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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer als Total- oder Hybridzahnprothese, als Epithese oder als prothetisches oder orthopädisches Hilfsmittel ausgeführten Prothese zur lösbaren Fixierung an mehreren in einem Kieferknochen eingelassenen Verankerungsmagneten, wobei die Prothese einen mit entsprechend gegenpoligen Magneten ausgestatteten Formkörper als Funktionsträger aufweist, bei dem ein Abdruck des überwachsenen Kieferknochens mittels einer Abformmasse als Negativ abgenommen und der Formkörper hergestellt wird. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Abforminstrument zum Einbringen einer Abformmasse in den Mundraum eines Patienten, welches zumindest abschnittsweise aus einem nicht-magnetischen oder magnetisierbaren Material, insbesondere aus einem Kunststoff, besteht. Außerdem betrifft die Erfindung einHandhabungswerkzeug zum Einbringen eines Verankerungsmagneten in den Kieferknochen.
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Die Erfindung betrifft ganz allgemein das Gebiet der magnetgehaltenen Befestigung von Total- oder Hybridzahnprothesen, Epithesen oder prothetischen oder orthopädischen Hilfsmitteln.
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Es ist bekannt, dass das Einsetzen und die Fixierung einer Prothese, insbesondere einer herausnehmbaren und wiedereinsetzbaren Zahnprothese, eine Vielzahl von Problemen aufwirft, die einerseits von der Knochenstruktur und der Physiologie der Kieferknochen bedingt sind und andererseits mit der Funktion der Prothese zusammenhängen. Herausnehmbare und einsetzbare Zahnprothesen müssen ausreichend fest an ihrem Platz fixiert sein, damit der Träger der Prothese sprechen und kauen kann, und zudem müssen sich diese Prothesen entnehmen und wieder an ihren Platz bringen lassen, damit die Reinigung der Prothese wie auch die Reinigung der Mundhöhle vorgenommen werden kann.
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Die bekannten Vorrichtungen zum Halten einer Prothese durch Saugnäpfe, durch Federn oder durch eine spezielle Profilierung haben neben dem Nachteil, häufig schmerzhafte Druckstellen auf der Schleimhaut hervorzurufen, den weiteren Nachteil, dass sie nicht optimal fixierbar sind.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, hat man vorgeschlagen, Befestigungsvorrichtungen für den Halt der Prothese in den eigentlichen Knochen des Kieferknochens zu implantieren. Bei solchen Techniken wird die Befestigungsvorrichtung durch die Schleimhaut hindurchgeführt, wodurch das Risiko einer mikrobischen Infektion und einer irreparablen Zerstörung der Knochensubstanz besteht.
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Es ist auch bereits bekannt, Prothesen mittels magnetischer Kräfte zu fixieren. Diese magnetischen Kräfte bestehen zwischen magnetischen Systemen, die einerseits unter der Schleimhaut des Knochens und andererseits in der Prothese angeordnet sind. Diese Technik hat den Vorteil, dass durch sie keine permanenten Schädigungen der Schleimhaut hervorgerufen werden und die Konstruktion der Prothesen vereinfacht wird und dass sie sowie einen verbesserten Halt im Vergleich zu den mit herkömmlichen Befestigungsvorrichtungen ausgerüsteten Prothesen aufweisen.
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Eine solche Magnetverankerung beruht auf einem oder mehreren Magnetstiften, die in den Unter- oder Oberkieferknochen eingelassen sind, und auf den an entsprechenden Stellen in der Prothese vorgesehenen Gegenmagneten. Die in den Kieferknochen eingelassenen magnetischen Einzelstifte ragen frei heraus und sind nur von anliegendem Weichgewebe umgeben. An diesen Stellen besteht die Gefahr der Ansiedelung schädlicher Bakterien.
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Aus der
AT 383 267 B ist eine Magnetvorrichtung zum Halten einer Zahnprothese an einem Kieferkamm bekannt, bei der ein magnetisierbarer Anker in eine Höhle im Kieferknochen eingebracht wird. Hierzu dienen mehrere Permanentmagnete, die linsen- oder stäbchenförmig ausgeführt sind.
