DE4408781A1 - Vorrichtung zum Befestigen eines Inserts an einem Implantat - Google Patents

Vorrichtung zum Befestigen eines Inserts an einem Implantat

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen eines Inserts an einem Implantat. Die Vorrichtung ist für die Im­ plantologie im und am Kopf, Schädel-, Gesichts-, Mund- und Rachenbereich vorgesehen, wenn ein Insert an einem Implantat befestigt werden soll.
Das operative Feld ist infolge der chirurgischen Maßnahmen bei Implantationen blutig und feucht, und die Übersicht beim Ein­ setzen eines Inserts ist dadurch sehr erschwert.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, mittels der Inserts sicher und sehr fest an einem Implantat befestigt werden können.
Dies wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch erreicht, daß am Oberteil des Inserts ein Eingriffsabschnitt und ein zylindrisches Applikatorelement vorgesehen wird, das an einem Ende einen Eingriffsabschnitt für den formschlüssigen Eingriff mit dem Eingriffsabschnitt am Insert und am gegenüberliegenden Ende einen Eingriffsabschnitt für ein Werkzeug aufweist, wobei im Insert und/oder im Applikatorelement ein Magnet angeordnet ist, mittels dem das Insert im Applikatorelement vor und wäh­ rend des Einschraubens in das Implantat durch kraftschlüssigen Eingriff zusätzlich gehalten wird.
Auf diese Weise kann ein Insert sicher und sehr fest in ein Implantat eingeschraubt werden. Durch die Magnethalterung kann das in der Regel sehr kleine Insert auch nicht bei ruckartigen Bewegungen aus dem Applikatorelement heraus fallen und gegebe­ nenfalls durch die Atmung aspiriert werden, wenn das Insert im Rachenbereich eingesetzt wird. Sobald das Insert auf dem Im­ plantatkopf sicher aufgesetzt ist, kann es beispielsweise mit einer bekannten chirurgischen Ratsche fest eingeschraubt wer­ den.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in der nachfolgen­ den Beschreibung und in den Ansprüchen angegeben.
Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung werden nachfol­ gend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein Applikatorelement mit Insert, und
Fig. 2 eine andere Ausführungsform des Applikatorelementes, teilweise im Schnitt.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Insert bezeichnet, das mit einem Ge­ windeschaft 2 versehen ist, mittels dem das Insert in ein nicht dargestelltes Implantat bzw. einen Implantatkopf einge­ schraubt wird. Auf der Unterseite ist das Implantat 1 becher­ förmig gestaltet, wobei der untere Rand ausgehend von einer planen Bodenfläche abgerundet oder abgeschrägt ist. Auf dem becherförmigen Unterteil ist ein zylindrischer Abschnitt an­ geordnet, in dem eine Magnetzelle 3 angeordnet ist. Die Magnetzelle 3 ist von einer dünnen Hülle des Inserts umschlos­ sen, die zum Teil nur 0,05 mm dünn sein kann und aus Reintitan besteht. Auf dem Außenumfang des oberen Randes dieses zylin­ drischen Abschnitts ist das Insert 1 bei diesem Ausführungs­ beispiel mit insgesamt acht Abflachungen 4 versehen, die einen Abstand voneinander haben, so daß ein schmaler Abschnitt 5 der ursprünglichen Außenfläche der im übrigen zylindrischen Hülle des Inserts verbleibt. An diesen schmalen Abschnitten 5 liegt die ursprüngliche Wandstärke der Hülle des Inserts vor, wäh­ rend an den Abflachungen 4 die Wandstärke verringert ist.
Durch die Abschnitte 5 zwischen den Abflachungen 4 werden säu­ lenförmige Abschnitte mit voller Wandstärke gebildet, die die Aufnahme des Kaudrucks am Insert 1 gewährleisten, ohne daß dieses verformt wird. Diese säulenförmigen Abschnitte 5 gewährleisten auch, daß beim Eindrehen des Inserts in das Im­ plantat, bei dem ein Drehmoment von 30 Ncm mittels einer Rat­ sche aufgewendet wird, die Hülle des Inserts nicht deformiert wird. Beim Festdrehen des Inserts im Implantat wird das Insert fest angezogen, damit der Spalt zwischen der planen Bodenflä­ che des Inserts und der entsprechend planen Oberseite des Im­ plantats möglichst dicht geschlossen wird, um das Eindringen von Bakterien in den Gewindebereich zu verhindern.
