DE4406572A1 - Vorrichtung zur Versteifung einer Rotationsdruckmaschine - Google Patents
Vorrichtung zur Versteifung einer RotationsdruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
Versteifung einer Rotationsdruckmaschine mit mindestens einem
ausgeführten, bedruckstofführenden Druckwerkzylinder, der mit
mindestens einem nach dem Satellitenprinzip vorgesehenen
farbführenden Übertragungszylinder zusammenarbeitet, wobei
die Zylinder in Seitenwänden der Rotationsdruckmaschine
aufgenommen sind.
Eine Festigkeitserhöhung von Bauteilen wird im allgemeinen
dadurch erreicht, daß Bauteile massiver ausgebildet oder
größer dimensioniert werden. Es ist bekannt, Seitenwände oder
Gestellwände, die wiederum weitere Bauteile aufnehmen, mit
Verrippungen zu versehen, oder Verstrebungen auszubilden, um
die Verformungen der Seitenwände oder der Gestellwände in
zulässigen Grenzen zu halten. Dies ist jedoch zwingend mit
einer erheblichen Gewichtszunahme dieser Bauteile verbunden.
Da Kompaktrotationsdruckmaschinen zunehmend in büroähnlicher
Umgebung installiert und betrieben werden, sind der Verwirk
lichung herkömmlicher Lösungen zur Erzielung einer erhöhten
Versteifung durch die oben angeführten Maßnahmen doch Grenzen
gesetzt. Bei aus Rotationsdruckmaschinen entnehmbaren
Baugruppen wie beispielsweise Übertragungs- und
Formzylindern, ist eine Verstrebung zudem hinderlich und
erschwert die Zugänglichkeit.
Ausgehend von den geschilderten Maßnahmen zur Lösung des
skizzierten Problemes liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, bei Rotationsdruckmaschinen mit rotierenden
Komponenten großer Abmessungen, eine fertigungs- und
montagetechnisch optimale Versteifung der die rotierenden
Komponenten aufnehmenden Trägerelemente zu erzielen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, daß ein
Versteifungsmittel einen Hohlraum des mehrfachgroß
ausgeführten Druckwerkzylinders durchsetzt und die
Endbereiche des Versteifungsmittels mit Adaptern verbunden
sind, die an den Seitenwänden aufgenommen sind, in denen der
mehrfachgroße Druckwerkzylinder gelagert ist.
Mittels dieser Lösung kann ein gleichbleibender Abstand
zwischen den Seitenwänden, die einen mehrfachgroßen
Druckwerkzylinder aufnehmen, beibehalten werden. Nach
erfolgter Montage des Druckwerkzylinders ist eine Montage des
Versteifungsmittels in sehr einfacher Weise möglich, indem
das Versteifungsmittel durch den Hohlraum des
Druckwerkzylinders geführt und an den Adaptern befestigt
wird. Da das Versteifungsmittel eine beträchtliche Erhöhung
der Steifigkeit der Seitenwände bewirkt, kann auf bereits
vorhandene Baugruppen zurückgegriffen werden, ohne daß - etwa
bei Gußteilen - neue Modelle und neue Formen hergestellt
werden müßten. Das Prinzip der Gleichteileverwendung
unterstützt wiederum die Senkung der Herstellkosten. Die
durch die mittelbare Verbindung der Seitenwände miteinander
erzielbare Verklammerung dieser bewirkt ein Abfangen von
Schwingungen, sowie eine - bei Satellitenanordnung der
Übertragungszylinder zum Bedruckstoff führenden
Druckwerkzylinder - fixe Position der Übertragungszylinder,
so daß gleichbleibende Verhältnisse im Druckspalt herrschen.
In weiterer Ausgestaltung des der Erfindung zugrunde
liegenden Gedankens übergreifen die Adapter die
Zylinderlagerungen. Dies bewirkt deren Kapselung gegen äußere
Einflüsse.
