildet ist und
– die Außendüse (4) über Bypass-Öffnungen (7) mit der Umgebungsluft oder mit einem Luftreservoir (10) in Gasströmungsverbindung steht und in Gasströmungsrichtung mit abnehmender Querschnittsfläche ausgebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Mundstück für einen Medikamenteninhalator gemäß Anspruch 1.
- Bei unterschiedlichen akuten oder chronischen Lungenkrankheiten, unter denen viele und weiter zunehmend Menschen leiden, stellt die Inhalation von entsprechenden Medikamenten in Form von Aerosolen oder pulverförmigen Therapiemitteln eine einfach zu applizierende und wirksame Behandlungsmethode dar. Der Vorteil des aerosol- oder pulverförmig durch den Mund in die Lunge eingeleiteten Medikamentes liegt in der größeren und schnelleren therapeutischen Wirkung mit geringeren Nebenwirkungen im Vergleich mit der indirekten Applikation über das Kreislaufsystem mittels Einnahme über den Magen-Darm-Trakt oder durch Spritzen. Die Vorrichtungen für die Inhalation lassen sich einteilen in Spraydosierer, Trockenpulverinhalatoren und Zerstäuber oder Vernebler. Trotz der genannten Vorteile bleibt die Medikamenteninhalation eine verbesserungsbedürftige Methode in Bezug auf die Wirksamkeit der Anwendung, wobei in Folge der gegebenen Anatomie und Physiologie des menschlichen Mund-Rachenbereichs ein großer Teil des inhalierten Medikaments dort anhaftet und unter Umständen geschluckt wird, so dass nur eine kleine Menge von weniger als 10 % der abgegebenen Gesamtmenge in die Lunge gelangt. Für die Verbesserung der Inhalation wurden bisher verschiedene Techniken eingesetzt, zum Beispiel ein durch den Einatemzug des Patienten ausgelöster Sprühstoss, der zusätzliche Einbau von Strömungsleitelementen oder inspiratorische Volumenstrombegrenzer. Somit besteht die Aufgabe der Erfindung in der Bereitstellung einer einfach aufgebauten Vorrichtung für die Verbesserung eines Medikamenteninhalators in Bezug auf die wirksame Verabreichung des inhalierten Medikaments in den Lungenbereich eines Patienten.
- Die Lösung der Aufgabe erhält man mit den Merkmalen von Anspruch 1. Die Unteransprüche geben vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen des Mundstücks nach Anspruch 1 an.
- Ein wesentlicher Vorteil des Mundstücks nach Anspruch 1 ergibt sich durch den einfachen Aufbau und die einfache Handhabung, ohne dass der inhalierte Medikamentenstrom im Strömungsverlauf behindert wird.
- Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel für ein Mundstück für einen Medikamenteninhalator für einen Patienten mit Hilfe der Figuren erläutert.
- Es zeigen
-
1 die Anwendung des Mundstücks für einen Medikamenteninhalator an einem Patienten, -
2 das Mundstück im Schnitt, -
3 ,4 zwei Beispiel für spezielle Ausbildungen eines Mundstücks, -
5 ein Mundstück mit einem aktiv betriebenen Luftreservoir, -
6 ,7 ein Mundstück mit einer asymmetrischen und mit einer in Längsrichtung gekrümmten Düsenanordnung. - Gemäß
1 wird ein beispielsweise als Spraydosierer ausgebildeter Medikamenteninhalator2 mit einem Mundstück1 kombiniert, weiches entweder fest oder abnehmbar mit dem Medikamenteninhalator2 verbunden ist und im Mund des Patienten aufgenommen wird. Das Mundstück1 ist in Form einer koaxialen Düse ausgebildet und weist gemäß2 eine Innendüse3 und einen Ringspalt in einer Außendüse4 auf. Der Querschnitt des Mundstücks1 mit der koaxialen Düse ist vorzugsweise kreis-, ellipsen- oder ovalförmig, speziell mit senkrechten seitlichen Begrenzungsflächen, ausgebildet. In Strömungsrichtung hinter dem Mundstück1 entsteht bei Inhalation durch den Patienten ein Mantelstrahl5 . Durch den Mantelstrahl5 wird der Kernstrahl6 , mit dem das aerosol- oder partikelförmige Medikament durch die Innendüse eingeleitet wird, strömungsmechanisch stabilisiert, so dass der Verwirbelungsmechanismus unterdrückt und die Mischungsschicht zwischen5 und6 nur verlangsamt expandieren kann. Darüber hinaus bildet der Mantelstrahl5 eine Isolierschicht und Trennfläche aus, so dass ein direkter Kontakt zwischen den Medikamentenpartikeln und der Mundschleimhaut weitgehend vermieden und eine entsprechende Abscheidung vermindert wird. - Das Verhältnis der Austrittsflächen von Außendüse
4 zu Innendüse3 beträgt etwa 0,1 bis 2. Die Volumenströmungsgeschwindigkeit in der Außendüse4 ist mindestens so hoch wie die in der Innendüse3 . Das Geschwindigkeitsverhältnis des Volumenstroms in der Außendüse4 zu dem in der Innendüse3 beträgt etwa 1 bis 5. - Der Mantelstrahl