Die Magnetzelle 3 ist gasdicht in das Insert 1 eingeschweißt, beispielsweise durch Laserschweißung, um eine Korrosion der Magnetzelle zu verhindern, nachdem Magnetlegierungen, wie auch ferromagnetische Legierungen, sehr korrosionsanfällig sind. Bei Deformation der Inserthülle könnten Haarrisse auftreten, die den Korrosionsprozeß einleiten würden mit der Folge, daß die Korrosionsprodukte ionisiert in das Gewebe, z. B. in Gingi­ va und Knochen, eindringen würden. Hierdurch ginge das aus Titan bestehende Implantat verloren.
Mit 6 ist ein etwa zylinderförmiges Applikatorelement bezeich­ net, das an der unteren Stirnseite eine Ausnehmung 7 aufweist, auf deren Innenumfang Abflachungen 4′ entsprechend den Abfla­ chungen 4 am Insert 1 ausgebildet sind. Hierbei können die Abflachungen 4′ unmittelbar aneinander grenzen und ent­ sprechend breiter ausgebildet sein als die Abflachungen 4 am Insert, indem die einzelne Abflachung 4′ bis zur Schnittlinie mit der benachbarten Abflachung verlängert wird. Jedoch muß die Passung zwischen Eingriffsabschnitt des Inserts 1 und des Applikatorelements 6 auf den Hundertstel-Millimeter genau sein, um eine gute Formschlüssigkeit zwischen den beiden Ein­ griffsabschnitten zu erreichen. Am oberen Ende ist das Appli­ katorelement 6 mit vier Abflachungen 8 auf dem Außenumfang versehen, die als Eingriffsflächen für einen Steckschlüssel bzw. eine Drehmomentratsche 9 dienen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Abflachungen 8 durch eine Ringnut unterteilt, in der ein O-Ring 10 angeordnet ist, der im Bereich der Abflachungen 8 etwas nach außen vorsteht und für einen besseren Sitz des Werkzeugs 9 am Eingriffsabschnitt des Applikatorelementes 6 dient. In dem Applikatorelement 6 ist ein Magnet oder ein Teil aus einer ferromagnetischen Legierung eingeschlossen, wie dies anhand der Fig. 2 beschrieben wird.
Fig. 2 zeigt teilweise im Schnitt eine andere Ausführungsform des Applikatorelementes 6, wobei der untere, die Ausnehmung 7 umgebende Rand 11 im Querschnitt keilförmig schlank ausgebil­ det und schmal auslaufend gestaltet ist, damit beim Eindrehen des Inserts mittels des Applikatorelementes die Gingiva sanft verdrängt und nicht traumatisiert wird. Dies ist bei subkuta­ ner Insert-Applikation besonders wichtig. Auch kann das spitz­ auslaufende Ende des Applikatorelementes in den Spalt zwischen Implantat und Knochenaufbau beim Festziehen des Inserts etwas eindringen, ohne daß das Applikatorelement beim Festziehen von dem Insert abgehoben wird.
Die Ausnehmung 7 weist bei dieser Ausführungsform eine plane Bodenfläche auf, die als Anschlag für das Insert dient, und die Abflachungen 4′ sind derart in einem Abstand voneinander angeordnet, daß sich dazwischen Abstände 5′ ergeben, entspre­ chend der Ausgestaltung am Insert 1 in Fig. 1.
Das Applikatorelement 6 ist zweiteilig ausgebildet zur Aufnah­ me einer ferromagnetischen Zelle 12, die durch Laserschweißung korrosionsstabil in den Titanmantel des Applikatorelementes eingebettet ist. Die ferromagnetische Zelle 12 wird aktiviert, sobald ein Insert 1 in die Ausnehmung des Applikatorelementes gesteckt wird. Während des gesamten Behandlungsablaufs wird eine sichere Magnetverbindung hergestellt.
Auf dem Außenumfang des Mittelabschnittes 13 ist das Applika­ torelement 6 mit einer Rändelung versehen, damit das Insert auch bei Mundfeuchtigkeit auf dem Applikatorelement zuverläs­ sig von Hand eingedreht werden kann.
Das Applikatorelement 6 ist wie die anderen Teile aus Reinti­ tan gefertigt, um eine Fremdmetallkontamination am Insert 1 und in der Implantatumgebung zu vermeiden. Der O-Ring 10 kann aus Silikon oder einem anderen im Medizinbereich zugelassenen Material bestehen. Er verhindert ein Auseinandergleiten zwi­ schen Werkzeug und Applikatorelement während der Behandlung.
Bei der Behandlung wird das Insert 1 in das Applikatorelement 6 eingesetzt, wobei die Abflachungen an den beiden Teilen in­ einander greifen. Die Magnetwirkung zieht das Insert paßgenau bis zum Bodenanschlag ein, worauf Insert und Applikatorelement wie ein Teil zu handhaben sind.