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Im Gegensatz zu konventionellen und derzeit ausschließlich eingesetzten Prothesen mit einem mechanischen Verbindungselement, die dementsprechend in dem Kieferknochen verankert werden und gegenüber dem Gewebe hervorstehen, wachsen solche Verankerungsmagnete in den Kieferknochen ein und werden vollständig von Gewebe überwachsen. Dadurch sind mögliche Infektionsrisiken reduziert. Zudem wird auch das Einbringen der Verankerung auf einen einzigen operativen Schritt beschränkt.
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Das Einbringen solcher Verankerungsmagnete muss in der Praxis streng gemäß medizinischen Erkenntnissen und der Beurteilung der individuellen Umstände durch den Arzt erfolgen. Somit unterscheiden sich die Positionen der Verankerungsmagnete in dem Kieferknochen bei verschiedenen Patienten erheblich. Die daran zu fixierende Zahnprothese muss dementsprechend hinsichtlich der zugeordneten Position der Haltemagnete angepasst werden.
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Die
US 5 954 506 A offenbart bereits ein Verfahren zur Herstellung einer Prothese zur lösbaren Fixierung an mehreren in einem Kieferknochen eingelassenen Verankerungsmagneten, wobei die Prothese einen mit entsprechend gegenpoligen Magneten ausgestatteten Formkörper als Funktionsträger aufweist, bei dem ein Abdruck des Kieferknochens mittels einer Abformmasse als Negativ abgenommen und der Formkörper hergestellt wird. Dabei werden zu den Verankerungsmagneten entsprechende gegenpolige Positionsmagnete in die Abformmasse eingebracht, die entsprechend der magnetischen Anziehungskräfte der Positionsmagnete relativ zu den Verankerungsmagneten angeordnet sind, bevor es zu einer Erstarrung oder Aushärtung der Abformmasse kommt. Ausgehend von dem so geschaffenen Negativabdruck wird die Prothese einschließlich der Haltemagnete hergestellt.
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Aus der
AT 383 267 B ist eine Magnetvorrichtung zum Halten einer Zahnprothese an einem Kieferkamm bekannt, bei der ein Verankerungsmagnet in den Kieferknochen derart eingebracht wird, dass dieser vollständig von Gewebe überwachsen ist.
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Bei einer Vorrichtung für die Implantologie im Kopf- und Mundbereich gemäß der
DE 44 08 781 A1 dient der Haltemagnet der zusätzlichen kraftschlüssigen Halterung eines Inserts, welches sonst bei ruckartigen Bewegungen herausfallen könnte.
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Aus der US 2004 / 0 241 612 A1 ist eine Anordnung eines Verankerungsmagneten in einem Kieferknochen zur lösbaren Fixierung einer mit entsprechend gegenpoligen Magneten ausgestatteten Prothese bekannt, wobei der Verankerungsmagnet eine zylindrische Grundform mit einer an einer Umfangsfläche des Verankerungsmagneten umlaufenden Einschnürung aufweist.
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Die
US 4 302 189 A betrifft die Verwendung von Magnetelementen zur Fixierung von Zahnprothesen, wobei ein Element eines Magnetpaars in das Gebiss eingebettet ist und das andere Element in einem dem Kieferknochen des Trägers zugeordneten Halteelement angeordnet ist.
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Die WO 2014 / 049 589 A1 bezieht sich auf ein System zur Aufnahme von Abdrücken eines Zahnimplantats mittels eines polymerem Abdruckmaterials, wobei ein ein Magnetfeld erzeugendes Element in dem Abdruckmaterial eingebettet ist.
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Weiterhin betrifft auch die
EP 3 009 100 A1 eine Vorrichtung zur Aufnahme von Zahnabdrücken und zur Herstellung von Zahnmodellen, bei der ein magnetisches Befestigungsmittel eingesetzt wird.
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Es ist bereits daran gedacht worden, zu diesem Zweck Röntgenaufnahmen des Kieferknochens mit darin eingesetzten Verankerungsmagneten anzufertigen und daraus die Position der Haltemagnete in der Prothese zu ermitteln. Diese Vorgehensweise führt jedoch zu einem erheblichen Aufwand und zu einer weiteren Röntgenbelastung für den Patienten.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung einer durch Magnetkräfte fixierbaren Prothese, ein verbessertes Abforminstrument zum Einbringen einer Abformmasse in den Mundraum sowie auch ein verbessertes Handhabungswerkzeug zum Einbringen eines Verankerungsmagnets zu schaffen.