5 wird passiv gemäß3 ,4 durch die Inhalation des Patienten oder aktiv assistierend gemäß5 durch ein Luftreservoir10 gebildet (5 ). Im Fall des passiv durch Unterdruck auf der Mundseite bei der Inhalation durch den Patienten gebildeten Mantelstrahls5 ist mindestens eine Öffnung als Bypass-Öffnung7 an der Außenkontur der Außendüse4 und damit des Mundstücks1 vorgesehen. Die Bypass-Öffnungen7 können einfach ausgebildet oder als Einlaufventile oder Klappen8 , wie in der Einzelheit in3 dargestellt, gestaltet sein. Alternativ sind die Öffnungen mit luftdurchlässigen Lamellenelementen8' ausgestattet, wie in4 gezeigt. Während der Inhalation und Einatmung durch den Patienten strömt die Umgebungsluft9 durch die Bypass-Öffnungen7 in die Außendüse4 ein. Die gewünschte Strömungsgeschwindigkeit in der Außendüse4 ergibt sich aus dem Flächenverhältnis von Aus trittsfläche zu Eintrittsfläche, wobei die Eintrittsfläche der gesamten Durchflussfläche der Bypass-Öffnungen7 entspricht. Ein Flächenverhältnis Austritt zu Eintritt kleiner als1 hat eine Beschleunigung der Strömung in Längsrichtung des Mundstückes1 zur Folge, wie es in4 schematisch dargestellt ist. Die Formen und die Anordnung der Bypass-Öffnungen7 sind so gewählt, dass eine Luftströmung mit der gewünschten Geschwindigkeit am mundseitigen Ende der Aussendüse4 erzeugt wird. - Gemäß
5 mit einem aktiv assisitierten Mantelstrahl5 wird ein Luftreservoir10 vor einer Bypass-Öffnung7 verwendet, zum Beispiel ein Druckluftreservoir, das manuell oder durch den Unterdruck des Patienten aktiviert wird. - Weil in den oberen Luftwegen des Menschen Krümmungen mit Umlenkung des inhalierten Atemstroms vorkommen und sich die Querschnitte der Luftwege verändern, sind die koaxiale Düsenanordnung des Mundstückes
1 und die Bypass-Öffnungen7 in einer bevorzugten Ausführung asymmetrisch ausgestaltet, wie in6 dargestellt. Somit entsteht ein Mantelstrahl5 mit einer asymmetrischen Geschwindigkeitsverteilung, die die Umlenkung im Luftweg kompensiert. - In einer weiteren speziellen Ausgestaltung wird eine mehrfach aufeinander folgende koaxiale Düsenanordnung, beispielsweise durch das Zusammenstecken von mehr als einem Mundstück
1 mit einem weiteren, bezüglich der geometrischen Abmessungen passenden Mundstück verwirklicht. Das Mundstück1 ist weiter speziell leicht gekrümmt in Längsrichtung und damit der Innenkontur des Mund-Rachen-Übergangs angepasst sowie möglichst lang bis zum Racheneingang konstruiert, siehe7 , so dass eine Abscheidung der Medikamentenaerosole oder Partikel im Atemluftstrom an der Mundschleimhaut deutlich vermindert ist.
Claims (8)
- Mundstück für einen Medikamenteninhalator (
2 ) für einen Patienten – mit einer Innendüse (3 ) und mit einer doppelwandigen Umfangswandstruktur, welche eine die Innendüse (3 ) umschließende Aussendüse (4 ) bildet, wobei – die Innendüse (3 ) mit dem Medikamenteninhalator (2 ) in Gasströmungsverbindung steht und in Gasströmungsrichtung mit abnehmender Querschnittsfläche ausgebildet ist und – die Außendüse (4 ) über Bypass-Öffnungen (7 ) mit der Umgebungsluft oder mit einem Luftreservoir (10 ) in Gasströmungsverbindung steht und in Gasströmungsrichtung mit abnehmender Querschnittsfläche ausgebildet ist. - Mundstück nach Anspruch 1, wobei eine oder mehrere der Bypass-Öffnungen (
7 ) mit einem oder mehreren Einlaufventilen oder Klappen (8 ) ausgestattet sind. - Mundstück nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens eine der Bypass-Öffnungen (
7 ) mit luftdurchlässigen, strömungsbegrenzenden Lamellenelementen (8' ) versehen ist. - Mundstück nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verhältnis der Austrittsflächen von Außendüse (
4 ) zu Innendüse (3 ) etwa 0,1 bis 2 beträgt. - Mundstück nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Geschwindigkeitsverhältnis des Volumenstroms in der Außendüse (
4 ) zu dem in der Innendüse (3 ) etwa 1 bis 5 beträgt. - Mundstück nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Länge des Mundstücks (
1 ) mindestens 3 cm und die maximale Austrittsfläche etwa 40 cm2 beträgt. - Mundstück nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Mundstück (
1 ) lösbar mit einem Medikamenteninhalator verbindbar, vorzugsweise steckbar, ausgebildet ist. - Mundstück nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Mundstück (
1 ) einen ovalen oder ellipsenförmigen, speziell mit seitlichen senkrechten Begrenzungsflächen ausgestatteten Querschnitt hat.
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