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Einrichtung zum Austiefen oder Schiffbarmachen von fließenden Gewässern
durch Einengen der Strömung zwischen Spülschiffen o. dgl.. Die Erfindung bezieht
sich auf eine Einrichtung zum Austiefen oder Schiffbarmachen von fließenden Gewässern.
Es sollen hierdurch schiffbare Kanäle in seichten Gewässern hergestellt werden,
obgleich die Vorrichtung auch mit Vorteil in tieferen Gewässern benutzt werden kann.
Durch die neue Vorrichtung können auch Sandbänke und Untiefen beseitigt werden,
wodurch bereits bestehende Kanäle wieder schiffbar gemacht werden.
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Es ist für derartige Zwecke fpereits vorgeschlagen worden, die Strömung
des Flusses dadurch zu erhöhen, daß das Wasser in eine enge Bahn gezwungen wird,
um durch die Strömung selbst das Bett zu vertiefen und die gelösten Massen fortzuspülen.
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Die Einrichtung nach der Erfindung besteht aus einem Mutterschiff
und einer Anzahl von Baggerschiffen, die bei der Benutzung entgegen der Strömungsrichtung
des zu bearbeitenden Flusses vor dem Mutterschiff liegen und mit diesem verbunden
sind, um das Wasser in eine engere Bahn zu zwingen und gleichzeitig das Bett mit
Kratzern innerhalb dieser verengten Bahn zu bearbeiten. Die Baggerschiffe werden
während der Bearbeitung stromaufwärts durch das Mutterschiff getrieben, wobei sie
zweckmäßig ihre gegenseitige Lage nicht ändern. Das Mutterschiff selbst ist mit
breiten, von Hindernissen freien Decks versehen, um die Baggerschiffe aufzunehmen
und sie nach der Verwendungsstelle zu fördern. , Auf den Zeichnungen ist eine Einrichtung
zur Durchführung des Verfahrens beispielsweise dargestellt, und es ist Abb. i die
Draufsicht auf die Baggervorrichtung in der Arbeitsstellung zum Einschneiden eines
Kanals oder zur Entfernung einer Sandbank, Abb. ia eine Einzelheit, Abb. 2 eine
Seitenansicht des Mutterschiffes, Abb.3 die Draufsicht, Abb. 4 eine in größerem
Maßstab gezeichnete Einzelansicht der Antriebsvorrichtung für das Mutterschiff,
Abb. 5 ein Schnitt nach der Linie 5-5 der Abh. 3, Abb. 5a ein Schnitt durch eine
der Seitenplatten, Abb.6 eine Einzelansicht, aus welcher die Befestigung der später
näher beschriebenen schwingenden Platten ersichtlich ist, Abb. 7 die Draufsicht
auf ein Baggerschiff, Arbb. 8 eine Seitenansicht der Abb. 7, Abb. 9 ein Querschnitt
nach der Linie 9-9 der Abb.7. Abb. io eine Einzelansicht der bei den Baggerschiffen
Verwendung findenden Zugvorrichtung, Abb. i i ein Schnitt nach der Linie i i-i i
der Abb. 3, und die Abb. 12 bis 14 zeigen Einzelheiten.
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Die Einrichtung besteht aus dem Mutterschiff A und den Baggerschiffen
B', BZ ...
Das Mutterschiff kann eine Anzahl kleiner, für die Durchführung
des Baggerverfahrens erforderlicher Einheiten in der später näher beschriebenen
Weise auf Deck tragen. Durch das Mutterschiff werden die Einheiten nach der Arbeitsstelle
befördert, woselbst die Baggereinheiten in der aus Abb. i ersichtlichen Weise angeordnet
werden und alsdann das Verfahren durchgeführt wird. Das Mutterschiff.