Außerdem sind die Adapter glockenförmig ausgeführt. Da die
Flansche der Adapter mit der Seitenwandfläche verschraubt
werden, kann eine wesentlich gleichmäßigere Krafteinleitung
in die beiden Seitenwände erfolgen. Die Flansche der Adapter
verhindern eine Deformation der Seitenwände im Bereich der
Druckwerkzylinderlagerung, wodurch bei satellitenförmiger
Anordnung der Übertragungszylinder diese in gleichbleibender,
konstanter Position zum Druckzylinder verbleiben. Dies
bedeutet konstante Verhältnisse in den Druckspalten eines
jeden mit dem papierführenden Druckwerkzylinder
zusammenarbeitenden Übertragungszylinder.
Das Versteifungsmittel durchsetzt den Hohlraum des
Druckwerkzylinders berührungsfrei, wodurch sich eine leichte
Montier- und Demontierbarkeit des Versteifungsmittels ergibt.
Da der Hohlraum, den das Versteifungsmittel durchsetzt,
symmetrisch zur Symmetrielinie des Druckwerkzylinders
verläuft, ist dessen Herstellung fertigungstechnisch
besonders günstig.
Anhand einer Zeichnung sei die Erfindung nachstehend
detailliert erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Teillängsschnitt durch einen mehrfachgroßen
Druckwerkzylinder aufgenommen in Seitenwänden AS
und BS,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der
Druckzylinderlagerung auf der Antriebsseite und
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der
Druckzylinderlagerung auf der Bedienseite,
Fig. 4 einen ein außerhalb einer Seitenwand gelagertes
Zahnrad übergreifenden modifizierten Adapter und
Fig. 5 eine Seitenansicht des modifizierten Adapters.
In der Darstellung gemäß Fig. 1 ist ein mehrfachgroßer
Druckwerkzylinder an seiner Symmetrielinie im
Teillängsschnitt aufgebrochen wiedergegeben. In einer
Seitenwand Antriebsseite (AS) 2 ist ein Zylinderzapfen eines
mehrfachgroß ausgeführten Druckwerkzylinders 4 gelagert,
während dessen anderer Zylinderzapfen in einer Seitenwand
Bedienseite (BS) 3 aufgenommen ist. Der Druckwerkzylinder 4
ist mit einem symmetrisch zu seiner Symmetrielinie 25
verlaufenden Hohlraum 12 versehen, der von einem Ende zum
anderen von einem Versteifungsmittel 9 durchsetzt wird. An
einer Seite des Druckwerkzylinders 4 ist ein schrägverzahntes
Antriebszahnrad 5 befestigt. Die beim Antrieb des
Druckwerkzylinders 4 durch die Schrägverzahnung entstehende
Axialkraftkomponente wird von einer Zylinderlagerung (BS) 14
aufgenommen, die als Festlager fungiert. Eine
Zylinderlagerung (AS) 13 stellt eine Loslagerung dar, welche
eine geringfügige Axialbewegung des Druckwerkzylinders 4
kompensiert.
Endbereiche 10 und 11 des Versteifungsmittels 9 sind jeweils
mit Adaptern 7 bzw. 8 verbunden; hier durch eine eine
Verschraubung andeutende Mittellinie. Die Adapter 7 bzw. 8
haben eine glockenförmige Gestalt und sind mit den
Seitenwänden AS bzw. BS, also 2 bzw. 3 verschraubt. An der
Seitenwand BS 3 ist zwischen Adapter 8 und Seitenwand eine
Distanzscheibe 15 aufgenommen. Die Verwendung einer
einzufügenden Distanzscheibe 15 ermöglicht die Verwendung
einer Zylinderlagerung 14 sowie zweier gleicher Adapter 7, 8
nach dem Baukastenprinzip, um möglichst auf Gleichteile
zurückgreifen zu können, so daß die Fertigungskosten
erheblich reduzierbar sind.
Fig. 2 zeigt die antriebsseitige Seitenwand 2 einer
erfindungsgemäßen Rotationsdruckmaschine.
Der mit einem Antriebszahnrad 5 versehene Druckwerkzylinder 4
arbeitet mit mindestens einem - hier schematisch
dargestellten - Übertragungszylinder 1 zusammen. Handelt sich
um eine nach dem Satellitenprinzip konfigurierte
Rotationsdruckmaschine, so sind am Umfang des
bedruckstofführenden Druckwerkzylinders 4 bis zu vier
farbführende Übertragungszylinder 1 angeordnet.