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Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist also ein vorgesehen, welche zur lösbaren Fixierung an mehreren in einem Kieferknochen eingelassenen Verankerungsmagneten bestimmt ist, bei dem zu den Verankerungsmagneten entsprechende gegenpolige Positionsmagnete in die Abformmasse eingebracht werden, die sich aufgrund der magnetischen Anziehungskräfte der Positionsmagnete relativ zu den Verankerungsmagneten selbsttätig ausrichten, bevor es zu einer Erstarrung oder Aushärtung der Abformmasse kommt, und bei dem ausgehend von dem Negativ die Prothese einschließlich der Haltemagnete aufgebaut wird, wobei die Haltemagnete entsprechend anstelle der Positionsmagnete an der Prothese angeordnet werden. Der Erfindung liegt die überraschend einfache Erkenntnis zugrunde, dass eine optimale Anordnung der Haltemagnete an der Prothese im Verhältnis zu den Verankerungsmagneten hinsichtlich der Position und Orientierung dann erreicht werden kann, wenn diese bereits in die Abformmasse eingebettet werden. Somit hinterlassen die Positionsmagnete einen eindeutigen Abdruck in der Abformmasse, die bei der Anfertigung der Prothese entsprechend übernommen werden kann. Vorzugsweise haben die Positionsmagnete eine mit den später einzusetzenden Haltemagneten übereinstimmende äußere Kontur. Alternativ können die Positionsmagnete auch in die Prothese übernommen werden, um dort als Haltemagnete zu dienen. Ausgehend von dem chirurgischen Eingriff zum Einbringen der Verankerungsmagnete in den Kieferknochen, wie er aus dem Stand der Technik bereits bekannt ist, erfordert das erfindungsgemäße Verfahren keinerlei Eingriff in den menschlichen Körper, worin zugleich ein wesentlicher Vorteil gegenüber konventionellen Verfahren zu sehen ist, die in der Regel ein Freilegen der Verankerungselemente zur Herstellung der Verbindungselemente erfordern. Vielmehr erfordert das Abformen der Negativkontur für die Prothese in der Praxis keine medizinischen Kenntnisse, sodass eine Mitwirkung eines Arztes nicht erforderlich ist, und wird daher vorzugsweise von Zahnlaboren vorgenommen. Die Positionsmagnete sind dabei in einem ersten Verfahrensschritt beweglich angeordnet, wozu auch ein Abforminstrument dienen kann, welches eine durch die Magnetkräfte bedingte Selbstpositionierung ermöglicht. Die magnetischen Anziehungskräfte werden von den Fixierkräften in der erstarrten oder ausgehärteten Abformmasse problemlos überwunden, sodass die Positionsmagnete in der Abformmasse gehalten werden, wenn diese aus dem Mundraum entfernt wird.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des Verfahrens wird auch dadurch erreicht, dass die Positionsmagnete auf das Gewebe im Bereich der in den Kieferknochen eingesetzten Verankerungsmagnete auf das diesen Bereich bedeckende Gewebe aufgesetzt werden, sodass sich aufgrund der magnetischen Anziehungskräfte die Positionsmagnete relativ zu den Verankerungsmagneten ausrichten und dass anschließend die Abformmasse auf den Bereich und die Positionsmagnete aufgebracht wird. Hierdurch kann durch das manuelle Einbringen der Positionsmagnete in den Mundraum des Patienten, wobei selbstverständlich auch an sich bekannte zahnmedizinische Hilfsmittel zur Handhabung der Positionsmagnete zum Einsatz kommen können, einerseits eine schnelle visuelle Kontrolle der Position auf dem Gewebe und der sich daraus ableitenden korrespondierenden Position der Verankerungsmagnete erfolgen. Andererseits kann so aber auch eine Funktionskontrolle, insbesondere die korrekte gegenpolige Anordnung, sowie auch eine Überprüfung der Haltekräfte vorgenommen werden, auf deren Basis beispielsweise die Auswahl der Haltemagnete bzw. deren Abstand zu dem zugeordneten Verankerungsmagnet durch die Auswahl einer geeigneten Position in der Prothese festgelegt werden.