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Das -Mutterschiff A hat die Gestalt einer Barke von ungefähr 6o m
Länge und 15 in Breite. Da die meisten später beschriebenen Arbeiten in Flüssen
mit niedrigem Wasserstand ausgeführt werden, ist das Mutterschiff so ausgebildet,
daß es nur sehr geringen Tiefgang hat. Unter höchster Belastung geht das :Mutterschiff
daher nur etwa 9o cm tief. Das Mutterschiff ist mit Antriebsvorrichtungen i, zweckmäßig
aus zwei Sätzen an jeder Seite, ausgerüstet und kann eine Geschwindigkeit von i2
Meilen pro Stunde erreichen. Für die Antriebsvorrichtungen i sind geeignete Motoren
M vorgesehen, und die Antriebsvorrichtungen sind, wie Abb. 4 zeigt, in senkrechter
Ebene einstellbar. Das Mutterschiff A ist weiter mit WasserräumenN, Ventilen V und
Pumpen P ausgerüstet, durch die der Tiefgang geregelt werden kann. Das Mutterschiff
hat einen Vordersteven und ein Heck 5, dessen Oberfläche abwärts und auswärts bei
6 geneigt ist, um das Aufladen der kleineren Einheiten B, B', BZ
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zu erleichtern. Die geneigte Oberfläche 6 des Hecks ist mit mehreren voneinander
getrennten Trägern oder Gleisen 7, 7 ausgerüstet, die etwa 15 bis 2o cm oberhalb
des Decks liegen und einem später. angegebenen Zweck dienen. Die Seitenwandungen
8, 8 des Mutterschiffes A sind in der Längsrichtung gerade und erstrecken sich in
gerader Linie senkrecht
abwärts. An der Stelle des Überganges der
Seitenwandungen in den vorderen zugespitzten Teil des Fahrzeugs sind beiderseits
Platten 9, 9 bei io, io drehbar gelagert. Jede Platte 9 ist bei i i gelenkig mit
einer zweiten Platte 12 verbunden, und beide Platten erstrecken sich von einem Punkt
oberhalb der Wasserlinie abwärts in eine solche Lage, daß ihre Unterkante etwas
oberhalb des Kieles 13 des Bootes liegt. Wie aus den Abb, i und 2 ersichtlich ist,
können die Platten für einen später angegebenen Zweck nach außen von dein Schiff
fortgeschwungen werden. Um die Platten 9 und 12 ausschwingen zu können, ist eine
Welle r4 vorgesehen, die mit einem geteilten f.agerblock 15 durch Gewinde in Verbindung
steht. Der Lagerblock 15 ist an Trägern 16 und 17 befestigt, die ihrerseits mit
der Innenwandung des Schiffes .1 verbunden sind (Abb.5). Die Welle erstreckt sich
durch eine mit Schraubengewinde versehene Bohrung hindurch, die in der Mitte in
einem Zahnrad 18 vorgesehen ist. Die Nabe dieses Zahnrades liegt in (lern Lagerblock
15, und zwischen ihr und dem Lagerblock sind Kugellager i9 vorgesehen, um die Drehung
des Rades 18 zu erleichtern. Auf der mit den Schiffsmotoren verbundenen `Felle sitzt
ein Zahnrad 2o, das mit den Zähnen des Rades 18 kämmt. Eine nicht veranschaulichte
geeignete Kupplungsvorrichtung ist vorgesehen, durch die die Räder 18 -und 20 miteinander
verbunden oder voneinander getrennt werden können, oder durch «-elche das Rad 18
vorwärts oder rückwärts gedreht werden kann. Durch die Drehung des Rades 18 nach
der einen Richtung hin wird die Welle 14 seitlich bewegt, um die Platten gegen das
oder von dem Schiff fortzuschwingen, während durch eine Drehung des Rades 18 im
entgegengesetzten Sinne die Welle 14 seitlich nach der entgegengesetzten Richtung
verschoben wird. Die Welle 14 erstreckt sich durch eine Stopfbuchse 21 in der Seitenwandung
8 des Mutterschiffes .1 hindurch, und das Außenende ist mit einem doppelköpfigen
Zapfen 22 ausgerüstet, die in einem Schlitz 23 einer Konsole 24 gleitet. Die Konsole
24 ist an der Innenfläche der Platte 12 befestigt (Abb. 6). An jeder Seite des Mutterschiffes
befindet sich eine derartige Welle 14 mit Zubehör für jede Platte 9 und 12. Aus
der Abb. r2 ist ersichtlich, daB die gegeneinanderstoBenden Kanten der Platteng
und 12 drehbar miteinander durch eine Stange 25 verbunden sind, die sich durch mit
Öffnungen versehene Konsolen 26 hindurch erstrecken.