Die Zylinderlagerung AS 13 besteht aus einer Lagerbuchse 21,
in der eine Schmiermittelversorgung 22 aufgenommen ist. Auf
dem Zylinderzapfen des Druckwerkzylinders 4 sitzt ein
Radiallager 23. Der Zylinderzapfen ist von dem Hohlraum 12
durchsetzt, in dem sich der durch eine Verschraubung 24 mit
dem Adapter 7 verbundene Endbereich 10 des
Versteifungsmittels 9 befindet. Der Adapter 7 deckt die
Zylinderlagerung 13 ab, weist jedoch Durchbrüche 26 zu den
Schmierstellen 22 und 19 auf und ist über Verschraubungen 20
mit
der Seitenwand AS 2 verbunden.
Die zur Zylinderlagerung AS 13 korrespondierende
Zylinderlagerung auf der Bedienseite 14 ist in der
Seitenwand 3 aufgenommen. Die Lagerbuchse 18 nimmt sowohl ein
Radiallager 17 als auch ein Axiallager 16 auf, welches die
Axialkraftkomponente des Antriebes, bedingt durch die
Schrägverzahnung, abfängt. In der Lagerbuchse 18 ist - analog
zur Zylinderlagerung 13 auf AS - eine
Schmiermittelversorgung 19 aufgenommen. Der Endbereich BS 11
des Versteifungsmittels 9 ist mit dem glockenförmigen
Adapter 8 durch eine Verschraubung 24 verbunden, wodurch sich
eine axiale Verklammerung zwischen den Seitenwänden auf AS
und BS, bzw. 2 und 3 ergibt. Die glockenförmige Ausbildung
der Adapter 7 und 8 ermöglicht zudem eine weitgehende
Kapselung der Zylinderlagerungen 13 und 14 gegen äußere
Einflüsse, läßt aber den Zugang zu den Schmierstellen 19 und
22 offen.
Das den Hohlraum 12 des Druckwerkzylinders 4 durchsetzende
Versteifungsmittel 9, befestigt an beiden Adaptern 7 und 8,
bewirkt die Beibehaltung eines konstanten Abstandes der
Seitenwände 2 und 3 während des Betriebes der Maschine. Dies
bedeutet, daß Seitenwandkomponenten 2 und 3 mit geringerer
Wandstärke zur Verwendung kommen können, was das
Konstruktionsprinzip der Gleichteileverwendung nachhaltig
unterstützt. Ferner ist ein entscheidender Vorteil des
berührungsfrei durch die rotierende Masse - hier der
mehrfachgroße Druckwerkzylinder 4 - erstreckenden
Versteifungsmittels 9, daß die dadurch erzielte
Seitenwandversteifung zur Folge hat, daß bei einer
Satellitenanordnung der Übertragungszylinder 1, bezogen auf
den mehrfachgroßen Druckwerkzylinder 4, eine Relativbewegung
zwischen dem Druckwerkzylinder 4 und den
Übertragungszylindern 1 ausgeschlossen ist. Da das
Versteifungsmittel 9 in das Innere des Druckwerkzylinders 4
integriert ist, wird die Zugänglichkeit zu den Baugruppen
innerhalb der Maschine nicht erschwert - was etwa bei Montage
und Demontage von Form- und Übertragungszylinder 1 von
enormer Bedeutung ist. Somit kann außerdem ein Zugang zur
Oberfläche des Druckwerkzylinders 4 erhalten bleiben, was
weiterhin eine eventuell manuelle Reinigung der Oberfläche
des Druckwerkzylinders 4 ermöglicht.
In Fig. 4 ist schematisch eine Adapterausführungsform
dargestellt, die bei Maschinen einsetzbar ist, deren
Kraftübertragungskomponenten außerhalb von Seitenwänden
angeordnet sind.