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Die zweitgenannte Aufgabe wird außerdem noch mit einem auch als Abdrucklöffel bezeichneten Abforminstrument zum Einbringen einer Abformmasse in den Mundraum gelöst, welches zumindest abschnittsweise aus einem nicht-magnetischen oder magnetisierbaren Material, insbesondere aus einem Kunststoff besteht, mit einer Aufnahme für Positionsmagnete, in welcher die Positionsmagnete zur Einstellung der relativen Soll-Position zu den Verankerungsmagneten quer zur Wirkrichtung der magnetischen Anziehungskräfte der Positionsmagnete gegenüber den Verankerungsmagneten beweglich angeordnet sind, wobei das Abforminstrument mit einer Kinematik ausgestattet ist, durch welche die Aufnahme für die Abdruckmasse durch eine definierte translatorische Bewegung in Richtung der abzuformenden Oberfläche zustellbar ausgeführt ist. In besonders einfacher Weise werden mittels des Abforminstruments die Positionsmagnete im Bereich der später einzusetzenden Prothese vorpositioniert. Hierzu sind entsprechend der Anzahl der Verankerungsmagnete, in der Praxis beispielsweise zwischen 2 und 8, eine entsprechende Anzahl von Positionsmagneten an einer Positionierhilfsfläche angeordnet und werden gemeinsam im Mundraum vorpositioniert. Hierzu ist die Positionierhilfsfläche beispielsweise mit zumindest einem Permanentelektromagneten ausgestattet, sodass die gewünschte Haltekraft durch die permanentmagnetischen Positionsmagnete erzielt wird. Die magnetische Kraft wird durch eine Bestromung eines Elektromagneten neutralisiert, indem dieser das Magnetfeld des Permanentmagneten aufhebt. Wenn also die Haltekraft der Positionsmagnete an der Positionierhilfsfläche reduziert und schließlich aufgehoben wird, richten sich die Positionsmagnete entsprechend den Verankerungsmagneten an der Positionierhilfsfläche aus. Nach Abschluss der Feinpositionierung wird die Bestromung des Elektromagneten beendet, sodass die Positionsmagnete nun in einer Soll-Position an der Positionierhilfsfläche anliegen und die Abformmasse zugeführt werden kann. Durch eine Zuführung gelangt die Abformmasse gegebenenfalls durch eine Pump- oder Druckwirkung in die Aufnahme, umschließt dort die Positionsmagnete und passt sich zudem der abzuformenden Kontur an. Nach dem Erstarren der Abformmasse kann diese zusammen mit den darin eingebetteten Positionsmagneten mittels des Abforminstruments abgenommen werden. Dabei hat es sich als besonders praxisgerecht erwiesen, dass das Abforminstrument mit einer Kinematik ausgestattet ist, durch welche die Aufnahme für die Abdruckmasse durch eine definierte translatorische Bewegung entlang einer Geraden in Richtung der abzuformenden Oberfläche zustellbar ausgeführt ist. Anders als bei bisherigen Abforminstrumenten, bei denen die Qualität der Abformung wesentlich auch von dem Geschick der ausführenden Hilfsperson abhängig ist, insbesondere der möglichen verformenden Krafteinwirkung beim Lösen der Abdruckmasse, gestattet die Kinematik eine rein translatorische Zustellbewegung. Hierzu wird das Abforminstrument mittels einer vorzugsweise flexiblen bzw. elastischen Anlagefläche gegen den abzuformenden Bereich angelegt. Die Aufnahme mit der Abformmasse wird anschließend beispielsweise mittels einer Schiebeführung oder einer Parallelogrammführung auf den abzuformenden Bereich abgesenkt. Die Zustellbewegung kann hierzu beispielsweise mittels einer Vorspannung nach einer manuellen Auslösung erreicht werden, sodass zugleich eine vorbestimmte Anlagekraft nicht überschritten wird.