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Die Konsolen 26 sind oben und unten an den Platten 9 und 12 vorgesehen.
Die Stange 25 ist am unteren Ende mit einem Kopf ausgerüstet und kann an ihrem oberen
I_n@lc# mit Hilfe eines Bolzens oder einer Mutter in der Arbeitsstellung befestigt
werden.
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Die Motoren 11I sind mit Antriebsvorrichtungen i, i verbunden und
können das Mutterschiff unter Belastung mit einer Geschwindigikeit von etwa 12 Meilen
pro Stunde treiben. Diese Motoren sind weiter mit der Welle verbunden, durch die
das in Abb. 5 veranschaulichte Zahnrad 2o in Umdrehung versetzt wird.
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Der Tiefgang des Mutterschiffes A kann dadurch geändert werden, daß
mit Hilfe der @.'entile I', V und der Pumpe P die Wasserkammern gefüllt oder geleert
werden. Baggerschiffe. Wie Abb. i zeigt, sind die Baggerschiffe bedeutend kleiner
als das Mutterschiff A. Jede der Einheiten B ist an einer Seite mit Platten ausgerüstet,
die für einen später angegebenen Zweck auf- und abwärts bewegt werden können. Jede
Seite der Baggereinheit ist mit einem Zugelement ausgerüstet, welches mit Ansätzen
versehen ist, um das Fahrzeug mit geringer Geschwindigkeit durch das Wasser zu bewegen
oder aber eine Fortbe-,v egung des Fahrzeuges auf dem Flußbett zu ermöglichen. Das
Zugmittel wird durch einen INIotor 29 getrieben, der mit einer rückwärts sich erstreckenden
Antriebswelle 3o ausgerüstet ist. Gleichlaufend mit der Welle 30 ist ein Schneckengetriebe
31 angeordnet, und eine geeignete Kupplung dient dazu, durch die Welle 3o das Getriebe
31 zu treiben. Ein auf der Welle 34 angeordnetes Zahnrad 33 kämmt mit dem Rad 31
und wird von diesem getrieben. Auf einer Welle 36 ist ein Zahnrad 35 angeordnet,
und diese Welle treibt ein weiteres Zahnrad 37. Mit den Rädern 37 und 33 steht eine
Kette oder ein Zugmittel 39 in Eingriff. Das Zugmittel 39 besteht aus mehreren untereinander
verbundenen Kettengliedern 4o, wie dies aus der Abb. io ersieht-, lieh ist, und
die Kettenglieder laufen über die Zähne des Rades 35 (Abb. 8). Wenn durch die Kupplung
32 das Rad 31 mit der Welle 30 verbunden ist, wird das Zugmittel 39 nach links bewegt.
Da ein Schneckengetriebe 32 und eine geeignete Kupplungsvorrichtung hierfür an jeder
Seite der Einheit vorgesehen sind, kann das Zugmittel an einer Seite stillstehen,
während es an der anderen Seite arbeitet, was für Steuerungszwecke wünschenswert
ist. Das Zugmittel 39 läuft unter und über Rollen 41; deren Zapfen 42 in trogähnlichen
Konsolen 43 befestigt sind. Die Konsolen 43 werden von dem oberen und unteren Teil
der Abteile G und H getragen. In gewissen Fällen werden die Kettenglieder 40 mit
Schneid- oder Kratzelementen 4ö ausgerüstet.