Das freigelegte Implantatkopfteil und die umgebende Gingiva werden sorgfältig gereinigt, desinfiziert und trockengelegt, worauf das Insert mit dem Applikatorelement von Hand einge­ dreht wird, bis ein leichtes Aufsitzen auf dem Implantatkopf spürbar ist. Hierauf wird das Eindrehinstrument 9 auf das Applikatorelement 6 aufgesteckt und der Eindrehvorgang bis zum Auslösen der Drehmomentsperre fortgesetzt. Sobald das Insert fest mit dem Implantat verbunden ist, kann das Applikatorele­ ment 6 ohne weiteres abgezogen werden.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform kann das oberhalb des O-Ringes liegende Eingriffsteil lösbar mit dem Applikatorele­ ment 6 verbunden sein, damit verschiedene Mitnehmerelemente für verschiedene Werkzeuge am Applikatorelement 6 angebracht werden können. Hierbei kann auch ein handelsübliches Gerät zum motorischen Eindrehen des Inserts verwendet werden.
Es kann auch auf der oberen Stirnseite des Applikatorelementes eine Vertiefung für den Eingriff eines Imbus-Schlüssels ausge­ bildet sein.
Ebenso ist es möglich, auf der Oberseite des Inserts 1 eine Vertiefung in Form eines Polygons auszubilden, in die für den formschlüssigen Eingriff ein entsprechender polygoner Vor­ sprung an der Unterseite des Applikatorelementes 6 eingreift. Eine solche nicht dargestellte Vertiefung am Insert 1 ist dann möglich, wenn ein entsprechend flacher Magnet 3 oder ein ring­ förmiger Magnet 3 im Insert eingesetzt wird, so daß für die Vertiefung auf der Oberseite ausreichend Platz verbleibt. Bei dem in Fig. 1 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel eines In­ serts ist dieses auf der Oberseite mit einer sphärischen Ring­ fläche versehen, während in der Mitte ein senkrecht zur Längs­ achse verlaufender flacher Flächenabschnitt ausgebildet ist. Bei dieser Ausgestaltung würde die Vertiefung im Bereich der Abflachung auf der Oberseite des Inserts ausgebildet werden.
Im Insert 1 kann anstelle einer Magnetzelle auch eine ferroma­ gnetische Legierung vorgesehen werden, die ebenfalls gasdicht eingeschweißt ist und mit einer Magnetzelle im Applikatorele­ ment 6 zusammenwirkt.
Anstelle der acht Abflachungen am oberen Rand des Inserts kann auch eine geringere Anzahl von Abflachungen auf dem Umfang vorgesehen werden, wenn die Hülle des Inserts ausreichend dick ist, beispielsweise bei Einschluß einer kleineren Magnetzelle.

Claims (10)

1. Vorrichtung zum Befestigen eines Inserts an einem Implan­ tat, insbesondere für die Zahnprothetik, mit einem am Oberteil des Inserts ausgebildeten Eingriffsabschnitt (4) und mit einem Applikatorelement (6), das an einem Ende für den formschlüssigen Eingriff mit dem Eingriffsabschnitt (4) am Insert mit einem Eingriffsab­ schnitt (4′) und am gegenüberliegenden Ende mit einem Eingriffsabschnitt (8) für ein Werkzeug versehen ist, wobei in dem Applikatorelement (6) für einen kraftschlüs­ sigen Eingriff mit dem Insert (1) eine Magnetzelle (12) oder ein ferromagnetisches Teil gasdicht eingeschlossen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Eingriffsabschnitt am Insert durch Abflachungen (4) am Außenumfang des oberen Randes ausgebildet ist, die über den Umfang des Inserts verteilt sind, wobei in einer Ausnehmung (7) des Applikatorelementes (6) entsprechende Abflachungen (4′) auf dem Innenumfang ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abflachungen (4) auf dem Außenumfang des Inserts (1) in einem Abstand voneinander angeordnet sind, so daß dazwischen Abschnitte (5) mit voller Wandstärke der In­ serthülle verbleiben.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (7) am Applikatorelement (6) zur Auf­ nahme des Inserts (1) von einem zum freien Ende hin sich verjüngenden Rand (11) umgeben ist.
5. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß im Insert (1) eine Magnetzelle (3) gasdicht einge­ schlossen ist.
6. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Außenumfang des Applikatorelementes (6) ein gerändelter Abschnitt (13) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der Eingriffsabschnitt (8) für den Eingriff eines Werkzeugs am Applikatorelement (6) durch Abflachungen auf dem Außenumfang ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Eingriffsabschnitt durch eine Ringnut unterteilt ist, in der ein O-Ring (10) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des für den Eingriff eines Werk­ zeugs vorgesehenen Eingriffsabschnitts (8) am Applikator­ element (6) lösbar mit diesem verbunden ist.
10. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Applikatorelement (6) aus Reintitan gefertigt ist.
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