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Weiterhin wird die drittgenannte Aufgabe noch mit einem Handhabungswerkzeug zum Einbringen eines Verankerungsmagneten in den Kieferknochen mit einer eine Anlagefläche für den Verankerungsmagneten aufweisenden Aufnahme und mit einem der Anlagefläche abgewandten, der Aufnahme zugeordneten, zu dem Verankerungsmagneten gegenpoligen Haltemagneten gelöst, welcher in einer Gebrauchsposition beim Einbringen des Verankerungsmagneten mit einem geringen Abstand von der Anlagefläche und in einer Nichtgebrauchsposition mit einem wesentlich größeren Abstand von der Anlagefläche positionierbar ist. Hierdurch wird der Verankerungsmagnet durch die Haltekraft des Haltemagneten in der Aufnahme fixiert, wobei eine zum Einführen des Verankerungsmagneten in die Bohrung des Kieferknochens erforderliche Druckkraft mittels der Anlagefläche übertragen wird. Diese kann geschlossen oder aber durchbrochen ausgeführt sein. Durch den Haltemagneten ist zugleich auch die in Bezug auf die Magnetpole richtige Orientierung des Verankerungsmagneten in der Aufnahme sichergestellt, da bei einer falschen Anordnung Abstoßungskräfte wirken, durch die der Verankerungsmagnet aus der Aufnahme ausgestoßen wird. Die Haltekräfte lassen sich durch eine Vergrößerung des Abstands des Haltemagneten von dem Verankerungsmagneten reduzieren, sodass dieser nach erreichen seiner Sollposition nicht versehentlich aus dem Bohrloch herausgelöst wird.
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Hierzu ist der Haltemagnet an einem translatorisch gegenüber einem Haltebereich des Handhabungswerkzeugs beweglichen Träger angeordnet, welcher beispielsweise im Inneren eines Gehäuses des Handhabungswerkzeugs in einer Schiebeführung beweglich ist.
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Dabei ist der Träger innerhalb eines zumindest abschnittsweise als Hohlkörper ausgeführten Handhabungswerkzeugs angeordnet, sodass der Träger sowie der Haltemagnet von Umwelteinflüssen optimal geschützt sind und zudem problemlos einer Sterilisation oder Desinfektion unterzogen werden können.
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Weiterhin kann gemäß einer weiteren besonders erfolgversprechenden Ausgestaltungsform der Erfindung der Träger mit einer Spindel verbunden sein, welche mittels eines gegenüber einem Gehäuse des Handhabungswerkzeugs drehbeweglichen Betätigungsabschnitts in unterschiedlichen axialen Positionen positionierbar ist. Durch ein Feingewinde wird der Abstand des Haltemagneten gegenüber der Anlagefläche stufenlos eingestellt, ohne dass hierzu die Position des Handhabungswerkzeugs gegenüber dem Knochen verändert werden muss.
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Indem gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform die Aufnahme zur drehfesten Aufnahme des Verankerungsmagneten ausgeführt ist, kann dieser problemlos mittels des Handhabungswerkzeugs in einer bestimmten Winkelposition eingesetzt oder aber durch eine Drehbewegung aus dem Knochen herausgelöst werden.
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Zur vereinfachten Handhabung des Handhabungswerkzeugs ist das Gehäuse mit einer der Winkellage der Aufnahme zugeordneten Markierung zu der Ausformung ausgestattet, sodass die vorbestimmte Sollwinkellage anhand des Handhabungswerkzeugs jederzeit visuell überprüft werden kann.
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Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
- 1 eine Seitenansicht eines Verankerungsmagneten;
- 2 eine Draufsicht auf den in 1 gezeigten Verankerungsmagneten;
- 3 eine geschnittene Seitenansicht des in 1 gezeigten Verankerungsmagneten;
- 4 eine Seitenansicht eines Handhabungswerkzeugs zur Positionierung des in den 1 bis 3 gezeigten Verankerungsmagneten;
- 5 eine geschnittene Seitenansicht des in 4 gezeigten Handhabungswerkzeugs.