Um den Tiefgang der
Einheit B zu ändern, sind Abteile G und H vorgesehen, und in diesen Abteilen befinden
sich durch Ventile 44 gesteuerte Kanäle G' und H'. Die Ventile 44 ihrerseits werden
durch Handgriffe 45 an den Ventilspindeln 46 eingestellt. Die Abteile G und H werden
durch öffnen der Kanäle G' und H' gefüllt und durch eine Pumpe 47 geleert. Die Pumpe
47 wird durch einen Riemen 48 getrieben, der über die Pumpenwelle 49 und eine Welle
50 läuft, die, wie Abb. 9 zeigt, durch eine Kette 51 von der Motorwelle 3o
in Umdrehung versetzt wird. Von den Abteilen G und H gehen Rohre 52 bzw. 53 aus,
und das Wasser wird durch ein Rohr 54 entfernt.
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An jeder Seite ist jede Einheit B mit einer Vorderplatte 55 und einer
Hinterplatte 56 sowie vier Seitenplatten 57, 58, 59 und 6o in der Ebene zwischen
den Platten 55 und 56 ausgerüstet. Die Platten sind in folgender Weise angeordnet:
Von dem Hauptteil der Einheit B erstrekken sich Konsolen 59', 59' auswärts, die
durch Streben 6o' gestützt werden. An jeder Seite befinden sich zwei solcher Konsolen
für jede der Platten 57, 58, 59 und 6o. jede der inneren Platten 57, 58, 59 und
6o ist mit einem einwärts sich erstreckenden, mit Muttergewinde versehenen Ring
61 ausgerüstet, der zur Aufnahme einer umlaufenden Welle 62 dient. Die Welle 62
ist mit Außengewinde versehen und wird von einem Ring 63 getragen, der seinerseits
von dein Ende der Konsole 59' getragen wird. Ein auf der Welle 62 sitzendes Kegelrad
64 kämmt mit einem von der Welle 66 getragenen Kegelrad 65, und auf dem anderen
Ende der Welle 66 sitzt ein Zahnrad 67. Auf der Haupt-,velle 3o des Motors 29 sitzt
ein Zahnrad 68, das eine mit den Zähnen des Rades 70 zusammenarbeitende Kette
69 trägt. Das Zahnrad 7o ist auf einer Welle 71 befestigt, und eine Kette
71'
verbindet das Zahnrad 67 mit dem von der Welle 7 r getragenen Zahnrad
70. Durch eine Kette 72 wird die Welle 66 in Umdrehung versetzt. Eine Kupplungsvorrichtung
73 dient dazu, das Zahnrad 70 ein- bzw. auszuschalten. Durch Drehen der Welle
30 nach der einen Richtung wird die Platte 6o gehoben und durch Drehen in
der entgegengesetzten Richtung gesenkt. Es sei bemerkt, daß für jede der Platten
zwei Konsolen 59' vorgesehen und diese so angeordnet sind, daß die Platten in einer
geraden, senkrechtenLinie ohne jegliche Kippbewegung auf- und abwärts gleiten. Um
die Platten 57, 58, 59 und 6o bei ihren senkrechten Bewegungen zu führen, sind Führungen
74 vorgesehen (Abb. 7, 13 und r4). Die Endführung 74 wird durch das an dem
Ende 75 des Fahrzeugs befestigte Winkeleisen 76 gebildet (Abb. z3). In Abb. 14 sind
Führungen für zwei Platten dargestellt, die aus zwei Winkeleisen 77 und 78 bzw.
77' und 78' gebildet werden. Die Winkeleisen werden von der Außenwandung der Abteile
G und H des Fahrzeugs getragen.