Der an der Seitenwand 3 durch eine Verschraubung 20
befestigte Adapter 8 ist leicht modifiziert. Er weist zwei
Öffnungen 28 und 29 auf, die einander gegenüberliegend
angeordnet sein können, um das Kämmen von Zahnrädern
miteinander zu ermöglichen. Bei Riementrieben wären ebenfalls
Öffnungen vorzusehen, die jedoch eine andere Geometrie
aufweisen könnten.
Das vom modifizierten Adapter 8 umschlossene Zahnrad 5 ist
auf der die Seitenwand 3 durchsetzenden Welle des
Druckwerkzylinders 4 gelagert. Analog zur in Fig. 1
gezeigten Darstellung ist die Welle des Druckwerkzylinders 4
im Radiallager 17 der Lagerbuchse 18 in der Seitenwand
drehbar aufgenommen.
Aus Fig. 5 geht die Geometrie des modifizierten Adapters 8
hervor, der mit vier Verschraubungen 20 an der Seitenwand 3
befestigt ist. Die Versteifung 9 ist in den Ausführungsformen
mit den modifizierten Adaptern 7, 8 gemäß Fig. 4 und 5
ebenfalls durch eine - hier nicht dargestellte -
Verschraubung 24 verbunden. Die Versteifung 9 ist als
Rundteil ausführbar und lediglich etwas länger als die in den
Fig. 1, 2 und 3 dargestellte Versteifung 9. Die Öffnungen 28
und 29 des modifizierten Adapters 8 sind so dimensioniert,
daß die Zahnräder - dargestellt durch deren
Teilkreisdurchmesser 27 - miteinander kämmen können.
Bezugszeichenliste
1 Übertragungszylinder
2 Seitenwand AS
3 Seitenwand BS
4 Druckwerkzylinder
5 Antriebszahnrad
6 Zahnkranz
7 Adapter AS
8 Adapter BS
9 Versteifung
10 Endbereich AS
11 Endbereich BS
12 Hohlraum
13 Zylinderlagerung AS
14 Zylinderlagerung BS
15 Distanzscheibe
16 Axiallager
17 Radiallager
18 Lagerbuchse
19 Schmiermittelversorgung
20 Verschraubung
21 Lagerbuchse
22 Schmiermittelversorgung
23 Radiallager
24 Verschraubung
25 Symmetrielinie
26 Durchbruch
27 Teilkreisdurchmesser
28 Öffnung
29 Öffnung
2 Seitenwand AS
3 Seitenwand BS
4 Druckwerkzylinder
5 Antriebszahnrad
6 Zahnkranz
7 Adapter AS
8 Adapter BS
9 Versteifung
10 Endbereich AS
11 Endbereich BS
12 Hohlraum
13 Zylinderlagerung AS
14 Zylinderlagerung BS
15 Distanzscheibe
16 Axiallager
17 Radiallager
18 Lagerbuchse
19 Schmiermittelversorgung
20 Verschraubung
21 Lagerbuchse
22 Schmiermittelversorgung
23 Radiallager
24 Verschraubung
25 Symmetrielinie
26 Durchbruch
27 Teilkreisdurchmesser
28 Öffnung
29 Öffnung
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Versteifung einer Rotationsdruckmaschine
mit mindestens einem bedruckstofführenden
Druckwerkzylinder, der mit mindestens einem nach dem
Satellitenprinzip vorgesehenen farbführenden
Übertragungszylindern zusammenarbeitet, wobei die
Zylinder in Seitenwänden der Rotationsdruckmaschine
gelagert sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Versteifungsmittel (9) einen Hohlraum (12) des
Druckwerkzylinders (4)
durchsetzt, die Endbereiche (10, 11) des
Versteifungsmittels (9) mit Adaptern (7, 8) verbunden
sind, die an den Seitenwänden (2, 3) aufgenommen sind, in
denen der mehrfachgroße Druckwerkzylinder (4) gelagert
ist.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Adapter (7, 8) Zylinderlagerungen (13, 14)
übergreifen.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Adapter (7, 8) glockenförmig ausgeführt sind.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Versteifungsmittel (9) den Hohlraum (12) des
Druckwerkzylinders (4) berührungsfrei durchsetzt.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (12) symmetrisch zur Symmetrielinie (25)
des Druckwerkzylinders (4) verläuft.
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