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Ein erfindungsgemäßer Verankerungsmagnet 1 wird nachstehend anhand der 1 bis 3 näher erläutert. Der Verankerungsmagnet 1 ermöglicht eine lösbare Fixierung einer mit entsprechend gegenpoligen Magneten ausgestatteten Prothese und wird in einem Kieferknochen dauerhaft verankert. Indem dieser Verankerungsmagnet 1 vollständig einwächst, können anders als bei hervortretenden Verankerungen, wie sie derzeit fast ausschließlich zum Einsatz kommen, Entzündungen weitgehend ausgeschlossen werden. Zudem entfällt in der Praxis eine zusätzliche Operation. Die beim Kauen auftretenden Scher- und Biegekräfte werden nicht auf den Verankerungsmagneten 1 im Kieferknochen übertragen, sodass die Belastung der Knochensubstanz insgesamt geringer ist und sich insbesondere bei problematischer Knochensubstanz ein wesentlicher Vorteil ergibt. Der Verankerungsmagnet 1 hat hierzu eine zu einer Mittelachse 2 zylindrische Grundform, welche eine insbesondere umlaufende Einschnürung 3 an einer Umfangsfläche 4 aufweist. Der Verankerungsmagnet 1 kann dadurch in ein entsprechendes, mit geringem Übermaß eingebrachtes Bohrloch eingesetzt werden, wobei die zumindest eine Einschnürung 3 das Einwachsen bzw. die Fixierung mittels einer nicht gezeigten aushärtenden Masse verbessert. Zudem hat der Verankerungsmagnet 1 zwei durch die Einschnürung 3 getrennte Teilbereiche 5, 6 mit jeweils zwei gegenüber einer zylindrischen Hüllkurve zurückspringenden parallelen Abflachungen 7, 8. Diese dienen als Werkzeugaufnahme, sodass der Verankerungsmagnet 1 beispielsweise auch zur Fixierung mit einem Gewindeabschnitt ausgestattet und durch eine Drehbewegung in den Knochen eingeschraubt werden kann. Indem die parallelen Abflachungen 7, 8 verschiedener Teilbereiche 5, 6 einen Winkelversatz von 90° aufweisen, entstehen in der Knochenstruktur Hinterschneidungsbereiche, die eine besonders belastbare Fixierung ermöglichen.
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In den 4 und 5 ist ein Handhabungswerkzeug 9 zur Positionierung des in den 1 bis 3 gezeigten Verankerungsmagneten 1 dargestellt. Hierzu hat das Handhabungswerkzeug 9 eine Aufnahme 10 mit einer Anlagefläche 11 für den Verankerungsmagneten 1. Rückseitig zu der Anlagefläche 11 ist der Aufnahme 10 ein zu dem Verankerungsmagneten 1 gegenpoliger Haltemagnet 12 zugeordnet, der an einem Träger 13 in Pfeilrichtung 14 translatorisch beweglich angeordnet ist. Hierzu ist der Träger 13 im Inneren des abschnittsweise als Hohlkörper ausgeführten Handhabungswerkzeugs 9 angeordnet, sodass der Träger 13 sowie der Haltemagnet 12 vor Umwelteinflüssen optimal geschützt sind und zudem problemlos einer Sterilisation oder Desinfektion unterzogen werden können. Indem der Träger 13 mit einer Spindel 15 verbunden ist, welche mittels eines gegenüber einem Gehäuse 16 des Handhabungswerkzeugs 9 drehbeweglichen Betätigungsabschnitts 17 axial beweglich ist, wird der Abstand des Haltemagneten 12 gegenüber der Anlagefläche 11 stufenlos eingestellt, ohne dass hierzu die Position des Handhabungswerkzeugs 9 gegenüber dem Knochen verändert werden muss. Der Haltemagnet 12 hat dadurch in einer Gebrauchsposition beim Einbringen des Verankerungsmagneten 1 einen geringen Abstand von der Anlagefläche 11, sodass der Verankerungsmagnet 1 durch die dabei wirkenden Magnetkräfte zuverlässig gehalten wird. Durch Einstellen einer beabstandeten Nichtgebrauchsposition, in der keine Magnetkräfte auf den Verankerungsmagneten 1 wirken, kann das Handhabungswerkzeug 9 kraftfrei entfernt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verankerungsmagnet
- 2
- Mittelachse
- 3
- Einschnürung
- 4
- Umfangsfläche
- 5
- Teilbereich
- 6
- Teilbereich
- 7
- Abflachung
- 8
- Abflachung
- 9
- Handhabungswerkzeug
- 10
- Aufnahme
- 11
- Anlagefläche
- 12
- Haltemagnet
- 13
- Träger
- 14
- Pfeilrichtung
- 15
- Spindel
- 16
- Gehäuse
- 17
- Betätigungsabschnitt