DE4408709C2 - Kurzschlußanzeiger mit Rückstellgenerator - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Kurzschlußanzeiger der im Gat­ tungsbegriff genannten Art.

Jedes Anzeigeelement besteht aus einer kleinen Magnetspule mit stabförmigem Eisenkern mit einer gewissen Remanenz, der durch Stromstöße beliebig oft umgepolt werden kann. An der Stirnseite der Spule ist eine etwa quadratische Anzeige­ scheibe angeordnet, die diagonal in ein schwarzes und ein rotes Farbdreieck geteilt ist. Ein dreieckförmiges Anzeige­ plättchen mit einem eingelassenen Magneten ist deckungsgleich vor dem roten Farbdreieck umklappbar, in der Diagonalen dreh­ bar gelagert und auf der einen Seite rot, auf der anderen Seite schwarz eingefärbt. Je nach Stellung des Plättchens ergibt sich somit eine quadratische rote oder schwarze Fläche.

Bei den bekannten Anzeigern sind drei Elemente zur Überwachung eines Drehstromnetzes nebeneinander angeordnet. Die in den Stromwandlern induzierten Meßströme werden weiterverarbeitet und Schwellwertstufen zugeführt, die Ja-Nein-Entscheidungen liefern. Im Falle des Ansprechens werden Spannungsimpulse ab­ gegeben, die über die Anregespulen die Magnetplättchen zum Umklappen bringen.

Aus dem Prospekt "Kurzschlußanzeiger Typ Alpha/M" der Dipl.-Ing. H. Horstmann GmbH vom Juli 1993 ist ein Gerät bekannt geworden, das mecha­ nische Rücksetzstifte mit Magneten aufweist, die die Anzeigeplättchen in die Ausgangslage zurückholen. Diese Rückstellmechanik erfordert einen relativ großen Fertigungsaufwand und ist empfindlich gegen Störungen. Die Rück­ steilmechanik führt durch ständige Einwirkung eines permanenten Magnet­ feldes auf die empfindlichen Schauzeichenmagnete zur Veränderung der Kenn­ daten des Anzeigeelementes, da die in der Rückstellmechanik gelagerten Per­ manentmagnete nicht gegen die Magnete der Anzeigeeinrichtung vollkommen abgeschirmt werden können.

Weiterhin ist aus dem Prospekt "Kurzschlußanzeiger vom Typ Alpha/E" des obengenannten Herstellers vom Juli 1993 ein Gerät bekannt geworden, das eine elektrische Rückstellung aufweist, die nach einer voreinstellbaren Zeit wirksam wird.

Der Rückstellimpuls kann auch von einer Meßwarte ausgeschickt werden. Dies erfordert jedoch eine Signalleitung zum Einbau­ ort des Anzeigers. Bei einer elektrischen Rückstellung am Ein­ bauort ist eine Gleichspannungsquelle erforderlich, die in der Regel aus einer eingebauten 3-V-Batterie besteht. Diese Ausführungsform hat den Nachteil, daß Batterien altern und gelegentlich ausgetauscht werden müssen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kurzschlußan­ zeiger zu schaffen, der ohne Batterie oder Netzversorgung elektromagnetisch von Hand zurückgestellt werden kann und dessen Funktionsfähigkeit selbstprüfbar ist.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in die Anzeigeeinheit ein Miniaturgenerator eingebaut wird, der bei Betätigung von Hand einen Spannungsstoß auslöst, der die Anzeigeelemente zurückstellt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeich­ nung erläutert.

Sie zeigt das Schaltbild eines Überstromanzeigers für ein Drehstromnetz. Die Schaltung weist drei Meßwertgeber MWGL1, MWGL2 und MWGL3 auf, die praktisch als Stromwandler ausgebil­ det sind. Diese Stromwandler umschließen die zu überwachenden Phasenleiter des Netzes. Die Sekundärwicklungen der Meßwert­ geber sind über Dioden D1, D2, D3 und Potentiometer P1, P2, P3 mit den Eingängen von Operationsverstärkern V1, V2, V3 verbunden. Die Potentiometer dienen der Feinjustierung der Ansprechwerte. Die Grenzwerte selbst, z. B. 400 A, 600 A oder 1000 A, werden über eine schaltbare Ansprechwerteinheit R eingestellt. Der Ausgang der Verstärker speist die Magnet­ spulen S1, S2, S3, die die Schauzeichen SZ1, SZ2, SZ3 akti­ vieren.

Die Löschung oder Rücksetzung der Anzeige wird durch einen entgegengesetzten Stromstoß ausgelöst. Dieser Stromstoß kann durch einen Miniaturgenerator G erzeugt werden, dessen Aus­ gangsspannung drehrichtungsabhängig ist.

Bei Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn (RESET) fließt ein Strom über eine Rücksetzlogik L auf die Magnetspulen S1, S2, S3 und polt die Magnete um.

Eine Drehung im Uhrzeigersinn (SET) erzeugt einen positiven Impuls, der die Anzeiger einschaltet und somit als Funktions­ test dient.

Als Betätigungselement für den Miniaturgenerator dient ein kleiner Drehknopf, der mit Daumen und Zeigefinger umfaßt wird. Dem Generator kann ein Übersetzungsgetriebe vorgeschaltet werden, so daß man bei relativ kleiner Umdrehungszahl der An­ triebsachse eine große Rotordrehzahl erreicht und so die er­ forderliche Betriebsspannung erzeugt.

Wenn Schauzeichen mit noch kleinerer Betriebsspannung benutzt werden, könnten zur Rückstellung Generatoren ohne Übersetzungs­ getriebe dienen.

Es ist aber auch möglich, den Rücksetzimpuls mit einem Piezo­ element zu erzeugen.

Der Gegenstand der Erfindung ist nicht auf die dargestellten Schauzeichen beschränkt. Sie könnten ohne weiteres durch Fern­ melderelais (Schauzeichenrelais) ersetzt werden.

Bezugszeichenliste

D1, D2, D3 Dioden
FMK Fernmeldekontakt
G Miniaturgenerator
MWGL1, MWGL2, MWGL3 Meßwertgeber
Rücksetzlogik
P1, P2, P3 Potentiometer
R Ansprechwertumschalter
S1, S2, S3 Anregespulen
SZ1, SZ2, SZ3 Schauzeichen

Claims (3)

1. Kurzschlußanzeiger mit einem oder mehreren Stromwandlern und mit einer Anzeigeeinheit, die Anzeigevorrichtungen mit Anregespulen und von deren Magnetfeld betätig­ ten Anzeigeelementen, insbesondere Farbplättchen, aufweist, die ferner eine Anregeschaltung enthält, die bei Überschreiten eines vor­ gegebenen Grenzwertes die Ausgangssignale der Stromwandler in Gleich­ stromimpulse für die Anregespulen umwandelt, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinheit einen Miniaturgenerator (G) aufweist, der bei Betä­ tigung von Hand einen Spannungsstoß auslöst, der die Anzeigeelemente (SZ1, SZ2, SZ3) zurückstellt.

2. Kurzschlußanzeiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als elektromagnetische Anzeigeelemente Fernmelderelais dienen.

3. Kurzschlußanzeiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Miniaturgenerator (G) eine drehrichtungsabhängige Spannung abgibt, so daß die eine Drehrichtung die Rückstellung bewirkt und die andere Dreh­ richtung einen Funktionstest auslöst und die Anzeige setzt.