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Die Platten 55 und 56 werden, wie die Abb. 9 erkennen lädt, durch
mit Köpfen versehene, mit den Platten 57 und 6o verbundene Zapfen 79 und durch mit
Köpfen versehene, an den Wandungen der Abteile G und H befestigte Zapfen 8o unterstützt.
Die Zapfen 8o erstrecken sich auswärts von. den Wandungen der Abteile G und H zwischen
den Winkeleisen 77 und 77' bzw. 78, 78', wie dies deutlich aus der Abb. 14 ersichtlich
ist. jede Platte 55 und 56 ist mit einem in der Längsrichtung sich erstreckenden,
etwa in derMitte liegenden Schlitz 81 ausgerüstet, und in der Nähe des oberen Endes
nimmt dieser Schlitz den Zapfen 79 auf. Dadurch kann die Platte 56 mit Bezug auf
die Platte 6o seitlich verschoben werden.
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An jeder Seite der Platten 55 und 56 sind zwei geneigte Schlitze 82
vorgesehen, die. wie Abb. 8 erkennen lädt, die mit Köpfen versehenen Zapfen 8o aufnehmen.
Da die Zapfen 8o fest gelagert sind, wird die Platte 56 bei einer. Abwärtsbewegung
gleichzeitig nach rechts und bei einer Aufwärtsbewegung nach links verschoben.
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Da die Platte 56 durch den Zapfen 79 mit der Platte 6o verbunden und
mithin gegen eine senkrechte Bewegung mit Bezug auf diese Platte gesichert ist,
so erfolgt durch eine senkrechte Bewegung der Platte 6o eine entsprechend senkrechte
Bewegung der Platte 56, während gleichzeitig die Platte 56 mit Bezug auf die Platte
6o durch die geneigten Schlitze 82 und die feststehenden Bolzen 8o seitlich verschoben
wird. Der Betrag der seitlichen Verschiebung der Platte 56 wird durch die Länge
des Schlitzes 81 bestimmt, während ihre senkrechte Bewegung durch den senkrechten
Abstand zwischen dem oberen und unteren Teil des Schlitzes 8.2 festgelegt wird.
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Verfahren zum Schneiden eines Kanals. Sobald bestimmt worden ist,
wo ein Kanal eingeschnitten oder eine Sandbank oder ein anderes Hindernis beseitigt
werden soll, wird die erforderliche Anzahl von Einheiten B an Deck des Mutterschiffes
A gebracht, wobei diese Einheiten in der aus der Abb. 3 ersichtlichen Weise untergebracht
werden. Bei dem Beladen des Mutterschiffes A mit den Einheiten B werden diese unter
eigener Kraft entlang der Schrägfläche 6 auf den Gleisen 7
des Mutterschiffes
A bewegt. Die ersten Einheiten B werden unter der Brücke 3 des Mutterschiffes A
hindurchbefördert, bis eine genügende Anzahl sich auf dem Vorderteil des Mutterschiffes
befindet, worauf die verbleibenden Einheiten so verteilt werden, daß das :Mutterschiff
A richtig belastet wird. Das beladene Mutterschiff A wird nun nach der Arbeitsstelle
gefahren, worauf die Einheiten B unter eigener Kraft auf den Gleisen 7 abwärts in
das Wasser betvegt werden. Sie schließen alsdann den herzustellenden Kanal oder
die zu entfernende Sandbank o. dgl. ein.
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Eine genügende Anzahl von Einheiten B wird mit dem Vorderteil stromaufwärts
gerichtet nebeneinander angeordnet, um die Breite des herzustellenden Kanals zu
bedecken. In Abb. i sind zwei Einheiten B1 und B2 in dieser Lage angeordnet, und
beide Einheiten sind hier mit Kratzern .4o' ausgerüstet. ?eben je einer Seite einer
jeden Einheit B1 und B2 sind mit diesen weitere Einheiten B3 und B4 verbunden, die
nicht mit Kratzern ausgerüstet sind. An der Außenseite sind vor den Einheiten B3
und B4 weitere Einheiten B5 und BB hintereinander angeordnet. Das Mutterschiff A
wird an dem hinteren Ende jeder Einheit Hl, B2 durch Stangen 83 befestigt, und das
Vorderteil des Mutterschiffes liegt in der Mitte zwischen den beiden Einheiten.
An jeder Seite des geneigten Vorderteils des Mutterschiffes A ist eine mit Kratzern
.4o' ausgerüstete Einheit B-, befestigt.
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Sobald das Mutterschiff A und die Einheiten oberhalb des zu bearbeitenden
Flußbettes in der beschriebenen Weise ihre Lage eingenommen haben, können die verschiedenen
Einheiten durch Öffnen der Ventile 44 teilweise versenkt werden, bis die Zugmittel
auf dem Flußb-ett ruhen. Die Seitenplatten 57, 58, 59 und 6o werden in die Tiefstlage
gesenkt, wobei die Platten 55 und 56 selbsttätig vorwärts bzw. rückwärts verschoben
werden. Alsdann wird das Mutterschiff A in der bereits beschriebenen Weise zum Sinken
gebracht, bis es das Flußbett berührt, und die Platten 9 und 12 «-erden, wie Abb.
i erkennen läßt, auswärts in Richtung mit den geneigten Seitenwandungen des Vorderteiles
geschwungen. Alle Einheiten B und das Mutterschiff A werden alsdann stromaufwärts
bewegt, wobei sie unter eigener Kraft entlang dem Bett des Flusses sich verschieben.
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Es können soviel Zug- und Wasserablenkungseinheiten B3' und BO als
notwendig vorgesehen «-erden, wobei jede der Reihen :lieser besonderen Einheiten
auswärts von den miteinander verbundenen Einheiten B' oder B3 geneigt ist, wodurch
zwischen den vorderen EinheitenB' und B° eine verhältnismäßig breite Öffnung zur
Aufnahme des in entgegengesetzter Richtung strömenden Wassers gebildet wird. Wie
aus Abb. i ersichtlich ist, überlappen die hinteren Platten 56 jeder Einheit die
vorderen Platten 55 der mit ihr verbundenen Einheit, wodurch ein genügender Wasserabschluß
gebildet wird, um das Wasser einwärts gegen die mittleren mit Kratzern versehenen
Einheiten BI und B2 abzulenken. Das Wasser wird daher in eine verhältnismäßig schmale
Bahn unterhalb der Einheiten B1 und B2 geleitet, wodurch seine Geschwindigkeit und
Kraft wesentlich erhöht wird. In der Zwischenzeit kommen die von dem Zugmittel 39
der Einheiten B1, B2 und B7 getragenen Kratzer 40' in Berührung mit dem Flußbett
und lösen dieses. Das zwischen den Einheiten BI und B2 mit großer Geschwindigkeit
strömende Wasser reißt den Schlamm, Sand und anderes angeschwemmtes sowie die durch
die Kratzer 40' und die anderen Zugelemente gelösten Teile mit und schleudert sie
gegen die Seiten des zugespitzten Vorderteiles des Mutterschiffes A, durch welches
das gelöste Erdreich alsdann unterhalb der Einheiten B7 abgelenkt wird. Die Seitenplatten
der Einheiten B7 sind ebenfalls gesenkt worden, und die Kratzer q.o' bearbeiten
gleichfalls das Flußbett. Das Wasser strömt mithin unterhalb dieser Einheiten und
wird nach dem spitz zulaufenden Vorderteil des Mutterschiffes A und alsdann nach
den ausgebreiteten Seitenplatten 9 und 12 geleitet, die das Wasser und den von diesem
mitgeführten Schlamm, Sand und anderes angeschwemmtes Erdreich außerhalb der Bahn
des bereits eingeschnittenen Kanals ablenken, wodurch das Wiederanfüllen des Kanals
verhindert wird.
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Durch Verwendung der Einheiten in der beschriebenen Weise wird die
Kraft des Wassers nicht nur dazu ausgenutzt, die von den Zugmitteln aufgewirbelten
Erdmassen zu entfernen und seitlich des eingeschnittenen Kanals abzulenken, sondern
auch infolge der Geschwindigkeit und Kraft zusätzliche Lagen von Erdmassen zu lösen,
die nicht von den Zugmitteln erreicht werden.
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Das den verschiedenen Einheiten folgende Mutterschiff A bewegt sich
in dem geschnittenen Kanal, und da das Mutterschiff etwa 6o m lang ist, verhindert
es, daß in Wirbelbewegung sich befindliche Teile der abgelenkten Erdmassen sich
hinter dem Mutterschiff wieder in diesem absetzen. Das Mutterschiff wird unter eigener
Kraft durch die Vorrichtungen i vorwärts bewegt, welche den jeweiligen Bedingungen
entsprechend vom Bett des Flusses abgehoben werden oder mit diesem in Eingriff kommen
können. Das Mutterschiff A wird weiter zweckmäßig mit den
Einheiten
Bl und BZ durch starre Stangen 83 verbunden, während die Einheiten B3 und B6 und
B' und BB durch starre Stangen 84 miteinander in Verbindung stehen, wodurch bei
einer starken Strömung die außerordentlich große Kraft des Mutterschiffes notwendigenfalls
ausgenutzt werden kann, um die Vorwärtsbewegung der verschiedenen Einheiten zu unterstützen.
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Die Einheiten B1, B2, B3 und B¢ sind durch starke Stangen 85
starr miteinander verbunden und werden durch diese in Richtung gehalten. Ein Teil
dieser Stange 85 ist in Abb. ra dargestellt und mit Löchern versehen, um die von
den Einheiten getragenen Ansätze aufzunehmen, wodurch der Abstand zwischen den einzelnen
Einheiten nach Wunsch geändert werden kann.
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Bei der Bewegung stromaufwärts können, wenn dies erforderlich ist,
die Zugeinheiten B' und Be durch ein Kabel 86 miteinander verbunden werden,
um eine seitliche Trennung voneinander zu verhindern. Da jedoch eine Vorrichtung
vorgesehen ist, um einen Satz von Zugmitteln der Einheiten B mit einer anderen Geschwindigkeit
anzutreiben als den anderen Satz, um ein Trennen der Einheiten B5 und
B° voneinander zu verhinclern, so können die äußeren Zugmittel einer jeden
Einheit mit größerer Geschwindigkeit angetrieben werden als die Zugmittel an der
anderen Seite. Der Geschwindigkeitsunterschied der Zugmittel an gegenüberliegenden
Seiten dieser Einheiten hat offenbar das Bestreben, den Auswärtsdruck des zwischen
den Einheiten B5 und B° eingeschlossenen Wassers zu überwinden.
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Aus obiger Beschreibung geht hervor, daß durch das Mutterschiff A
die aus didsem und den verschiedenen Einheiten B bestehende Flotte sehr leicht nach
der Bearbeitungsstelle geschafft und dort in die Arbeitsstellung gebracht werden
kann. Durch die in die Arbeitsstellung gebrachten Einheiten wird das strömende Wasser
schnell gezwungen, seinen eigenen Kanal zu schneiden, wobei es durch die von den
verschiedenen Einheiten B getragenen Zugelemente wirksam unterstützt wird. Die Flotte
kann in seichtem Wasser benutzt werden, da die Antriebsvorrichtungen r des Mutterschiffes
A so weit gesenkt werden können, daß sie mit dem Flußbett in Berührung kommen, so
daß das Mutterschiff sich auf dem Flußbett bewegt, bis tieferes Wasser getroffen
wird, oder bis es die Arbeitsstelle erreicht. Sollte das Mutterschiff A auf Grund
geraten, so daß es unter eigener Kraft nicht flottgemacht werden könnte, so werden
verschiedene Einheiten B von dem Mutterschiff A zu Wasser gelassen und mit letzterem
verbunden, so daß sie das Mutterschiff schleppen können, bis tieferes Wasser kommt
oder die Arbeitsstelle erreicht wird.
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Es sei noch bemerkt, daß zwei vollständige Flotten im Verein miteinander
arbeiten können, um das oben beschriebene Verfahren auszuführen. Mit anderen Worten
können ein anderes Mutterschiff A und zusätzliche Einheiten B zweckmäßig verwendet
werden, um die oben beschriebenen Vorrichtungen zu vervollständigen. Bei Verwendung
zweier Mutterschiffe A und zweier vollständiger Sätze von Einheiten B kann eine
Flotte benutzt werden, um den Kanal schnell roh auszuarbeiten, während die andere
Flotte unmittelbar folgt, um den Kanal vollständig herzustellen. Erforderlichenfalls
können einige der von dem zweiten Mutterschiff A getragenen Einheiten B den das
Wasser ablenkenden Einheiten B5 und BE oder - den den Kanal schneidenden Einheiten
B1, B2, B3, B' und B7 zugefügt werden, wodurch ein weiterer Dammflügel in
dem einen Fall und eine größere Menge Wasser aufgefangen wird und in dem anderen
Falle das Flußbett für einen breiteren Kanal ausgehoben wird. In beiden oben angegebenen
Fällen folgen die Mutterschiffe A unmittelbar den Einheiten. Wenn ein breiterer
Kanal hergestellt werden soll, können die Mutterschiffe A, A nebeneinander
angeordnet und gegen seitliche Trennung gesichert miteinander verbunden werden,
wobei die Vorderteile der Mutterschiffe mit den Schneideinheiten BI usw. durch die
Stangen 83 und einer Ablenkungseinheit B1 usw. durch die Stangen 85 verbunden werden,
während an jeder Seite des spitz zulaufenden Vorderteils der Mutterschiffe A eine
Ablenkungseinheit B7 angeordnet wird. Die Platten 9 und 12 an der Außenseite eines
jeden Mutterschiffes werden alsdann selbstverständlich ausgeschwungen. Die große
Kraft beider Mutterschiffe kann alsdann für die Vorwärtsbewegung der Flotte mitbenutzt
werden.
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Wenn nur ein Satz von Schneideinheiten BI usw. und ein doppelter Satz
von Ablenkungseinrichtungen B5 . und BE verwendet werden, werden die Mutterschiffe
A hintereinander angeordnet, wobei der Vorderteil des hinteren Mutterschiffes durch
eine Stange 85 mit dem Hinterteil des vorderen Mutterschiffes verbunden wird und
eine Wasserablenkungseinrichtung B7 an jeder Seite eines jeden Vorderteiles angeordnet
wird. Die Platten g und 12 .an jeder Seite eines jeden Mutterschiffes werden alsdann
auswärts geschwungen.
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Wie Abb. 5a zeigt, sind die Platten 9 und 12 mit Kork o. dgl. gefüllt,
so daß sie schwimmen können. Durch Anfüllen des Hohlraums der Platten mit Kork wird
jede
Kippbewegung bei der Vorwärtsbewegung der Platten verhindert.
Alle Wasserablenkungsplatten der Einheiten B können in ähnlicher Weise hergestellt
werden.
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Aus obiger Beschreibung geht hervor, daß, solange strömendes Wasser
in dein Fluß ist, der gewünschte Kanal entweder durch Vortreiben des Mutterschiffes
A und der Einheiten B durch das Wasser oder auf dem Flußbett oder aber durch das
Wasser und auf dem Flußbett hergestellt «-erden kann. Weiter leuchtet es ein, daß
die Wasserablenkungseinheiten B5 und Bg selbst bewegliche Dammflügel bilden.